Samstag, 25. März 2017

[Rezension] Demon Road - Derek Landy

Titel: Demon Road
Autor:  Derek Landy
Genre: Fantasy
Bereits gelesene Bücher des Autoren: keins
Cover und Inhaltsangabe © Löwe





"Amber Lamont ist gerade 16 Jahre alt, als sie feststellen muss, dass ihre eigenen Eltern sie gerne zum Abendessen verspeisen möchten. Nur so könnten sie ihre Kräfte wieder aufladen. Alles klar: Ambers Eltern sind waschechte Dämonen.
Seitdem ist Amber auf der Flucht. Quer durch die USA ist sie auf der Demon Road unterwegs, einem magischen Straßennetz, das unheimliche Orte und schauerlichste Wesen miteinander verbindet. Sie trifft auf Vampire, Hexen und untote Serienkiller und erfährt nach und nach, was für teuflische Fähigkeiten in ihr stecken ..."




Als großer "Supernatural"- Fan stand dieses Buch trotz zahlreicher eher negativer Kritik schon lange auf meiner Wunschliste. Ich wollte gemeinsam mit Amber die Demon Road bereisen und gegen Hexen, Vampire und Untote kämpfen. Genau so abenteuerlich beginnt das Buch auch, hat jedoch soviel Handlung, dass mir beim Lesen leicht schwindelig wurde!

Derek Landy hat echt eine tolle Fantasie, doch ich denke, er ist sich über seine Zielgruppe nicht so recht bewusst. Sehr brutale Stellen wechseln sich mit einem recht seltsamen und teilweise recht "dummen" Humor ab. Eigentlich liebe ich Sarkasmus total, aber hier konnte ich leider kaum schmunzeln. (Ich kann mir aber vorstellen, dass der Humor im Original anders rüberkommt!) Es schwankt zwischen diesem recht kindlichen Stil und einer gewissen Härte, die ich persönlich Lesern ab 14 noch nicht zumuten würde!

Originell ist die Geschichte rund um die sagenumwobene Demon Road auf jeden Fall, doch die Charaktere sind leider alle recht schwierig, allen voran Amber. Auch die Übersetzung fand ich teilweise echt nicht gelungen, es gab Momente, die mich echt aus dem Buch katapultiert haben, da sie irgendwie nicht stimmig beziehungsweise flüssig gewirkt haben.




- Amber -

Amber wird zu Beginn der Geschichte als typische Außenseiterin beschrieben. Sie hat keine Freunde, ist dick und deswegen auch alles andere als Selbstbewusst. Schnell wird klar, dass auch ihre Eltern nicht für sie da sind und sich eigentlich überhaupt nicht für sie interessieren. Sie sprechen nicht mit ihr und integrieren sie auch nicht - bis auf den Tag, der alles verändern soll.

In dem Schnellrestaurant, in dem Amber arbeitet, gibt es einen Vorfall und auf dem Nachhauseweg wird sie von zwei Jungs blöd angemacht, die dann aber schnell ihre Lektion lernen, denn plötzlich wird Amber zu einem Monster. Ja, richtig gehört: Amber ist ein Dämon und plötzlich überaus interessant für ihre Eltern, die ihre Tochter plötzlich am liebsten verspeisen würden!

Amber in ihrer normalen menschlichen Form fand ich sehr interessant, sie war zu Beginn der Geschichte so schön unperfekt, hatte Ecken und Kanten und konnte damit gut Leben, immer als "hässlich" bezeichnet zu werden! In ihrer Dämonenform ist sie jedoch das komplette Gegenteil: Sie ist schlank, überaus anziehend und plötzlich fahren alle Männer auf sie ab. Die Aussage dahinter fand ich weniger schön und sie hat mich ein wenig geärgert, denn teilweise ist das Denken der Menschen in diesem Buch sehr oberflächlich ...

Amber als Dämon wirkt zudem recht unberechenbar. Sie wird selbstbewusst, wenn sie sich verwandelt (kein Wunder, bei dem Aussehen *Augen verdreh*), aber auch teilweise sehr egoistisch. Sie denkt weniger über ihr Handeln nach und das hat mich im Laufe der Geschichte arg gestört!

- Milo -

Der einzige echte Sympathieträger in diesem Buch war für mich Milo. Er ist Ambers Begleiter auf dem Road Trip und zum Ende der Geschichte erfahren wir auch noch etwas über seine Vergangenheit. Milo ist einfach ein cooler Typ, den ich als Leser gleich in mein Herz geschlossen habe!

- Glen -

Vom coolen Typen kommen wir jetzt zum nervigen Typen. Glen soll wohl für einen gewissen Humor in diesem Buch sorgen, hat mich aber teilweise echt stark genervt. Eigentlich brauchen Amber und Milo ihn überhaupt nicht, er ist nur eine Last mit einem eigenem Problem. Trotzdem werden sie zu so etwas wie Freunden und unterstützen sich gegenseitig. (Naja, fast gegenseitig ...)




Gleich vorneweg: Dieses Buch hat eher wenig mit der Welt von "Supernatural" zu tun. Eigentlich sind die einzigen Parallelen der coole Wagen, den Milo fährt und die Wesen, die sie auf ihrer Reise treffen. (Es hatte tatsächlich etwas von Sam und Deans typische Fällen!)

Uneigennützig handelt in "Demon Road" aber so gut wie niemand. Hier geht es nur um Ambers Leben, das durch ihre Eltern bedroht wird und ihren Versuch, ebenfalls mit einem mächtigen Dämonen einen Pakt einzugehen. Auf ihrer Reise trifft sie, wie der Klappentext schon andeutet, einige Gestalten und es wird eigentlich nie langweilig - eher das Gegenteil: Das Buch ist so vollgepackt, dass mir beim Lesen teilweise schwindelig wurde!

Die Idee hinter der "Demon Road" ist echt genial, der eigentliche Road Trip ist dann aber nicht sonderlich überraschend. Sie kommen von einem Übel ins Nächste, vieles wird dem Zufall überlassen (oder aber Ambers plötzlicher Stärke) und es geht kaum um das Zwischenmenschliche. (Oder Zwischen-DÄMONISCHE?) Auf jeden Fall kamen mir die Charaktere viel zu kurz. Positiv zu erwähnen ist zwar, dass der Autor komplett auf eine Liebesgeschichte verzichtet, aber im selben Atemzug hat er auch sämtliche Emotionen aus seiner Geschichte verbannt.

Auch die Aussage bezüglich Amber und ihrer plötzlich so ansehnlichen Dämonenform hat mir nicht sonderlich gefallen und mir das Buch doch recht oberflächlich erscheinen lassen. Leider zog sich das durch die gesamte Geschichte. In ihrer normalen Menschenform wird Amber weiterhin nicht wahrgenommen - während sie in ihrer Dämonenform plötzlich interessant auf andere wirkt. Ich hoffe, dass sie sich im nächsten Teil noch in eine andere Richtung entwickeln wird!

Wie zuvor angesprochen, war auch der Humor nicht so meins. Er passt meiner Meinung nach eher zu einem Kinderbuch, was "Demon Road" aufgrund einiger sehr gewalttätiger Szenen aber definitiv nicht ist! Zwar liebe ich Sarkasmus, aber hier waren mir manche Stellen einfach zu dumm. (Besonders Glen und die Toilette ...)

Abschließend möchte ich aber noch einmal sagen, dass ich das Buch wirklich sehr originell fand, es gibt sehr viel Inhalt und die ganzen Ideen mit den Dämonen, Vampiren und Hexen haben mir ausgesprochen gut gefallen. So gut, dass ich vermutlich auch noch den zweiten Teil lesen würde - ich hoffe hier aber, dass sich unsere Protagonistin noch entwickelt und die Geschichte endlich richtig rund wird!




Lange habe ich mich auf "Demon Road" von Derek Landy gefreut, doch leider konnte es meine Erwartungen nur zum Teil erfüllen. Die Charaktere konnten mich bis auf Milo nicht so recht in den Bann ziehen und manche Handlungen und Ereignisse waren mir zu unlogisch und viel zu zusammengeschustert. Dennoch mochte ich die Grundidee und die Geschichte der Demon Road sehr gerne und hoffe, dass der nächste Teil besser werden wird!


6 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,
    ich bin da auch irgendwie etwas zwiegespalten, ob dieses Buch noch bei mir einziehen sollte oder nicht. Die Geschichte klingt für mich eigentlich sehr ansprechend. Wobei ich eigentlich auch ein Fan von einer kleinen Lovestory in der Geschichte bin. Deinen Worten entnehme ich, dass es bei dir anders ist (?)
    Schade, dass der Humor nicht so deins war. Was Humor angeht, ist es bei mir auch nicht immer so leicht genau die Schiene zu treffen, die ich mag. Jetzt wäre ich neugierig, ob der Humor in diesem Buch bei mir anschlägt oder auch nicht.

    Liest du auch öfters englische Bücher? Nach deinem Kommentar würde es mich auch sehr interessieren, ob der Humor in der Originalfassung noch anders auf den Leser wirkt.

    Sehr schöne und ausführliche Rezension.

    Liebe Grüße
    Tanja

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    1. Hi Tanja :D

      Liebesgeschichten mag ich eigentlich auch ganz gerne in Büchern, aber ich finde, es muss nicht in jedem Buch auf Biegen und Brechen eine Lovestory verarbeitet werden ... Es geht ja auch ohne und mittlerweile überraschen mich echt Bücher, die ganz ohne Liebe auskommen und den Augenmerk vielleicht mehr auf Freundschaft oder Familie legen! :D

      Mein Humor ist auch sehr schwer zu treffen, da mache ich dem Buch auch keinen direkten Vorwurf, nur denke ich hier, dass vieles bei der Übersetzung verloren ging ... Und ja, englische Bücher lese ich auch gerne, aber eher selten, da ich dafür viel länger brauche als für deutsche. Liest du auch englische Bücher? Ich habe mal in die englische Leseprobe von "Demon Road" reingeschmöckert und da kam mir der Stil schon irgendwie anders vor. Echt schade, dass es hier im Deutschen so seltsam rüberkommt ...

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

      Jessi

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  2. Der Buchrücken klingt ja traumhaft schön aber wenn es dann nicht überzeugen kann - schade.

    ♥liche Grüße
    Lenchen

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    1. Hi lenchen

      Ja, das Buch sieht schön aus und klingt auch gut, schade, dass es nicht so recht überzeugen konnte ;(

      Liebe Grüße
      Jessi

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  3. Guten Morgen!

    Schade! Ich war von dem Buch total begeistert! Die Charaktere sind natürlich sehr speziell, aber das kennt man ja schon aus der Skulduggery Reihe ...
    Die Ideen fand ich super, und ja, ich fand auch dass es ein bisschen an Supernatural erinnert :D

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hi Aleshanee :D

      Ich wäre auch gerne soooo begeistert gewesen, grundsätzlich fand ich die Story ja auch nicht schlecht, aber es fehlte mir Irgendwas, um diesen Road Trip komplett genießen zu können ;(

      Liebe Grüße
      Jessi

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