Dienstag, 8. Juli 2025

[Rezension] Der gestohlene Abend - Wolfram Fleischhauer

 


Titel: Der gestohlene Abend

Autor:  Wolfram Fleischhauer

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2008

Seitenzahl: 370
Cover: © Piper
Begonnen: 02.06.2025
Beendet: 05.06.2025


Matthias ergattert einen beliebten Studienplatz an der Hillcrest Universität in Kalifornien. Dort lernt er nicht nur Janine kennen, in die er sich direkt verliebt, sondern auch Janines Freund David, der wie im Wahn an neuen Thesen arbeitet. Doch das kann auch sehr gefährlich werden ...

"Der gestohlene Abend" ist ein Campusroman, der sich sehr intensiv mit Literaturtheorie beschäftigt. Um das Buch wirklich genießen zu können, muss hier wohl ein gewisses Interesse vorhanden sein, denn der Autor hat sehr intensiv recherchiert und erzählt vieles in Form von Vorträgen und Vorlesungen, die natürlich etwas trocken wirken. Interessant fand ich die Geschichte der Sonette von Shakespeare, die aufgrund einer rätselhaften Widmung viele Denker animiert, Mutmaßungen anzustellen.

Aufgepeppt wird das Buch durch eine klassische, natürlich wenig glückliche Liebesgeschichte, die für ein paar Emotionen sorgen soll. Unser Protagonistin Matthias, der sich in Amerika allerdings Matthew nennt, kommt parallel dazu einem dunklen Geheimnis auf die Spur, das - wie kann es auch anders sein - etwas der dunkelsten Seite der deutschen Geschichte zu tun hat.

Der Roman hat mich recht zwiegespalten zurückgelassen. So interessant die angesprochenen Themen und Thesen auch sind, so trocken werden sie leider auch erzählt. Der Protagonist gerät in einen regelrechten Wahn, konnte mich aber nicht so recht mit sich ziehen, weil alles zu ruhig erzählt wird und ich mich trotz Interesse an dem Thema durch manche Abschnitte regelrecht durchkämpfen musste. Für mich war es daher eher eine anstrengende Lektüre.


"Der gestohlene Abend" beschäftigt sich ein wenig trocken mit Literaturtheorie und neuen Thesen, die zu einem Geheimnis führen ... In den Bann ziehen konnte mich das Buch trotz der interessanten Thematik leider nicht.

Ich vergebe 3 von 5.


Sonntag, 6. Juli 2025

[Rezension] Tintenherz - Cornelia Funke

 


Titel: Tintenherz

Autor:  Cornelia Funke

Genre: Roman, Jugendbuch 

Erscheinungsjahr: 2008

Seitenzahl: 574
Cover: © Cecilie Dressler Verlag
Begonnen: 01.06.2025
Beendet: 03.06.2025


Meggie lebt bei ihrem Vater Mo und liebt Bücher über alles. Ihre kleine, heile Welt droht allerdings zu zerbrechen, als ein Fremder bei ihnen auftaucht und Mo warnt. Plötzlich befindet sich Meggie mit ihrem Vater auf der Flucht und bei sich haben sie ein Buch, das der gefürchtete Capricorn unbedingt in die Finger bekommen will. Ein Buch, aus dem er und seine Gefolgsleute eigentlich stammen ...

Ich gehöre wohl zu den wenigen Lesern, die diese Buchreihe noch nicht kennen. Nun fiel mir der erste Band aber endlich einmal in die Hände und so wollte ich herausfinden, ob der frühere große Hype gerechtfertigt ist. Die Geschichte ist natürlich besonders für Buchliebhaber sehr magisch. Gelungen sind die vielen Buchanspielungen und Zitate. Auch die Geschichte ist originell, auch wenn sich vermutlich jeder Leser und Autor schon mal vorgestellt hat, wie es wohl wäre, wenn Buchcharaktere plötzlich real werden würden.

Meggies Abenteuer weiß zu unterhalten, aber ich muss auch ehrlich sagen, dass dieses Buch für mich auch einige Schwächen aufweist. Zum einen hätte ich mir mehr Schauplätze gewünscht. Im Grunde besteht das Buch nur daraus, dass Meggie, Mo und Elinor fliehen und immer wieder geschnappt werden. Zum anderen hätte ich mir gewünscht, noch ein paar vielschichtigere Charaktere vorzufinden. Auf mich wirkte es so, als wären die Figuren entweder gut oder böse, Nuancen gibt es leider kaum. Ein paar Ecken und Kanten - gerade bei Meggie und Mo - wären schön gewesen.

Das ist der Grund, warum das Buch für mich kein Highlight war und ich die Reihe vermutlich auch nicht fortsetzen werde. Ich bin aber froh, die Welt hier auch endlich einmal betreten zu haben und so endlich diese Wissenslücken schließen zu können.


"TIntenherz" ist ein unterhaltsames Abenteuer für Buchliebhaber, für mich aber leider weit davon entfernt, ein Highlight zu sein ...

Ich vergebe 3 von 5.


Freitag, 4. Juli 2025

[Rezension] Die Todgesagten - Camilla Läckberg

 


Titel: Die Todgesagten

Autor:  Camilla Läckberg

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2016

Seitenzahl: 414
Cover: © Ullstein
Begonnen: 28.05.2025
Beendet: 01.06.2025


Nicht nur eine beliebte Realityshow zieht die gesamte Aufmerksamkeit auf sich, sondern auch ein seltsamer Mord, der im ersten Moment wie ein Unfall aussieht. Dann finden die Ermittler jedoch eine Spur, denn schon bei früheren Todesfällen fand man die Seite aus einem Märchenbuch ...

Camilla Läckberg hat mich mit einigen psychologischen Thrillern wirklich gut unterhalten können, doch ihre klassisch aufgebauten Krimis können mich nicht so recht in den Bann ziehen. Vor kurzem habe ich einen Band rund um den Ermittler Patrik Hedström und seiner Frau Erica bereits abgebrochen, durch "Die Totgesagten" habe ich mich aber durchgekämpft.

Mir gefiel die Realityshow, die allerdings leider nur einen winzigen Teil der Handlung einnimmt, obwohl sich hier die spannendsten Charaktere versammeln. Zentral geht es um die Ermittlungen, die jedoch nur schleppend vorankommen und auch um das Privatleben von Patrick und Erica. Beide stehen hier nämlich kurz vor ihrer Hochzeit.

So gibt es sehr viel Privates neben einem Fall, der nicht so recht in Schwung kommt. Spannung war für mich kaum vorhanden und die Ermittlungsarbeit wie immer sehr zäh. Das Ende wiederum fand ich gelungen, auch wenn mir gewisse Dinge leider schon zu früh auffielen. Fortsetzen werde ich diese Reihe allerdings nicht, denn für mich war es eher eine durchschnittliche Krimikost.



Obwohl das Ende wirklich gut ist, verläuft der Weg dorthin schleppend und spannungsarm ...

Ich vergebe 3 von 5.

Donnerstag, 3. Juli 2025

[Rezension] Stell dir vor, dass ich dich liebe - Jennifer Niven

 


Titel: Stell dir vor, dass ich dich liebe

Autor:  Jennifer Niven

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2017

Seitenzahl: 464
Cover: © Fischer Sauerländer
Begonnen: 28.05.2025
Beendet: 01.06.2025


Niemand weiß, dass der coole Jack an Prosopagnosie leidet. Er ist gesichtsblind und kann nicht mal die Gesichter seiner Familie erkennen, hat jedoch gelernt, das zu überspielen. Doch dann ist da plötzlich Libby, die als "dickstes Mädchen Amerikas" bekannt wurde und einst aus ihrem eigenem Haus befreit werden musste. Nun wagt sie einen Neuanfang, wird an der Schule aber direkt gemobbt wird. Sie ist es jedoch, die Jack und vielen anderen beibringt, was es heißt, sich selbst und andere zu akzeptieren ...

Vor vielen Jahren habe ich "All die verdammt perfekten Tage" von der Autorin gelesen und auch die Verfilmung dazu echt gelungen gefunden. Mit "Stell dir vor, dass ich dich liebe" hat mich Jenniver Niven nun aber echt umgehauen. Die beiden Protagonisten sind vielschichtig und besonders Libby wurde für mich beim Lesen zu einer echten Heldin. Ihr Umgang mit dem Mobbing ist wirklich bemerkenswert. Sie hat hier in diesem Buch wirklich für Gänsehautmomente gesorgt, denn sie folgt einfach ihrem Herzen und lässt sich nichts gefallen.

Das Thema "Gesichtsblindheit" fand ich hier auch sehr faszinierend, denn ich habe das Gefühl, auch an einer leichten Form davon zu leiden. Jack kann hier gar keine Gesichter erkennen, was zu einigen sehr peinlichen Momenten führt. So küsst er beispielsweise ausversehen die Cousine seiner Freundin oder entführt ein Kind, weil er denkt, dass dieses sein Bruder ist.

Ich fand es sehr berührend, wie Libby und Jack zueinander finden. Der Roman besitzt Tiefgang und eine wundervolle Botschaft! Für mich einer der besten Liebesromane, den ich bisher in diesem Jahr gelesen habe und damit auch ein echtes Highlight!



Mich hat die Geschichte von Libby und Jack sehr stark berührt. Ein einzigartiger Liebesroman mit einer tollen Botschaft. Ich werde sicher noch lange an diese Geschichte denken.

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.


Mittwoch, 2. Juli 2025

[Rezension] TKKG - Mörderspiel im Burghotel - Stefan Wolf

 


Titel: TKKG - Mörderspiel im Burghotel

Autor:  Stefan Wolf

Genre: Krimi, Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 1988

Seitenzahl: 136
Cover: © Pelikan
Begonnen: 27.05.2025
Beendet: 28.05.2025


Gaby, Klößchen, Karl und Tim werden zu einem interaktiven Mörderspiel ins neueröffnete Burghotel Falkenhain eingeladen. Doch schon vor dem Spiel ereignen sich einige seltsame Dinge. Es kommt nicht nur zu einem Banküberfall, bei dem die Beute verschwindet, sondern auch zu einem Mord, der genau für diesen Tag geplant wird ...

Ich stamme ja genau aus der TKKG-Zeit, muss aber zugeben, dass ich nur die Hörspiele - damals noch auf Kassetten - wirklich kenne. Nun habe ich mir endlich mal ein Buch aus der Reihe aus einem öffentlichen Bücherschrank mitgenommen.

Die vier Jugendlichen Ermittler sind gelungen und als Vierergespann absolut unterhaltsam, auch wenn ich zugeben muss, dass mir Gaby eine Spur zu makellos vorkam. Eventuell muss ich sie aber auch einfach nur noch näher kennenlernen.

Spannend fand ich, dass es in dieser kurzen Geschichte gleich mehrere Fälle gibt, die sehr klug miteinander verstrickt sind. Dadurch gibt es auch keine Länge und Langeweile. Überrascht hat mich, wie viele kritische Themen doch eingebaut werden. So geht es hier um gesellschaftliche Themen wie Obdachlosigkeit und auch Korruption innerhalb der Polizei. Auch das Mörderspiel selbst wurde cool eingebaut. Die Reihe scheint genau meinen Geschmack zu treffen!


Dieses Buch war mein erster und sicher nicht mein letzter Kontakt mit TKKG in Buchform! In gewisser Weise doch sehr zeitlos und daher auch heute noch unterhaltsam!

Ich vergebe 5 von 5.

Dienstag, 1. Juli 2025

[Gemeinsame Leserunde] Die Orphan-Sage 1-4 von V.C. Andrews



 Wer liest mit?

Nicole von Zeit für neue Genres

Andrea von Leseblick

Martina von Martinas Buchwelten

und meine Wenigkeit ;)


Leseabschnitte


Dunkler Schmetterling 

1. Abschnitt Prolog bis Kapitel 5

2. Abschnitt Kapitel 6 bis Ende


Geliebte Chrystal

3. Abschnitt Prolog bis Kapitel 5

4. Abschnitt Kapitel 6 bis Ende


Spiegel der Schatten

5. Abschnitt Prolog bis Kapitel 5

6. Abschnitt Kapitel 6 bis Ende


Haus der Tränen

7. Abschnitt Prolog bis Kapitel 5

8. Abschnitt Kapitel 6 bis Ende

Montag, 30. Juni 2025

[Rezension] Tod in den Wolken - Agatha Christie

 


 Titel: Tod in den Wolken

Autor:  Agatha Christie

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 1988

Seitenzahl: 124
Cover: © Goldmann
Begonnen: 26.05.2025
Beendet: 27.05.2025


Auf einem Flug von Paris nach London wird Madame Giselle tot aufgefunden. Hercule Poirot, der ebenfalls im Flugzeig sitzt, fallen direkt ein paar Dinge auf: Da ist eine tote Wespe, ein Blasrohr und ein vergifteter Dorn. Doch der Täter lässt sich nicht allzu leicht finden ...

"Tod in den Wolken" kommt gleich im ersten Kapitel zur Sache. Wir lernen die Flugreisenden kennen und werden direkt mit Madame Giselles Tod konfrontiert. Alles deutet daraufhin, dass die Frau, die als Geldverleiherin bekannt ist, Mithilfe des aufgefundenen Blasrohres vergiftet wurde. Doch wie soll dies in einem Flugzeug voller Menschen passiert sein? Niemand will etwas gesehen haben und auch Poirot braucht eine Weile, bis er dieses eigentlich unmögliche Verbrechen durchschaut.

Alle Passagiere kommen im Grunde als Täter in Frage und so ermittelt Poirot in alle Richtungen. Diesen Fall wollte ich schon lange einmal lesen, denn er wurde auf sehr interessante Weise auch in "Detektiv Conan" eingearbeitet. Auf den Täter kam ich hier allerdings mal wieder nicht. Agatha Christie schafft es immer wieder, mich am Ende zu überraschen!


Ein weiterer Fall, den Poirot mit viel Geschick lösen muss und der sicher auch zu seinen stärksten gehört. Ein Lesegenuss!

Ich vergebe 5 von 5.