Sonntag, 27. November 2016

[Rezension] Das Versprechen der Wüste - Katherine Webb

Titel: Das Versprechen der Wüste
Autor: Katherine Webb
Genre: Roman
Verlag: Diana
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe ©  Diana



"Oman 1958: Voller Erwartungen bricht die britische Archäologin Joan Seabrook mit ihrem Verlobten Rory in die arabische Welt auf. Endlich wird sie ihr großes Idol, die betagte Entdeckerin Maude Vickery, treffen. Doch die Ankunft ist ernüchternd: Das Land befindet sich im Krieg, Maude reagiert abweisend und auch Rory zieht sich zunehmend von Joan zurück. Erst der britische Kommandant Charles Elliot nimmt sich ihrer an und legt ihr die prächtige Welt des Orients zu Füßen. Bis sie ein folgenschweres Versprechen gibt. Ein Versprechen, das Joan mitten hineinzieht in die gefährlichen Geheimnisse der Wüste …"




Von Katherine Webb wollte ich schon lange einmal ein Buch lesen. "Das geheime Vermächtnis" schlummert schon ewig bei mir rum und doch habe ich nie mehr als ein paar Seiten gelesen. Nun kam das neue Buch der Autorin heraus und da ich ein großer Fan von Ägypten bin, stand schnell fest, dass ich "Das Versprechen der Wüste" lesen muss!

Meine erste Unsicherheit darüber, ob die historische Seite etwas für mich ist, legte sich schnell, denn die Autorin hat es geschafft, mich blitzschnell in die Geschehen zu ziehen. Zusammen mit der britischen Achäologin Joan reisen wir nach Oman, genauer gesagt nach Maskat und ich habe mich selbst wie eine kleine Entdeckerin gefühlt. Katherine Webbs Recherchearbeit ist einfach unglaublich, denn schon nach den ersten Seite konnte ich die Hitze der Sonne dort spüren, die vom Krieg beherrschte Umgebung auf mich wirken lassen und mich völlig in der Geschichte verlieren!




- Joan -

Joan reist, wie gesagt, nach Oman, denn sie möchte dort zum einen ihr großes Vorbild Maude Vickery treffen und zum anderen das Land erkunden. Gleichzeitig möchte sie ihren jüngeren Bruder besuchen, der dort als britischer Soldat stationiert ist.

Joan ist eine sehr starke Frau mit großen Durchsetzungsvermögen. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, bekommt sie das auch. Zu dieser sehr starken Seite gesellt sich aber zudem eine recht naive Art, die sie in dem Buch noch in einige Schwierigkeiten bringt.

Joan steht in "Das Versprechen der Wüste" nicht nur einmal zwischen den Fronten, denn sie muss sowohl privat, als auch in so einigen gefährlichen Situationen die richtigen Entscheidungen treffen.

- Maude -

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Wir lernen Maude bereits um das Jahr 1900 kennen und erfahren, wie es zu ihrer Leidenschaft für die Wüste von Oman gekommen ist.

1958 trifft sie auf Joan und die Geschichten der beiden Frauen, die sich vom Charakter her doch recht ähnlich sind, kreuzen sich und verschmelzen miteinander.

Maude selbst hat als erste Europäerin "The Empty Quarter" (zu deutsch: "Das leere Viertel) in der Wüste von Oman durchquert und ist deswegen für die junge Archäologin Joan ein großes Vorbild. Als Leser dürfen wir die Expedition, bei der so einiges passiert ist, miterleben und erfahren auch, was es mit dem "Versprechen der Wüste" auf sich hat!



"Das Versprechen der Wüste" hat mich schon auf den ersten Seiten abgeholt, mich in einen Flieger gesetzt und in Ägypten des Jahres 1958 ankommen lassen. Obwohl ich kaum Hintergrundwissen über diese Zeitepoche hatte, war ich sofort in der Geschichte gefangen und konnte mit Joan zusammen meinem Entdeckerdrang nachgehen.

Das Buch ist eine gute und gelungene Mischung aus historischen Fakten und Roman. Zudem sind der Autorin die Charaktere wunderbar gelungen, denn jeder hat seine eigenen Probleme, Hoffnungen, Sorgen und Ängste. Zum einen ist da die verbitterte Maude, die recht eigentümlich und mürrisch wirkt. In der Erzählung aus ihrer Vergangenheit wird schnell klar, was sie in der Wüste Omans erleben musste und wie dies ihr Leben beeinflusst hat. Auch in der Gegenwart ist ihr Hass gegenüber einem bestimmten Mann noch immer spürbar und diese Geschichte offenbart sich nach und nach!

Auch Joan spielt eine zentrale Rolle, denn Maude und sie werden auf der einen Seite zu Komplizinnen, aber auch zu echten Freundinnen, denn die beiden Frauen sind sich ähnlicher, als es auf den ersten Blick scheint. Auch in Joans Privatleben läuft so einiges nicht rund und sie muss lernen, Entscheidungen zu treffen.

Die Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn ich konnte Maude und ihre Beweggründe gut verstehen. Die Geschichte hat mich zwar insgesamt emotional nicht so stark berühren können, aber ich empfand das Buch auch mehr als Abenteuer in eine fremde Kultur und nicht direkt als Liebes- oder Familienroman.




Wer dem eisigen Winter hier in Deutschland entfliehen möchte, dem empfehle ich eine Reise in die Wüste von Oman. Katherine Webb hat mich mit "Das Versprechen der Wüste" in eine andere Kultur entführt und mich endlich auf ihre Bücher eingestimmt!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.








1 Kommentar:

  1. Mir hat das Ende sehr gut gefallen. Mit solch einer "Überraschung" habe ich nicht gerechnet, will jetzt aber niemanden Spoilern! Familiengeschichten halt :D

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