Samstag, 29. April 2017

[Rezension] Daniel is different - Wesley King

Titel: Daniel is Different
Autor:  Wesley King
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 18. Januar 2017
Anzahl der Seiten: 304
Bereits gelesene Bücher des Autoren: keins
Cover und Inhaltsangabe © Magellan



"Bloß nicht auffallen! Nach dieser Devise lebt Daniel, der einfach nur ein ganz normaler Dreizehnjähriger sein will. Deswegen hofft er die meiste Zeit, dass niemand seine komischen Angewohnheiten bemerkt – weder seine Familie noch sein bester Freund Max und schon gar nicht seine Traumfrau Raya. Als er plötzlich eine mysteriöse Nachricht erhält, ist es allerdings gar nicht mehr so leicht, sich zu verstecken. Denn das unbekannte andere Sternenkind braucht seine Hilfe. Auf einmal wird aus Daniels Leben ein richtiger Krimi."




Wesley King hat mit "Daniel is different" ein sehr sensibles Thema aufgegriffen und es in einer sehr humorvollen, wenn auch teilweise recht ernsten Geschichte verpackt. Der Autor litt selbst an Zwangsstörungen und deswegen ist das geschilderte Empfinden von Daniel auch so glaubhaft!

Der Autor hat hier die typischen Themen von Heranwachsenden verarbeitet, aber auch eine sehr sensible Seite dadurch geschaffen, dass Daniel um jeden Preis normal sein möchte, innerlich aber längst weiß, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Die Frage ist nur, was es ist und wie er sich selbst auss diesem inneren Teufelskreis befreien soll!




- Daniel -

Daniel möchte eigentlich nur normal sein. Eigentlich ist er das nach außen auch, denn er hat einen sehr beliebten besten Freund und versucht einfach nicht aufzufallen. Das gelingt ihm aber nicht immer, denn Daniel fühlt sich oft unter Druck gesetzt, bestimmte Dinge in einer bestimmten Reihenfolge zu tun. Beispielsweise muss er den Lichtschalter etliche Male betätigen, bevor es sich richtig anfühlt und er hat auch ein sehr krasses Einschlafritual, das ihn vor dem Zubettgehen sehr lange wachhält.

Zwanghaft versucht er diese Seite an sich zu verstecken, doch sie wird immer schlimmer und wird auch bald in der Schule sichtbar. Dies geschieht leider zu einem denkbar schlechtesten Zeitpunkt, denn er findet endlich Zugang zu einem Mädchen, das er bereits lange mochte. Zeitgleich lernt er zudem Sara kennen, die selbst so einige Probleme hat und ihn versteht. Kann die Freundschaft zu ihr sein Leben verändern?

- Sara -

Sara ist ein Mädchen, das nicht viel spricht und in der Schule deswegen Einzelunterricht bekommt. Daniel ist überrascht, als diese Sara ihm plötzlich auf dem Flur "Hallo" sagt. Nach und nach entwickelt sich eine zarte Freundschaft zwischen den beiden, weil sie sich verstehen. Sara selbst hat allerdings noch ein ganz anderes Anliegen - und hier geht es vielleicht um einen Mord!

Sara mochte ich sehr gerne. Sie hat Daniel sehr viel Verständnis entgegengebracht und nachgefragt, während seine anderen Freunde all das, was mit ihm vorgeht, zu ignorieren scheinen! Obwohl Sara selbst Probleme hat, unterstützt sie Daniel - vielleicht, weil sie selbst weiß, was es heißt, völlig hilflos vor einem Problem zu stehen!




"Daniel is different" von Wesley King ist ein sehr gefühlvolles Buch, das aber eine guten Schuss Humor besitzt und deswegen auch jugendliche Leser Schritt für Schritt dem Thema "Zwangsstörungen" näherbringt. Beim Lesen war zu spüren, dass der Autor selbst Erfahrung mit diesen Störungen hat und deswegen ist es ihm diese Mischung aus Jugendbuch, Humor und Krimi auch so gut gelungen.

Ja, ihr habt richtig gehört, das Buch beinhaltet auch eine Geschichte über einen "Mord", den Sara und Daniel aufzuklären versuchen. Dieser Nebenstrang lockert das Geschehen ein wenig auf und die Geschichte wirkt dadurch im Ganzen nicht zu melancholisch oder zu vollbeladen! Dieser Krimi ist zwar von der Story vorhersehbar, lockert aber die Beziehung zwischen Daniel und Sara.

Daniel selbst hat neben seiner Zwangsstörung auch noch die typischen Teenieprobleme. Er ist natürlich in das beliebteste Mädchen der Schule verknallt, denkt aber hier, keine Chancen zu haben. Als die beiden sich aber verstehen, ist er überrascht, dass sie ihn so sieht, wie er wirklich ist. Doch kann er sich ihr auch anvertrauen?

Etwas schade fand ich hier, dass sich Daniel recht klischeehaft verhält und "Psycho Sara" auch erst einmal oberflächlich verurteilt und öffentlich nicht mit ihr gesehen werden möchte. Natürlich ändert sich Daniel selbst im Laufe der Geschichte, allerdings fand ich manche seiner Gedankengänge zu Beginn nicht nachvollziehbar, da er doch als sehr intelligenter und nachdenklicher Typ dargestellt wurde!

Obwohl Daniel einen besten Freund hat, kann er sich ihm nicht anvertrauen, aus Angst, nicht verstanden zu werden. Daniel spielt mit ihm zusammen in einer Football-Mannschaft ohne jedoch wirklich ein Teil des Teams zu sein. Er interessiert sich für Football auch eher weniger, möchte aber dennoch irgendwie dazugehören. Für meinen Geschmack war das Football-Thema hier etwas zu ausschweifend erzählt, was vielleicht auch daran liegt, dass ich ein echter Sportmuffel bin und keinen Plan von den Regeln dieses Spiels habe!

Trotz meiner kleinen Kritik konnte mich das Buch aber begeistern. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, den Mut sich anzuvertrauen und sein wahres "Ich" nicht mehr verstecken zu müssen. Es ist aber auch eine typische Jugendgeschichte, bei der man teilweise einfach vergessen kann, dass Daniel eben "different" ist. Anders zu sein muss ja nichts Schlechtes sein!




"Daniel is different" erzählt auf sehr humorvolle Art die Geschichte eines Dreizehnjährigen mit einer
Zwangsstörung. Der Autor führt hier besonders jugendliche Leser Schritt für Schritt an diese Thematik und zeigt, dass "anders sein" nicht schlimm ist. Man sollte stolz darauf sein, wer man ist und nicht zwanghaft versuchen, sich anzupassen!

Weitere Meinungen zum Buch:
Skyline of Books (5 von 5)
Black Tea Books (4 von 5)
Kumos Buchwolke (4 von 5)


1 Kommentar:

  1. Hallo Jessi,

    natürlich darfst du meine Rezension verlinken, vielen Dank dafür. :)
    Wenn ich das Buch nicht schon gekannt hätte, wäre ich nach deiner Rezension neugierig geworden.
    Liebe Grüße Cindy

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