Dienstag, 23. Januar 2018

[Rezension] Feuerkind - Stephen King

Titel: Feuerkind
Autor:  Stephen King
Genre: Roman, Horror
Erscheinungsdatum: 1984
Anzahl der Seiten: 480
Cover und Inhaltsangabe © Bastei Lübbe




"Charlie ist acht Jahre alt und das süßeste, unwiderstehlichste kleine Mädchen, das man sich vorstellen kann. Sie ist alles, was sich ein stolzer Vater wie Andy McGhee wünschen könnte und mehr, als er sich in seinen schlimmsten Träumen ausmalt. Denn Charlie ist das Feuerkind, geboren aus einem unverantwortlichen Experiment. Ihre Gedanken können töten. Ihre Augen bringen das flammende Inferno.Kann Andy seine Tochter retten? Vor dem Geheimdienst, der sie jagt, vor skupellosen Politikern, die sie als Waffe mißbrauchen wollen, vor sich selbst?"




Wieder mal stand ein Buch von Stephen King auf den Plan, das ich schon länger einmal lesen wollte, dass aber noch gar nicht direkt auf dem Plan stand. Da kam die Leserunde bei Nicole von Zeit für neue Genres gerade recht und so war "Feuerkind" mein erstes King-Buch im neuen Jahr!

Seinen Stil finde ich nach wie vor einzigartig. Schon auf den ersten Seiten legt er ein gewaltiges Tempo vor und der Aufbau der Kapitel hat mir auch zugesagt. Die Sichtweisen wechseln sich ab, mal haben wir hier unseren Protagonisten Andy, der mit seiner Tochter auf der Flucht ist und mal die Organisation, die sie jagt.




- Andy -

Obwohl es in dem Buch um seine kleine Tochter Charlie geht, die das "Feuerkind" ist, also Pyrokinese beherrscht, steht Andy doch im Fokus des ganzen Geschehens, ist er doch für sein kleines Mädchen verantwortlich.

Er besitzt selbst eine Gabe/Fähigkeit, die durch ein schreckliches Experiment hervorgerufen wurde. Als Student hat er daran teilgenommen und jetzt ist sein ganzes Leben zerstört. Die meisten der Teilnehmer des Experiments sind nämlich längst tot ...

Andys Geschichte war auf jeden Fall interessant, auch wenn ich zugeben muss, dass ich gehofft hätte, das Geschehen viel öfter aus Charlies Sicht zu erfahren. Dass Stephen King die kindlichen Sichtweisen meisterhaft beherrscht, hat er ja schon in anderen Büchern bewiesen, schade, dass es hier viel zu wenig Abschnitte aus Charlies Sicht gibt!

- Charlie -

Charlie steht wie gesagt im Zentrum des Ganzen. Ihre Fähigkeit, die wohl gleichzeitig ein Fluch ist, war wahnsinnig faszinierend, aber auch erschreckend zugleich. Feuer ist sowieso etwas, das mir angst macht und zu Beginn der Geschichte kann Charlie dieses auch noch nicht so recht kontrollieren.

Charlie selbst tat mir furchtbar leid. Sie ist ein kleines Mädchen, das kein normales Leben führen darf, weil sie anders ist als andere Kinder. Das tat mir beim Lesen wirklich weh, denn sie ist seit ihrer Geburt doch mit dieser Pyrokinese gestraft, die sie nicht einmal richtig kontrollieren kann. Ihre Angst, Menschen zu verletzen, ist ihr ständiger Wegbegleiter und teilweise kam sie mir furchtbar reif und erwachsen vor.




Den Anfang von "Feuerkind" hat Stephen King hier bereits sehr spannend gestaltet. Wir sind mit Andy und Charlie auf der Flucht vor einer Organisation, die sich "die Firma" nennt. Die beiden sind ohne Geld unterwegs, haben nur ihre Fähigkeit und müssen sie weise einsetzen, um am Leben zu bleiben. Andy geht dabei an seine Grenzen und Charlie agiert dabei fast als seine Beschützerin.

Ich fand dieses Vater-Tochter-Gespann hier wirklich interessant und absolut fesselnd fand ich, dass nach und nach die Vorgeschichte aufgearbeitet wird. Wir erfahren mehr über das Experiment, mehr über den Beginn der Flucht und natürlich auch mehr über Charlie und ihre Fähigkeiten.

Etwas schade fand ich, dass Charlie zwar im Mittelpunkt des Geschehens steht, aber Andy der wahre Protagonist ist. An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, mehr aus der Sicht unseres "Feuerkinds" zu erfahren.

Ab der Hälfte hat sich die Geschichte für mich auch gewandelt. So interessant ich die Abschnitte aus der Sicht der "Firma" auch fand, so sehr habe ich mir stellenweise auch gewünscht, lieber mehr über Andy und Charlie zu erfahren. Die Organisation ist auf jeden Fall kaltblütig, allerdings ist sie meiner Meinung nach nicht so gut organisiert, wie es auf den ersten Blick scheint ... Sie begehen doch einige Fehler, die mir teilweise furchtbar schwach vorkamen ...

Das Ende der Flucht hat auch meinen Lesefluß etwas zerstört. Die Abwechslung über den Schauplatzwechsel konnte ich nicht direkt genießen, denn hier wurde die Geschichte für mich zu typisch. Das Ende lief mir (und auch den anderen Leserunde-Teilnehmern) dann auch viel zu schnell ab. Ein Ausgang konnte zwar überraschen, doch die letzten Seiten wirkten zu kurz und wurden der restlichen Geschichte nicht gerecht ...




"Feuerkind" war für mich ein eher schwächerer Roman von King. Den Anfang fand ich stark, doch ab dem Schauplatzwechsel ging es für mich bergab. Die Abschnitte aus der Sicht der "Firma" fand ich spannend, aber ich hätte mir gewünscht, noch viel mehr aus der Sicht von Charlie zu erfahren. Das Ende war zwar in einem Punkt überraschend, doch letztendlich hat es für mich die Geschichte auch etwas zerstört, da es viel zu kurz war ...


6 Kommentare:

  1. Huhu :)

    sehr gute Rezension. Ich möchte das Buch auch noch lesen, bin gespannt, ob es mir ähnlich gehen wird.

    Liebe Grüße

    Mella von https://book-angel.blogspot.com/

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    1. Huhu Mella :D

      Das Buch lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn es wohl nicht mein Lieblings-King wird! :D

      Ich bin gespannt, ob es dir gefällt!

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Hallo Jessi,

    schade, dass dich der Schauplatzwechsel derart aus dem Lesefluss gerissen hat. Mir hat's doch etwas besser gefallen, ich hatte Spaß an der Geschichte. Nur mit dem Ende hatten wir alle zu kämpfen ... ^^

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Oh ja, dieser Schauplatzwechsel, seufz, irgendwie sind solche "Experiment"-Geschichten dann doch weniger für mich ;/ Das Buch war aber echt nicht schlecht, es hat dennoch Spaß gemacht zu Lesen, auch wenn es wohl nicht mein Lieblings-King werden wird! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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  3. Hallo Nicole,
    dieses Buch von King sagte mir tatsächlich mal noch gar nichts. Als du geschrieben hast, dass King zum Anfang ein ordentliches Tempo vorgelegt hat, war ich verwundert. Sowas kennt man ja von ihm gar nicht so. Er wird ja eher zum Ende hin immer etwas rasanter.

    Eine sehr interessante Buchvorstellung, die ich sehr gerne gelesen habe. Vielen Dank dafür :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Huhu Tanja :D
      Ich bin gar nicht Nicole :D Aber ich denke, das war ein Tippfehler! ;)

      Und ja, King lässt die Sache ja sonst eher ruhig angehen zu Beginn, deswegen war ich eigentlich hier auch am Anfang noch begeistert, weil der Spannungsbogen echt gut gehalten wurde. Aber vielleicht lag es auch daran, es gab für mich keine rechte Steigerung ;/

      Liebe Grüße
      Jesi

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