Autor: Stephen King
Genre: Roman, Horror
Erscheinungsdatum: 1991
Anzahl der Seiten: 767
Cover und Inhaltsangabe © Heyne
"Der Zugereiste Leland Gaunt eröffnet den Laden „Needful Things“. Die Kunden finden dort Raritäten, mit denen sie ihre geheimen Sehnsüchte und Wünsche erfüllen. Aber alles hat seinen Preis: Neben einer symbolischen Bezahlung verlangt Leland von ihnen, anderen Einwohnern harmlose Streiche zu spielen. Bald schon eskaliert der Spaß, und in Castle Rock herrscht das blanke Chaos ..."
In diesem Monat gab es für mich durch eine gemeinsame Leserunde mit anderen Bloggerkolleginnen endlich mal wieder ein Buch von Stephen King. Ich bin mit seinen Büchern ja groß geworden, habe aber gemerkt, dass ich noch einige Klassiker nicht kenne. So zum Beispiel "In einer kleinen Stadt", hier eröffnet in Castle Rock, dem Schauplatz vieler King Werke, ein neuer Laden und stürzt alle Menschen ins Unglück.
King schafft es immer wieder, mich schon nach wenigen Seiten gefangen zu nehmen. Das war auch bei diesem Buch der Fall. Erst einmal richtet sich King hier an den Leser und begrüßt ihn wieder in Castle Rock. Für mich hat es sich angefühlt, als würde ich nach Hause kommen, da es so viele Anspielungen und bekannte Personen gab.
"In einer kleinen Stadt" hat mich hier tatsächlich wieder umgehauen und gleichzeitig auch motiviert, denn wenn ich in seine Bücher und Geschichten eintauche spüre ich vor allem eins: Leidenschaft. Stephen King lebt hier tatsächlich jedes Wort und lässt den Leser tief in seine Gedankenwelt abtauchen!
- Leland Gaunt -
An dieser Stelle werde ich nicht alle Personen beschreiben, sondern mich auf die für mich Wichtigsten beschränken. Bei diesem Buch hat man nämlich tatsächlich das Gefühl, die halbe Stadt kennenzulernen!
Leland Gaunt ist hier das Zentrum des "Bösen", obwohl er auf die Leute erst einmal wie ein normaler Verkäufer wirkt. Doch seine Waren haben einen sehr hohen Preis. Können die Bewohner von Castle Rock diesen wirklich bezahlen?
Ich muss sagen, dass ich Leland Gaunt von Anfang an furchtbar interessant fand. Er manipuliert die Menschen auf eine sehr charmante Art und lässt sie nach seiner Pfeife tanzen. Dabei kitzelt er jedoch nur die schlechten Seiten aus ihnen heraus. Jene Seiten, die wohl in jedem von uns stecken.
Leland Gaunt fand ich unheimlich und doch faszinierend, ja, fast schon sympatisch. Teilweise habe ich mich dabei ertappt, dass ich auch mit ihn mitgefiebert habe!
- Polly und Allen -
Zwei weitere Charaktere, die im Fokus der Geschichte stehen, sind auf jeden Fall Polly und Alan. Während Polly an Arthritis leidet und an schlechten Tagen ihre Hände kaum noch bewegen kann, ist Alan der Sheriff der Stadt, der den Tod seiner Frau und seines Kindes nicht verkraftet kann.
Beide geben sich Halt und waren meiner Meinung nach hier ein unschlagbares Team, das leider auch auf eine harte Probe gestellt wird. Denn schlummern in den beiden nicht vielleicht auch eine dunkle Seele?
Ein neuer Laden eröffnet in der kleinen Stadt "Castle Rock" und die Bewohner der kleinen Stadt sind vollkommen aus dem Häuschen. Der kleine Brian wird schließlich der erste Kunde und hier wird bereits deutlich, dass die Baseballkarte, die er sich schon immer gewünscht hat, einen hohen Preis hat.
Nach und nach strömt die halbe Stadt in den Laden. Leland Gaunt hat alles, was die Leute schon immer haben wollen, doch seine Waren sind nicht einfach zu bekommen. Die Menschen müssen einiges tun und schon bald versinkt die kleine Stadt im Chaos ...
Als Leser lernen wir gefühlt die Hälfte der Bewohner von Castle Rock kennen. In anderen Büchern hätte mich diese Vielzahl von Charakteren wohl erschlagen, doch hier bekommt jede Person eine eigene Geschichte. Sei es die schüchterne Nettie, der zwielichtige Stadtratsvorsitzende Buster oder aber der Alkoholiker Hugh, der sein Leben endlich ändern will. Ich habe mich schnell gefühlt, als wäre ich selbst Teil von Castle Rock und würde die Personen ewig kennen.
Auf fast 800 Seiten beschreibt King hier die unheimliche Geschichte eines Ladenbesitzers, der die Menschen gegeneinander ausspielt. Es passieren einige sehr erschreckende Dinge, die mich beim Lesen echt mitgenommen haben und es gab auch viele Momente, die mir regelrecht eine Gänsehaut verursacht haben.
"In einer kleinen Stadt" ist hierbei wahrlich eine Gefühlsachterbahn. Einige Dinge fand ich sehr schlimm zu ertragen (Besonders die Sache mit Nettie, aber auch die mit Brian). An einigen Stellen musste ich tatsächlich weinen, an wiederum anderen lachen, da die Bilder, die hier stellenweise im Kopf entstehen schon voller Ironie und Humor sind.
Stephen King hat hier mit Leland Gaunt einen ganz besonderen Bösewicht geschaffen. Ein Bösewicht, der die Schwächen der Menschen aufzeigt und eine Kleinstadt so ins Chaos stürzt ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Für mich ist Gaunt damit einer der genialsten Charaktere, die ich in einem von Kings Werken jemals treffen durfte!
Im übrigen treffen wir im Verlauf der Geschichte hier noch einige bekannte Personen. Obwohl mir ein Handlungsstrang nicht zu 100% Prozent zugesagt hat, muss ich doch sagen, dass durch die verschiedenen Perspektiven doch eine stetige Spannung vorhanden war. Als Leser hatte man das Gefühl, das gesamte Ausmaß betrachten zu dürfen. Jede Person wurde beleuchtet, jeder kleine und große Krieg miterlebt. Kein Horror im herkömmlichen Sinne, aber für mich war das Ende furchtbar erschreckend und unheimlich!
"In einer kleinen Stadt" ist ein faszinierender Roman über die Menschen einer Kleinstadt, die sich langsam selbst zerstören. Es gab viele schockierende, traurige und unheimliche Momente und einen Bösewicht, der zugleich faszinierend als auch abstoßend ist. Für mich ein echtes Highlight!
Erscheinungsdatum: 1991
Anzahl der Seiten: 767
Cover und Inhaltsangabe © Heyne
"Der Zugereiste Leland Gaunt eröffnet den Laden „Needful Things“. Die Kunden finden dort Raritäten, mit denen sie ihre geheimen Sehnsüchte und Wünsche erfüllen. Aber alles hat seinen Preis: Neben einer symbolischen Bezahlung verlangt Leland von ihnen, anderen Einwohnern harmlose Streiche zu spielen. Bald schon eskaliert der Spaß, und in Castle Rock herrscht das blanke Chaos ..."
In diesem Monat gab es für mich durch eine gemeinsame Leserunde mit anderen Bloggerkolleginnen endlich mal wieder ein Buch von Stephen King. Ich bin mit seinen Büchern ja groß geworden, habe aber gemerkt, dass ich noch einige Klassiker nicht kenne. So zum Beispiel "In einer kleinen Stadt", hier eröffnet in Castle Rock, dem Schauplatz vieler King Werke, ein neuer Laden und stürzt alle Menschen ins Unglück.
King schafft es immer wieder, mich schon nach wenigen Seiten gefangen zu nehmen. Das war auch bei diesem Buch der Fall. Erst einmal richtet sich King hier an den Leser und begrüßt ihn wieder in Castle Rock. Für mich hat es sich angefühlt, als würde ich nach Hause kommen, da es so viele Anspielungen und bekannte Personen gab.
"In einer kleinen Stadt" hat mich hier tatsächlich wieder umgehauen und gleichzeitig auch motiviert, denn wenn ich in seine Bücher und Geschichten eintauche spüre ich vor allem eins: Leidenschaft. Stephen King lebt hier tatsächlich jedes Wort und lässt den Leser tief in seine Gedankenwelt abtauchen!
- Leland Gaunt -
An dieser Stelle werde ich nicht alle Personen beschreiben, sondern mich auf die für mich Wichtigsten beschränken. Bei diesem Buch hat man nämlich tatsächlich das Gefühl, die halbe Stadt kennenzulernen!
Leland Gaunt ist hier das Zentrum des "Bösen", obwohl er auf die Leute erst einmal wie ein normaler Verkäufer wirkt. Doch seine Waren haben einen sehr hohen Preis. Können die Bewohner von Castle Rock diesen wirklich bezahlen?
Ich muss sagen, dass ich Leland Gaunt von Anfang an furchtbar interessant fand. Er manipuliert die Menschen auf eine sehr charmante Art und lässt sie nach seiner Pfeife tanzen. Dabei kitzelt er jedoch nur die schlechten Seiten aus ihnen heraus. Jene Seiten, die wohl in jedem von uns stecken.
Leland Gaunt fand ich unheimlich und doch faszinierend, ja, fast schon sympatisch. Teilweise habe ich mich dabei ertappt, dass ich auch mit ihn mitgefiebert habe!
- Polly und Allen -
Zwei weitere Charaktere, die im Fokus der Geschichte stehen, sind auf jeden Fall Polly und Alan. Während Polly an Arthritis leidet und an schlechten Tagen ihre Hände kaum noch bewegen kann, ist Alan der Sheriff der Stadt, der den Tod seiner Frau und seines Kindes nicht verkraftet kann.
Beide geben sich Halt und waren meiner Meinung nach hier ein unschlagbares Team, das leider auch auf eine harte Probe gestellt wird. Denn schlummern in den beiden nicht vielleicht auch eine dunkle Seele?
Ein neuer Laden eröffnet in der kleinen Stadt "Castle Rock" und die Bewohner der kleinen Stadt sind vollkommen aus dem Häuschen. Der kleine Brian wird schließlich der erste Kunde und hier wird bereits deutlich, dass die Baseballkarte, die er sich schon immer gewünscht hat, einen hohen Preis hat.
Nach und nach strömt die halbe Stadt in den Laden. Leland Gaunt hat alles, was die Leute schon immer haben wollen, doch seine Waren sind nicht einfach zu bekommen. Die Menschen müssen einiges tun und schon bald versinkt die kleine Stadt im Chaos ...
Als Leser lernen wir gefühlt die Hälfte der Bewohner von Castle Rock kennen. In anderen Büchern hätte mich diese Vielzahl von Charakteren wohl erschlagen, doch hier bekommt jede Person eine eigene Geschichte. Sei es die schüchterne Nettie, der zwielichtige Stadtratsvorsitzende Buster oder aber der Alkoholiker Hugh, der sein Leben endlich ändern will. Ich habe mich schnell gefühlt, als wäre ich selbst Teil von Castle Rock und würde die Personen ewig kennen.
Auf fast 800 Seiten beschreibt King hier die unheimliche Geschichte eines Ladenbesitzers, der die Menschen gegeneinander ausspielt. Es passieren einige sehr erschreckende Dinge, die mich beim Lesen echt mitgenommen haben und es gab auch viele Momente, die mir regelrecht eine Gänsehaut verursacht haben.
"In einer kleinen Stadt" ist hierbei wahrlich eine Gefühlsachterbahn. Einige Dinge fand ich sehr schlimm zu ertragen (Besonders die Sache mit Nettie, aber auch die mit Brian). An einigen Stellen musste ich tatsächlich weinen, an wiederum anderen lachen, da die Bilder, die hier stellenweise im Kopf entstehen schon voller Ironie und Humor sind.
Stephen King hat hier mit Leland Gaunt einen ganz besonderen Bösewicht geschaffen. Ein Bösewicht, der die Schwächen der Menschen aufzeigt und eine Kleinstadt so ins Chaos stürzt ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Für mich ist Gaunt damit einer der genialsten Charaktere, die ich in einem von Kings Werken jemals treffen durfte!
Im übrigen treffen wir im Verlauf der Geschichte hier noch einige bekannte Personen. Obwohl mir ein Handlungsstrang nicht zu 100% Prozent zugesagt hat, muss ich doch sagen, dass durch die verschiedenen Perspektiven doch eine stetige Spannung vorhanden war. Als Leser hatte man das Gefühl, das gesamte Ausmaß betrachten zu dürfen. Jede Person wurde beleuchtet, jeder kleine und große Krieg miterlebt. Kein Horror im herkömmlichen Sinne, aber für mich war das Ende furchtbar erschreckend und unheimlich!
"In einer kleinen Stadt" ist ein faszinierender Roman über die Menschen einer Kleinstadt, die sich langsam selbst zerstören. Es gab viele schockierende, traurige und unheimliche Momente und einen Bösewicht, der zugleich faszinierend als auch abstoßend ist. Für mich ein echtes Highlight!
Hallo Jessi,
AntwortenLöschenja, ich hatte auch das Gefühl, ganz Castle Rock kennenzulernen. Das hat King schon sehr fein eingefädelt. Und bzgl. Gefühlsachterbahn hast du absolut recht: Schrecken, Lachen, Grauen - alles liegt so nah beieinander, das hat mir unheimlich imponiert.
War toll, mal wieder gemeinsam einen King zu lesen. :)
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu Nicole :D
LöschenOh ja, die Leserunde war toll, auch wenn es doch letztendlich ein echter Wälzer war! Das gemeinsame Lesen hat aber motiviert, es anzupacken! :D
Und ich fand den King echt wieder stark, bin froh, letztens im Bücherschrank noch etwas von King/Bachmann entdeckt zu haben! :D
Liebe Grüße
Jessi
Grad bei solchen Wälzern finde ich Leserunden toll! Ansonsten überlegt man oft zu lang, ob man sich das dicke Ding schnappen soll. In der Gruppe funktioniert das optimal.
LöschenWelches Buch hast du denn gefunden?
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu Nicole,
Löschenja, genau, solch dicke Wälzer stapel sich auf meinem SUB auch noch, irgendwie greife ich dann doch eher zu normal-dicken Büchern. Deswegen mag ich Leserunden auch, man motiviert sich gegenseitig! :D
Ich habe "Der Fluch" gefunden! Das hat er damals als Bachmann geschrieben! :D Auf meinem SUB habe ich nun aber noch Christine, Sie, Desperation und Regulator. Die letzten Beiden waren auch Bücherschrankfunde, sind aber auch echt dick! ;) Da brauche ich auch irgendwann mal einen Anstoß, die endlich in Angriff zu nehmen! :D
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenich lese halt viel unterwegs und die dicken Dinger lassen sich nur schwer schleppen (aber bei Leserunden geht's dann doch immer irgendwie :D). Da ist halt einfach die Motivation vorhanden und man liest Häppchenweise - das hilft meiner Meinung nach auch.
"Christine" habe ich in diesem Jahr gelesen, "Sie" letztes Jahr (?) mit Melli gemeinsam. Die haben mir beide gut gefallen - "Sie" fand ich einen Tick besser. Und das wird dir als Autorin bestimmt das Fürchten lehren! XD
Die anderen King-Bücher kenne ich noch nicht. Aber das wird sich bestimmt ändern. Falls du wieder was gemeinsam lesen magst, bin ich gerne dabei. :)
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu Nicole :D
LöschenOh ja, die Leserunden motivieren echt! :D Wir sollten unbedingt "bald" wieder etwas von King lesen! Hättest du vielleicht tatsächlich Interesse an "Desperation"? Ich glaube, das ist der erste Band, "Regulator" dann die Fortsetzung Jahre später! Beide Bücher sind aber echt dick, die Geschichte klingt aber irgendwie total Interessant. (Auch wenn ich glaube, es wird wieder um viiieeellee Charaktere gehen!)
Auf "Christine" und "Sie" bin ich schon gespannt! :D Von beiden kenne ich ja schon die Filme, da hoffe ich mal, das die Bücher mich dennoch überraschen können! :D
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenbei "Desperation" bin ich gerne dabei. Aber ich kann momentan noch keinen Termin nennen, weil ich Andrea ein paar Leserunden zugesagt habe, für die es noch keinen Zeitrahmen gibt. Ist es ok, wenn ich mich melden, sobald die feststehen? Mich würde es jedenfalls sehr freuen, wenn wir "Desperation" gemeinsam angehen! :D
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu Nicole :D
LöschenKlar, das hat ja alles noch Zeit, melde dich einfach, wenn du einen Termin weißt! Vielleicht finden wir bis dahin noch ein paar Leute, die mitlesen wollen! :D Ich freue mich auf jeden Fall wieder darauf, solche Leserunden sind immer echt was Besonderes!
Liebe Grüße
Jessi