Samstag, 29. Februar 2020

[Rezension] Dr. Jekylls Erbe - Robert Bloch, Andre Norton

Titel: Dr. Jekylls Erbe
Autor:  Robert Bloch, Andre Norton
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Februar 1995
Anzahl der Seiten: 281
Cover und Inhaltsangabe: © Lübbe


Begonnen: 21.01.2020
Beendet: 23.01.2020



"Eine Zetungsannonce in dem Lieblingsbuch ihres soeben verstorbenen Vaters bringt es an den Tag: Die junge Hester Lane kann Anspruch auf das Erbe des berühmten Dr. Jekylls anmelden, der unter mysteriösen Umständen  den Tod fand. So verlässt Hester Lane ihre kanadische Heimat und taucht in das London des ausgehenden 19. Jahrhunderts ..."





Vor kurzem habe ich Robert Bloch für mich entdeckt und "Dr. Jekylls Erbe", das er gemeinsam mit der Fantasyautorin Andre Norton geschrieben hat, war für mich ein sehr überraschender Bücherschrankfund. So wird von dem Autorengespann hier "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von Robert Louis Stevenson fortgesetzt.

Die Geschichte selbst beginnt hier recht harmlos und ruhig. Wir lernen erst einmal Hester kennen, die von Kanada nach England kommt und sich ein eigenes Leben aufbauen will. Dabei versucht sie sich als Journalistin bei einer Zeitung und kommt so in Kontakt mit der Heilsarmee. Dann stellt sich jedoch heraus, dass sie die Erbin des legendären Dr. Jekylls ist und das Grauen entfaltet sich ...

Das Buch wird auf dem Cover als "historischer Schocker" bezeichnet und das ist hier sehr treffend. In der ersten Hälfte begleiten wir erst einmal Hester Lane, wie sie versucht, in London zu leben und dadurch auch die dunklen Seiten der Stadt kennenlernt. Auch wenn die Geschichte hier sich erst einmal nur langsam entwickelt, empfand ich sie doch als sehr atmosphärisch.

Interessant ist auf jeden Fall, dass wir hier auch die Charaktere aus der Originalgeschichte wiederfinden. So ermittelt hier Inspektor Newcomen und auch der Rechtsanwalt Utterson tritt wieder auf. Es ist jedoch auch ein Buch, das sich ohne Vorwissen lesen lässt, denn natürlich wird die bekannte Geschichte von "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" hier noch einmal aufgerollt.

Nach der ersten Hälfte und nachdem Hester Lane dann endlich das Erbe antritt, verwandelt sich der Roman dann tatsächlich in einen echten Schocker. Dabei hat mich hier das doch sehr unerwartete Ende auf jeden Fall überzeugt. Es ist ein toller Gruselroman, der noch einmal die guten und die bösen Seiten eines Menschen aufzeigt!



Wieder einmal habe ich einen kleinen Schatz aus einem Bücherschrank gefischt. "Dr. Jekylls Erbe" ist hier ein sehr atmosphärischer Gruselroman, der die Geschichte rund um "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" sehr originell fortsetzt!

Donnerstag, 27. Februar 2020

[Rezension] Auf der Suche nach Rebecca - Eoin Dempsey

Titel: Auf der Suche nach Rebecca 
Autor:  Eoin Dempsey
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 7. April 2015
Anzahl der Seiten: 360
Cover und Inhaltsangabe: © Amazon Crossing


Begonnen: 20.01.2020
Beendet: 24.01.2020



"Nichts konnte Christopher und Rebecca voneinander fern halten, weder ihre Eltern, noch ihr Verlobter. Aber als der Zweite Weltkrieg die Insel Jersey erreicht, wird Rebecca nach Europa verschleppt. Christophers Familie wird ins heimische Deutschland deportiert, wo er sich freiwillig für die SS meldet, weil er nichts ungetan lassen möchte, um die Frau zu retten, die er liebt.

Er wird nach Auschwitz versetzt und stellt fest, dass er die gestohlenen Gelder der Opfer überwachen soll. Seine neue Position könnte ihm ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Aber wird ihm das die Kraft geben, wagemutig sein neues Schicksal in die Hand zu nehmen, das sein Leben und das der anderen für immer verändern könnte?"




"Auf der Suche nach Rebecca" ist das Debüt des in Amerika lebenden Schriftstellers Eoin Dempsey und meiner Meinung nach ein Erstlingswerk, das sich wirklich sehen lassen kann. Der Autor beschreibt hier zu Beginn die Liebesgeschichte von Christopher und Rebecca, die sich beide bereits seit Kindheitstagen kennen und viele Höhen und Tiefen erleben.

Die Vorgeschichte der beiden mochte ich sehr, auch wenn ich ein wenig gebraucht habe, um mit beiden Charakteren warm zu werden. Mir hat hier tatsächlich ein wenig Charaktertiefe gefehlt .- besonders bei Rebecca, die für mich lange nur das Mädchen, das Christopher eben liebt, war.

Manche Handlungen konnte ich am Anfang nicht so ganz nachvollziehen. Beispielsweise Christophers Vater, der seinen Sohn plötzlich von Rebecca fernhält, obwohl dieser das Mädchen eigentlich fast schon als Tochter betrachtet. Da dies aber ein Debüt ist, konnte ich darüber hinwegsehen und war doch überrascht, in welche Richtung sich das Buch dann noch entwickelt.

So bricht hier nämlich der zweite Weltkrieg aus und wir landen mit Christopher bei der SS in Auschwitz. Ich muss sagen, dass ich dieses Buch nicht primär als Liebesroman gelesen habe, sondern eher als historischen Roman. Der Teil, der im Konzentrationslager spielt, hat mich tatsächlich mitgenommen und teilweise, aufrund der vielen Grausamkeiten, wirklich sprachlos gemacht!

Ich mochte Eoin Dempseys Schreibstil hier sehr gerne. Er ist eindringlich und leicht, auch wenn es an manchen Stellen doch noch an etwas Gefühl fehlt. So ging mir die Geschichte selbst zwar nahe, aber doch nicht nahe genug. Ich muss zudem gestehen, dass mir das Ende etwas zu überladen war, zu positiv, zu sehr in Richtung "Happy End" gedrängt. Doch von dieser Kritik abgesehen war "Die Suche nach Rebecca" dennoch ein sehr eindringlicher Roman, der mich nicht nur unterhalten, sondern auch aufgezeigt hat, wie grausam Menschen sein können ...




"Die Suche nach Rebecca" war für mich eher ein historischer Roman als eine Liebesgeschichte. So empfand ich besonders Christophers Zeit bei der SS im Konzentrationslager hier sehr fesselnd und gleichzeitig ungemein schockierend!

Montag, 24. Februar 2020

[Rezension] Tür ins Dunkel - Dean Koontz

Titel: Tür ins Dunkel
Autor:  Dean Koontz
Genre: Roman, Horror
Erscheinungsdatum: 1990
Anzahl der Seiten: 464
Cover und Inhaltsangabe: © Heyne Verlag


Begonnen: 16.01.2020
Beendet: 19.01.2020



"Nach seiner Scheidung verschwindet Dylan McCaffey mit seiner kleinen Tochter spurlos. Sechs Jahre später entdeckt die Polizei seine Leiche – auf bestialische Weise zugerichtet. Stunden danach wird seine Tochter von Streifenpolizisten aufgelesen, nackt und völlig verstört. Melanie ist das Opfer grausamer psychischer Experimente, die außer Kontrolle geraten sind. Alle an den Experimenten beteiligten Personen sterben eines gewaltsamen Todes."




Und wieder habe ich ein Buch von Dean Koontz im Bücherschrank gefunden und da ich ihn im vergangenen Jahr wieder für mich entdeckt habe, stand schnell fest, dass ich nun nach und nach alle seine Werke näher betrachten werde.

"Tür ins Dunkel" erinnert von der Story ein wenig an "Stranger Things". Wir haben hier ein Mädchen, an dem offensichtlich grausame Experiment durchgeführt wurden. Diese Experimente haben allerdings ein Ende, als ihr Vater und zwei seiner Kollegen tot aufgefunden werden und das Mädchen endlich wieder zur Mutter zurückkehrt. Doch der wahre Horror beginnt hier erst ...

Dean Koontz Schreibstil ist wie immer locker und leicht, wodurch ich schnell in der Geschichte hineingefunden habe. Die Experimente selbst und das Thema Astralreisen empfand ich hier als äußerst gelungen, allerdings hätte ich mir hier noch mehr Hintergrundwissen gewünscht.

Die Story selbst erstreckt sich im Grunde nur auf zwei Sichten. Wir haben die Mutter, die nun feststellt, dass etwas mit ihrem Kind nicht stimmt und dann den Polizisten Dan, der sich hier von Anfang an für sie einsetzt. Der Grund dafür hat sich mir nicht so recht erschlossen, da es doch so wirkte, als würde er allein aus Sympathie oder Anziehungskraft handeln.

Schade ist hier auf jeden Fall, dass Melanie, das Kind, nur eine Nebenfigur bleibt, obwohl sie eigentlich im Zentrum des ganzen steht. Dadurch wirkt die Geschichte stellenweise etwas träge und kommt nur langsam voran. Besonders den Polizeistrang empfand ich als zu unwichtig und daher störend. Dan als Helden hätte ich auch nicht unbedingt gebraucht, mehr interessante und originelle Charaktere wie beispielsweise in "Bote der Nacht" hätte der Geschichte auf jeden Fall gut getan.

"Tür ins Dunkel" bietet kaum Überraschungen. Es ist ein Buch, das sich locker und leicht lesen lässt, Dean Koontz aber sicher nicht von seiner besten Seite zeigt. Für mich war die Geschichte sehr vorherhsehbar und bot kaum große Spannungsmomente, was für mich auch an den Charakteren lag, mit denen ich leider nicht mitfiebern konnte ...



Ein solider Horrorroman, der aber mal wieder zeigt, dass Dean Koontz sein Niveau nicht so recht halten kann. Für mich leider eher eins seiner schlechteren Bücher, wenngleich sich diese Geschichte als Zwischendurchlektüre dennoch gut lesen lässt ...

Freitag, 21. Februar 2020

[Rezension] Nofretete - Das Buch der Toten - Nick Drake

Titel: Nofretete - Das Buch der Toten
Autor:  Nick Drake
Genre: Krimi, Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 2. Januar 2001
Anzahl der Seiten: 481
Cover und Inhaltsangabe: © Bastei Lübbe


Begonnen: 09.01.2020
Beendet: 17.01.2020



"Ägypten im 12. Jahr der Regierungszeit von Echnaton. Nofretete ist die mächtigste und schönste Königin der antiken Welt. Mit ihrem Mann Echnaton regiert sie ein Reich, das an Ruhm und Einfluss nicht mehr zu übertreffen ist. Doch plötzlich verschwindet sie.

Der junge Oberermittler von Theben, Rai Rahotep, erhält vom König persönlich den Auftrag, Nofretete zurückzubringen. Falls er Erfolg hat, wird ihm größte Ehre zuteil. Falls nicht, werden er und seine Familie sterben ..."




In diesem Jahr wurde wieder einmal mein Interesse für Ägypten geweckt. Besonders interessant finde ich die Regierungszeit von Echnaton und Tutanchamun und der Abwendung von Amun zum Sonnengott Aton. Dies wird auch in diesem Roman thematisiert.

Beginne ich aber erst einmal mit der Sprache und dem Schreibstil Nick Drakes. Ich muss zugeben, dass ich anfangs doch überrascht war, dass der Autor doch eine sehr moderne Sprache für seinen ägyptischen Roman ausgesucht hat. So gab es für mich zwar erst einmal keine großen Probleme beim Lesen, allerdings so ganz passend empfand ich diesen Stil nicht, da doch immer wieder zeitgenössische Begrifflichkeiten vorkommen.

Dennoch hat mich die Geschichte gerade am Anfang in den Bann gezogen. Hier lernen wir erst einmal den "Ermittler" Rahotep kennen, den Wahrheitssucher. Er wird zu Echnaton gerufen und soll rausfinden, was mit seiner Frau Nofretete passiert ist. Die schöne Königin ist verschwunden und Rahotep hat nun eine Woche Zeit, um herauszufinden, was mit ihr geschehen ist - andernfalls stirbt er.

Wie ein recht typischer Krimi beginnt Rahotep dann in der neuen Hauptstadt Achet-Aton zu ermitteln. So befragt er erst einmal die verschiedensten Leute, was für mich hier wahrlich der große Pluspunkt des Romans ist. So lernen wir viele aus der Geschichte bekannte Persönlichkeiten kennen, wie Eje, Haremhab und Thutmosis.

Besonders toll fand ich hier das Treffen mit Thutmosis, den Schaffer der Nofretete-Statue, die auch erwähnt wird. Hier hat ich tatsächlich jene tolle Atmosphäre gespürt, die ich mir von diesem Roman gewünscht hatte.

Leider verliert sich die Atmosphäre irgendwann, denn Rahotep ermittelt zwar, aber kommt nicht wirklich voran. Und das ist auch die große Schwachstelle dieses Romans: Rahotep führt den Leser nicht durch die Geschichte, nein, er wird selbst geführt. So beschränkt sich die Krimihandlung auf die Befragungen der verschiedenen Personen und dann offenbart sich die ganze Wahrheit leider wie aus dem Nichts.

Ich muss sagen, dass ich hier schon sehr enttäuscht war. Bis zu einem gewissen Punkt empfand ich das Kennenlernen der verschiedenen historischen Person als ungemein fesselnd, doch natürlich habe ich gemerkt, dass die Story dadurch einfach nicht vorankommt. So ist das Ende dann leider keine sonderlich große Überraschung, denn natürlich war, für alle, die sich ein wenig mit der Geschichte auskennen, klar, in welche Richtung das Buch sich entwickeln wird ...




"Nofretete - Das Buch der Toten" hat mich von der historischen Seite auf jeden Fall überzeugen können, auch wenn der Autor sich doch für einen sehr modernen Schreibstil entschieden hat. Die Krimihandlung verliert sich allerdings hier irgendwann und bei mir war, ab einen gewissen Punkt, einfach die Luft raus ...

Dienstag, 18. Februar 2020

[Kurzmeinungen] Mangas / Graphic Novels / Comics im Januar

Ich habe mich dazu entschlossen, meine jeweils gelesenen Mangas, Graphic Novels und Comics in einem Beitrag zu sammeln und sie euch kurz vorzustellen.


Cover © Carlsen Manga
"Sprite 1: Schwarze Flut" - Yugo Ishikawa

Begonnen hat mein Monat mit dem ersten Teil der Manga-Serie "Sprite". "Dunkle Flut" ist hierbei der Auftakt zu einer 15-teiligen Serie, die mit einer rätselhaften Flut beginnt, die ein paar Menschen, darunter auch drei Highschool-Mädchen, in einem Hochhaus einschließt. Es ist eine sehr mysteriöse Geschichte, in der noch unklar ist, woher genau die Gefahr kommt. Dennoch muss ich sagen, dass mich der erste Teil schon so gefesselt hat, dass ich auch bald die restliche Reihe lesen werde! Den Zeichenstil mag ich hier auch sehr gerne und ich bin schon echt gespannt, wie es weitergehen wird!





Cover © Splitter
"Die Schöne und das Biest" - Maxe L’Hermenier, Looky

Nun kommen wir zu einem Graphic Novel. Bei "Die Schöne und das Biest" hat mich tatsächlich zuerst das Cover angesprochen. Die Geschichte selbst war mir
natürlich bekannt, aber sie wird hier tatsächlich auf ganz eigene Art und Weise interpretiert. Den
Zeichenstil mochte ich, auch wenn Belle hier doch nicht so unschuldig wie in der Originalversion ist.

Die Story selbst fand ich teilweise aber etwas wirr und leider nicht so romantisch wie ich sie mir vorgestellt hatte. Für meinen Geschmack hätten hier die Charaktere noch etwas besser ausgearbeitet werden können, denn alles geht doch sehr schnell und ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte doch noch 10 oder 20 Seiten mehr benötigt hätte. Dennoch eine mutige und düstere Interpretation der altbekannten Geschichte!



Cover © Carlsen Manga

"Sherlock 1: Ein Fall von Pink" - Jay

Als großer Fan der Sherlock-Serie musste ich unbedingt einmal in den Manga hineinstöbern und was soll ich sagen? Eine bessere zeichnerische Interpretation von Sherlock kann es wohl nicht geben. Ich muss allerdings eins gleich zu Beginn sagen: Die Geschichte ist 1:1 aus der Serie übernommen, was meinem Lesespaß aber keinen Abbruch getan hat. Ich liebe Sherlock Holmes und kann ihm auch tausend mal durch den gleichen Fall begleiten! Seine Sprüche haben mich auch hier zum Lachen gebracht und ich werde definitiv auch die weiteren Bände lesen!



Cover © Carlsen Manga


"Blue Flag Band 01 + 02" von Kaito

"Blue Flag" war ein Manga, der mich schon nach wenigen Seiten in den Bann gezogen hat! Es geht um drei Schüler, die sich im Abschlussjahrgang miteinander anfreunden. Da ist die schüchterne Futaba, die auf den Superstar der Schule steht und Taichi, der mit eben diesen befreundet ist.
Es entspinnt sich eine witzige, süße und auch tiefgründige Dreiecksgeschichte, die mein Herz berührt hat. Ich bin hier auf die Folgebände gespannt. Wer an der Reihe interessiert ist, sollte sich allerdings nicht den Klappentext von Carlsen durchlesen, denn irgendwie ist dem Verlag hier wohl ein Fehler unterlaufen, da die Geschichte doch in in eine ganz andere Richtung geht ...

Cover © Egmont Manga
"re:member" Band 1 - 8 von Welzard, Katsutoshi Murase

Und jetzt kommen wir zu dem wohl unheimlichsten Manga, den ich bisher gelesen habe! In "re:member" geht es um eine verfluchte Schule. Hier geht ein rotes Mädchen, das abends in der Schule umherwandelt und dem letzten Schüler auflauert. Wird man von diesem gruseligen Kind angesprochen, so muss man umgehend die Schule verlassen, tut man dies nicht, so wird man von ihr getötet. Der Mitschülerin unserer sechs Protagonisten ist das passiert und nun werden diese in eine "Leichensuche" verwickelt, die sich Nacht für Nacht wiederholt, denn sie müssen die acht Leichenteile von Haruka finden und Nacht für Nacht werden sie vom roten Mädchen gejagt ... Mich hat dieser Manga wirklich enorm gegruselt: Allein die Bilder sind echt unheimlich- Die Story über diese schreckliche Leichensuche, die jede Nacht mit dem grausamen Tod der sechs Schüler endet, hat mich echt mitgenommen. Ein echter Horror-Manga. nach dem ich aktuell wirklich süchtig bin! Ich liebe diesen Manga, der im Verlauf noch echt viele Wendungen parat hält!

Cover © Carlsen Manga
"Bloom into you" Band 1 - Nio Nakatani

Hierbei handelt es sich um eine die Geschichte über das Erwachsenwerden und die erste Liebe. Yu
Koito träumt schon lange von der großen Liebe und sie weiß auch, wie sie sich anfühlen sollte. Doch als sie von einem Mitschüler ein Liebesgeständnis bekommt, fühlt sie selber nichts ... Und dann ist da plötzlich die Schulsprecherin Toko Nanami, die sich ihr plötzlich annähert ... Doch was, wenn sie auch für sie nichts empfindet? Eine süße und vor allem ehrliche Liebesgeschichte, in der eben nicht alles von Anfang an perfekt ist! Ich bin schon auf weitere Teile gespannt!



Cover © Tokyopop
"Sparkly Lion Boy" Band 1 + 2 - Yoko Maki

Hierbei handelt es sich um einen Shojo-Manga, also einen Manga für heranwachsende Mädchen. in dem es um die allererste Liebe geht. Witzigerweise liest die Protagonistin in dieser Geschichte ebenfalls gerne Mangas und hat sich natürlich unsterblich in einen der ich realen Jungen dort verliebt ... Doch dann trifft sie Kiriatsu, der ihrem Schwarm zum Verwechseln ähnlich sieht ... Eine wirklich süße, leichte Liebesgeschichte, bei der ich beim Lesen ein Dauergrinsen hatte! Ich werde die Reihe definitiv fortsetzen!

"A Silent Voice" Band 1 + 2 - Yoshitoki Oima
Cover © Egmont Manga

Und jetzt kommt noch ein Manga, der mich sehr berührt und zum Weinen gebracht hat. In "A Silent Voice" geht es um einen ziemlich frechen Jungen, der aus reiner Langeweile ein taubes Mädchen mobbt und schließlich dafür sorgt, dass die ganze Klasse mitmacht. Dieser Manga ist mir wirklich sehr nahe gegangen, denn das Mobbing wird hier wirklich sehr extrem beschrieben. Der erste Band hat mich daher schon sehr geschockt, zum Glück schlägt der zweite Band dann aber eine ganz neue Richtung an! Für mich von der Geschichte her wirklich ein sehr wichtiger Manga, der auf das Thema Mobbing aufmerksam macht und den Fokus auf den/die Täter lägt!

Samstag, 15. Februar 2020

[Rezension] Attic - Douglas Preston, Lincoln Child

Titel: Attic, Gefahr aus der Tiefe
Autor:  Douglas Preston, Lincoln Child
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 2. Januar 2001
Anzahl der Seiten: 560
Cover und Inhaltsangabe: © Droemer Knaur


Begonnen: 13.01.2020
Beendet: 15.01.2020



"Brutale Morde an Obdachlosen und ein mörderisches Geheimnis in den U-Bahn-Tunneln von New York: Teil 2 der Thriller-Reihe um Special Agent Pendergast von Douglas Preston und Lincoln Child Aus dem stinkenden Schlamm des Hudson River in New York ziehen Polizei-Taucher zwei Skelette, denen der Kopf abgetrennt wurde. Weil eines davon grotesk deformiert ist, bitten Lieutenant Vincent D'Agosta und Special Agent Aloysius Pendergast Margo Green vom Labor des Naturhistorischen Museums um Unterstützung bei den Untersuchungen. Zur gleichen Zeit wird New York von einer Mord-Serie an Obdachlosen heimgesucht: Die Leichen der Opfer werden in den Tunneln tief unter den Straßen Manhattans abgelegt, meist wurde ihnen der Kopf abgetrennt. Special Agent Pendergast und Lieutenant D'Agosta vermuten einen Zusammenhang zwischen den enthaupteten Obdachlosen und den beiden kopflosen Skeletten. Kann es sein, dass die Mord-Serie viel weiter zurückreicht, als man bislang annahm?"




Von Douglas Preston und Lincoln Child habe ich als Teenager bereits Bücher gelesen, die mir doch als sehr abenteuerliche und wissenschaftliche Thriller noch gut in Erinnerung geblieben sind. So habe ich jetzt durch einen Bücherschrankfund mal wieder ein Buch des Autorenduos entdecken dürfen. Dieses Mal ging es in die New Yorker Unterwelt.

Der Schauplatz der Geschichte ist auch hier wieder einmalig und wird von den Autoren hier sehr atmosphärisch beschrieben. So finden wir uns hier in alten U-Bahn-Tunneln tief unter der Erde wieder, an einem Ort, der von Obdachlosen bewohnt wird.

Im Vorfeld habe ich leider nicht gewusst, dass dieses Buch direkt an "Relic-Museum der Angst" ansetzt, ein Buch das ich bisher leider noch nicht gelesen habe. Es kommen bekannte Charaktere vor und die Geschichte wird indirekt hier fortgesetzt, was natürlich leider dazu geführt hat, dass ich jetzt stark gespoilert wurde und die grundlegende Geschichte des ersten Teils nun schon kennen und daher wohl erst einmal nicht lesen werde.

Ich will das hier nicht direkt kritisieren, denn "Attic" lässt sich auch sehr gut lesen ohne den Band davor zu kennen, allerdings mochte ich die ständigen Erwähnungen der Geschichte aus "Relic" hier eher weniger. Dauernd wird erwähnt, was die Charaktere im Museum erlebt haben und dazu wird, unnötigerweise, die halbe Geschichte davon offenbart. Ich würde deshalb doch jedem Leser raten, die Reihe von Anfang an zu lesen!

Die Charaktere selbst waren für mich allesamt eine Spur zu perfekt. So gab es für mich niemanden, außer Mephisto aus dem Untergrund, den ich so sympathisch fand, dass ich mit ihm mitfiebern konnte.

"Attic" war für mich dennoch ein guter Unterhaltungsroman. Besonders spannend fand ich die Abschnitte, die direkt unterirdisch spielen. Die Polizeiarbeit hingegen empfand ich stellenweise doch als recht anstrengend. Ich hätte hier wirklich viel lieber mehr die Obdachlosen erfahren und die Welt, in der sie dort unten leben.

Einige Handlungsstränge hätte ich hier allerdings nicht gebraucht. So war mir die ganze Demo-Sache doch zu viel und die Polizeiermittlung war mir leider auch zu zäh. Zwar hat das fulminante Ende noch einiges rausgerissen, aber doch hat mich das Buch doch stellenweise nicht so begeistert wie andere Werke der Autoren.

Die wissenschaftliche Seite und die Gefahr, die dort aus der Tiefe kam, fand ich gelungen. "Attic" entwickelt sich zum Ende hin zu einem echten Action-Roman, der dem Leser kaum ein paar Minuten zum durchatmen lässt. Ein guter Unterhaltungsroman, der für mich allerdings ein paar Schwachstellen besaß!




Ein guter Unterhaltungsroman, der den Leser in eine Welt unterhalb New Yorks entführt und durch ein sehr actiongeladenes Ende punktet. Die Polizeiarbeit war hier aber nicht meins, genauso wenig wie die Charaktere, die allesamt für mich eine Spur zu perfekt waren.

Donnerstag, 13. Februar 2020

[Rezension] Dunkle Begegnungen: Unheimliche Geschichten - Jana Oltersdorff

Titel: Dunkle Begegnungen: Unheimliche Geschichten
Autor:  Jana Oltersdorff
Genre: Kurzgeschichten
Erscheinungsdatum: 20. Februar 2018
Anzahl der Seiten: 231
Cover und Inhaltsangabe: © Jana Oltersdorff


Begonnen: 03.01.2020

Beendet: 13.01.2020






"Hatten Sie auch schon einmal eine dunkle Begegnung?
Der Mann im Fahrstuhl, dessen Gesicht man nicht sieht. Ein Onlineflirt, der irgendwie außer Kontrolle gerät. Das hübsche Mädchen auf dem Jahrmarkt, das hinter seinem Lächeln etwas zu verbergen scheint. Das eigene Kind, das sich seit dieser Sache im Kindergarten merkwürdig verhält. Der vermeintlich risikofreie Seitensprung, der zum Albtraum mutiert. Der neue Nachbar, der plötzlich nachts im Waschkeller auftaucht. Oder es ist der Tod selbst, der am Ende der letzten Reise wartet.
Das Fremde, der Schatten im Nebel, die Bewegung im Augenwinkel – in den Geschichten in diesem Buch bekommen sie ein Gesicht.
Bereit für ein Blind Date auf der dunklen Seite? Dann treten Sie näher …"




Da ich momentan selbst gerne an Kurzgeschichten arbeite, wollte ich mich ein wenig von anderen Autoren inspirieren lassen. So stieß ich auf diese Sammlung unheimlicher Geschichten einer Autorin, die mir bisher gänzlich unbekannt war.

Schon nach der ersten Kurzgeschichte hat mich die Autorin in den Bann gezogen, die eindeutig ei Faible für Stephen King hat. So lässt sie hier eine Erstausgabe des bekannten Horror-Königs eine sehr wichtige Rolle spielen.

Sehr abwechslungsreich und interessant geht es weiter mit einem "Blind Date" der besonderen Sorte, einer unheimlichen Begegnung in einem Waschkeller und sogar einem wilden Einhorn. Natürlich waren, wie in jedem Kurzgeschichtenband, auch hier wieder Geschichten dabei, die mich weniger fesselten, aber hier ist die Mischung dennoch insgeamt äußerst gelungen.

Meine Favoriten waren auf jeden Fall "Blind Date", "Bewegliche Ziele" und "Rent a Body, Inc.", denn diese empfand ich als besonders originell.

Die letzten zwei Geschichten in diesem Band sind unfassbar kurz, aber es hat mich fasziniert, wie intensiv sie dennoch waren. Jana Oltersdorff hat jetzt auf jeden Fall einen neuen Fan gewonnen und ich werde mir bald noch weitere Werke von ihr anschauen!




Eine sehr abwechslungsreiche Sammlung unheimlicher Kurzgeschichten von einer sehr talentierten, deutschen Autoren, die mich mit ihren Stories hier inspiriert hat. Mehr davon!

Montag, 10. Februar 2020

[Rezension] Der Regen, bevor er fällt - Jonathan Coe

Titel: Der Regen, bevor er fällt
Autor:  Jonathan Coe
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 10. September 2018
Anzahl der Seiten: 304
Cover und Inhaltsangabe: © Penguin Verlag


Begonnen: 08.01.2020
Beendet: 10.01.2020



"Eine Handvoll Fotos und ein Stapel selbst besprochener Tonbänder, das ist Rosamonds Vermächtnis an Imogen, die Enkelin ihrer Cousine Beatrix. Auf den Bändern erzählt Rosamond die tragische Geschichte der Familie und findet nach und nach Worte für jenes schreckliche Unglück, das zu Imogens Erblindung führte. – Ein bewegender Roman über drei Generationen von Frauen, über ein dunkles Familiengeheimnis und die alles verbindende Sehnsucht nach Liebe und Glück."




Und wieder habe ich in einem Bücherschrank ein Buch entdeckt, das ich ansonsten wohl niemals gelesen hätte. Bei "Der Regen, bevor er fällt" hat mich besonders der Titel angesprochen und so habe ich einfach einmal einen Blick ins Innere geworfen.

Dabei lernen wir erst einmal Gill kennen, die sich um die Beerdigung ihrer Tante kümmern muss und dabei vor die Aufgabe gestellt wird, einer gewissen Imogen Kassetten zu überbringen, die Rosamond kurz vor ihrem Tod aufgenommen hat. Darauf erzählt Rosamond eine Familiengeschichte, die sich über mehrere Generation erstreckt und die auch für die blinde Imogen wichtig sein wird.

Den Schreibstil von Jonathan Coe fand ich sehr angenehm, wenngleich auch gerade zu Beginn weniger poetisch als zum Ende hin. Gill und ihre Töchter selbst sind nur Nebenfiguren, die hier nur dazu dienen, die Kassetten der verstorbenen Tante anzuhören. Für mich hätte es diesen einen "Gegenwartsstrang" hier nicht gebraucht.

Einen echten Vergangenheitsstrang gibt es in diesem Buch nicht. Der Leser lauscht hier den rückblickenden Erzählungen der Tante, die hier eine Familiengeschichte erzählt, die schon beginnt, als sie selbst noch Kind ist. Anhand von zwanzig Bildern will sie der blinden Imogen berichten, wieso alles so gekommen ist, wie es eben gekommen ist.

Als Leser weiß man natürlich schnell, dass Imogen auch ein Teil dieser Geschichte sein wird und auch ihre Erblindung noch eine Rolle spielt. Zu Beginn hat für mich diese Erzählform eine gewisse Distanz geschaffen. Es gibt hier keine richtigen Hauptcharaktere, denen wir folgen, sondern nur eine Familiengeschichte, die nach und nach offenbart wird.

Dennoch hat mich das Buch fasziniert, denn ich habe mich beim Lesen selbst so gefühlt, als würde ich nach und nach die Hintergründe erfahren, warum eine Familie eben so ist wie sie ist. Dabei gibt es hier einige sehr dramatische Wendepunkte - allen voran wohl jene, die das Coverbild bereits auf ganz unschuldige Art und Weise andeutet.

Hierbei stellt der Autor eine Frage in den Mittelpunkt: Werden wir alle zwangsläufig wie unsere Eltern? Ja, auf erschreckende Art und Weise zeigt er hier auf, was fehlende Liebe in der Kindheit doch anrichten und welche Wellen es in das Erwachsenenalter schlagen kann.

Ich hatte das Gefühl, dass der Autor hier auch ein Weile gebraucht hat, um vollkommen in seiner Geschichte anzukommen. So offenbart er gerade zum Ende hin doch noch einen sehr tiefgründigen und poetischen Schreibstil, der bei mir sogar für ein paar Tränen gesorgt hat!



"Der Regen, bevor er fällt" ist ein ganz eigenes Buch, das zwar fast nur aus den Erzählungen einer jüngst verstorbenen Frau besteht, aber dennoch ab einen gewissen Punkt sehr nahe geht. Besonders das Ende hat mich emotional stark berührt. Ein Roman, auf den man sich einlassen muss und der dann definitiv berührt!


Samstag, 8. Februar 2020

[Rezension] Das also ist mein Leben - Stephen Chbosky

Titel: Das also ist mein Leben
Autor:  Stephen Chbosky
Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 26. September 2011
Anzahl der Seiten: 288
Cover und Inhaltsangabe: © Heyne Verlag


Begonnen: 02.01.2020
Beendet: 08.01.2020



"Charlie ist sechzehn, er ist in seinem ersten Jahr in der Highschool und hat die Probleme, die man in diesem Alter so hat: mit Mädchen, mit der Schule, mit sich selbst. Zumindest scheint es so zu sein. Doch in den Briefen, die er an einen unbekannten »Freund« schreibt, wird deutlich, dass Charlie eine ganz besondere Sicht auf die Welt hat: Er beobachtet die Menschen um sich herum, fragt sich, ob sie ihr Leben so leben, wie sie es möchten, und versucht verzweifelt, seine eigene Rolle in all dem, was wir Leben nennen, zu begreifen."




Mit "Das also ist mein Leben" von Stephen Chbosky habe ich mich anfangs ein wenig schwer getan. Unser Protagonist Charlie schreibt hier Briefe an einen Freund. Ob dies nun ein fiktiver Freund ist, eine Art Tagebuch oder aber wir als Leser bleibt dabei offen, aber ich denke, dies ist das Besondere an diesem Buch.

Die Briefform hat zu Beginn bei mir für eine gewisse Distanz gesorgt. So erzählt Charlie erst einmal von seinem Leben, von kleinen Momenten und von seinem Blick auf verschiedene Situation. Da er vorwiegend von Situationen berichtet, die natürlich zum Zeitpunkt des Briefes schon in der Vergangenheit liegen, sind wir als Leser selbst nicht hautnah dabei, sondern folgen seinen Erzählungen.

Schnell wird jedoch klar, dass Charlie kein "normaler" Junge ist und ich glaube, das hat bei mir letztendlich den Funken überspringen lassen. ich mag Charaktere, die "anders", vielleicht sogar etwas "durchgeknallt" sind und das ist Charlie, der hier einen ganz eigenen Blick auf die Welt und sein Leben offenbart, auf jeden Fall.

"Das also ist mein Leben" ist ein Buch, bei dem man auch viel zwischen den Zeilen entdecken kann. So offenbart sich Charlies Gefühlsleben doch erst, wenn man über gewisse Situationen, die er beschreibt, nachdenkt. Im Fokus stehen auf jeden Fall die Themen "Freundschaft", "erste Liebe", aber auch "Selbstfindung". Stellenweise wirkt Charlie recht verloren, er begeht Fehler, hat jedoch immer Leute, die ihn auffangen!

Ein Fun Fact am Rande: Nach der Hälfte des Buches ist mir aufgefallen, dass ich die Verfilmung des Buches bereits gesehen hatte. Das Buch selbst fühlt sich aber vollkommen anders an! Es ist, wenn man sich auf Charlies Gedankenwelt einlässt, ungemein intensiv und zeigt einen doch, dass es das Wort "normal" im Grunde überhaupt nicht gibt. Jedes Leben ist verschieden und jedes Leben ist wertvoll!




Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Briefform in diesem Buch habe ich Charlie und seine Geschichte doch noch ins Herz geschlossen. Ein toller, jugendlicher Roman über die erste Liebe, über Freundschaften und Selbstfindung!

Donnerstag, 6. Februar 2020

[Rezension] The Girls - Emma Cline

Titel: The Girls
Autor:  Emma Cline
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 25. Juli 2016
Anzahl der Seiten: 352
Cover und Inhaltsangabe: © Carl Hanser Verlag


Begonnen: 02.01.2020
Beendet: 08.01.2020



"Kalifornien, 1969. Evie Boyd ist vierzehn und möchte unbedingt gesehen werden – aber weder die frisch geschiedenen Eltern noch ihre einzige Freundin beachten sie. Doch dann, an einem der endlosen Sommertage, begegnet sie ihnen: den „Girls“. Das Haar, lang und unfrisiert. Die ausgefransten Kleider. Ihr lautes, freies Lachen. Unter ihnen ist auch die ältere Suzanne, der Evie verfällt. Mit ihnen zieht sie zu Russell, einem Typ wie Charles Manson, dessen Ranch tief in den Hügeln liegt. Gerüchte von Sex, wilden Partys, Einzelne, die plötzlich ausreißen. Evie gibt sich der Vision grenzenloser Liebe hin und merkt nicht, wie der Moment naht, der ihr Leben mit Gewalt für immer zerstören könnte."



"The Girls" habe ich vor einigen Jahren schon auf zahlreichen Blogs gesehen. Nun konnte ich das Buch auch endlich lesen und es hätte wohl kaum besser gepasst. Ich sehe mich selbst ebenfalls als sehr freiheitsliebenden, teilweise aber auch recht rebellischen Menschen. Die Hippiewelle aus den 60ern finde ich ungemein interessant, auch wenn es natürlich auch hier viele negative Seiten und Entwicklungen gab.

Und genau diese negativen Seiten beschreibt Emma Cline in "The Girls". Dabei lässt sich die Autorin erst einmal Zeit, um ihre Protagonistin einzuführen. So erfahren wir erst einmal, wie iEvies Verhältnis zu ihrer Mutter ist und wie sehr sie sich eine echte Familie oder eine echte Freundschaft wünscht.

Evie lernt eine Gruppe von Mädchen und schließlich auch die Ranch, auf der diese leben, kennen. Schnell gerät sie in einen Strudel augenscheinlich "bedingungsloser" Liebe und merkt dabei nicht einmal, wie sehr sie dabei doch in eine sehr schädliche Welt aus Sex, Drogen und wilden Orgien eintaucht.

"The Girls" besitzt natürlich einige Parallelen zu den Manson-Morden. Besonders Russel erinnert hier stark an Charles Manson, der seine "Mädchen" schließlich eine gewisse Richtung drängt.

Das Buch entwickelt sich allerdings nicht zu einem Thriller, sondern bleibt sehr ruhig und teilweise sogar recht melancholisch. Dem Leser ist klar, in welcher Tragödie das Ganze enden wird. Interessanter sind daher die Bindungen der Mädchen, die Hintergründe und die Ranch, die hier Zuflucht bietet, wenn die Welt da draußen sich mal wieder viel zu langsam dreht.

Viele Ansichten dieser Kommune konnte ich natürlich verstehen. Da ist zum einen die Hoffnung, wirklich geliebt zu werden in einer Welt, in der es nur noch auf Geld ankommt. Viele Jugendliche werden sich sicher mit Evies Leben identifizieren können. Der Druck aus dem Elternhaus wird doch immer größer, es kommt nicht drauf an, wer die eigenen Kinder sind, sondern was sie leisten können.

Umso erschreckender empfand ich hier dann die Richtung, die das ganze zum Ende hin einschlägt. Natürlich ist es ein Extrem, aber es nagt leider doch an der Realität. Für mich hat Emma Cline hier einen beeindruckenden Roman geschaffen, der wohl noch eine Weile nachklingt!




"The Girls" zeigt auf erschreckende Art und Weise, wohin der Wunsch nach "grenzenloser" Freiheit und bedingungsloser Liebe führen kann! Viele Anspielungen an die Manson Family machen dieses Buch zu einem sehr eindringlichen und erschreckendem Werk!