Montag, 4. November 2024

[Rezension] Roberts Schwester - Petra Hammesfahr

 


Titel: Roberts Schwester

Autor:  Petra Hammesfahr

Genre: Psychothriller

Erscheinungsjahr: 2002

Seitenzahl: 256
Cover: © Rowohlt
Begonnen: 02.10.2024
Beendet: 08.10.2024


Mia vergöttert ihren Bruder Robert, obwohl dieser Schuld an einen Autounfall war, der ihr Leben komplett verändert hat. Ihre Karriere als Bildhauerin musste sie aufgeben und nun ist sie ganz auf die neue Frau von Robert fixiert, mit der sie unter einem Dach leben muss und die sie für eine Hochstaplerin hält. Als Robert plötzlich stirbt, steht für Mia schnell fest, wer dahintersteckt ...

Als großer Fan von Petra Hammesfahr war ich froh, endlich mal wieder einen ihrer psychologischen Thriller aus einem öffentlichen Bücherschrank gezogen zu haben. Meiner Meinung nach liegt in dieser tiefgründigen Betrachtung der Psyche ihre große Stärke und deswegen hat mich auf "Roberts Schwester" von Anfang an mitgerissen.

Als Leser weiß man hier nicht, auf welcher Seite man stehen soll. Die Protagonistin Mia wirkt sehr verloren. Ihre körperliche Behinderung schränkt sie so sehr ein, dass sie eigentlich gar kein eigenes Leben mehr führt und psychisch gesehen wandert sie das ganze Buch über an einem Abgrund herum. Die Liebe zu ihrem Bruder ist spürbar, zeitgleich hat sich zwischen den beiden aber auch eine tiefe Kluft sichtbar gemacht.

Gelungen sind auch die verschiedenen Charaktere, die sich nicht so einfach durchschauen lassen. So muss sich Mia nicht nur mit der Frau ihres Bruders herumschlagen, sondern hat plötzlich auch noch Isas im Rollstuhl sitzenden Bruder Jonas im Haus. So geraten hier zwei Geschwisterpaare aneinander und es ist Mia, die nach dem Tod ihres Bruders, ganz auf sich allein gestellt ist.

Spannend und selbst für den Leser unerträglich ist die Situation im Haus. Obwohl Roberts Tod schon auf den ersten Seiten passiert, reisen wir immer wieder in die Vergangenheit und zu verschiedenen Situationen, die wir durch Mias Augen sehen und analysieren. So setzt sich erst nach und nach das ganze schreckliche Puzzle zusammen, das in einem wirklich überraschendem Showdown endet. 



Erneut konnte mich Petra Hammesfahr mit ihrer psychologischen Tiefe in den Bann ziehen und zeigen, was für eine grandiose Autorin sie ist.

Ich vergebe 5 von 5.


Samstag, 2. November 2024

[Rezension] Everflame 1 - Feuerprobe - Josephine Angelini

 


Titel: Everflame, Band 1, Feuerprobe

Autor:  Josephine Angelini

Genre: Jugendbuch, Fantasy

Erscheinungsjahr: 2014

Seitenzahl: 480
Cover: © Dressler
Begonnen: 01.10.2024
Beendet: 05.10.2024


Lily leidet an einer Vielzahl von Allergien, die ihr Leben komplett einschränken. Ihr bester Freund Tristan ist ihr ein großer Trost. Schon lange ist sie in ihn verliebt, doch er ist noch nicht bereit, sich an ein einziges Mädchen zu binden. In einer ereignisreichen Partynacht findet sich Lily plötzlich in einer anderen Welt wieder, in der es Hexen gibt und sie ihrer eigenen Doppelgänger begegnet ...

"Everflame - Feuerprobe ist der erste Teil einer Trilogie. In dieses Buch habe ich vor vielen Jahren schon einmal hineingelesen, es jedoch recht schnell abgebrochen, da ich mit der anderen Welt, in der Lily sich plötzlich zurechtfinden muss, nicht warm wurde. Leider wurde ich nun auch beim zweiten Lesen nicht so recht warm mit der Story. Dieses Mal habe ich mich aber bis zum Ende gekämpft.

In dieser anderen, alternativen Welt geht es um einen großen Krieg, der bald seinen Anfang nehmen wird und Lily ist erst einmal recht lange auf der Flucht, auf der sie dann lernt, selbst Magie einzusetzen. Die Charaktere sind durchaus gelungen, besonders Rowan, der zu Lilys Weggefährten wird. Auch die Ideen rund um Salem, die dreizehn Städte und auch die Macht, die alle Hexen über die Bevölkerung haben, fand ich originell, denn es gibt hier viel Platz für Kritik an unserer Welt.

Die Hitze und Energie, die von Lily ausgeht, war für mich dennoch nicht spürbar. Zu lang war für mich ihre Flucht, zu eintönig der Weg zum großen Finale, das natürlich mit einem offenen Ende Lust auf den zweiten Teil machen soll. Auf diesen werde ich allerdings verzichten.



Mich konnte dieses Buch, das ich vor Jahren abgebrochen hatte, nun auch nicht so in den Bann ziehen, obwohl die Autorin einige grandiose Ideen einbaut und die Charaktere sympathisch sind ...

Ich vergebe 3 von 5.