Mittwoch, 28. Mai 2025

[Rezension] Dunkel - Ragnar Jónasson

 


 Titel: Dunkel

Autor:  Ragnar Jónasson

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 384
Cover: © btb
Begonnen: 28.04.2025
Beendet: 30.04.2025


Hulda Hermannsdóttir ist Kommissarin aus Leidenschaft, steht nun jedoch kurz vor dem Ruhestand. Ihr Chef bittet sie, bereits vorzeitig zu gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen, doch Hulda will noch einen letzten Fall lösen. Ein Fall rund um eine junge Frau, die offensichtlich keinen Selbstmord begangen hat ...

"Dunkel" von Ragnar Jónasson besitzt kurze Kapitel und mit der kurz vor dem Ruhestand stehenden Hulda eine vielschichtige Protagonistin. Auch Island als Schauplatz gefiel mir ausgesprochen gut, doch leider dient dieser erste Band der Reihe in erster Linie dazu, um Hulda einzuführen. Der Fall rund um die junge, getötete Asylbewerberin wird dadurch schnell zur Nebensache und geht im Grunde vollständig unter.

Hulda, die eine sehr düstere Seite besitzt und einige Abgründe in sich trägt, belebt dieses Buch, kann jedoch von den Schwächen nicht so recht ablenken. "Dunkel" war für mich meilenweit davon entfernt ein Thriller oder gar ein Krimi zu sein und besitzt - sieht man vom Showdown ab - im Grunde so gut wie keinen Spannungsbogen. Hulda befragt Leute, wird mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert und läuft dann geradewegs in eine Falle, die zumindest am Ende noch für einen kleinen starken Moment sorgt. Die Auflösung hat mich aber genauso wenig wie der Fall selbst überzeugt.

Bei "Dunkel" handelt sich wohl um einen typischen ersten Band einer Ermittlerreihe, bei dem erst einmal die Protagonistin eingeführt werden soll und noch jede Menge Luft nach oben ist. Weiter verfolgen werde ich die Reihe, die später Huldas gesamten Lebensweg erzählen wird, aber nicht. Dafür fehlte es mir einfach zu sehr an Spannung ...


"Dunkel" war für mich eher ein durchschnittlicher und sehr spannungsarmer Roman, bei dem die Stärke in der Einführung einer interessanten und vielschichtigen Ermittlerin liegt. Der Fall allerdings wird komplett zur Nebensache ..

Ich vergebe 3 von 5.

Montag, 26. Mai 2025

[Rezension] Das Tal der Wölfe - Laura Gallego García

 


Titel: Das Tal der Wölfe

Autor:  Laura Gallego García

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 272
Cover: © dtv
Begonnen: 26.04.2025
Beendet: 29.04.2025


Dana weiß, dass sie anders ist als ihre Geschwister oder die anderen Kinder im Ort. Sie ist in sich gekehrt und ihr einziger Freund ist Kai - ein Junge, den niemand außer ihr sehen kann. Eines Tages kommt ein Fremder zu ihr und bietet ihr eine Ausbildung in den Künsten der Magie an. Mit ihm reist Dana zu einem Turm im Tal der Wölfe, wo ein großes Abenteuer auf sie wartet ...

"Das Tal der Wölfe" beschreibt erst einmal die sehr berührende Freundschaft zwischen Dana und Kai. Die beiden wachsen praktisch zusammen auf, doch da niemand sonst Kai sehen kann, wird Dana von allen anderen für verrückt gehalten. Als Dana dann zu dem Magier kommt und eine Ausbildung startet, findet sie endlich zu sich, merkt aber zeitgleich, wie sich die Freundschaft zu Kai in etwas anderes verwandelt.

Bei diesem sehr fantasievollen und originellen Jugendbuch stimmt einfach alles. Mit der Protagonistin konnte ich mich schon nach wenigen Seiten identifizieren und die Story rund um die Magie ist sehr kreativ. Spannend ist zudem das Abenteuer, das Dana im Tal der Wölfe erlebt und in dem ein Elf, eine Zwergin und ein Einhorn für viele unvergessliche Momente sorgen. Für mich war "Das Tal der Wölfe" auf jeden Fall so ein echter kleiner Buchschatz, der mir zufällig in einem öffentlichen Bücherschrank in die Hände fiel. Genau das liebe ich so sehr daran, solche älteren und unbekannteren Werke zu entdecken!



Ein origineller und sehr fantasievollen Jugendroman über Magie, Freundschaft und Liebe. 

Ich vergebe 5 von 5.

Sonntag, 25. Mai 2025

[Rezension] Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug - Vier Geschichten - Doris Dörrie


Titel: 
Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug - Vier Geschichten

Autor:  Doris Dörrie

Genre: Kurzgeschichten

Erscheinungsjahr: 1989

Seitenzahl: 176
Cover: © Diogenes
Begonnen: 25.04.2025
Beendet: 28.04.2025


In vier sehr intensiven Geschichten geht es um "Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug". Die erste Story namens "Mitten ins Herz" beschäftigt sich mit Anna, die von einem Mann ein einmaliges Angebot bekommt, dann aber nicht damit umgehen kann, bald ausgetauscht zu werden. In "Männer" geht es um Justus, der zwar selbst erfahren hat, aber plötzlich von Eifersucht zerfressen wird, als seine Frau sich ebenfalls einen Liebhaber zulegt.

Meine liebsten Geschichte und diesem Buch war definitiv "Geld", denn hier wirft die Autorin einen einmaligen Blick in eine typische deutsche Spießerfamilie, die vom Alltag und den Schulden, die sie für das Eigenheim getätigt haben, zerfressen wird. In einer Kurzschlussreaktion begeht Carmen einen Banküberfall und damit beginnt ein Abenteuer, dass sie allerdings zurück in den grauen Alltag führt. Geld macht eben letztendlich nicht glücklich.

In "Paradies" geht es um Jakob, der sich in die alte Kinderfreundin seiner Partnerin verliebt. Lotte ist geheimnisvoll und unergründlich und Jakob ist bald krank vor Liebe. Mit diesen vier Geschichten hat mich Doris Dörrie, die ich tatsächlich viel zu spät für mich entdeckt habe, absolut in den Bann gezogen. Mir gefiel der Tiefgang, ihr glasklarer Blick auf all die Fehler unserer Gesellschaft und auch der schwarze Humor, der die Melancholie erträglicher macht. Doris Dörrie hat hier vier unfassbar starke und eindringliche Geschichten verfasst, die mich gepackt und auch nach dem Lesen nicht mehr losgelassen haben. Für mich war dieses Buch ein echtes Highlight und ich bin schon jetzt auf noch mehr Bücher von ihr gespannt!



Vier sehr unterschiedliche und sehr intensive Geschichten über die Liebe, den Schmerz und andere Gefühle, die sich nicht so leicht in Worte fassen lassen. Ein Highlight!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Freitag, 23. Mai 2025

[Rezension] Mein Tag ist deine Nacht - Melanie Rose

 


Titel: Mein Tag ist deine Nacht

Autor:  Melanie Rose

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2010

Seitenzahl: 400
Cover: © Knaur TB

Begonnen: 20.04.2025
Beendet: 24.04.2025


Jessica wird, gerade als sie dem Mann ihrer Träume begegnet, von einem Blitz getroffen. Als sie im Krankenhaus aufwacht, steckt sie plötzlich in einem anderen Körper. Dem Körper einer Mutter und Ehefrau, die in ihrer Familie schon lange unglücklich zu sein scheint. Immer wenn Jessica nun einschläft, wechselt sie zwischen ihrem eigenem und dem Körper von Lauren ...

Ich habe nun schon einige Bücher mit dem Körpertausch-Thema gelesen. Mir gefällt die Idee, dass die Seele eines Menschen sich in einem anderen Körper einnisten kann. Das Besondere an diesem Roman ist, dass Jessica in den Körper einer Fremden gerät, die zeitgleich vom Blitz getroffen wurde und die dabei anscheinend gestorben ist. Lauren ist also fort und Jessica wird in ihre Familie katapultiert. In dieser Familie gibt es einige Probleme, die Jessica nun zu lösen versucht.

"Mein Tag ist deine Nacht" ist eine sehr kreative Geschichte. Mir gefiel, dass es anscheinend, dass Jessica anscheinend aus einem speziellen Grund in Laurens Körper gesteckt wird. Schön war so zum Beispiel die Geschichte rund um die Kinder, die ihre Mutter nun ganz anders erleben und regelrecht aufblühen. Die Ehe mit Grant scheint jedoch schon lange in eine Sackgasse geraten zu sein.

Das einzige, dass mir bei diesem Buch nicht gefiel war die fehlende Tiefe und Jessicas Liebesgeschichte, die mir zu schnell ablief und mich nicht so recht berühren konnte. Dennoch habe ich diesen Roman aber gerne gelesen und auch wenn das Ende etwas konstruiert wirkt, passt hier irgendwie alles zusammen.


Ein Roman mit einer interessanten und sehr kreativen Idee. Unterhaltsam, auch wenn der Tiefgang leider fehlt.

Ich vergebe 4 von 5

Mittwoch, 21. Mai 2025

[Rezension] Der Läufer - Gabriella Ullberg Westin

 


Titel: Der Läufer

Autor:  Gabriella Ullberg Westin

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2019

Seitenzahl: 464
Cover: © HarperCollins

Begonnen: 17.04.2025
Beendet: 23.04.2025


Statt zu ihrer Abifeier zu gehen, fährt Tindra mit ihren geheimen Freund auf einen beliebten Aussichtspunkt. Kurz darauf wird sie brutal ermordet aufgefunden. Bei dem Ermittler Johan Rokka weckt das alte Erinnerungen, denn auch seine große Liebe Fanny verschwand am Tag ihrer Abiturfeier ...

"Der Läufer" beginnt sehr spannend mit dem Mord an Tindra und der Geschichte von dem jungen Eddie, der immer mehr auf die scharfe Bahn gerät und sich schließlich auch einer kriminellen Gruppe anschließt. Inspektor Rokka will dem Jungen, der ihn an sich selbst erinnert, helfen, doch eventuell ist es dafür schon zu spät.

Den Anfang dieses Krimis fand ich sehr interessant, genau wie die Charaktere, die zwar allesamt sehr unsympathisch, dadurch aber auch sehr geheimnisvoll wirken. Die Ermittlungen verlaufen allerdings leider sehr schleppend und zäh. Alles verliert sich schließlich komplett in einer für mich sehr langweiligen Auflösung sowohl was den Mord an Tindra als auch das Verschwinden von Fanny anbelangt. Mir sind persönliche Motive für solche Taten lieber und nachvollziehbarer als ständig solche großen politische Themen aufzugreifen. Wer das im großen Stile organisierte Verbrechen in Krimis liebt, wird viel Freude mit dem Buch haben, alle anderen werden wohl - genau wie ich - um die Bücher der Autorin eher einen Bogen machen.


Mich hat dieser Krimi leider über sehr lange Strecken stark gelangweilt und von der Auflösung maßlos enttäuscht. Kein Krimi, der zum Miträtseln einlädt, sondern mal wieder der Versuch, politische Themen zu verarbeiten ...

Ich vergebe 2 von 5.

Montag, 19. Mai 2025

[Rezension] Wenn du vergisst - Lisa Ballantyne

 


Titel: Wenn du vergisst

Autor:  Lisa Ballantyne

Genre: Jugendthriller

Erscheinungsjahr: 2012

Seitenzahl: 481
Cover: © btb
Begonnen: 16.04.2025
Beendet: 20.04.2025


Die Lehrerin Margaret gerät in einen schweren Autounfall. Ehe ihr Auto in Flammen aufgeht, wird sie von einem Mann mit Narben gerettet. Der Unfall oder auch der Anblick des Mannes, der kurz darauf ins Koma fällt, lösen etwas bei ihr aus. Ja, ein vergessener Teil ihrer Kindheit drängt sich plötzlich an die Oberfläche und will endlich verarbeitet werden ...

"Wenn du vergisst" ist ein ruhig erzählter Roman mit drei sehr interessanten Strängen. Zum einen ist da die Geschichte von Margaret aus dem Jahre 2013, die nach einem Unfall plötzlich an ihre eigene Kindheit erinnert wird und erkennt, dass sie einen wichtigen Abschnitt vergessen hat.

Die andere beiden Handlungsstränge erzählen von dem Jahr 1985, in dem George in einer Kurzschlussreaktion seine eigene Tochter entführt und mit ihr einen wilden Roadtrip beginnt. Nicht nur die Polizei ist ihm auf den Fersen, sondern auch der sehr religiöse Journalist Angus, der George für ein echtes Monster hält und in einen regelrechten Wahn verfällt. Angus war für mich nur schwer zu ertragen.

Einiges ist bei dem Roman zwar offensichtlich, doch dennoch war es spannend zu sehen, wie die drei Stränge aufeinanderzulaufen und sich der Kreis im Jahre 2013 dann für Margaret endlich schließt. Sehr berührend fand ich das Abenteuer, das George mit seiner Tochter erlebt. Er gibt sich große Mühe, ein guter Vater zu sein, auch wenn er dabei den falschen Weg einschlägt.


Ein ruhig erzählter, aber dennoch berührender Roman über einen verdrängten und damit vergessenen Teil der Kindheit. 

Ich vergebe 5 von 5.

Samstag, 17. Mai 2025

[Rezension] Zimmer 13 - Edgar Wallace

 


Titel: Zimmer 13

Autor:  Edgar Wallace

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 1982

Seitenzahl: 155
Cover: © Goldmann Krimi

Begonnen: 15.04.2025
Beendet: 17.04.2025


Jonny verbringt einige Zeit im Gefängnis. Als er entlassen wird, kehrt er in sein gewohntes Leben zurück, muss allerdings feststellen, dass seine geliebte Marney gerade einen anderen Mann geheiratet hat. Ein Mann, der in Wahrheit ein Banknotenfälscher ist und der Sohn eines Verbrechers ist, der Rache an Marneys Vater nehmen will ...

Edgar Wallace kannte ich tatsächlich bisher nur vom Namen her. Die Verfilmungen seiner Werke waren früher ja ein großer Fernseherfolg. Nun musste ich endlich mal einen seiner Kriminalromane ausprobieren. 
 
Leider war der Einstieg in diese Geschichte für mich sehr holprig. Ich brauchte eine Weile, um die Zusammenhänge zu verstehen und zu begreifen, dass es hier um eine Gruppe Verbrecher geht, die sich gegenseitig töten oder verpfeifen wollen. Das "Zimmer 13" vom Titel ist Teil eines Klubs und auch Schauplatz von zwei Treffen, die sehr brutal enden. Ich muss allerdings ehrlicherweise sagen, dass mir die Geschichte zu hart war, der Krimianteiö zu gering und die ganzen Pläne der Verbrecher zu verworren. Als großer Fan von Agatha Christie war mir der Krimianteil hier auch zu gering, es ging gefühlt nur darum, wer von wem in die bessere Falle gelockt wird.

Ich habe das Gefühl, das Edgar Wallace eher eine männliche Leser beziehungsweise jene anspricht, die pausenlos Spannung erwarten. Ich bin eher ein Fan von leisen Tönen, von interessanten Charakteren und einer subtileren Spannung. Dennoch bin ich froh, einmal etwas von ihm ausprobiert zu haben und ich denke, ich würde auch noch einmal ein anderes Werk ausprobieren. Eventuell lag es hier auch einfach an der Thematik, die mich nicht so recht ansprechen beziehungsweise abholen konnte.



Mein erster Kontakt mit Edgar Wallace verlief etwas holprig. Ob es nun am Thema oder doch an dem Aufbau des Krimis lag, ich war nicht so gefesselt, wie ich es mir erhofft hatte ...


Ich vergebe 3 von 5.

Donnerstag, 15. Mai 2025

[Rezension] Frostengel - Tamina Berger

 


Titel: Frostengel

Autor:  Tamina Berger

Genre: Jugendthriller

Erscheinungsjahr: 2012

Seitenzahl: 264
Cover: © Arena
Begonnen: 14.04.2025
Beendet: 16.04.2025


Julia möchte endlich ihre Angst loswerden, die sie auf Schritt und Tritt verfolgt seit sie die Leiche einer Mitschülerin gefunden hat. Doch dann stirbt auch Julia. Theresa, Julias beste Freundin, glaubt weder an Selbstmord noch einen Unfall. Schließlich wusste sie, dass sich Julia verfolgt gefühlt hatte. Könne Leon dahinter stecken, der immer in der Nähe zu sein scheint?

Der Einstieg in diesen Jugendthriller könnte kaum spannender sein, denn wir erleben, wie Julia zu jemanden ins Auto steigt. Schon am nächsten Morgen ist sie verschwunden und kurz darauf wird ihre Leiche gefunden. Sie ist schon das zweite tote Mädchen, das erste wurde von Julia selbst entdeckt. Könnte es da einen Zusammenhang geben?

Ich liebe die Arena-Thriller, die mich selten enttäuscht haben. So konnte mich auch diese Geschichte, die sowohl von Julia, als auch von ihrer besten Freundin Theresa handelt, voll und ganz überzeugen. Beide Mädchen beginnen Nachforschungen anzustellen und kommen dabei einem Mörder viel zu nahe. Ab einem gewissen Punkt war mir hier zwar klar, wer der Täter sein muss, doch ich empfand "Frostengel" dennoch als einen sehr fesselnden Jugendthriller, der zu keinem Zeitpunkt langweilig wird, einige Themen anspricht und zeitgleich auch eine schöne Liebesgeschichte erzählt. Von mir gibt es auch für diesen Arena-Thriller eine klare Empfehlung!


Die Jugendthriller vom Arenaverlag enttäuschen mich selten und so konnte mich auch diese Geschichte von zwei rätselhaften Todesfällen in den Bann ziehen!

Ich vergebe 5 von 5.

Dienstag, 13. Mai 2025

[Rezension] Am Ende des Schweigens - Charlotte Link

 


Titel: Am Ende des Schweigens

Autor:  Charlotte Link

Genre: Roman, Krimi

Erscheinungsjahr: 2011

Seitenzahl: 624
Cover: © Blanvalet

Begonnen: 10.04.2025
Beendet: 16.04.2025


Drei befreundete Ehepaare verbringen ihre Ferien wie jedes Jahr in einem Anwesen in England, doch über Stanbury ziehen schnell dunkle Schatten, denn echte Freunde sind die sechs Personen schon lange nicht mehr. Uns so endet der Urlaub zu früh mit einer blutigen Tragödie ...

Mit Charlotte Links Büchern hatte ich bisher sehr große Probleme. So spannend sie auch klangen, so wenig konnten sie mich meistens fesseln. Doch nun wagte ich mich an ein Buch, das mich vom Klappentext direkt ansprach und glücklicherweise die gesamten 600 Seiten fesseln konnte.

Zwischen den Freunden herrscht von Anfang an eine sehr angespannte Atmosphäre, denn es wird schnell klar, dass die ganze Idylle nichts als Show ist. Jessica, die als neue Frau von Alexander zu den anderen dazustößt, muss sich nicht nur mit ihrer Stieftochter herumschlagen, sondern auch noch mit der herrischen und kontrollsüchtigen Hausbesitzerin Patricia. Zu allem Überfluss erscheint auch noch ein Fremder, der behauptet, er hätte ebenfalls ein Anrecht auf das Haus.

Charlotte Link schaut hier in die Abgründe ihrer Charaktere. Alle Personen sind gefangen, entweder in einem Wahn, in ihren Ehen oder auch in dieser sehr sonderbaren, erzwungenen Freundschaft. Dadurch erscheint auch jeder verdächtig, als es zu dem sehr brutalen Mord kommt. Mich konnte die Geschichte bis zum Ende fesseln und auch wenn ich den Täter schon früh durchschaut habe, fand ich den Blick in die menschliche Seele hier mehr als gelungen. Endlich kann ich einmal sagen, dass mich ein Buch von Charlotte Link wirklich begeistert hat!


Nach vielen eher sehr schwachen Romanen, die ich von Charlotte Link gelesen habe, kann ich endlich sagen, dass mich diese Geschichte komplett überzeugt und in den Bann gezogen hat!

Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 12. Mai 2025

[Rezension] Take me there - Susane Colasanti

 


Titel: Take me there

Autor:  Susane Colasanti

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2010

Seitenzahl: 328
Cover: © Arena

Begonnen: 10.04.2025
Beendet: 14.04.2025


Rhiannon wird von ihrem Freund Steve anscheinend grundlos verlassen. In ihrem Liebeskummer versucht sie - gemeinsam mit ihrer Freundin Nicole, dur gerade erst ihren eigenen Freund verlassen hat - ihn zurückzugewinnen. Dabei sieht sie nicht, dass ihr bester Freund James vielleicht viel besser zu ihr passt ...

"Take me there" handelt von dem typischen Gefühlschaos junger Menschen. Rhiannon wird von ihrer großen Liebe Steve verlassen, während Nicole ihre eigene Beziehung selbst beendet und das gar nicht so recht versteht. James muss in der Geschichte erkennen, dass er schon lange in seine beste Freundin Rhiannon verliebt ist und sie der Grund ist, warum seine Beziehungen bisher immer scheiterten.

Das Geschehen erfahren wir aus den Blickwinkeln der drei Jugendlichen, wodurch sich das Buch flott lesen lässt und verschiedene Problematiken behandelt. Am meisten fesseln konnte mich hier Nicoles Geschichte, da diese auch am meisten Tiefgang besitzt.

Für mich war es ein sehr angenehm zu lesendes Jugendbuch, bei dem am Ende auch recht offen bleibt, wie es nun mit allen in der Liebe wirklich weitergeht. Mir fehlte allerdings irgendwie ein starker und einprägsamer Moment und die "Schulhof-Kreide-Aktion" war mir etwas zu theatralisch dargestellt. Dennoch aber empfehlenswert für junge Leser, die vielleicht gerade ein ähnliches Gefühlschaos erleben.



Ein lockerleichtes, schnell zu lesendes Jugendbuch über das Gefühlschaos junger Menschen.

Ich vergebe 4 von 5

Samstag, 10. Mai 2025

[Rezension] Tödliche Augenblicke - Bari Wood

 


 Titel: Tödliche Augenblicke

Autor:  Bari Wood

Genre: Roman, Horror

Erscheinungsjahr: 1978

Seitenzahl: 318
Cover: © Goverts

Begonnen: 04.04.2025
Beendet: 07.04.2025


Jennifer war schon immer anders und sehr einsam. Seit ihrer Kindheit sterben immer wieder Menschen in ihrem Umfeld auf rätselhafte Art und Weise. Erst als Jennifer erwachsen ist und in ihren Haus ein Einbrecher mit gebrochenem Genick und ohne äußerliche Verletzungen tot aufgefunden wird, erkennt sie, welch Gabe sie hat. Die Gabe, Menschen allein mit ihren Gedanken umzubringen ...

"Tödliche Augenblicke" ist die Geschichte einer Frau, die immer gespürt hat, nicht wie alle anderen zu sein. Das hat mich natürlich sehr an "Carrie" von Stephen King erinnert und Bari Woods Buch ist tatsächlich auch um dieselbe Zeit erschienen. Im Fokus steht ein Kommissar, der fast schon obsessiv in Jennifers Leben eintaucht und alle rätselhaften Todesfälle noch einmal beleuchtet. So zeichnet sich hier das Bild einer Außenseiterin, die sich erstmals wehrt und danach erkennt, wie viel Macht sie doch besitzt.

Dieser Roman ist spannend und gleichzeitig auch unheimlich, denn von Jennifer geht tatsächlich eine besondere Atmosphäre aus. Ich konnte mit ihr mitfühlen und fand es sehr traurig, dass sie zu solch einer Einsamkeit verdammt ist.

Das Telekinese-Thema wurde sehr interessant eingebaut. Stellenweise wirkt die Übersetzung aufgrund des Alters des Buches etwas ungeschickt, aber darüber konnte ich hinwegsehen, da sich dieses Werk als echter Schatz erwies!



Ein Mädchen, das mit ihren Gedanken töten kann und zu einer Frau heranwächst, die mit dieser Fähigkeit irgendwie leben muss. Ein spannender und unheimlicher Roman über "Telekinese", er definitiv an Stephen Kings "Carrie" heranreicht!

Ich vergebe 5 von 5.