Freitag, 14. Mai 2021

[Leserunde] Straße der Toten - Joe R. Lansdale

 Es ist mal wieder Zeit für eine Lansdale-Leserunde und so nehmen wir uns jetzt "Straße der Toten" vor. Spontane Mitleser sind wie immer willkommen!



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Wer liest mit?

Nicole von Zeit für neue Genres

& ich ;)


Einteilung der Leseabschnitte

1) Der Reverand reitet und reitet

2) Dead in the west bis Erster Teil

3) Zweite Teil (Die Zusammenkunft)

4) Dritter Teil (Das letzte Gefecht)

5) Straße der Toten 

6) Das Gentleman's Hotel

7) Der schleichende Himmel

8) Tief unter der Erde


Ich hoffe, wir haben viel Spaß beim Lesen und gemeinsamen Diskutieren, auch wenn unsere liebe Hibi dieses mal leider nicht dabei sein kann!




Mittwoch, 12. Mai 2021

[Rezension] Jane Eyre - Charlotte Brontë


 Titel: Jane Eyre 

Autor:  Charlotte Brontë
Genre: Roman, Klassiker
Erscheinungsdatum: 1998
Anzahl der Seiten: 656
Cover und Inhalsangabe: © dtv

Begonnen: 09.04.2021
Beendet: 15.04.2021


"Die Waise Jane Eyre verlebt eine trostlose Kindheit im Haus ihrer hartherzigen Tante Mrs. Reed. Zur Erleichterung aller wird Jane auf ein Internat geschickt; aber auch dort hat sie es anfangs nicht leicht. Mit der Entlassung des heuchlerischen Direktors verbessern sich langsam die Verhältnisse. Als Jane Gouvernante auf Thornfield Hall wird, verliebt sie sich in den finsteren Hausherrn Mr. Rochester, der schließlich auch ihr seine Liebe gesteht. Doch die Mauern des einsamen Landsitzes bergen ein furchtbares Geheimnis…"

Nachdem ich durch "Sturmhöhe" bereits eine der Brontë-Schwestern kennengelernt habe, stand fest, dass ich als nächstes "Jane Eyre" von Charlotte Brontë lesen werde. Es war ein Werk, das ich schon seit einigen Jahren gesucht und nun endlich in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt habe.

"Jane Eyre" ist die Lebensgeschichte einer jungen Frau, die sich ihren Platz in der Welt hart erkämpfen muss und zu keinem Zeitpunkt bereit ist, ihre Unabhängigkeit aufzugeben. So ist sie schon als kleines Mädchen anders als andere Kinder, was besonders ihre sehr ehrliche, mitunter auch etwas freche Art zeigt.

Jane hat kein leichtes Leben. So wird sie von der Frau ihres Onkels fortgeschickt und kommt in eine Armenschule. Früh wird ihr eingetrichtert, dass sie in ihrem Leben nicht allzu viel erreichen kann. Doch Jane beißt sich durch und findet eine passende Anstellung als Gouvernante und verliebt sich schließlich auch noch in den Hausherrn. Doch dieser hütet ein dunkles Geheimnis, das auch sie zu zerstören droht ...

Das Buch ist in verschiedene Abschnitte gegliedert. So erleben wir erst einmal, wie Jane heranwächst und schließen sie dabei natürlich ins Herz. Jane ist mit ihrer ganzen Art nämlich eine bewundernswerte Frau, die in einer sehr schwierigen Zeit, die eindeutig von reichen Männer beherrscht wird, nie vergisst, das sie ganz allein über ihr Leben bestimmt.

So ist die Liebesgeschichte in diesem Klassiker auch etwas Besonderes und hat mich wirklich berührt. Charlotte Brontë besitzt einen wundervollen Umgang mit Worten, sodass ich in diesem Buch zahlreiche Zitate markieren konnte. Ihr Denken ist wirklich sehr fortschrittlich für die damalige Zeit und unfassbar mutig, besonders was Janes Überwindung der Klassen angeht. Vieles hat mich sehr nachdenklich gestimmt, wiederum anderes zutiefst berührt. 

Die Entwicklungen in Janes Leben sind fesselnd, denn es gibt einige Wendungen. Zum einen ist da sicherlich Mr. Rochesters dunkles Geheimnis (Das übrigens Daphne du Maurier zu "Rebecca" inspiriert hat!), zum anderen aber auch einige Begegnungen und Schicksalsschläge. Es war wundervoll zu sehen, wie aus Jane Eyre eine starke und unabhängige Frau wird, die stets genau zu wissen weiß, was sie will und vor allem, was gut für sie ist. Ein sehr starkes Werk, das es direkt einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern geschafft hat.


"Jane Eyre" war für mich ein unfassbar intensives, mutiges und inspirierendes Werk, das mich vollkommen gefangen genommen hat! Definitiv eins meiner Lieblingsbücher!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen!


Montag, 10. Mai 2021

[Rezension] Die Stimme - S. K. Tremayne

 


Titel: Die Stimme

Autor:  S. K. Tremayne
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 1. September 2020
Anzahl der Seiten: 389
Cover und Inhalsangabe: © Knaur

Begonnen: 12.04.2021
Beendet: 15.04.2021


»Ich weiß, was du getan hast.« Jo ist schockiert, als die digitale Home Assistentin Electra sie ohne Aufforderung anspricht. Unmöglich kann eine harmlose Software vom Furchtbarsten wissen, das Jo jemals passiert ist! Doch Electra weiß nicht nur Dinge – sie tut auch Dinge, zu denen sie nicht in der Lage sein sollte: Freunde und Eltern erhalten Textnachrichten mit wüsten Beschimpfungen, Jos Bankkonto wird leergeräumt, die Kreditkarte überzogen … Zum ersten Mal seit Jahren muss Jo wieder an ihren Vater denken, der unter heftigen schizophrenen Schüben litt und sich schließlich das Leben nahm. Kann es sein, dass sie sich die Stimme nur eingebildet hat? Doch Electra ist noch lange nicht fertig mit Jo …

"Die Stimme" ist nun bereits mein dritter Thriller von S.K. Tremayne. Dieses Mal beschäftigt er sich mit der Frage, was passiert, wenn sich unsere elektrischen Geräte plötzlich gegen uns richten und versuchen, uns in den Wahnsinn treiben.

So ergeht es nämlich der Protagonistin Jo, die sich von ihrem Mann getrennt hat und bei ihrer besten Freundin unterkommt, die natürlich ein hochmodernes Home-Assistant-System hat, mit dem sich innerhalb der Wohnung alles steuern lässt. Dieses System namens "Elektra" fängt plötzlich an, sich in Jos Gegenwart merkwürdig zu verhalten. So weiß die Computerstimme, dass Jo ein dunkles Geheimnis hat und sie ist bereit, dieses zu nutzen, um Jo schließlich an den Rand der Verzweiflung zu treiben ...

Es gibt in "Die Stimme" viele Verdächtige und natürlich die Frage, ob Jo vielleicht wirklich den Verstand verliert und sich alles nur einbildet. So hält der Autor einen angenehmen Spannungsbogen aufrecht. Gleichzeitig zeigt er auf, wie mächtig doch das Internet ist und wie abhängig wir doch von der modernen Technik sind, die auf jeden Fall noch immer zahlreiche Schwachstellen besitzt.

Jo selbst fand ich allerdings weniger sympathisch und an einigen Stellen hat sie mich sogar etwas genervt, da sie irgendwie kaum um ihre Freunde, ihren Exmann oder auch ihre Familie kämpft und alles, was passiert, einfach nur hinnimmt beziehungsweise in Alkohol ertränkt und mit Tabletten abtöten will ... Das hat das Mitfiebern etwas schwieriger gemacht.

Gern gelesen habe ich "Die Stimme" aber dennoch, denn dieser Thriller besitzt eine fesselnde Story, ein sehr aktuelles und wichtiges Thema und ein zumindest halbwegs überraschendes Ende, das unerwarteterweise auch gar nichts mit Jos dunklem Geheimnis zu tun hat.


Was, wenn sich die moderne Technik gegen uns richtet? Wenn sie nicht mehr auf unsere Befehle hört und unsere dunkelsten Geheimnisse kennt? "Die Stimme" ist ein fesselnder Thriller mit einem aktuellen Thema und einem guten Spannungsbogen. 

Ich vergebe 4 von 5.


Samstag, 8. Mai 2021

[Rezension] Der Blutschlüssel, Ein Escape-Room-Thriller - Anne Jungenitz

 


Titel: Der Blutschlüssel

Autor:  Anne Jungenitz
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 1. März 2021
Anzahl der Seiten: 238
Cover und Inhalsangabe: © Piper

Begonnen: 07.04.2021
Beendet: 09.04.2021


"Herzlichen Glückwunsch! Willkommen bei Partners-in-Crime. Du bist als Komplizin auserwählt worden! Dein Team wartet auf dich, um gemeinsam mit dir die herausforderndste Mission eures Lebens zu begehen. Können sie sich auf deinen Einsatz verlassen?

In der Anonymität von LA folgen fünf neu Zugezogene dem Lockruf eines Werbeflyers. »Partners in Crime« nennt sich das mysteriöse Abenteuer, bei dem Fremde eine Mission bestehen müssen, um sich als Team und vielleicht sogar menschlich zusammenzufinden. Hinter dem aufwändig verborgenen, spannenden Geheimnis dieser Aktivität steckt schließlich nicht mehr als ein normaler Escape Room. Doch der Raum öffnet sich nicht, nachdem alle Aufgaben gelöst wurden. Die Tür bleibt verschlossen, und schließlich erscheint ein Countdown, der verrät: Das hier ist kein Fehler.
Jetzt beginnt das eigentliche Spiel. Und mit dem ersten Toten sind die Regeln klar.
Die Frage ist nur: Wer wird sie akzeptieren? Wer von ihnen wird bereit sein, seine Teammitglieder zu opfern, um die nächste Tür zu öffnen? Und was verbirgt sich dahinter?"



Escape Rooms finde ich schon sehr lange unfassbar spannend und so war ich, nachdem ich bereits einen Film zu diesem Thema gesehen habe, auf dem Suche nach einem passenden Buch. Die erwies sich als gar nicht so schwer war, denn es gibt mittlerweile zahlreiche Autoren, die sich diesem Trend angeschlossen haben. 

Mit "Blutschlüssel" hatte ich zu Beginn ein paar Probleme, obwohl die Autorin recht schnell zur Sache kommt und sechs Fremde aufeinandertreffen lässt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich anfangs ein paar Schwierigkeiten mit den Charakteren hatte, da diese nicht nur füreinander sondern auch für den Leser Fremde waren. Es gibt zudem keinen echten Protagonisten, da die Blickwinkel sich doch ändern und schließlich auch jeder eine kleine Vorgeschichte bekommt.

Die Räume selbst fand ich spannend umgesetzt. Die Rätsel, das Auffinden der Schlüssel und auch die kleinen "Fallen" haben mich gut unterhalten. Ich habe mich ab einem gewissen Punkt gefühlt, als wäre ich selbst dort gefangen und müsste mit Menschen, die ich überhaupt nicht kenne, einen Ausgang suchen und schließlich auch ums Überleben kämpfen.

Der Schreibstil der Autorin ist gut, der Spannungsbogen gelungen. Auch wenn ich mir etwas mehr Nähe zu den Charakteren gewünscht hätte, habe ich doch verstanden, warum es wichtig war, dass sie sich alle untereinander nicht kennen. Natürlich geht dadurch die Dynamik etwas verloren, aber Anne Jungenitz konnte das mit ihren fesselnden Beschreibungen ausgleichen. Das Ende ist sicherlich nicht neu, aber ich fand es toll, dass sich alles zusammenfügt und keine Fragen offen bleiben! Für mich definitiv ein lesenswerter Thriller!


Ein unterhaltsamer Thriller, der besonders Fans von Escape Rooms in den Bann ziehen wird! 

Ich vergebe 4 von 5.



Donnerstag, 6. Mai 2021

[Rezension] Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry - Rachel Joyce

 


Titel: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Autor:  Rachel Joyce
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 25. Juli 2013
Anzahl der Seiten: 398
Cover und Inhalsangabe: © Fischer Taschenbuch

Begonnen: 05.04.2021
Beendet: 08.04.2021


"Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle."



"Viele Menschen geraten im Laufe ihres Lebens, ohne es selbst zu merken, in eine Sackgasse. Der Alltag wird immer eintöniger, die Probleme häufen sich und viele falsche Entscheidungen bringen einem zum Grübeln. Manchmal braucht es dann nur einen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. So ergeht es auch dem Protagonisten in "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry", der einen Brief einer alten Freundin bekommt, die im Sterben liegt. Harold zieht sich seine Segelschuhe an und will eigentlich nur eine kurze Antwort zum Briefkasten bringen, doch dann setzt er sich in den Kopf, zu Fuß zu ihr zu laufen und nimmt sich ganz fest vor, sie auf diese Weise zu retten.

Von dem Buch selbst habe ich schon oft gehört, doch ich kam erst durch einen zufälligen Fund in einem Bücherschrank in den Genuss, es zu lesen. Als Leser war mir natürlich schnell klar, wie diese Pilgerreise aussehen wird - pilgere ich doch auch schon lange durch die Welt, um mich selbst zu finden. Dennoch hat mich Harold Fry, der selbst erst gar nicht so recht versteht, warum er denn läuft, von Anfang mit auf seine eigene, ganz persönliche Reise mitgenommen. Es war schön zu sehen, wir er sich verändert und dabei unzählige Leute trifft, die alle ebenfalls eine Last zu tragen haben.

Nach und nach erfahren wir, wie es um seine eigene Ehe steht und warum die Beziehung zu seinem Sohn David so schlecht geworden ist. Zeitgleich lernen wir aber auch die Frau besser kennen, die Harold Fry nun besuchen und retten will. Queenie erschien mir dabei, auch wenn sie nur in den Erinnerungen des Protagonisten anzutreffen ist, wie eine sehr liebenswerte Frau. Ihr Schicksal hat mich deswegen sehr mitgenommen.

Auch Harolds Frau Maureen findet durch diese Pilgerreise, an der sie selbst überhaupt nicht teilnimmt, endlich wieder zu sich selbst und auch zu ihrem Mann. Ihre Entwicklungen und ihre Hintergründe haben mich echt mitgenommen. Die letzten 50 Seiten des Buches habe ich auch mit Tränen in den Augen gelesen, da es zum Ende hin doch sehr emotional wird und die Geschichte mir sehr nahe ging.

"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" zeigt sehr schön, wie wichtig Glaube ist. Dabei ist es der Autorin gelungen, diesen ganz unabhängig von einer Religion einzubauen. So geht es für Harold hier mehr um den Glauben an sich selbst, der ihm hilft, endlich all das abzulegen, was ihn schon viel zu lange eingeschränkt und auch frustriert hat. Die Welt ist nicht perfekt, wir alle machen Fehler, nehmen falsche Abzweigungen und können manchmal nicht ausdrücken, was wir empfinden. Die Geschichte von Harold Fry zeigt sehr schön, dass es nie zu spät für einen Neubeginn ist und dass dieser einzig und allein Mut erfordert. Ein wundervolles und wichtiges Buch! 


"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" ist ein vielschichtiger Selbstfindungsroman, der zeigt, das es nie zu spät ist, sich den Dingen, die schief gelaufen sind zu stellen. Sehr emotional!

Ich vergebe 5 von 5.




Dienstag, 4. Mai 2021

[Rezension] The One - Finde dein perfektes Match - John Marrs

 


Titel: The One - Finde dein perfektes Match

Autor:  John Marrs
Genre: Roman, Thriller
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2019
Anzahl der Seiten: 398
Cover und Inhalsangabe: © Heyne Verlag

Begonnen: 01.04.2021
Beendet: 07.04.2021


"In der nahen Zukunft ist der Traum von der großen Liebe Wirklichkeit geworden. Dank der revolutionären Entschlüsselung eines bis dahin verborgenen genetischen Codes können die Menschen durch einen simplen Gentest ihren perfekten Partner finden. Das beschert der Welt Millionen glücklicher Paare und dem Online-Portal MatchyourDNA Milliarden auf dem Konto. Moment mal, Millionen glücklicher Paare? Nicht so ganz, denn auch Seelenverwandte haben Geheimnisse voreinander – und manche davon sind tödlicher als andere …"



"The One - Finde dein perfektes Match" besitzt eine ungemein spannende Ausgangslage. Was wäre, wenn mithilfe der DNA jeder den perfekten Partner finden könnte? Ja, wenn es ausreicht, einfach nur eine Probe einzuschicken, um den Menschen zu finden, der für einen bestimmt ist? Würde dies das Leben nicht ungemein erleichtern?

John Marrs zeichnet die Leben von fünf Menschen auf, die alle ihr "perfektes" Match finden. Dabei verlaufen aber alle Geschichten ganz unterschiedlich und manche landen sogar in einer Sackgasse. Sehr vielschichtig zeigt der Autor in dieser Zukunftsvision die Probleme auf, die mit solch einer Entwicklung dahergehen. Was ist beispielsweise, wenn ein Mann, der glücklich mit einer Frau zusammen ist, als Match einen anderen Mann bekommt? Oder wie ist es mit einem Psychopathen, der eigentlich von sich denkt, keine Liebe empfinden zu können? Und was ist eigentlich, wenn einer der Partner vor dem ersten Treffen verstirbt?

Kurze, knackige Kapitel sorgen hier für eine tolle Dynamik und durch die gut gesetzten Cliffhanger kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Ich mochte die verschiedenen Blickwinkel. Jede einzelne Geschichte steckt hier voller Wendungen und Überraschungen. In erster Linie ist "The One - Finde dein perfektes Match" sicherlich eine Dystopie, die zum Nachdenken anregt. Gleichzeitig gibt es aber auch einige Thrillerelemente, die bei mir für atemlose Spannung gesorgt haben.

Erstaunlich war für mich, dass ich alle fünf Handlungsstränge in den Bann ziehen konnten. Ich konnte mit allen Charakteren mitfiebern und ich denke, dass diese Vielfalt diese Geschichte auch aus macht. John Marrs zeigt mit diesem Werk doch sehr schön, wie bunt und groß. aber auch wie gefährlich die Welt sein kann ...

Nach "Wenn Schweigen tötet" war dies nun mein zweites Buch von John Maars und ich habe erneut ein echtes Highlight entdeckt. "The One - Finde dein perfektes Match" ist ein temporeicher, spannender und vor allem vielfältiger Roman mit einigen Thrillerelementen und einer interessanten Gesellschaftskritik!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen.


Samstag, 1. Mai 2021

[Rezension] Onkel Paul - Celia Fremlin

 


Titel:
 
Onkel Paul

Autor:  Celia Fremlin
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Januar 1991
Anzahl der Seiten: 256
Cover und Inhalsangabe: © Diogenes Verlag

Begonnen: 29.03.2021
Beendet: 01.04.2021


"Zwei kleine Mädchen, die mit gespitzten Ohren und innerlich angespannt lauschten, um durch die geschlossene Tür ein paar Worte aufzufangen, einen Laut, der ihnen erklärte, warum Onkel Paul (wie sie ihn nannten) mit den dunklen, unverschämten Augen, dem fröhlichen, mitreißenden Lächeln aus ihrem Leben verschwinden sollte, ganz plötzlich und für immer..."


"Onkel Paul" war nach "Zwielicht" und "Gibt`s ein Baby das nicht schreit" nun mein drittes Buch von Celia Fremlin und ich bin nach wie vor von ihren Werken, die sich keinem bestimmten Genre zuordnen lassen, begeistert, bewahrt sie sich doch einen ganz eigenen Stil.

Auch dieses Werk wirkt von den allerersten Seite an sehr mysteriös. Meg wird von ihrer Schwester Isabel darüber informiert, dass ihre Halbschwester Mildred, bei der die beiden aufgewachsen sind und deswegen eher als "Tante" ansehen, mal wieder ihre Hilfe benötigt. Wobei wird gar nicht so schnell ersichtlich, hat sich Mildred doch gerade einfach nur von ihrem Mann getrennt und in einem Cottage in der Nähe von dem Ort, an dem Isabel gerade mit ihrer Familie Urlaub macht, einquartiert. Es handelt sich dabei um ein Cottage, das Mildred einst mit einem Mann namens Paul bewohnt hat ...

Der besagte und auch titelgebende Onkel Paul schwebt, einem Damoklesschwert gleich, über der gesamten Handlung. Häppchenweise offenbart die Autorin hier, was damals passiert ist. Dabei bleibt Paul aber weiterhin ein Phantom, über den der Leser selbst nicht allzu viel erfährt, dass den drei Frauen aber noch immer Angst einjagt ...

Ich wusste lange Zeit nicht, wohin sich denn die Geschichte entwickeln wird und wie genau die einzelnen Charaktere einzuschätzen sind. So ist da beispielsweise auch Megs "Freund" Freddy, der von Anfang an mit seiner schlagfertigen und selbstbewussten Art allen die Show stiehlt. Ihn fand ich von allen Personen tatsächlich am interessantesten.

Die Charaktere sind es, die Celia Fremlins Werke so einzigartig machen, agieren sie allesamt doch recht eigentümlich. Es war spannend zu sehen, wie sich Meg und Isabel langsam von ihrer Halbschwester anstecken lassen und schließlich ebenfalls glauben, dass Onkel Paul bei ihnen in der Nähe ist. Das Ende jedoch habe ich zum Teil schon erahnt, was aber sicherlich auch daran lag, dass ich Fremlin mittlerweile schon kennengelernt habe. Ich halte "Onkel Paul" dennoch für ein sehr starkes und auch heute noch lesenswertes Werk!

"Onkel Paul" ist ein sehr ungewöhnlicher Roman über drei (Halb-) Schwestern, die von den Schatten der Vergangenheit verfolgt werden und dabei die Wahrheit nicht sehen wollen. Lesenswert!

Ich vergebe 4 von 5.