Heute
darf ich ganz herzlich ein Autorenduo bei uns hier auf dem Blog
begrüßen. Susanne Faust und Carolin Lockstein haben im vergangenem
Jahr ihren ersten Roman „Das Ende vom Lied ist kein schlechter
Anfang“ bei Mainbook veröffentlicht.
Hallo
Susanne und Carolin, erzählt doch gleich zu Beginn mal ein wenig
über euch!!!
Eine
Scheidung, eine Hochzeit, eine Trennung, mehrere neue Lieben, ein
Kind – wir haben schon eine Menge zusammen erlebt. Mittlerweile
können wir am Gesichtsausdruck erkennen, ob die andere gut
geschlafen oder schnell einen Parkplatz gefunden hat. Jede weiß von
der anderen wie sie ihren Kaffee trinkt, dass Susanne immer einen
Pfefferstreuer braucht, dass Carolin Unmengen Milch in ihren Kaffee
gießt. Wir können sehr hart arbeiten, uns aber auch sehr nett
belohnen. Unser 15-jähriges Jubiläum haben wir zum Beispiel in
Miami auf einer einwöchigen Reise gefeiert. Woran wir glauben:
Persil wäscht alles rein, auch das Gewissen. Was wir nie tun würden:
Die letzte Seite eines Buches zuerst lesen.
Ihr
arbeitet ja schon länger als Journalistenteam. Wie habt ihr
zueinander gefunden?
Wir
waren beide als Redakteurinnen bei dem Frauenmagazin Maxi angestellt
und haben dort viele Reportagen gemeinsam recherchiert und
geschrieben.
Wer
von euch beiden hatte denn die Idee, einen Roman zu schreiben?
Wir
beide wollten mal einen Roman über das langsame Scheitern einer
Beziehung lesen, die Zwischentöne hören und nicht nur den großen
Knall. Damit starten viele Romane, ist uns irgendwann aufgefallen.
Wir haben ganz unterschiedliche Freundinnen und auch ein paar
gemeinsame und an so genannten Mädelsabenden fiel oft der Satz „das
müsste man mal aufschreiben“. Das haben wir dann getan. Es ist so
schwierig für Frauen geworden, zu lieben und auch denjenigen zu
finden, den wir lieben wollen. Wir können heute ökonomisch ohne
Männer überleben. Und wir können bestimmen, ob und wann wir Kinder
haben wollen. Das hat die Beziehung zwischen Männern und Frauen
wirklich komplett verändert. Das, was übrig geblieben ist, ist die
Liebe. Und wir wissen alle, wie empfindlich die Liebe ist. Wie
schwierig es mit ihr ist jeden Tag. Auch wenn am Anfang die Liebe da
war, wo bleibt sie dann jeden Tag und das nach Jahren? Damit
versuchen die beide Hauptfiguren in unserem Roman zurecht zu kommen.
Über allem schwebt das große Thema Freundschaft.
Und
wie arbeitet es sich zu zweit an einem Buch? Gibt es manchmal auch
Streit?
Wir
haben Teile zusammen geschrieben und Teile unabhängig voneinander.
Das ging gut, weil es ja zwei Protagonistinnen gibt und zwei
Perspektiven, aus der die jeweilige Geschichte erzählt wird. Dicke
Luft gibt es im Büro auch mal beim Schreiben, aber wenn der Computer
aus ist, ist alles verdampft. Für schlechte Laune entschuldigt sich
die eine bei der anderen, obwohl es eigentlich auch ohne
Entschuldigung ginge.
In
eurem Roman „Das Ende vom Lied ist kein schlechter Anfang“ geht
es ja ebenfalls um Journalistinnen. Habt ihr dort eigene Geschichten
mit in das Buch gebracht?
Die
Geschichte hat natürlich autobiografische Züge. Aber sie steht mehr
in der Tradition des allgemeinen Lebensgefühls. Es geht mehr um eine
Verbundenheit mit den Menschen, die so etwas auch erlebt haben. Beim
Schreiben haben die Figuren plötzlich angefangen, von selbst zu
laufen und zu sprechen – und das war ein großer Glücksmoment für
uns.
In
dem Buch geht es um Anne und Ellen, repräsentieren diese beiden
Protagonistin euch selbst? Wenn ja, wer ist wer?
Jede
von uns hat eine Figur geschrieben. Susanne die der Anne, Carolin hat
Ellen zum Leben erweckt.
Arbeitet
ihr derzeit an einem neuen gemeinsamen Projekt?
Wir
arbeiten zurzeit vor allem daran, Geld zu verdienen und schreiben
Auftragsarbeiten. Es gibt eine Sachbuch-Idee, zu der wir ein Konzept
geschrieben haben. Und wir werden von Leserinnen immer wieder
gefragt, ob es eine Fortsetzung der Geschichte von Anne und Ellen
gibt. Die würden wir natürlich am allerliebsten sofort schreiben.
Sobald etwas Zeit ist, fangen wir damit an und erzählen wie „...ist
kein schlechter Anfang“ weitergeht.
Schreibt
ihr denn auch jede von euch allein an etwas? Oder wollt ihr auch
weiterhin als Autorenduo arbeiten?
Wir
haben ein gemeinsames Büro und arbeiten weiterhin als
Autorinnen-Duo. Carolin hat im vergangenen Jahr eine
Krimi-Kurzgeschichte („Leben für den Tod“) geschrieben, die auch
einen Preis gewonnen hat.
Sind
schon weitere Veröffentlichungen geplant?
Konkrete
Veröffentlichungs-Daten gibt es derzeit nicht. Allerdings schreibt
eine Freundin aus Zürich gerade ein Drehbuch aus dem Roman. Und wer
weiß, vielleicht eignet es sich als Film?
Ich bedanke mich ganz herzlich für das interessante Interview. ;) Und, wie fandet ihr es, meine leiben Leser? Habt ihr vielleicht noch Fragen an die beiden Autorinnen?
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