Dienstag, 5. Mai 2015

Ostseesühne - Eva Almstädt

Titel: Ostseesühne
Autor: Eva Almstädt
Genre: Krimi
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 368 
ISBN: 978-3404169283







"Im Feuerlöschteich auf einem Bauernhof entdeckt ein Postbote eine halb verweste männliche Leiche. Von den Bewohnern des Hofes, einem Ehepaar und seinem 16-jährigen als zurückgeblieben geltenden Sohn, fehlt jede Spur. Pia Korittki übernimmt die Ermittlungen - und findet heraus, dass vor Jahren ein merkwürdiges Gerücht im Dorf kursierte, dem jedoch nie jemand nachgegangen ist: Auf dem Hof soll damals ein Mädchen gefangen gehalten worden sein..."




Der Schreibstil von Eva Almstädt ist sehr geradlinig und ohne viel Tiefe. "Ostseesühne" ist ein "normaler" Krimi, der spannend ist und gut unterhält, aber nicht durch seine Sprache oder seine charakterlichen Entwicklungen besticht. Das muss er ja auch nicht. Für mich muss ein Krimi in erster Linie unterhalten und ein paar angenehme Stunden bescheren und das hat "Ostseesühne" auf jeden Fall getan.




Wie es sich für einen Krimi heutzutage gehört gibt es auch hier eine Ermittlerin, die auch wieder ihre eigenen Problemchen mit in die Geschichte bringt. Wer meine Rezensionen liest, der weiß, dass ich kein großer Fan davon bin, aber glücklicherweise schafft es Eva Almstädt, dass dieses ganze "Drumherum" eher kurz und knackig gehalten wird und nicht allzu stark von der eigentlichen Geschichte ablenkt.

In diesem Krimi treten auch ein paar der Dorfbewohner auf, die dann die Geschichte des rund um die verschwundene Familie erzählen und natürlich gibt es auch so einige Gerüchte rund um den geistig etwas zurückgebliebenen Sohn, der angeblich mal von einem Mädchen auf dem Hof erzählt hat. Die einzelnen Charaktere fand ich interessant, aber leider hat man keinen besonders tiefen Einblick in ihre "Welt" bekommen, was ich etwas schade fand.




"Ostseesühne" ist mit einem unterhaltsamen Tatort vergleichbar. Es geht gleich mit einem Mord los und dann beginnt für Pia auch schon die Ermittlungsarbeit, die aber gar nicht einmal so genau beschrieben wird. Es werden Leute befragt und Vermutungen angestellt, was durchaus sehr unterhaltsam war. Die Autorin hat es auf jeden Fall geschafft, einen interessanten und an vielen Stellen spannenden Krimi zu schreiben.

Nach und nach werden immer mehr Fragen aufgeworfen und ich war schon gespannt, wie die Fäden letztendlich zusammenkommen. Leider hat mich das Ende letztendlich enttäuscht, denn es wirkt irgendwie sehr banal, als hätte die Autorin einfach nur einen überraschenden Täter gesucht. Auch die "Überführung" des Täters, die eher zufällig ablief, war nicht nach meinem Geschmack. Die ganze Ermittlungsarbeit zuvor war im Grunde für die Katz!

Die letztendliche Auflösung fand ich daher sehr schwach und ich war sehr enttäuscht. Ich habe irgendwie erwartet, tiefere Einblicke in die Geschichte der Familie des Hofes zu bekommen und eventuell eine besser Erklärung für die beiden Toten.



Ein Krimi, der an den meisten Stellen sehr spannend und rätselhaft ist. Das Ende hingegen ist aber sehr schwach!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.


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