Titel: Lügenmädchen
Originaltitel: Don`t stand so close
Autor: Luana Lewis
Verlag: Goldmann
Genre: Psychothriller
Seitenzahl: 320
ISBN: 978-3442313846
„Stella lebt völlig zurückgezogen in einem luxuriösen, einsam gelegenen Haus in der Nähe von London. Sie hat es kaum verlassen, seit sie nach einem traumatischen Ereignis an Panikattacken leidet. Eines kalten Winterabends steht überraschend ein völlig durchgefrorenes junges Mädchen vor ihrer Tür und bittet um Einlass. Alles in Stella sträubt sich, aber die Gestalt macht einen so hilflosen Eindruck, dass sie schließlich widerwillig die Tür öffnet. Sie bereut es schnell, denn von dem Mädchen scheint eine merkwürdige Bedrohung auszugehen. Und dann beginnt Blue, Geschichten zu erzählen, die Stella zutiefst verstören. Ist das Mädchen eine Psychopathin? Oder sagt sie gar die Wahrheit? Stella weiß nicht mehr, was sie glauben soll, sie weiß nur eines: dass sie entsetzliche Angst hat ...“
Das Buch „Lügenmädchen“ hat mich vom Klappentext her gleich angesprochen. Die Geschichte hat Spannung und sehr viel Tiefgang versprochen. (Ja, das erwarte ich besonders von PSYCHOthrillern!!)
Leider wurde ich bei diesem Buch maßlos enttäuscht. Der Schreibstil ist eigentlich ganz angenehm, aber besonders störend fand ich bei diesem Thriller, dass es in drei Zeitebenen erzählt wird. Einmal aus der Sicht von Stella, die plötzlich Besuch von einem seltsamen Mädchen bekommt. Dieser Erzählstrang war der einzige, der wirklich spannend war und dem ich immer wieder entgegengefiebert habe!
Desweiteren wird von einem Mädchen bei einem Psychologen berichtet. Schnell ist klar, wer die Personen sind und ich frage mich, warum diese Kapitel so geheimnisvoll wirken mussten, obwohl alles doch genauso ist, wie es auf den ersten Blick scheint??? Ich muss sagen, dass ich das nicht so recht nachvollziehen kann, ich habe mich als Leser sogar leicht veräppelt gefühlt. Wo ist die Überraschung?
Die dritte Erzählebene besteht aus Stellas eigener Vergangenheit. Nicht besonders spannend und nicht besonders interessant. Ihr ist zwar was „schreckliches“ passiert, aber ihre eigene Nüchternheit zu diesem Thema hat dazu geführt, dass mich ihre Geschichte nicht erreicht hat! Ich habe gelesen, dass Luana Lewis selbst als Psychologin arbeitet. Das hinterlässt bei mir leider noch mehr Fragezeichen. Müsste man nicht besonders als Psychologin tiefer in die Psyche der einzelnen Menschen eintauchen können? Müsste das Buch dann nicht irgendwie intelligenter sein und wenigstens EINE Überraschung beinhalten?
Vorwiegend geht es in dem Buch um Stella, die zurückgezogen in einem großen Haus wohnt und niemals vor die Tür geht. Sie hat selbst psychische Probleme und muss Tabletten schlucken. Natürlich ist sie überrascht und auch ein wenig ängstlich, als plötzlich ein Mädchen bei ihr klingelt. Trotzdem lässt sie das Mädchen, das sich ihr als Blue vorstellt, hinein und es beginnt eigentlich ein ganz interessantes Gespräch, bei dem man anfangs noch nicht weiß, was Sache ist.
Leider kam ich mit Stella selbst überhaupt nicht klar. Sie ist so naiv und ihre Handlungen sind größtenteils sehr dumm. Ja, ich muss das hier einfach sagen, denn ich habe mir bei einer Psychologin als Protagonistin einfach mehr erwartet. Sie hat nicht den richtigen Blick, den man in diesem Beruf braucht und sie wirkt auch sonst sehr verloren. (Schon in den Abschnitten, wo sie noch als Psychologin arbeitet!) Die Autorin wollte Stella als sehr abhängigen Menschen darstellen, doch das ist ihr in meinen Augen leider überhaupt nicht gelungen. Ihre Handlungen passen weder zu einer Abhängigen, noch zu einem psychisch kranken Menschen.
Auch Blue hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Das Mädchen ist ebenfalls psychisch krank, aber auch hier haben wir als Leser nicht wirklich viel über sie erfahren dürfen. Ein „Lügenmädchen“ habe ich mir irgendwie anders vorgestellt, vielleicht sehr verstrickt und intelligent. Denn eine gute Lüge setzt doch eine gewisse Intelligenz voraus, oder?
Eigentlich möchte ich hier gar nicht viel über das Buch schreiben, da ich mich fühle, als hätte ich damit schon genügend Stunden verschwendet. Ja, das ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich wirklich bereue, es gelesen zu haben. Ich bin großer Fan von Psychothrillern und habe schon dutzende gelesen, aber so eine wirre Geschichte wie in „Das Lügenmädchen“ ist mir zuvor noch nicht untergekommen!
Eigentlich fand ich die Grundidee ganz gut. Eine Psychologin, die das Haus nie verlässt und schließlich Besuch von einem fremden Mädchen bekommt. Die ersten paar Kapitel fand ich auch noch gut, aber dann verliert sich das Buch leider vollkommen. Es geht um Stellas eigene Vergangenheit und die Geschichte ist zum Gähnen langweilig. Zwischendrin gibt es auch die Kapitel über einen Psychologen und eine Patienten. Ganz nett, aber schon bei den ersten Sätzen wusste ich, um wen es geht. (Wo bitte bleibt hier die Überraschung?)
So, ich dachte, dass vielleicht das Ende noch mit einer intelligenten Auflösung daherkommt, aber Pustekuchen. Alles ist so, wie man es sich schon nach gut 50 Seiten ausmalt. Ja, genau, es gibt keine Wende, keine Überraschung und im Grunde auch keine richtigen Lügen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Buch nicht verstehe!!! Wo ist der versprochene Psychothriller? Ist es vielleicht ein Druckfehler und bei dem Buch handelt es sich gar nicht um einen Psychothriller, sondern um einen Roman?
Das ist das erste Buch von dem ich sagen kann, dass ich meine Zeit daran verschwendet habe! Wirre Story, keinerlei Tiefgang und ein lahmes Ende, das man schon nach 50 Seiten erahnt!)
Ich vergebe 1 von 5 Käseratten!
Oh hört sich eigentlich spannend an die Story, aber schade das es wohl nicht so ist.Auf Amazone hat das Buch ja auch eher negativ abgeschnitten. Dann streiche ich das mal von meiner Liste! Danke :)
AntwortenLöschenUi, ich hatte eigentlich Positives darüber gehört aber nachdem was du schreibst... mich stört so etwas auch enorm! Klingt nach einem Buch, welches ich abbrechen würde. Gut, dass ich bei dir vorbei geschaut habe :)
AntwortenLöschenKüsschen :*
Hallöchen,
AntwortenLöschenich wollte dir eigentlich schon längst auf deine Mail geantwortet haben. Das mache ich auch, versprochen. Habe schon ein ganz schlechtes Gewissen :-(.
Aber nun zu deiner sehr gut gelungenen Rezension. Es ist wirklich schade, dass das Buch so "schlecht" ist. Dabei klingt der Klappentext so vielversprechend. Kann total nachvollziehen was dich gestört hat. Mich hätte wohl das selbe gestört. Ein Gutes hat es für mich, ich werde das Buch erst gar nicht lesen ;-). Danke also dafür :-D.
Liebe Grüße,
Vanessa
Hallo
AntwortenLöschenWow was für eine Rezi ;-) Eigentlich steht das Buch auf meiner Wuli, aber wenn ein Psychothriller ohne eine Überraschung aufläuft, dann ist da was falsch. Danke für deinen Eindruck.
LG Ayleen von Lasszeilensprechen