Mittwoch, 5. August 2015

[Rezension] Du bist zu schnell Zoran Drvenkar

Titel: Du bist zu schnell
Autor: Zoran Drvenkar
Verlag:  Klett-Cotta
Genre: Thriller, Psychothriller
Seitenzahl: 288
ISBN: 978-3608936230 
Cover und Inhaltsangabe © Klett-Cotta




„Du weißt nicht, ob es sie gibt. Du weißt nicht, ob sie dich beobachten. Du glaubst, sie zu hören, hältst nach ihnen Ausschau. Damit sie sich wieder zeigen. Val erwacht in einer geschlossenen Anstalt. Nichts ist mehr wie zuvor. Sie hat Dinge gesehen, die sie nicht hätte sehen dürfen. Eine Welt, verborgen in unserer. Die Welt der Schnellen. Val stellt Nachforschungen an, denn sie glaubt, den Schnellen auf die Spur zu kommen. Bis mit Blut auf ihrem Spiegel steht: "Wo bist du gewesen?!" Wer sind die Schnellen, die Val, Marek und Theo mit brutalen Morden und klaren Zeichen daran hindern wollen, die Tür zu ihrer Welt zu öffnen? Warum müssen alle dafür bezahlen, die hinter das Geheimnis der Schnellen kommen wollen? Die drei machen sich auf die Suche nach ihnen. Ihre Verfolgung führt sie aber auch immer mehr zu sich selbst, zu gegenseitigen Verdächtigungen und dem Verlust von Vertrauen.“





„Du bist zu schnell“ ist nicht nun bereits mein viertes Buch von Zoran Drvenkar. Ich bewundere den Autoren schon lange für sein einzigartigen Stil, der mich immer wieder in den Bann zieht und bei dem ich nur „wow“ denke!  Er hat etwas eigenes, denn seine Geschichten füllen sich ganz allein mit Leben, vielleicht passiert das auch zwischen den Zeilen, denn Drvenkars Bücher laden zum Mitdenken ein.

Vom Titel her könnte man darauf schließen, dass es in diesem Buch unsagbar schnell zur Sache geht, aber das ist nicht der Fall. Für mich war die Geschichte im Vergleich zu seinen anderen Werken eher ruhiger und legte besonderen Wert auf die Entwicklung und die Interaktion der einzelnen Charaktere.




Das Buch „Du bist zu schnell“ bringt einem die Charaktere sehr nahe, aber dennoch habe ich mich immer sehr weit von ihnen entfernt gefühlt. Zoran Drvenkar ist ein Meister darin, die Charaktere mit Leben zu füllen, aber ihnen trotzdem eine nötige Distanz zu geben, um eigene Geheimnisse zu behalten. Der Leser erfährt nicht alles, sondern nur das, was der einzelne Charaktere bereit ist zu zeigen. Dadurch wirkt die Geschichte sehr lebendig und doch geheimnisvoll.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Val, die glaubt, eine andere Welt gesehen zu haben. Die Welt der Schnellen. Doch ist das Wahn oder Wirklich? Ich wusste nie so recht, wie ich Val einschätzen soll, denn sie wirkt auf der einen Seite klar bei Verstand, doch auf der anderen Seite sind die Dinge, die sie wahrnimmt, eher unlogisch. Ihre Sicht ist auf jeden Fall interessant, aber natürlich ist die Geschichte hier an einigen Stellen ein wenig vorhersehbar, da schnell zu erahnen ist, worauf der Autor hinauswill.

Marek ist der Freund von Val, der ihr unbedingt irgendwie helfen möchte. Aber wie? Und kann er ihr überhaupt all das Geschehene glauben? Als Jenny, eine gute Freundin von Val, ermordet wird, fangen sie gemeinsam an, Nachforschungen anzustellen und holen auch Jennys Freund Theo mit ins Boot. Es  beginnt eine interessante Reise, die aber viel mehr zur Suche nach sich selbst wird.




Zoran Drvenkars Bücher in Worte zu fassen ist unsagbar schwer. Seit ich vor Jahren „Du“ gelesen habe, bin ich großer Fan des Autoren und habe im Anschluss auch „Still“ und „Sorry“ gelesen. „Du bist zu schnell“ ist vom Stil her auf jeden Fall auf dem Niveau der anderen Bücher, besitzt aber auch etwas eigenes, denn der Leser wird sofort in eine Welt zwischen Wahn und Wirklichkeit gezogen.

Teilweise ist der Handlungsablauf sehr wirr. Zu Beginn lernen wir Val kennen, die ein psychisches Problem hat. Wir erfahren viele Dinge über ihr Leben, wie sie dahin gekommen ist, wo sie jetzt ist und das fand ich sehr interessant. Im Verlauf der Geschichte treten dann auch die „Schnellen“ auf, die sich angeblich direkt unter uns befinden. Aber wer sind die „Schnellen“ und warum haben sie es auf Val abgesehen?

Ich muss gestehen, dass das Buch an einigen Stellen recht wirr erscheint, ähnlich einem Drogentrip, aber das ist wohl beabsichtigt. Trotzdem fand ich die Geschichte ein wenig zu verworren und das Ende zu unausgeglichen. Es war schnell klar, worauf das Buch hinauswollte und deswegen fand ich die letzten Seiten ein wenig schwach. Ich kann „Du bist zu schnell“ aber jedem Fan von Zoran Drvenkar gefallen, für Leute die den Autoren aber erst einmal kennen lernen wollen, eignet sich vielleicht „Still“ oder „Du“ besser.




Vom Stil her wieder einmal ein Meisterwerk, aber die eigentliche Geschichte war mir teilweise zu wirr! Für Fans des Autoren aber ein Muss!

Ich vergbe 4 von 5 Käseratten.

3 Kommentare:

  1. Das hört sich so gut an, dass es eben auf meiner Liste gelandet ist! :)

    Herzliche Grüße :)

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  2. Huhu Jessi,

    danke für die tolle Rezi!
    Ich muss dir Recht geben, Drvenkars Stil ist unvergleichlich! Steht schon auf der WuLi :)

    Liebe Grüße vom Lesemonsterchen Dani

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    1. Hi Dani :D
      Ja, ich mag ihn auch total, sein Stil ist wirklich unverwechselbar! Ich hoffe, er kommt mal richtig groß raus! Verdient hat er es auf jeden Fall! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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