Samstag, 15. August 2015

[Rezension] Deadline - Renée Knight

Titel: Deadline
Autor: Renèe Knight
Verlag: Goldmann
Genre: Psychothriller
Seitenzahl: 352
ISBN:  978-3442314065 
Cover und Inhaltsangabe © Goldmann




„Diesen einen Tag vor zwanzig Jahren wird Catherine nie vergessen. Was damals geschah, sollte für immer ein Geheimnis bleiben, bis zum Ende ihres Lebens. Doch dann hält sie plötzlich diesen Roman in den Händen, in dem ihre geheime Geschichte bis ins Detail erzählt wird. Bestürzt blättert sie eine Seite nach der anderen um. Wer kann so genau von den damaligen Ereignissen wissen, und was will der mysteriöse Verfasser des Buches von ihr? Als sie die letzte Seite aufschlägt, findet sie die grausame Antwort: Die Geschichte endet mit ihrem gewaltsamen Tod. Catherine gerät in Panik – und das ist genau das, was Stephen Brigstocke gewollt hat. Er kennt Catherine nicht, aber er weiß von ihrem Geheimnis. Und er hat sich geschworen – sie soll büßen für das, was sie getan hat, bis zu ihrem letzten Atemzug …“




„Deadline“ ist das erste Buch der englischen Autorin Renée Knight und ich bin begeistert vom Stil der Autorin. Wie es sich für einen Psychothriller gehört, ist die Sprache geheimnisvoll, fast schon ein wenig wirr (im positiven Sinne!!!), sodass der Leser erst einmal selbst filtern muss, was in dem Buch der Wahrheit entspricht und was eben nicht.

Die Stärke der Worte hat mich in „Deadline“ beeindruckt. Renée Knights treffende Metaphern und ihre Art, tief in die Seele ihrer Charaktere blicken zu lassen, aber dem Leser dennoch Freiraum für eigene Überlegungen zu geben, haben mich in einem Bann gezogen. Rein vom Ausdruck und von der Art mit Worten umzugehen, ist dieses Buch ein kleines Meisterwerk!




Die Charaktere sind nicht so, wie sie auf den ersten Blick scheinen und genau deswegen ist dieser Psychothriller so ungemein spannend. Wir lernen zu Beginn des Buches Catherine kennen, die vor 20 Jahren anscheinend einen großen Fehler begangen hat. Was das war, erfahren wir natürlich erst im Verlauf der Geschichte. Geschickt spielt die Autorin aber hier mit ihren Lesern und drängt Catherine in eine Ecke, wo selbst ich als Leser nur noch Verachtung für sie empfinden konnte.

Der Gegenpart zu Catherine ist Stephen Brigstocke. Er hat durch das Manuskript seiner Frau erfahren, was damals vor 20 Jahren passiert ist und möchte die letzten schriftstellerischen Ergüsse seiner einstigen geliebten Ehefrau als Buch herausbringen, um am Ende seines Lebens noch seinen Frieden zu finden. Ich finde, im Klappentext klingt Stephen Brigstocke wie ein rachsüchtiger Mann, der nur danach giert, Catherines Leben nach all den Jahren zu ruinieren. Aber das ist nicht so. Stephen Brigstocke ist ein alter Mann, der schon viel Leid erfahren hat. Ich hatte als Leser Mitleid mit ihm und konnte seine Wut, die eigentlich nur eine riesige Trauer ist, sehr gut nachvollziehen!

Selbst die Nebencharaktere werden sehr tiefgründig beschrieben. Zum einen ist da Robert, der Ehemann von Catherine, für den die Welt plötzlich stehen bleibt, als er das Buch in die Hände bekommt und zum anderen ist da der Sohn der beiden, der selbst unwissend eine große Rolle in der Geschichte spielt.




Was würdest du tun, wenn du plötzlich ein Buch findest, in dem dein dunkelsten Geheimnis niedergeschrieben wurde? Was, wenn das gesamte Buch über dich handelt und mit deinem Tod endet? Allein diese Ausgangssituation fand ich bereits ungemein spannend. Catherine, die eigentlich ein ganz zufriedenes Leben führt, wird durch das Buch, das plötzlich bei ihr Zuhause auftaucht, von ihrer eigenen Vergangenheit überrollt. Was ist damals geschehen? Und warum konnte sie niemals mit jemanden darüber reden?

Das Buch besteht aus mehren Sichten aus der heutigen Zeit und aus der Vergangenheit. Damals, in Spanien, scheint etwas grausames passiert zu sein, etwas, das sowohl Stephen Brigstockes Sohn, als auch Catherine und ihren Sohn betrifft. Was genau passiert ist, werde ich hier natürlich nicht verraten, aber ich kann sagen, dass nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint. Die Autorin spielt mit der Drang der Menschen viel zu schnell zu urteilen. Es wird nur auf die Oberflächliche geschaut und darauf verzichtet, tiefer zu graben. Stets gibt es mehrere Sichten auf die Wahrheit und als Leser muss man hier erst einmal selbst entscheiden, was man für richtig hält und was nicht!

Das Buch ist durchwegs spannend und durch die sehr tiefgründige Sprache und die psychologische Sicht auf die einzelnen Charaktere hatte ich das Gefühl, selbst ein Teil dieser geheimnisvollen Geschichte zu sein! Ich muss gestehen, dass ich von der Autorin aufs Glatteis geführt wurde. Ich habe Catherine viel zu schnell verurteilt und einer einseitigen Wahrheit geglaubt. Umso überraschter war ich dann über die Auflösung. Jedes noch so kleine Detail passt zusammen und die ganzen kleinen, versteckten Hinweise ergeben plötzlich ein perfektes Bild von der absoluten Wahrheit!




„Deadline“ war für mich eine große Überraschung! Ein echtes Highlight unter den Psychothriller! Intelligent, spannend und tiefgründig! Ein Must-Read für Fans dieses Genres!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse!

8 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    die Leseempfehlung nehme ich gerne an! Klingt total gruselig, wenn man sein Leben in einem Buch liest und darin auch noch die dunkelsten Geheimnisse offenbart werden.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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  2. Huhu Jessi!
    OH du hast es gelesen - ich hätte es so gern nur bei uns in der Buchhandlung ist es total vergriffen :(
    Und jetzt schreibst du auch noch so eine tolle Rezi *schmollt in der Ecke*
    Ich hoffe ich kanns mir am Mittwoch dann kaufen.

    Alles Liebe
    Janine

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  3. Huhu Jessi,

    Hach, wie gut, dass ich das Buch schon hier liegen habe!
    Tolle Rezi, jetzt freu ich mich noch mehr aufs Lesen!
    Ach übrigens, ich finde deine Bookselfies so sympathisch :-*

    Liebe Grüße vom Lesemonsterchen Dani

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  4. Huhu Jessi,

    Hach, wie gut, dass ich das Buch schon hier liegen habe!
    Tolle Rezi, jetzt freu ich mich noch mehr aufs Lesen!
    Ach übrigens, ich finde deine Bookselfies so sympathisch :-*

    Liebe Grüße vom Lesemonsterchen Dani

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  5. Huhu Jessi,

    Hach, wie gut, dass ich das Buch schon hier liegen habe!
    Tolle Rezi, jetzt freu ich mich noch mehr aufs Lesen!
    Ach übrigens, ich finde deine Bookselfies so sympathisch :-*

    Liebe Grüße vom Lesemonsterchen Dani

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  6. Da könnte man ja glatt versuchen ein Reziexemplar zu ergattern. ;)

    LG

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  7. Mensch das klingt ja richtig spannend. Ich schleiche schon als um das Buch herum, hatte aber Angst wieder enttäuscht zu werden. Doch deine Rezi ist ja richtig klasse. Also ab damit auf die WuLi :-)

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  8. Hallo Jessica, ich war auch megabegeistert, habe es allerdings als Hörbuch inhaliert :-) Nächste Woche verlinke ich deine Rezi in meiner. Bitte gib mir Bescheid, wenn du das nicht möchtest. Liebe Grüße,
    Heike von http://irveliest.wordpress.com

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