Autor: Yrsa Sigurdardóttir
Genre: Roman, Thriller
Erscheinungsdatum: 9. September 2009
Anzahl der Seiten: 368
Cover und Inhaltsangabe © Fischer
"Drei junge Leute aus Reykjavík planen, ein heruntergekommenes Haus in einem verlassenen Dorf in den kargen Westfjorden Islands wieder aufzubauen; sie ahnen nicht, welch gewaltige Ereignisse sie damit in Gang setzen.
In einer Kleinstadt am anderen Ende des Fjords ermittelt zur selben Zeit Polizistin Dagný gemeinsam mit Freyr, einem Psychologen, in einer Reihe von unnatürlichen Todesfällen. Welche Geheimnisse bergen die staubigen Polizeiakten aus dem vorigen Jahrhundert? Und warum hat Freyr auf einmal das Gefühl, dass sein verschollener Sohn noch am Leben sein könnte? Erst als die Verbindung zwischen diesen rätselhaften Geschehnissen sichtbar wird, enthüllt sich die grausige Wahrheit."
Endlich habe ich meinen ersten Island-Thriller gelesen und ich bin wirklich glücklich darüber, es endlich einmal mit Yrsa Sigurdardóttir versucht zu haben. Im Internet kursieren ja die unterschiedlichsten Meinungen zu "Geisterfjord", einem eher unkonventionellen Thriller, der besonders durch seine paranormalen Elemente erstaunlich frisch und "anders" wirkt.
Zum Schreibstil von Yrsa Sigurdardóttir kann ich sagen, dass mir ihre einfache Art des Schreibens und des Beschreibens gut gefällt. Hin und wieder gab es in "Geisterfjord" ein paar kleine Fehler, ein paar grammatikalisch nicht so gut geformte Sätze und ein paar kleine Schnitzer in den Dialogen, die an einigen Stellen in der Ansprache zwischen "Sie" und "du" hin und herschwanken, aber dennoch besitzt das Buch eine sehr sympathische Art des Geschichtenerzählens, nicht perfekt, aber ehrlich und mit dem Mut, sich auch mal der Logik zu wiedersetzen.
Eins besaß "Geisterfjord" auf jeden Fall: Eine tolle und leicht unheimliche Atmosphäre, eine wundervolle Beschreibung von Islands Einsamkeit und eine gut durchdachte Geschichte, die sich nach und nach zusammensetzt.
- Katrin, Gardar, Lif -
Diese drei relativ jungen Leute wollen in einem verlassenen Dorf in den Wesfjorden ein Haus renovieren. Die drei sind eigentlich Freunde, sind im Umgang miteinander aber recht kühl.
Katrin steht in den Abschnitten aus der Sicht dieser drei Freunde im Mittelpunkt. Ihr Mann Gardar ist pleite und so sehen sie die einzige Chance, wieder an Geld zu kommen, in dem Umbau dieses alten Hauses. Natürlich passieren schon in den ersten Tag sehr seltsame Dinge ...
Katrin und Gardar als Paar betrachtet fand ich ebenfalls recht kühl. Die beiden gehen recht distanziert miteinander um, was ich anfangs etwas sonderbar fand, was sich im weiteren Verlauf aber noch aufklärt.
Lif war für mich die unsympathischste Person in diesem Buch. Sie ist sehr ängstlich und meckert die ganze Zeit. Ihre eigene Geschichte rund um ihrem Mann, der erst vor kurzem verstarb, hat dafür gesorgt, dass ich einen regelrechten Hass gegen sie entwickelt habe!
- Freyr -
Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir einen Arzt und Psychiater, der vor einigen Jahren seinen Sohn verloren hat und das nie verkraften konnte. Seine Ehe ist zu Bruch gegangen und er fragt sich immer noch, was mit Benni passiert ist. Die Leiche wurde nämlich nie gefunden.
Er macht sich schreckliche Vorwürfe und muss sich in dieser Geschichte seine eigenen Fehler eingestehen, um nach und nach die Wahrheit zu erfahren. Positiv ist hier auf jeden Fall, dass wir keinen herkömmlichen Ermittler haben, sondern Freyr, der zwar mit der Polizei in Kontakt steht, uns aber mit langweiliger Ermittlungsarbeit verschont!
Nachdem ich schon so viel von Yrsa Sigurdardóttir gehört habe, musste ich mir endlich einmal ein eigenes Bild über diese isländische Autorin machen. In "Geisterfjord" gibt es zwei Handlungsstränge, die parallel verlaufen, auf den ersten Blick aber nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Zum einen sind da die drei Freunde, die in einem unheimlichen und verlassenen Dorf ein altes Haus renovieren und dabei auf so manch gruselige Vorkommnisse stoßen. Wen wundert es, dass ich diese Abschnitte am spannendsten fand?
Aber auch der zweite Handlungsstrang brauch sich nicht verstecken, denn hier kommt nach und nach eine grausige Geschichte mit etlichen Verbindungen ans Tageslicht. Auch Freyr steckt mittendrin, denn auch der Fall rund um seinen vermissten Sohn steht im Fokus der Geschichte.
Es war interessant fesselnd zu lesen, wie Freyr nach und nach die einzelnen Hinweise kombiniert. Alles beginnt mit einem Einbruch in einem Kindergarten, bei dem sich herausstellt, dass dies schon einmal vor rund Jahren passiert ist. Zeitgleich erhängt sich eine alte Frau in einer Kirche. Wie hängt das alles zusammen?
Die Charaktere sind der Autorin gut gelungen, sie sind facettenreich, auch wenn wir nur das erfahren, was die Autorin uns eben erfahren lassen möchte. So recht sympathisch war mir in der Geschichte allerdings niemand, es war doch wieder eine gewisse Distanz spürbar.
Yrsa Sigurdardóttir hat hier wirklich einen tollen Thriller verfasst, der besonders durch seine übernatürlichen Elemente punkte kann. "Geisterfjord" ist in erster Linie ein Mysterythriller, was bedeutet, dass man als Leser eine gewisse Offenheit bezüglich des Paranormalen mitbringen soll. Vieles, was passiert, lässt sich nicht logisch erklären und der Leser muss teilweise selbst einzelne Abschnitte interpretieren.
Zum Ende hin werden einige Fragen geklärt. Im Großen und Ganzen ist es eine erschreckende Geschichte, die bereits vor vielen Jahren ihren Anfang nahm. Als Leser bekommen wir hier aber keine "Komplettlösung" präsentiert, sondern müssen auch am Ende noch unser eigenes Köpfchen anstrengen. Ich mag "offene Enden" in Büchern sehr gerne und Yrsa Sigurdardóttir hat es hier auf jeden Fall geschafft, mich auch nach dem Zuschlagen des Buches dazu zu animieren, über die Geschichte nachzudenken!
"Geisterfjord" ist ein Thriller mit Mysteryelementen, der zu gruseln weiß und eine tolle Atmosphäre besitzt! Die Geschichte ist gut durchgedacht, gibt aber auch viel Spielraum für eigene Interpretationen. Wer dem Übernatürlichen nicht abgeneigt ist, nicht immer einen strickten Logik folgen möchte und auch nicht unbedingt sympathische Charaktere in einem Buch braucht, der wir mit "Geisterfjord" so einige unheimliche Lesestunden haben!
Weitere Meinungen zum Buch:
Nicole von Zeit für neue Genres (5 von 5)
Erscheinungsdatum: 9. September 2009
Anzahl der Seiten: 368
Cover und Inhaltsangabe © Fischer
"Drei junge Leute aus Reykjavík planen, ein heruntergekommenes Haus in einem verlassenen Dorf in den kargen Westfjorden Islands wieder aufzubauen; sie ahnen nicht, welch gewaltige Ereignisse sie damit in Gang setzen.
In einer Kleinstadt am anderen Ende des Fjords ermittelt zur selben Zeit Polizistin Dagný gemeinsam mit Freyr, einem Psychologen, in einer Reihe von unnatürlichen Todesfällen. Welche Geheimnisse bergen die staubigen Polizeiakten aus dem vorigen Jahrhundert? Und warum hat Freyr auf einmal das Gefühl, dass sein verschollener Sohn noch am Leben sein könnte? Erst als die Verbindung zwischen diesen rätselhaften Geschehnissen sichtbar wird, enthüllt sich die grausige Wahrheit."
Endlich habe ich meinen ersten Island-Thriller gelesen und ich bin wirklich glücklich darüber, es endlich einmal mit Yrsa Sigurdardóttir versucht zu haben. Im Internet kursieren ja die unterschiedlichsten Meinungen zu "Geisterfjord", einem eher unkonventionellen Thriller, der besonders durch seine paranormalen Elemente erstaunlich frisch und "anders" wirkt.
Zum Schreibstil von Yrsa Sigurdardóttir kann ich sagen, dass mir ihre einfache Art des Schreibens und des Beschreibens gut gefällt. Hin und wieder gab es in "Geisterfjord" ein paar kleine Fehler, ein paar grammatikalisch nicht so gut geformte Sätze und ein paar kleine Schnitzer in den Dialogen, die an einigen Stellen in der Ansprache zwischen "Sie" und "du" hin und herschwanken, aber dennoch besitzt das Buch eine sehr sympathische Art des Geschichtenerzählens, nicht perfekt, aber ehrlich und mit dem Mut, sich auch mal der Logik zu wiedersetzen.
Eins besaß "Geisterfjord" auf jeden Fall: Eine tolle und leicht unheimliche Atmosphäre, eine wundervolle Beschreibung von Islands Einsamkeit und eine gut durchdachte Geschichte, die sich nach und nach zusammensetzt.
- Katrin, Gardar, Lif -
Diese drei relativ jungen Leute wollen in einem verlassenen Dorf in den Wesfjorden ein Haus renovieren. Die drei sind eigentlich Freunde, sind im Umgang miteinander aber recht kühl.
Katrin steht in den Abschnitten aus der Sicht dieser drei Freunde im Mittelpunkt. Ihr Mann Gardar ist pleite und so sehen sie die einzige Chance, wieder an Geld zu kommen, in dem Umbau dieses alten Hauses. Natürlich passieren schon in den ersten Tag sehr seltsame Dinge ...
Katrin und Gardar als Paar betrachtet fand ich ebenfalls recht kühl. Die beiden gehen recht distanziert miteinander um, was ich anfangs etwas sonderbar fand, was sich im weiteren Verlauf aber noch aufklärt.
Lif war für mich die unsympathischste Person in diesem Buch. Sie ist sehr ängstlich und meckert die ganze Zeit. Ihre eigene Geschichte rund um ihrem Mann, der erst vor kurzem verstarb, hat dafür gesorgt, dass ich einen regelrechten Hass gegen sie entwickelt habe!
- Freyr -
Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir einen Arzt und Psychiater, der vor einigen Jahren seinen Sohn verloren hat und das nie verkraften konnte. Seine Ehe ist zu Bruch gegangen und er fragt sich immer noch, was mit Benni passiert ist. Die Leiche wurde nämlich nie gefunden.
Er macht sich schreckliche Vorwürfe und muss sich in dieser Geschichte seine eigenen Fehler eingestehen, um nach und nach die Wahrheit zu erfahren. Positiv ist hier auf jeden Fall, dass wir keinen herkömmlichen Ermittler haben, sondern Freyr, der zwar mit der Polizei in Kontakt steht, uns aber mit langweiliger Ermittlungsarbeit verschont!
Nachdem ich schon so viel von Yrsa Sigurdardóttir gehört habe, musste ich mir endlich einmal ein eigenes Bild über diese isländische Autorin machen. In "Geisterfjord" gibt es zwei Handlungsstränge, die parallel verlaufen, auf den ersten Blick aber nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Zum einen sind da die drei Freunde, die in einem unheimlichen und verlassenen Dorf ein altes Haus renovieren und dabei auf so manch gruselige Vorkommnisse stoßen. Wen wundert es, dass ich diese Abschnitte am spannendsten fand?
Aber auch der zweite Handlungsstrang brauch sich nicht verstecken, denn hier kommt nach und nach eine grausige Geschichte mit etlichen Verbindungen ans Tageslicht. Auch Freyr steckt mittendrin, denn auch der Fall rund um seinen vermissten Sohn steht im Fokus der Geschichte.
Es war interessant fesselnd zu lesen, wie Freyr nach und nach die einzelnen Hinweise kombiniert. Alles beginnt mit einem Einbruch in einem Kindergarten, bei dem sich herausstellt, dass dies schon einmal vor rund Jahren passiert ist. Zeitgleich erhängt sich eine alte Frau in einer Kirche. Wie hängt das alles zusammen?
Die Charaktere sind der Autorin gut gelungen, sie sind facettenreich, auch wenn wir nur das erfahren, was die Autorin uns eben erfahren lassen möchte. So recht sympathisch war mir in der Geschichte allerdings niemand, es war doch wieder eine gewisse Distanz spürbar.
Yrsa Sigurdardóttir hat hier wirklich einen tollen Thriller verfasst, der besonders durch seine übernatürlichen Elemente punkte kann. "Geisterfjord" ist in erster Linie ein Mysterythriller, was bedeutet, dass man als Leser eine gewisse Offenheit bezüglich des Paranormalen mitbringen soll. Vieles, was passiert, lässt sich nicht logisch erklären und der Leser muss teilweise selbst einzelne Abschnitte interpretieren.
Zum Ende hin werden einige Fragen geklärt. Im Großen und Ganzen ist es eine erschreckende Geschichte, die bereits vor vielen Jahren ihren Anfang nahm. Als Leser bekommen wir hier aber keine "Komplettlösung" präsentiert, sondern müssen auch am Ende noch unser eigenes Köpfchen anstrengen. Ich mag "offene Enden" in Büchern sehr gerne und Yrsa Sigurdardóttir hat es hier auf jeden Fall geschafft, mich auch nach dem Zuschlagen des Buches dazu zu animieren, über die Geschichte nachzudenken!
"Geisterfjord" ist ein Thriller mit Mysteryelementen, der zu gruseln weiß und eine tolle Atmosphäre besitzt! Die Geschichte ist gut durchgedacht, gibt aber auch viel Spielraum für eigene Interpretationen. Wer dem Übernatürlichen nicht abgeneigt ist, nicht immer einen strickten Logik folgen möchte und auch nicht unbedingt sympathische Charaktere in einem Buch braucht, der wir mit "Geisterfjord" so einige unheimliche Lesestunden haben!
Weitere Meinungen zum Buch:
Nicole von Zeit für neue Genres (5 von 5)
Hallo :)
AntwortenLöschenDas hört sich nach einem guten Thriller an, die ich für gewöhnlich lieber als Hörbuch höre. „Geisterfjord“ kommt daher auf meine Hörbuchwunschliste.
Liebe Grüße Cindy
Hi cindy :D
LöschenAls Hörbuch ist es sicher auch richtig toll und unheimlich! :D
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
AntwortenLöschenich bin ja sooo froh, dass dir das Buch auch gefallen hat! Ich mag den Stil der Autorin total gern und dieses besondere Island-Feeling bringt sie meiner Meinung nach sehr gut rüber. Bei dem Buch hat's mir Gänsehaut aufgestellt!
Liebe Grüße,
Nicole
Hi Nicole :D
LöschenJa, ich bin froh, die Autorin endlich mal ausprobiert zu haben! :D Ich fand die Atmosphäre auf jeden Fall auch toll und kann deine Begeisterung nun auch echt verstehen! :D Und dieses "Island-Feeling" hat mir auch echt gut gefallen, diese Einsamkeit und Abgeschiedenheit ist definitiv etwas für mich! :D
Liebe Grüße
Jessi