Autor: Corinna Bomann
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2017
Anzahl der Seiten: 528
Cover und Inhaltsangabe © Ullstein
"Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der Cornelia in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt: als leidenschaftliche junge Frau im Hamburg der frühen sechziger Jahre. Und als Opfer der schweren Sturmflutkatastrophe. Alexa beginnt zu ahnen, wer ihre Mutter wirklich ist. Als ein alter Freund von Cornelia auftaucht, ergreift Alexa die Chance, sich von der Frau erzählen zu lassen, die sie schließlich auch verstehen und lieben lernt."
Ich wollte schon lange einmal ein Buch von Corinna Bomann gelesen, da ich doch immer wieder sehr positive Meinungen zu ihren Geschichten gehört habe. Wie der Zufall es so wollte, habe ich eins ihrer Bücher in einem Bücherschrank gefunden und es spontan mitgenommen.
"Sturmherz" ist hierbei eine typische "Vergangenheit-Gegenwart"-Geschichte mit einem "dunklen" Familiengeheimnis. Interessant fand ich, dass die Gegenwart in der "Ich"-Perspektive verfasst ist, auch wenn ich, wie bei den meisten Büchern dieses Genres, einen größeren Bezug zu der Geschichte aus der Vergangenheit hatte.
Corinna Bomanns Schreibstil ist gut. sehr flüssig, besonders was die Dialoge angeht. Der Spaß und die Leidenschaft am Schreiben ist spürbar und das ist für mich immer das wichtigste. Den einzigen Kritikpunkt, den ich hier habe und den ich später näher erläutern werden: Teilweise haben mir die Emotionen und die Nähe zu den Charakteren gefehlt.
- Alexa -
Alexa wird bereits im Klappentext erwähnt und sie führt uns sozusagen durch die Gegenwart. Interessant fand ich, dass beinahe alle Charaktere etwas mit der Bücherwelt zu tun hatten, das machte sie gleich sympathisch. So besitzt Alexa beispielsweise eine Eventagentur für Autoren.
Alexa hat ein sehr schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter, die jetzt im Koma liegt und vielleicht nie wieder die Alte sein wird. Als Alexa elf Jahre alt war, verschwand ihre Mutter für einige Zeit und als sie zurückkehrte, war ihre Liebe zu Tochter und Mann scheinbar verschwunden.
Diese Vorgeschichte hat mich auf der einen Seite schockiert, aber auch sehr neugierig gemacht. Natürlich wollte ich unbedingt wissen, was damals vorgefallen ist und warum Cornelia, Alexas Mutter, ihre Familie einfach im Stich gelassen hat.
Alexa selbst ist eine sehr selbstbewusste Frau, das muss sie auch sein, schließlich hat sehr früh erwachsen werden müssen. Ich mochte Alexa, auch wenn ich mir gewünscht hätte, auch mehr von ihren Gefühlen bezüglich ihrer Mutter zu erfahren. Teilweise kam sie mir, auch wenn sie weinend am Krankenbett ihrer Mutter saß, etwas distanziert vor.
- Cornelia -
Im Zentrum von "Sturmherz" steht die Geschichte von Cornelia und ihrer großen Liebe. Hier muss wohl jeder Leser selbst entscheiden, ob er Cornelia versteht oder eben nicht. Auf der einen Seite erleben wir Cornelia nämlich in jungen Jahren, als Tochter eines Vaters, der sie schlägt. Doch auf der anderen Seite ist da natürlich auch die Cornelia, die Alexa großgezogen hat. Sie ist eine Mutter, die ihre Liebe nicht zeigen konnte und ihr Kind im Grunde so behandelt hat, wie sie selbst einst von ihrem Vater behandelt wurde.
Obwohl ich Mitleid mit Cornelia hatte, empfand ich sie auch als sehr egoistisch. Klar, ihre Geschichte ist sehr traurig und wir Menschen machen Fehler, aber ich glaube, an einigen Stellen wäre es besser und einfach nur fair gewesen, die Dinge, die passiert sind, ehrlich anzusprechen. Besonders Cornelias Mann tat mir im Nachhinein leid.
"Sturmherz" spielt in Hamburg, was ich sehr interessant fand, auch wenn ich die Großstadt nicht sonderlich mag. Spannend ist aber der Ausgangspunkt der Geschichte: Die Sturmflut im Jahre 1962. Sehr dramatisch beschreibt die Autorin hier ein Einzelschicksal und erschafft ein Szenario, das wohl nicht dramatischer sein könnte.
Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer. Nach einem einstimmenden Prolog lernen wir nämlich erst einmal Alexa und ihre momentane Situation kennen. Sie soll die Vormundschaft für ihre Mutter Cornelia, die im Koma liegt, übernehmen. Viele Seite beschäftigen sich nun erst einmal mit der Suche der Patientenverfügung beziehungsweise dem Auffinden erster Hinweise auf das frühere Leben ihrer Mutter.
Spannend wird es eigentlich erst, als wir endlich in die Vergangenheit abtauchen dürfen und da hat mich das Buch dann auch endlich gepackt. Wir lernen die junge Cornelia kennen und erleben mit ihr gemeinsam ihre erste große Liebe. Die Geschichte fand ich sehr romantisch und sehr süß, auch wenn sich alles zu einem großen Drama entwickelt.
Die Liebesgeschichte der Gegenwart hätte für mich hingegen nicht sein müssen. Sie war für mich nur ein Lückenfüller und lief mir fiel zu schnell ab. Die Botschaft am Ende empfand ich auch als nicht ganz stimmig, vielleicht, weil es die große Liebesgeschichte von Cornelia etwas abgeschwächt hat.
"Sturmherz" bietet so einige Überraschungen. So wird erst am Ende offenbart, was damals, als Cornelia ihre Familie verließ, passiert ist. Traurig und irgendwie ungerecht ist diese ganze Geschichte, die mein Herz auf jeden Fall berühren konnte. Schade fand ich allerdings, dass ich gerade am Ende nicht weinen konnte, Ich musste feststellen, dass mir die Figuren dafür leider nicht nahe genug kamen!
"Sturmherz" ist eine dramatische Geschichte, die ihren Anfang 1992 bei der großen Sturmflut nahm und Wellen bis in die Gegenwart schlägt. Es geht um die große Liebe, um Verluste und um ein Leben, das eigentlich hätte ganz anders verlaufen sollen ...
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2017
Anzahl der Seiten: 528
Cover und Inhaltsangabe © Ullstein
"Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der Cornelia in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt: als leidenschaftliche junge Frau im Hamburg der frühen sechziger Jahre. Und als Opfer der schweren Sturmflutkatastrophe. Alexa beginnt zu ahnen, wer ihre Mutter wirklich ist. Als ein alter Freund von Cornelia auftaucht, ergreift Alexa die Chance, sich von der Frau erzählen zu lassen, die sie schließlich auch verstehen und lieben lernt."
Ich wollte schon lange einmal ein Buch von Corinna Bomann gelesen, da ich doch immer wieder sehr positive Meinungen zu ihren Geschichten gehört habe. Wie der Zufall es so wollte, habe ich eins ihrer Bücher in einem Bücherschrank gefunden und es spontan mitgenommen.
"Sturmherz" ist hierbei eine typische "Vergangenheit-Gegenwart"-Geschichte mit einem "dunklen" Familiengeheimnis. Interessant fand ich, dass die Gegenwart in der "Ich"-Perspektive verfasst ist, auch wenn ich, wie bei den meisten Büchern dieses Genres, einen größeren Bezug zu der Geschichte aus der Vergangenheit hatte.
Corinna Bomanns Schreibstil ist gut. sehr flüssig, besonders was die Dialoge angeht. Der Spaß und die Leidenschaft am Schreiben ist spürbar und das ist für mich immer das wichtigste. Den einzigen Kritikpunkt, den ich hier habe und den ich später näher erläutern werden: Teilweise haben mir die Emotionen und die Nähe zu den Charakteren gefehlt.
- Alexa -
Alexa wird bereits im Klappentext erwähnt und sie führt uns sozusagen durch die Gegenwart. Interessant fand ich, dass beinahe alle Charaktere etwas mit der Bücherwelt zu tun hatten, das machte sie gleich sympathisch. So besitzt Alexa beispielsweise eine Eventagentur für Autoren.
Alexa hat ein sehr schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter, die jetzt im Koma liegt und vielleicht nie wieder die Alte sein wird. Als Alexa elf Jahre alt war, verschwand ihre Mutter für einige Zeit und als sie zurückkehrte, war ihre Liebe zu Tochter und Mann scheinbar verschwunden.
Diese Vorgeschichte hat mich auf der einen Seite schockiert, aber auch sehr neugierig gemacht. Natürlich wollte ich unbedingt wissen, was damals vorgefallen ist und warum Cornelia, Alexas Mutter, ihre Familie einfach im Stich gelassen hat.
Alexa selbst ist eine sehr selbstbewusste Frau, das muss sie auch sein, schließlich hat sehr früh erwachsen werden müssen. Ich mochte Alexa, auch wenn ich mir gewünscht hätte, auch mehr von ihren Gefühlen bezüglich ihrer Mutter zu erfahren. Teilweise kam sie mir, auch wenn sie weinend am Krankenbett ihrer Mutter saß, etwas distanziert vor.
- Cornelia -
Im Zentrum von "Sturmherz" steht die Geschichte von Cornelia und ihrer großen Liebe. Hier muss wohl jeder Leser selbst entscheiden, ob er Cornelia versteht oder eben nicht. Auf der einen Seite erleben wir Cornelia nämlich in jungen Jahren, als Tochter eines Vaters, der sie schlägt. Doch auf der anderen Seite ist da natürlich auch die Cornelia, die Alexa großgezogen hat. Sie ist eine Mutter, die ihre Liebe nicht zeigen konnte und ihr Kind im Grunde so behandelt hat, wie sie selbst einst von ihrem Vater behandelt wurde.
Obwohl ich Mitleid mit Cornelia hatte, empfand ich sie auch als sehr egoistisch. Klar, ihre Geschichte ist sehr traurig und wir Menschen machen Fehler, aber ich glaube, an einigen Stellen wäre es besser und einfach nur fair gewesen, die Dinge, die passiert sind, ehrlich anzusprechen. Besonders Cornelias Mann tat mir im Nachhinein leid.
"Sturmherz" spielt in Hamburg, was ich sehr interessant fand, auch wenn ich die Großstadt nicht sonderlich mag. Spannend ist aber der Ausgangspunkt der Geschichte: Die Sturmflut im Jahre 1962. Sehr dramatisch beschreibt die Autorin hier ein Einzelschicksal und erschafft ein Szenario, das wohl nicht dramatischer sein könnte.
Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer. Nach einem einstimmenden Prolog lernen wir nämlich erst einmal Alexa und ihre momentane Situation kennen. Sie soll die Vormundschaft für ihre Mutter Cornelia, die im Koma liegt, übernehmen. Viele Seite beschäftigen sich nun erst einmal mit der Suche der Patientenverfügung beziehungsweise dem Auffinden erster Hinweise auf das frühere Leben ihrer Mutter.
Spannend wird es eigentlich erst, als wir endlich in die Vergangenheit abtauchen dürfen und da hat mich das Buch dann auch endlich gepackt. Wir lernen die junge Cornelia kennen und erleben mit ihr gemeinsam ihre erste große Liebe. Die Geschichte fand ich sehr romantisch und sehr süß, auch wenn sich alles zu einem großen Drama entwickelt.
Die Liebesgeschichte der Gegenwart hätte für mich hingegen nicht sein müssen. Sie war für mich nur ein Lückenfüller und lief mir fiel zu schnell ab. Die Botschaft am Ende empfand ich auch als nicht ganz stimmig, vielleicht, weil es die große Liebesgeschichte von Cornelia etwas abgeschwächt hat.
"Sturmherz" bietet so einige Überraschungen. So wird erst am Ende offenbart, was damals, als Cornelia ihre Familie verließ, passiert ist. Traurig und irgendwie ungerecht ist diese ganze Geschichte, die mein Herz auf jeden Fall berühren konnte. Schade fand ich allerdings, dass ich gerade am Ende nicht weinen konnte, Ich musste feststellen, dass mir die Figuren dafür leider nicht nahe genug kamen!
"Sturmherz" ist eine dramatische Geschichte, die ihren Anfang 1992 bei der großen Sturmflut nahm und Wellen bis in die Gegenwart schlägt. Es geht um die große Liebe, um Verluste und um ein Leben, das eigentlich hätte ganz anders verlaufen sollen ...
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