Freitag, 28. September 2018

[Rezension] Mädchen aus dem Moor - S. K. Tremayne

Titel: Mädchen aus dem Moor
Autor:  S. K. Tremayne
Genre: Thriller, Psychothriller
Erscheinungsdatum: 3. September 2018
Anzahl der Seiten: 400
Cover und Inhaltsangabe © Knaur


"Seit man ihr gesagt hat, sie habe im Dartmoor Selbstmord begehen wollen, scheint Kath Redways Leben langsam, aber sicher in einen finsteren Abgrund zu trudeln: An den Vorfall selbst kann sie sich nicht erinnern, auch die Woche davor scheint aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Kath glaubt, sie sei glücklich gewesen, doch verhält ihr Mann Adam sich nicht seltsam abweisend? Welches Geheimnis verbirgt ihr Bruder vor ihr? Und was treibt ihre kleine Tochter Lyla nachts draußen im Moor? Verliert Kath den Verstand – oder ist sie einer furchtbaren Wahrheit auf der Spur?"




S. K. Tremayne hatte mich mit seinem ersten Buch "Eisige Schwestern", eine wunderbare Mischung aus Psychothriller und Gruselgeschichte unfassbar begeistert. Sein zweites Buch "Stiefkind" hat das zwar nicht mehr geschafft, aber ich war dennoch auf sein neuestes Werk gespannt, vor allem da es im Dartmoor spielt. Ein Ort, der mich schon in Sir Arthur Conan Doyles "Der Hund von Baskerville" begeistern und vor allem gruseln konnte!

Diese Atmosphäre hat S. K. Tremayne mit "Mädchen aus dem Moor" auf jeden Fall eingefangen. Die gesamte Umgebung war einsam, kalt, melancholisch und sehr unheimlich, genau wie die Geschichte, die hier offenbart wird. Schon nach wenigen Seiten war ich gedanklich in Dartmoor angekommen und habe mit der Protagonistin mitgefiebert. So muss ein guter Psychothriller sein!




- Kath -

Kath steht im Zentrum der ganzen Geschichte. Zu Beginn erfahren wir, dass sie eigentlich glücklich mit ihrem Leben ist/war. Dass sie sich das alles nur einredet, wird schnell klar, als wir ihre Familie kennenlernen und erfahren, dass Kath anscheinend Selbstmord begehen wollte. Sie ist mit dem Auto in einen See gefahren, konnte sich dann aber eigenständig retten.

Seit diesem "Selbstmord"-Versuch ist alles anders. Ihr Mann ist abweisend, ihre neunjährige Tochter, die scheinbar am Asperger-Syndrom leidet, verhält sich noch sonderbarer als sonst und behauptet, im Moor einen Mann gesehen zu haben.

Kath so recht einzuschätzen ist schwer. Wollte sie sich wirklich umbringen? Ihre Tochter alleine lassen? Oder steckt doch mehr hinter dieser Tat? Und was geht im Dartmoor vor sich?

Ich konnte mich Kath auf jeden Fall mitfiebern. Sie ist eine starke Protagonisten, die hier allerdings selbst nicht weiß, was real und was Lüge ist. Es hat mir auf jeden Fall großen Spaß gemacht, an ihrer Seite die Wahrheit herauszufinden!




"Mädchen aus dem Moor" von S. K. Tremayne ist endlich mal wieder ein Psychothriller, der zeitgleich eine sehr unheimliche, fast schon bedrohliche Stimmung aufbaut. Wie in den anderen Büchern des Autors steht auch hier indirekt ein kleines Kind im Zentrum der Geschichte, nämlich die 9-Jährige Lyla, die ein ganz besonderes Mädchen ist.

Schon zu Beginn der Geschichte wird klar, dass Lyla auch eine zentrale Rolle spielt, ja, dass sie vielleicht sogar mehr über die schreckliche Nacht weiß, in der ihre Mutter angeblich Selbstmord begehen wollte. Lyla sieht einen Mann im Moor, immer wieder, doch ist irgendwann, genau wie ihre Mutter, selbst total verwirrt.

S. K. Tremayne hat hier einen sehr atmosphärischen Psychothriller geschaffen, der mir nicht nur einmal eine Gänsehaut über den Rücken hat laufen lassen. Das Dartmoor als Setting hat mir hier gut gefallen. Die bildhaften Beschreibungen der Landschaft haben es geschafft, mich abzuholen und ich hatte bei manchen Abschnitten, besonders wenn es um alte Legenden ging, tatsächlich eine Gänsehaut!

Hinzu kommt natürlich noch die Geschichte unserer Protagonistin und ihr Leben, das sie irgendwie wieder in Griff bekommen muss. Besonders schlimm empfand ich ihre "Beziehung" zu ihrem Mann, denn nach dem Selbstmordversuch ist er eiskalt zu ihr, scheint allerdings selbst auch ein Geheimnis zu haben ...

Bis zum Ende habe ich mitgefiebert und war vollkommen von der Atmosphäre begeistert, die Auflösung selbst hat mir hier allerdings weniger gefallen. Sie hat, meiner Meinung nach, die gruselige Grundstimmung schließlich in Luft aufgelöst. Schade, denn grundsätzlich war hier die Wendung gut und kam unerwartet, dennoch hat mich die Auflösung eher nicht begeistert, da ich die Zusammenhänge zu wirr und den "Täter" selbst nicht so recht verstehen konnte ...




"Mädchen aus dem Moor" von S. K. Tremayne besitzt eine sehr gruselige Grundstimmung und eine subtile Spannung. Die Atmosphäre hat mich vollkommen überzeugt und auch die Geschichte weiß bis zum, meiner Meinung nach eher schwächeren Ende, auch zu fesseln. Ein unterhaltsamer Psychothriller, der zum abtauchen und gruseln einlädt!


3 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    du hast es ja schon gelesen! Das hatte ich gar nicht mitbekommen. Die gruselige Atmosphäre spricht mich total an. Wenn sie in Richtung "Eisige Schwestern" geht, dann ist es etwas für mich. Nur schade, dass das Ende wohl wie ein Realitätshammer kommt. Ich werde es mir ev. als Hörbuch gönnen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. HUhu Nicole :D

      Ja, die gruselige Grundstimmung war wie "Eisige Schwestern" und hat mir echt gefallen. Es gab auch echt Momente, in denen ich mich gegruselt habe! ;D Das hat das Buch auf jeden Fall geschafft.

      Was mir eben nicht so gefallen hat: Man kann kaum miträtseln, was dahinter steckt ;/ Und die Auflösung selbst fand ich dann irgendwie zu strange, als wäre sie dem Autoren auch erst am Ende zugeflogen ;/ Ansonsten aber eine tolle, unheimliche und mysteriöse Geschichte!

      Ich wünsche dir angenehmes Gruseln im Dartmoor! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Hallo Jessi,

      sehr fein. Ich bin recht gespannt und habe es nun als mein nächstes Hörbuch auserwählt. :) Ich hoffe, mir zieht's die Gänsehaut auf! :D

      Liebe Grüße,
      Nicole

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