Autor: Alan Warner
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. November 2000
Anzahl der Seiten: 352
Cover und Inhaltsangabe: © Rowolth
Begonnen: 18.05.2020
Beendet: 20.05.2020
"Der Chor einer streng katholischen Mädchenschule fährt aus dem provinziellen Heimatstädtchen in die verbotene Großstadt. Als die Mädchen ausschwärmen, erfahren sie an einem einzigen Tag genug Abenteuer, Glück und Schmerz für ein ganzes Leben ...
Ein Sommertag im schottischen Hochland. Aus dem Hafenkaff Oban fährt eine katholische Mädchenschule zum nationalen Chortreffen nach Edinburgh. Gewinnen möchten nur die Nonnen; die Mädchen im Bus wollen Spaß. Sambuca, Klamotten und Jungs, denn außer ihrer Jugend haben sie wenig, Rachel, Kylah und die anderen."
Als ich "Die Soprane" von Alan Warner in einem Bücherschrank entdeckt habe, hat mich natürlich als erstes das coole und auch leicht verrückte Cover angesprochen. In der Hoffnung wieder einmal Teil eines verrückten Road-Trips à la "Tschick" oder "Becks letzter Sommer" sein zu können, habe ich mich gleich in das Abenteuer des katholischen Mädchenchors gestürzt.
Lobend muss ich hier zu Beginn der Rezension gleich einmal Alan Warners Sprachgefühl und seine Wortgewandtheit erwähnen. Die Geschichte ist sehr jugendlich, sehr modern und ist sicherlich nicht für Leser geeignet, die sich nicht in die wirren Gedankenwelt von Teenagern und den doch sehr unbeholfenen und oft recht naiven Gesprächen pubertierender Mädchen hineinversetzen können. Auch für mich war es an einigen Stellen nicht leicht zu lesen, dennoch lohnt sich die Geschichte aber, besonders im Hinblick auf den tollen Humor und die doch sehr provokante Art des Autors, der hier kein Blatt vor den Mund nimmt.
Die Charaktere, allesamt pubertierende Mädchen, reisen hier für einen Gesangswettbewerb in die Hauptstadt. In ihrer freien Zeit wollen sie natürlich in erster Linie Spaß haben. So gehen sie shoppen, in Bars, auf Partys und trinken Alkohol. Dabei reden sie natürlich auch über die "wichtigen" Dinge des Lebens. Also über Jungs und Sex ...
Toll fand ich die vielen kleinen melancholischen Momente, die durch den Humor und den Sarkasmus allerdings nicht todtraurig wirken, sondern animieren, das Leben stets positiv zu betrachten. So fand ich hier besonders Chell bewundernswert, die eine sehr schwere Krankheit durchmachen musste und sich doch immer noch an einzelne Strohhalme klammert. Auch der Umgang der anderen Mädchen ihr gegenüber hat mich oftmals sehr berührt.
Alan Warner hat in "Die Soprane" einige echt verrückte Szenen eingebaut, die unweigerlich dazu führen, dass man laut loslachen muss. Gleichzeitig streift er allerdings auch sehr ernste Themen wie Selbstfindung und das Erwachsenwerden. Ich sage hier extra "streift", denn zentral ging es für meinen Geschmack doch ein klein wenig zu viel um Sex, Alkohol und Partys.
Da ich selbst nie ein echter Partytyp war, konnte ich das Buch allerdings nicht zu 100 Prozent genießen. Während ich den Humor wirklich genial fand und ich auch die verrückten Einfälle der Madchen oft zum Brüllen fand, bestand die "Reise" für mich irgendwann aus zu viel Alkohol und zu viel Sex. Irgendwie habe ich mich beim Lesen ab einem gewissen Punkt selbst etwas angetrunken gefühlt.
Trotz dieser Kritik muss ich Alan Warner dennoch Bewunderung entgegenbringen. Er genießt jedes Wort und lässt seine Charaktere einfach leben und gewisse Freiheit für einen einzigen Tag auskosten.
Die Botschaft ist hier natürlich toll, denn es ist wirklich wichtig, keine Zeit zu verschwenden und jede Sekunde des Lebens auszukosten ...
Manche Regeln wurden nur aufgestellt, um sie zu brechen. Das könnte das Motto der Mädchen sein, die für einen Tag aus dem gewohnten Umfeld ihrer katholischen Schule ausbrechen und das Leben einfach genießen ... Für mich war es zwar ein Hauch zu viel Party, Alkohol und Sex, dennoch konnte mich Alan Warner aber mit seinem Humor, seinem Sprachgefühl und seiner unverblümten Art überzeugen!
Begonnen: 18.05.2020
Beendet: 20.05.2020
"Der Chor einer streng katholischen Mädchenschule fährt aus dem provinziellen Heimatstädtchen in die verbotene Großstadt. Als die Mädchen ausschwärmen, erfahren sie an einem einzigen Tag genug Abenteuer, Glück und Schmerz für ein ganzes Leben ...
Ein Sommertag im schottischen Hochland. Aus dem Hafenkaff Oban fährt eine katholische Mädchenschule zum nationalen Chortreffen nach Edinburgh. Gewinnen möchten nur die Nonnen; die Mädchen im Bus wollen Spaß. Sambuca, Klamotten und Jungs, denn außer ihrer Jugend haben sie wenig, Rachel, Kylah und die anderen."
Als ich "Die Soprane" von Alan Warner in einem Bücherschrank entdeckt habe, hat mich natürlich als erstes das coole und auch leicht verrückte Cover angesprochen. In der Hoffnung wieder einmal Teil eines verrückten Road-Trips à la "Tschick" oder "Becks letzter Sommer" sein zu können, habe ich mich gleich in das Abenteuer des katholischen Mädchenchors gestürzt.
Lobend muss ich hier zu Beginn der Rezension gleich einmal Alan Warners Sprachgefühl und seine Wortgewandtheit erwähnen. Die Geschichte ist sehr jugendlich, sehr modern und ist sicherlich nicht für Leser geeignet, die sich nicht in die wirren Gedankenwelt von Teenagern und den doch sehr unbeholfenen und oft recht naiven Gesprächen pubertierender Mädchen hineinversetzen können. Auch für mich war es an einigen Stellen nicht leicht zu lesen, dennoch lohnt sich die Geschichte aber, besonders im Hinblick auf den tollen Humor und die doch sehr provokante Art des Autors, der hier kein Blatt vor den Mund nimmt.
Die Charaktere, allesamt pubertierende Mädchen, reisen hier für einen Gesangswettbewerb in die Hauptstadt. In ihrer freien Zeit wollen sie natürlich in erster Linie Spaß haben. So gehen sie shoppen, in Bars, auf Partys und trinken Alkohol. Dabei reden sie natürlich auch über die "wichtigen" Dinge des Lebens. Also über Jungs und Sex ...
Toll fand ich die vielen kleinen melancholischen Momente, die durch den Humor und den Sarkasmus allerdings nicht todtraurig wirken, sondern animieren, das Leben stets positiv zu betrachten. So fand ich hier besonders Chell bewundernswert, die eine sehr schwere Krankheit durchmachen musste und sich doch immer noch an einzelne Strohhalme klammert. Auch der Umgang der anderen Mädchen ihr gegenüber hat mich oftmals sehr berührt.
Alan Warner hat in "Die Soprane" einige echt verrückte Szenen eingebaut, die unweigerlich dazu führen, dass man laut loslachen muss. Gleichzeitig streift er allerdings auch sehr ernste Themen wie Selbstfindung und das Erwachsenwerden. Ich sage hier extra "streift", denn zentral ging es für meinen Geschmack doch ein klein wenig zu viel um Sex, Alkohol und Partys.
Da ich selbst nie ein echter Partytyp war, konnte ich das Buch allerdings nicht zu 100 Prozent genießen. Während ich den Humor wirklich genial fand und ich auch die verrückten Einfälle der Madchen oft zum Brüllen fand, bestand die "Reise" für mich irgendwann aus zu viel Alkohol und zu viel Sex. Irgendwie habe ich mich beim Lesen ab einem gewissen Punkt selbst etwas angetrunken gefühlt.
Trotz dieser Kritik muss ich Alan Warner dennoch Bewunderung entgegenbringen. Er genießt jedes Wort und lässt seine Charaktere einfach leben und gewisse Freiheit für einen einzigen Tag auskosten.
Die Botschaft ist hier natürlich toll, denn es ist wirklich wichtig, keine Zeit zu verschwenden und jede Sekunde des Lebens auszukosten ...
Manche Regeln wurden nur aufgestellt, um sie zu brechen. Das könnte das Motto der Mädchen sein, die für einen Tag aus dem gewohnten Umfeld ihrer katholischen Schule ausbrechen und das Leben einfach genießen ... Für mich war es zwar ein Hauch zu viel Party, Alkohol und Sex, dennoch konnte mich Alan Warner aber mit seinem Humor, seinem Sprachgefühl und seiner unverblümten Art überzeugen!
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