Freitag, 21. August 2020

[Rezension] Wehe, wenn sie wiederkehren - John Saul

Titel: Wehe, wenn sie wiederkehren
Autor:  John Saul
Genre: Horrorroman
Erscheinungsdatum: 1. November 1999
Anzahl der Seiten: 381
Cover und Inhalsangabe: © Heyne


Begonnen: 20.07.2020
Beendet: 23.07.2020





"Elizabeth ist von der Seele eines Mädchens besessen, das vor 100 Jahren ermordet wurde. In ihrem Auftrag tötet sie Kinder auf die grausigste Weise. Ihre ältere Schwester Sarah erlebt alles mit, kann aber niemanden von den Greueltaten erzählen, da sie durch einen Schock ihre Sprache verloren hat. Der Schrecken ergreift Besitz von dem idyllischen Städtchen am Meer."


John Saul hat für mich neben Stephen King und Dean Koontz das Horrorgenre geprägt und ist, was das Schreiben angeht, eins meiner größten Vorbilder. Er besitzt eine angenehm leichte Art und schafft es dennoch, eine durchwegs unheimliche Atmosphäre zu erzeugen. Eine Atmosphäre, die in neueren Werken oft nur selten zu finden ist.

Aufgrund der Entstehungszeit sind John Sauls Geschichten immer etwas "Oldschool", aber genau das liebe ich so sehr an ihn. In "Wehe, wenn sie wiederkehren" haben wir es mit einem alten Familienfluch zu tun, der eine Familie befällt, die eh schon mit eigenen Problemen und Sorgen zu kämpfen hat.

Der Prolog beschreibt hier in groben Zügen, was ein Mann einem jungen Mädchen vor über 100 Jahren angetan hat und weiß hier bereits zu schocken. Im Anschluss reisen wir in die Gegenwart und lernen die Familie Conger kennen. Rose und Jack haben seit gut einem Jahr schon Eheprobleme und streiten nur noch. Sie haben zwei Töchter. Während Elizabeth halbwegs normal erscheint, ihren Eltern aber immer wieder Vorwürfe macht, redet ihre jüngere Schwester Sarah seit einem mysteriösen Vorfall, in dem auch ihr Vater involviert ist, nicht mehr.

John Saul ist für mich ein Meister der subtilen Spannung. Seine Geschichten verströmen schon allein dadurch ein gewisses Grauen, dass meist Kinder die Hauptrolle spielen. So sind es auch hier die beiden Schwestern Elizabeth und Sarah, die mit dem Fluch in Verbindung geraten. Der Klappentext verrät hier allerdings schon viel zu viel, denn lange Zeit ist doch unklar, in wem von den beiden nun das Böse steckt.

Der Steinbruch, der Wald und auch das Anwesen der Familie Conger bieten hier tolle Schauplätze für diese unheimliche Geschichte, die auch ein paar echte Schockmomente bereithält. Interessant ist zudem hier die Wahl der Charaktere, denn Rose und Jack sind nicht gerade besorgte Eltern, die ihre Kinder um jeden Preis beschützen wollen, sondern doch sehr egoistische Menschen. Gerade Rose ist so eine Mutter, die bei näherer Betrachtung einfach nur versagt und auch Jack gewinnt hier nicht unbedingt den Preis für den weltbesten Vater.

Dadurch, dass das Buch so alt ist, kann die Übersetzung natürlich nicht wirklich glänzen. Nachdem ich in einem anderen Werk von John Saul schon einmal eine witzige Übersetzung für "Cheerleader" ("Anführer des Applauses") gelesen habe, wurde hier das Quija-Brett mit "Alphabet-Tafel" übersetzt. Ich wäre wirklich glücklich, wenn ein Verlag (Vielleicht sogar Heyne selbst?) diese alten Horrorbücher einmal neu auflegen würde. Ich denke, dass John Saul das Genre auch heutzutage noch einmal beleben könnte ...



Wer Oldschool-Horror liebt, wird an John Saul nicht vorbeikommen. "Wehe, wenn sie wiederkehren"
ist ein klassischer Gruselroman über einen Fluch, der eine Familie befällt und ein junges Mädchen in ein Monster verwandelt ... Klare Empfehlung, auch wenn die Übersetzung teilweise besser sein könnte ...


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