Donnerstag, 11. Dezember 2025

[Rezension] Nachtstimmen - Dean Koontz


  Titel: Nachtstimmen

Autor:  Dean Koontz

Genre: Horror

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 264
Cover: © Heyne
Begonnen: 12.11.2025
Beendet: 14.11.2025


Colin ist an seiner Schule eigentlich ein Außenseiter. Umso überraschter ist er darüber, dass der beliebte Roy plötzlich sein Freund sein will. Colin ahnt noch nicht, dass Roy eine sehr düstere und gewalttätige Seite besitzt, die er gerne mit ihm gemeinsam ausleben will ...

"Nachtstimmen" ist ein Horrorroman, der die Freundschaft zweier Jungs thematisiert. Dabei geht es in erster Linie um Manipulation, wie schon auf den ersten Seiten klar ersichtlich ist. Roy vertraut dem sehr naiven Colin hier nämlich an, dass er mal eine Katze getötet hat. Colin glaubt ihm nicht, doch Roys Geschichten und Wünsche werden immer bizarrer und grausamer.

Roy und Colin sind zwei sehr spannende Charaktere. Während Roy keine Grenzen mehr zu kennen scheint, versucht Colin seinen Freund von gewissen Taten abzuhalten. Gut und Böse treffen hier also in Gestalt von zwei Teenagern aufeinander und Koontz schafft es meisterhaft, für viele Schockmomente zu sorgen, in denen der Leser befürchtet, dass sich Roys "Gift" nun auch auf Colin überträgt. 

Ich habe nun schon etliche Bücher von Dean Koontz gelesen und dieses entpuppte sich endlich mal wieder als echtes Highlight. Die Geschichte ist intensiv und geht sehr nahe, weil der Leser mit Colin gemeinsam in sehr toxische und gefährliche Freundschaft gerät, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Ein sehr starker Horrorroman!


Der Horror einer Freundschaft, in der es vorwiegend um Manipulation geht! Für mich eins der besten Bücher von Koontz und ein echtes Highlight!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Mittwoch, 10. Dezember 2025

[Rezension] Die Sünde der Engel - Charlotte Link


  Titel: Die Sünde der Engel

Autor:  Charlotte Link

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2009

Seitenzahl: 336
Cover: © Blanvalet
Begonnen: 12.11.2025
Beendet: 15.11.2025


 Janet reist nach England. Eigentlich will sie sich eine Farm für ihren Sohn Max ansehen, auf der dieser nach seinem Klinikbesuch untergebracht werden soll. Zur gleichen Zeit macht sich Mario, der Zwillingsbruder von Max, mit seiner allerersten Freundin Tina auf den Weg nach Frankreich. Doch Tina merkt schnell, dass Mario irgendein düsteres Geheimnis zu haben scheint ...

Mich begleitet Charlotte Link schon das ganze Jahr. Ich mag ihre Thriller, die zwar oft sehr ruhig aufgebaut sind, aber dennoch zu fesseln wissen und Einblicke in die menschliche Seele geben. In "Die Sünde der Engel" ist lange Zeit erst einmal unklar, wer in dieser Geschichte gut und wer böse ist und vor allem, auf welchen Abgrund das Geschehen zusteuert.

Einblick bekommt der Leser in viele unterschiedliche Charaktere. Da sind die Zwillinge Max und Mario, die nach einem schlimmen Vorfall schon lange getrennt sind, aber zwischen denen es dennoch eine Verbindung gibt. Max befindet sich in einer Klinik, steht jedoch kurz vor der Entlassung, während Mario mit seiner Freundin Tina in den Liebesurlaub fährt. Die Mutter der Zwillinge vergnügt sich zur selben Zeit in England mit ihrer Jugendliebe, als Max aus der Klinik ausbricht.

Die Zwillingsthematik liebe ich in Büchern, auch wenn sich eine gewisses Wendung dadurch immer schon erahnen lässt. Mir gefiel dieser Thriller aber dennoch, weil  Charlotte Link das Geschehen aus mehreren Blickwinkeln schildert und dadurch sehr viel Spannung erzeugt. Ich konnte auch dieses Buch nicht aus der Hand legen und bin froh, dass ich noch einiges von ihr bereitliegen habe!




"Die Sünde der Engel" ist ein Thriller, der durch die interessanten Blickwinkel zu fesseln weiß und bis zur letzten Seite spannend bleibt!

Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 8. Dezember 2025

[Rezension] Der Andere - David Guterson


Titel: 
Der Andere

Autor:  David Guterson

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2013

Seitenzahl: 352
Cover: © Hoffmann und Campe
Begonnen: 09.11.2025
Beendet: 11.11.2025



Als Jugendliche lernen sich Neil und John William bei einem 800-Meter-Lauf kennen. Gemeinsam wandern sie durch einsame Wälder und scheinen sich nach derselben Freiheit zu sehnen. Doch Neil entscheidet sich schließlich dafür, dem vorgegeben Weg zu folgen, gründet eine Familie, arbeitet als Lehrer und kauft sich ein Haus. John, der aus einer reichen Familie stammt, zieht es jedoch in die Einsamkeit der Natur. Er bricht alle Kontakte zur Außenwelt ab. Nur sein Freund Neil steht ihm bei und versorgt ihn mit Nahrung, mit Büchern und mit dem Gefühl, nicht vollkommen allein zu sein ...

"Schnee, der auf Zedern fällt" von David Guterson hat mir vor etlichen Jahren gefallen, auch wenn sich die sehr ruhige Geschichte leider nicht einprägte. Bei "Der Andere" hatte ich gleich nach dem Lesen des Klappentext eine tiefe Verbundenheit zu der Thematik gespürt, denn ich lebe ja selbst ein Leben, das viele verurteilen. Ich finde es wichtig, hier für mehr Verständnis zu sorgen, da es viele unterschiedliche Lebensmodelle gibt.

In "Der Andere" erzählt Neil, der sich selbst für den herkömmlichen und sicheren Weg entschieden hat, von seinem Freund John, der in die Wälder zieht und dabei ganz eigene Ansichten vertritt. Obwohl John reich ist und ihm alle Türen offen stehen, entscheidet er sich für eine Leben in der Wildnis. Als Charakter erinnert er natürlich stark an Chris McCandless aus "Into the Wild", der einst ja auch in der Wildnis für seine Ideale starb.

Ich dachte zu Beginn, hier ein großes Highlight in den Händen zu halten - eben weil mir das Thema so sehr am Herzen liegt und ich Johns Geschichte unfassbar faszinierend fand. Leider machte es mir die Erzählweise aber etwas schwer,  denn nicht John William mit seiner spannenden Denkweise steht im Mittelpunkt, sondern Neil, der - und das muss ich leider sagen - in gewisser Weise einfach nur ein langweiliger und sehr angepasster Spießer ist.

Schön ist hier die Freundschaft, die erhalten bleibt obwohl beide in zwei Welten zu leben scheinen. Schade ist aber, dass John William so wenig Raum bekommt und das Buch dann mit einer unnötigen Schuldfrage endet. Das hinterlässt bei mir einen eher bitteren Beigeschmack, denn es wirkt so, als wäre John letztendlich doch einfach nur ein "Spinner" gewesen ...




David Guterson widmet sich hier einem Thema, das mir viel bedeutet. Ich hatte hier ein Highlight erwartet, muss aber leider sagen, dass die Erzählweise des Romans einfach nicht stimmig ist ...

Ich vergebe 4 von 5.


Sonntag, 7. Dezember 2025

[Rezension] Hautnah - Julie Crouch

 


 Titel: Hautnah

Autor:  Julie Crouch

Genre: Roman, Thriller

Erscheinungsjahr: 2012

Seitenzahl: 592
Cover: © Ullstein
Begonnen: 07.11.2025
Beendet: 10.11.2025

Lara begleitet ihren Mann nach Amerika, wo er an einem Theater eine Rolle bekommen hat. Gemeinsam mit ihren Kindern erlebt sie einen aufregenden Sommer, denn auch ihre große Liebe, der Schauspieler Stephen Molloy, ist in der Nähe und weckt vergessen geglaubte Gefühle. Doch dann taucht dauernd eine Frau in der Nähe auf ...

Obwohl das Cover nach Herbst ausschaut, spielt die Geschichte in einem heißen Sommer, in dem Lara ihre Ehe zu Marcus hinterfragt und wieder ihrer großen Liebe Stephen näherkommt. Erzählt wird dabei viel von der Schauspielszene, aber auch von Laras Kindern. Bella verliebt sich hier in einen Jungen, doch ihr Zwillingsbruder hat etwas gegen diese Beziehung.

Wie ein Thriller fühlte sich das Buch nicht an. Dafür passiert einfach zu wenig auf den ersten 350 Seiten. Erst zum Ende hin nimmt alles etwas Fahrt auf. Eine Wendung sucht man hier allerdings vergebens. Mir war schon früh klar, in welche Richtung es gehen wird.

Lara war mir als Protagonistin etwas zu naiv und blind. Das machte das Lesen etwas anstrengend, weil Lara gewisse Dinge einfach nicht hinterfragt - nicht mal ihre eigene Ehe. Ein paar starke Momente gab es, lange in Erinnerung bleiben wird mir das Buch aber nicht


Ein etwas träge erzählter Roman, der es nicht so recht schafft, zu einem Thriller zu werden und der auch keine einzige Überraschung bereithält ...

Ich vergebe 3 von 5.

Samstag, 6. Dezember 2025

[Rezension] Geheimakte Y (Die Knickerbockerbande) - Thomas Brezina

 


Titel: Geheimakte Y

Autor:  Thomas Brezina

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 245
Cover: © Ravensburger
Begonnen: 05.11.2025
Beendet: 07.11.2025

Fünf Fälle, die auf den ersten Blick etwas mit dem Paranormalen zun tun haben, muss die Knickerbockerbande hier lösen. Ihnen fällt eine Geheimakte in die Hände, sie betreten ein Albtraumhaus, werden Teil eines Horrorfilmsets, lösen das Geheimnis eines Wachsfigurenkabinetts und übernachten in einem unheimlichen Hotel.

 Für mich war es der erste Kontakt mit dieser Reihe. Der Schreibstil ist leicht und damit passend für eine Reihe, die sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche richtet. Mit den ersten beiden Fällen hatte ich etwas zu kämpfen, denn diese gefielen mir - gerade von den Auflösungen - eher weniger. "Rache aus dem Jenseits" fand ich aber toll, vermutlich, weil es hier um eine Horrorfilmproduktion geht.

"Monstergift" und "Hotel des Grauens" konnten mich auch gut unterhalten. Etwas schwer fiel es mir, die vier jugendlichen Detektive auseinanderzuhalten, ihr Charakter schimmerte nur wenig durch. Auch wurden mir die gefährlichen Momente manchmal zu schnell und in zu wenigen Sätzen aufgelöst. Eventuell mögen dies jüngere Leser aber.

Ich bin froh, die Knickerbockerbande nun einmal ausprobiert zu haben und hatte doch ein paar nette Lesestunden mit den fünf Fällen. Mehr genießen kann man dieses Buch aber sicherlich, wenn man die vier Freunde bereits kennt.



Mein erstes Aufeinandertreffen mit der Knickerbockerbande musste natürlich bei diesen paranormalen Fällen sein, die mich mal mehr und mal weniger gut unterhalten konnten. Insgesamt bin ich aber froh, mal einen Teil der Reihe gelesen zu haben.

Ich vergebe 4 von 5.

Freitag, 5. Dezember 2025

[Rezension] Sie wird dich finden - Freida McFadden

 


 Titel: Sie wird dich finden

Autor:  Freida McFadden

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2024

Seitenzahl: 432
Cover: © Heyne
Begonnen: 03.11.2025
Beendet: 06.11.2025


 Millies Traum von einem eigenen Haus verwandelt sich schnell in einen Albtraum. Von einer Nachbarin wird sie beobachtet, eine andere macht sich an ihren Mann ran und nachts sind so seltsame Geräusche zu hören. Sie ahnt noch nicht, dass bald jemand in ihrer Nähe sterben soll ...

"Sie wird dich finden" thematisiert ja etwas, dass für mich mittlerweile der blanke Horror ist. Eine Familie zieht hier in ein Haus, das sie sich eigentlich nicht leisten können und das sie direkt voneinander entfernt. Nicht nur die Kinder verändern sich nach dem ungewollten Umzug, nein, auch Millies Mann Enzo ist plötzlich pausenlos bei der attraktiven und reichen Nachbarin Suzette. Und dann ist da noch Janice aus dem Haus gegenüber, die sogar eine Leine für ihren Sohn hat und ihre Nachbarn gerne vom Fenster aus beobachtet. All das wühlt hier beim Lesen auf, denn Millie kann ihr Traumhaus keine einzige Sekunde lang genießen.

Millie ist kein leichter Charakter. Mir war sie nicht sonderlich sympathisch, weil sie sich zu sehr verbiegt, um sich ihrem Umfeld anzupassen. Doch Sympathie braucht dieses Buch auch nicht, denn die ganzen Geschehnisse und die teils wirklich sehr unangenehmen Gespräche zwischen den Nachbarn wissen einfach zu unterhalten. Ich habe mitgefiebert und mich von der Autorin auch geschickt in eine Richtung drängen lassen. So traf mich die Wendung sehr hart und vollkommen überraschend. Ich liebe solche bösen Auflösungen sehr und hier ist einfach alles unfassbar stimmig. Für mich war es ein unfassbar starker Thriller, der zu keinem Zeitpunkt langweilig wird!




Ein spannender Thriller, in dem eine Familie in ein Haus zieht und einen wahren Albtraum durchlebt. Absolut unterhaltsam und sehr böse am Ende!

Ich vergebe 5 von 5.

Donnerstag, 4. Dezember 2025

[Rezension] Drei - Stephen King


  Titel: Drei 

Autor:  Stephen King

Genre: Horror

Erscheinungsjahr: 1989

Seitenzahl: 462
Cover: © Heyne
Begonnen: 31.10.2025
Beendet: 05.11.2025


Das Abenteuer von Roland, dem letzten Revolvermann, geht weiter, doch in diesem zweiten Teil der Turm-Saga bekommt er noch Gefährten an seine Seite. Erst einmal erwacht er jedoch an einem Ufer und wird angegriffen, nur um dann durch eine Tür in unsere Welt zu reisen und im Körper eines jungen Mannes zu landen. Es warten noch zwei weitere Türen auf ihn ...

Vor einigen Jahren habe ich mich an den ersten Teil der Reihe rund um den dunklen Teil gewagt. Damals war ich verwirrt, aber auch sehr fasziniert von dieser Geschichte, die Stephen King selbst wohl nicht so richtig versteht. Der erste Band war sehr schwer zu lesen und deswegen hat es nun wohl auch einige Zeit gedauert bis ich mich an den zweiten Teil wagte.

Das Lesegefühl ist hier anders als im ersten Band. Sehr schnell war ich gefesselt, denn der Revolvermann betritt die uns bekannte Welt und gerät dort in einige gefährliche und sehr spannende Situationen. Mit den drei Türen ist auch endlich ein roter Faden zu erkennen. 

Besonders gelungen sind die Charaktere, auf die er trifft. Zum einen ist da der Eddie, der in einem Flugzeug Drogen schmuggeln soll. Als wirklich spannend fand ich aber Odetta, die zwei Persönlichkeiten besitzt und diese endlich bekämpfen muss, um zu erkennen, wer sie ist. Sowohl bei Eddie als auch bei Odetta bin ich sehr gespannt, welche Rolle sie noch spielen werden. Der Turm rückt wirklich näher und ich fühle mich endlich bereit, mich ihm zu stellen!



Der zweite Teil der Turmsaga hat mich endlich komplett in den Bann ziehen können. Nun steht der weiteren Reise zum dunklen Turm nichts mehr im Wege!

Ich vergebe 5 von 5.

Mittwoch, 3. Dezember 2025

Frankenstein - Das Gesicht - Dean Koontz

 


Titel: Frankenstein - Das Gesicht, Band 1

Autor:  Dean Koontz

Genre: Horror

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 384
Cover: © Heyne
Begonnen: 30.10.2025
Beendet: 03.11.2025


In New Orleans geht ein Serienmörder um, der Körperteile raubt. Zeitgleich erhält Deucalion, der kein geringerer ist als Frankensteins Monster und aktuell in einem Kloster lebt, eine beunruhigende Nachricht. Anscheinend ist sein Schöpfer noch genauso am Leben wie er selbst und er verfolgt einen großen Plan, der die ganze Welt verändern soll ...

"Frankenstein" gehört für mich zu den größten Werken der Horrorliteratur. Aus diesem Grund war ich doch etwas skeptisch, als mir der erste Teil dieser Reihe von Dean Koontz in die Hände fiel. Auch Koontz gehört für mich zu den größten Horrorautoren, allerdings weiß ich auch, dass er sich manchmal eher der Quantität als der Qualität verschrieben hat.

Für diese Reihe rund um Frankenstein und sein Monster, die beide bis in die heutige Zeit überlebt haben, scheint er aber wirklich zu brennen. Ursprünglich sollte es sogar eine Fernsehserie geben, doch da gab es wohl gewisse Unstimmigkeiten. Koontz interpretiert den Klassiker ganz neu, holt sowohl Victor als auch das Monster in die Gegenwart und erzählt von einer Perfektion, die eigentlich gar nicht erreichbar ist  ... 

Mich hat der erste Band, der zeitgleich von zahlreichen brutalen Morden, aber auch sehr atmosphärisch von den erschaffenen Geschöpfen, die erkennen müssen, dass ihn irgendetwas fehlt, erzählt, überraschend gut unterhalten. Ich bin eigentlich kein Reihenleser, aber hier hätte ich am liebsten direkt weitergelesen. Ein spannender, atmosphärischer und origineller Auftakt. Ich hoffe sehr, dass mir die anderen beiden Teile bald in die Hände fallen werden!


Koontz setzt die Geschichte von "Frankenstein" auf sehr kreative und atmosphärische Art fort. Ein toller erster Teil mit vielen spannenden Ideen und Charakteren.

Ich vergebe 5 von 5.

Dienstag, 2. Dezember 2025

[Rezension] Jäger des Grauens - John Saul

  


Titel: Jäger des Grauens

Autor:  John Saul

Genre: Horror

Erscheinungsjahr: 2005

Seitenzahl: 411
Cover: © Heyne
Begonnen: 28.10.2025
Beendet: 31.10.2025


Joan holt nach einem Feuer ihre an Alzheimer erkrankte Mutter Emily zu sich ins Haus. Ihr Mann und ihr Sohn Matt sind alles andere als begeistert, weil die alte Frau das Familienleben einschränkt und immer wieder nach Joans verstorbener Schwester Cynthia fragt, die sie anscheinend mehr geliebt hat als Joan. Cynthia ist plötzlich wieder präsent in der Familie und es scheint, dass sie Rache will ...

Erst kurz vor Halloween habe ich diese für mich in diesem Jahr wirklich perfekte Lektüre für diesen Tag gefunden. John Saul schreibt ganz oldschool jene Art von Horror, die ich in neueren Büchern leider stark vermisse. Auch hier erschafft er eine sehr schaurige Atmosphäre, indem er eine Großmutter zu ihrer Familie ziehen lässt und damit auch gewisse "Geister aus der Vergangenheit" Einzug halten lässt.

"Jäger des Grauens" erzählt von schwierigen Familienverhätnissen. Nicht nur Matt hat es schwer mit seiner Großmutter und auch seinem Stiefvater, nein, auch Joans Kindheit wird nach und nach aufgearbeitet, während das Böse sich ein Opfer nach dem anderen sucht. Schnell wird Matt nach einem augenscheinlichen Jagdunfall in die Rolle des Täter gedrängt und verliert zunehmend den Glauben in sich selbst.

Das Ende ist bitter, überraschend und sehr böse. Die Wendung ist absolut gelungen und ich bin wirklich sehr dankbar dafür, dass ich nun an Halloween solch einen starken Horrorroman von John Saul lesen durfte. Es war ein sehr unheimliches Erlebnis!



Oldschool-Horror vom Feinsten und für mich die perfekte Halloweenlektüre in diesem Jahr!

Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 1. Dezember 2025

[Rezension] Schattenallee - Deryn Lake

 


Titel: Schattenallee

Autor:  Deryn Lake

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1997

Seitenzahl: 312
Cover: © Bastei Lübbe
Begonnen: 25.10.2025
Beendet: 28.10.2025

John Rawling kehrt nach sieben Jahren als ausgebildeter Apotheker zurück und trifft in Vaux Hall Gardens, eben Londoner Vergnügungsgarten, nicht nur auf seinem alten Freund Samuel, sondern auch auf die Leiche einer jungen Frau. Der bline Kriminal-Magistrat John Fielding bittet ihn, den Fall zu übernehmen und so beginnt Rawlings Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt er dem Mörder Stück für Stück näher ...

In "Schattenallee" treffen gleich zwei reale historische Personen aufeinander. Zum einen ist da der Apotheker John Rawling, der Jahre später das Sodawasser erfinden soll, zum anderen ist da John Fielding, der die Londoner Polizei gegründet hat. Rawling rutscht ungewollt in einen rätselhaften Mordfall hinein und schlüpft selbstbewusst in die Rolle des Ermittlers.

Stellenweise wird dieser Krimi zwar recht trocken erzählt, doch dennoch weiß er durch die interessanten Charaktere zu fesseln. Neben dem Mordfall stellt sich auch die Frage, wer hinter einer geheimnisvollen, maskierten Frau steckt. Rawlings hat also alle Hände voll zu tun, bevor er seinen Job als Apotheker antreten kann.

Die Ermittlungen selbst verlaufen zu Beginn etwas träge, denn es dauert bis John auf die richtige Spur kommt. Das Ende ist aber wirklich passend und überraschend. "Schattenallee" war für mich auf jeden Fall ein passendes Buch für die Halloweenwoche!




Ein Krimi mit interessanten historischen Personen, der aber erst mal etwas braucht, um in Fahrt zu kommen. Das Ende weiß aber zu überzeugen!

Ich vergebe 4 von 5.

Sonntag, 30. November 2025

[Rezension] Ashby House - V.K. Ludewig

 


Titel: Ashby House

Autor:  V.K. Ludewig

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2012

Seitenzahl: 320
Cover: © dtv
Begonnen: 24.10.2025
Beendet: 27.10.2025

Die weltberühmte Fotografin Lucille Shalott zieht mit ihrer Schwester Laura in ein altes Spukhaus. Das Turmzimmer von Ashby House soll schon einige Menschen verschluckt haben und auch Lucille verschwindet schließlich. Obwohl Laura kein besonders gutes Verhältnis zu ihrer Schwester hat macht sie sich mit dem Butler Steerpike daran, das Geheimnis des Hauses zu lüften ...

Die Idee mit dem Turmzimmer, das Menschen verschluckt, ist nicht schlecht, doch da hört es bei diesem Roman leider auch schon auf. Der Autor schafft es einfach nicht, eine unheimliche Atmosphäre zu erschaffen und driftet pausenlos ab, um unfassbar viele Themen, die gar nicht so viel mit dem Haus zu tun haben, anzuschneiden. Dadurch wirkt die Habdlung furchtbar unfokussiert und ein richtiger roter Faden ist kaum zu erkennen. Gerade die Hintergrundgeschichte mit der Mine, die halbwegs interessant ist, wird sehr schnell abgehandelt, um alles dann mit belanglosen Nebensächlichkeiten zu füllen.

Sehr schwer zu ertragen sind leider auch die Charaktere. Die Protagonistin Laura könnte mit all ihren Ecken und Kanten eigentlich ganz interessant sein, doch sie ist genauso gefühlskalt wie ihre Schwester Lucille. Da zwischen den Schwestern keine Zuneigung herrscht, läuft die Suche nach Lucille auch recht emotionslos ab. Das seltsame Happy End will dann auch nicht so recht passen. Gerade bei solch Spukhausgeschichten ist weniger manchmal einfach mehr ...



Dieser Roman über ein Spukhaus, das Menschen verschluckt, kann leider keinerlei Atmosphäre aufbauen und besitzt zu viele Nebensächlichkeiten und abgeschnittene Themen, die nichts wirklich mit der Handlung zu tun haben. Sehr enttäuschend!

Ich vergebe 2 von 5.