Montag, 25. August 2025

[Rezension] Bruderherz - Blake Crouch

 


 Titel: Bruderherz

Autor:  Blake Crouch

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2004

Seitenzahl: 318
Cover: © Ullstein
Begonnen: 18.07.2025
Beendet: 22.07.2025


Der erfolgreiche Autor Andrew erhält einen sonderbaren Brief, in dem steht, dass sich auf seinem Grundstück eine Leiche befindet - mit einem Messer aus seiner Küche ermordet und mit seinem Blut an der Kleidung. So beginnt ein teuflischen Spiel, das ihn in seine eigene Vergangenheit führt.

"Bruderherz" von Blake Crouch beginnt sehr spannend und unheimlich. Statt einem Thriller erwartet den Leser hier allerdings echter Horror und sehr viel Blut. Der Titel deutet dabei schon an, dass alles mit Andrews Bruder zusammenhängt. Orson ist hier ein echter Psychopath, der Andrew an seine Grenzen beziehungsweise darüber hinaus bringen will.

Ab einem gewissen Punkt verliert sich die Story leider, denn es gibt kaum Wendungen und im Grunde jagt der Autor uns nur von einem äußerst brutalen Schockmoment zum nächsten. Dadurch hat mich die Geschichte irgendwann verloren, denn auch die Spannung konnte nicht bis zum Ende durchgezogen werden.

Wer extreme, etwas kranke Geschichten mag, wird mit "Bruderherz" sicherlich Freude haben. Ich empfand den geheimnisvollen Anfang allerdings als deutlich stärker als das etwas gehetzte Finale, bei dem alles einfach zu schnell und auch zu einfach geht ...


Diese sehr unheimliche Ausgangslage verliert sich recht schnell in einer sehr brutalen Story, der es leider an Überraschungen und Wendungen mangelt.

Ich vergebe 3 von 5.


Samstag, 23. August 2025

[Rezension] Meine Cousine Rachel - Daphne Du Maurier

 


 Titel: Meine Cousine Rachel

Autor:  Daphne Du Maurier

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1967

Seitenzahl: 320
Cover: © Bertelsmann
Begonnen: 17.07.2025
Beendet: 21.07.2025


Philip muss nicht nur damit klarkommen, dass sein Vetter Ambrose in Florenz überraschend geheiratet hat, sondern erfährt kurz darauf auch noch, dass Ambrose nach einer schweren Krankheit verstorben ist. Könnte seine Frau Rachel etwas damit zu tun haben? Schließlich hat Ambrose Philip vor seinem noch einen verstörenden Brief geschrieben. Philip lädt Cousine Rachel zu sich ein und ahnt noch nicht, dass er nicht nur sein Herz verlieren soll ...

Daphne Du Maurier gehört für mich seit "Rebecca" zu den größten Autorinnen. Mit "Cousine Rachel" hat sie eine weitere vielschichtige und geheimnisvolle Figur erschaffen. Ist Rachel eine geldgierige Giftmörderin? Oder einfach nur eine impulsive Frau, die mit ihren eigenen Gefühlen nicht umgehen kann?

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Philip, der sich eigentlich vorgenommen hat, Rachel zu hassen und selbst niemals zu heiraten. Doch aus Abneigung wird schnell Liebe, denn Rachel besitzt einen ganz eigenen Reiz. Mir gefiel das Mysteriöse und Undurchschaubare in diesem Roman sehr. Der Leser wird förmlich dazu gedrängt, sich ein eigenes Urteil über Rachel zu bilden.

"Meine Cousine Rachel" ist in vielerlei Hinsicht tragisch, denn es zeigt auf, wie Liebe blind macht und das Urteilsvermögen einschränkt. Meisterhaft schafft es Daphne Du Maurier, Rachel zwei Gesichter zu geben und den Leser mit der Frage, welches denn nun ihr echtes ist, allein zu lassen. Ein starker Roman, der ein ähnlich hohes Niveau wie "Rebecca" besitzt!


Rachel ist vermutlich die rätselhafteste Frauengestalt in der Literatur! Ein tragischer, intensiver und bitterer Roman!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Freitag, 22. August 2025

[Rezension] Die Macht des Schweigens - Patricia Carlon

 


Titel: Die Macht des Schweigens

Autor:  Patricia Carlon

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 254
Cover: © Goldmann
Begonnen: 16.07.2025
Beendet: 18.07.2025


Kiley, ein Journalist und der Vater eines gerade entführten Kindes, meldet sich bei den Wintons und reißt eine alte Wunde auf. Einst wurde nämlich die kleine Tochter der Wintons entführt und kehrte nur zurück, weil George und Annie stillschweigend das Lösegeld bezahlten. Nun ist Kiley in einer ähnlichen Situation und will Georges Hilfe ...

Patricia Carlon wurde auf dem Klappentext sowohl mit meiner Lieblingsautorin Patricia Highsmith als auch mit Hitchcook verglichen. Bei "Die Macht des Schweigens" sollte es sich um einen psychologischen Spannungsroman handeln, doch ich muss ehrlich sagen, dass ich selten eine so wirre Story gelesen haben, die sich irgendwann sogar in sich selbst total verheddert.

Die Autorin versucht sich tatsächlich ein wenig an Highsmiths Stil zu orientieren, doch die Charaktere besitzen kaum Tiefe und ich habe das Buch stellenweise mit gerunzelter Stirn gelesen, weil ich die Motivation der einzelnen Charaktere einfach nicht verstand. So steht da George im Fokus, der einst nach der Entführung geschwiegen hat und nun Kiley bereitwillig Geld zusteckt und ihm dann auch noch dabei hilft, eine Leiche zu beseitigen, nur um dann selbst in den Fokus der Polizei zu geraten.

Das Verhalten der einzelnen Personen war für mich nicht nachvollziehbar, was sicher auch daran liegt, dass dem Buch eine gewisse Tiefe fehlt. Kein Charakter lässt sich in den Kopf schauen. Das fehlende Verständnis für die Handlungen sorgte bei mir leider für sehr viel Lesefrust. Spannung besaß das Buch leider auch nicht und das Ende ergab für mich einfach keinen Sinn.


"Die Macht des Schweigens" ist wirr erzählt und besitzt Charaktere, deren Handlungen ich als Leser überhaupt nicht nachvollziehen konnte ...

Ich vergebe 2 von 5.

Mittwoch, 20. August 2025

[Rezension] Eisenengel - Katrin Askan

 


Titel: Eisenengel

Autor:  Katrin Askan

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1998

Seitenzahl: 228
Cover: © mdv
Begonnen: 15.07.2025
Beendet: 17.07.2025


Ina, die schon lange in einer alten, verlassenen Schule lebt, wird von einem Hund gebissen und lernt so den Krankenpfleger Achim kennen, der sie mit Essen und Tabletten versorgt. Achim bemüht sich, doch Ina ist in vielerlei Hinsicht abhängig, auch wenn sie das Gefühl hat, frei zu sein ...

In "Eisenengel" erzählt Katrin Askan schonungslos und ehrlich von einem Mädchen, das sich verloren hat, aber dennoch versucht, irgendwie am Leben zu bleiben. Mit Ina konnte ich mich direkt identifizieren und ihre Geschichte ging mir wirklich sehr nahe, denn ich wandel ja auf ähnliche Weise umher. Ina lebt in einer verlassenen Schule mit anderen obdachlosen Mädchen, sie klaut, bettelt und kämpft sich im Grunde nur von einem Tag zum anderen.

Der sehr tiefgründige Schreibstil entführt hier in eine Welt, die vielen Menschen sicherlich fremd vorkommt und die aus Schmutz, Enttäuschungen, Gewalt und auch aus dem viel zu frühen Tod besteht. Gelungen sind zudem die kritischen Seitenblicke auf unsere Gesellschaft. Achim, der selbst eine Wohnung, einen Job und ein stabiles Umfeld hat, stellt natürlich einen zu großen Kontrast zu der überaus intelligenten und nachdenklichen Ina da. Mir hat Achim, wenn er zu aufdringlich wurde oder Dinge einfach nicht verstehen konnte, an manchen Stellen sogar Angst gemacht.

"Eisenengel" ist keine leichte Lektüre und es gab für mich einige Triggermomente. Berührend sind auch die Abschnitte aus der Sicht der Ratte Hilde, die noch weitere Blickwinkel schaffen. Die Autorin urteilt nicht und erzählt eine Geschichte, die sich genau so in der Welt abspielen könnte, während kaum jemand sie wahrnimmt. Ein tolles Jugendbuch!


Mal wieder hat ein Zufallsfund aus einem Bücherschrank zu einer unfassbar intensiven und berührende Lektüre geführt. Ein schonungsloses Jugendbuch mit Tiefgang!


Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 18. August 2025

[Rezension] Mystic River - Dennis Lehane

 


Titel: Mystic River

Autor:  Dennis Lehane

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2014

Seitenzahl: 622
Cover: © Diogenes
Begonnen: 11.07.2025
Beendet: 16.07.2025


Dave, Jimmy und Sean wachsen miteinander auf, gehen jedoch getrennte Wege, als Dave entführt wird und völlig verändert zurückkehrt. 25 Jahre später kreuzen sich ihre Wege wieder, denn Jimmys Tochter Katie wird ermordet aufgefunden. Dave, der das Mädchen nicht nur gesehen hat, sondern in jener Nacht noch mit Blut bedeckt nach Hause zurückkehrt, steht direkt unter Verdacht. Doch Sean, der in dem Fall ermittelt, kann nicht glauben, dass sein alter Freund ein Mörder ist ...

"Mystic River" war so ein Buch, das ich nie so recht auf dem Schirm hatte, denn auch der Film ging irgendwie total an mir vorbei. Doch nun fiel mir dieser Roman in die Hände und ich war schon nach wenigen Seiten total gebannt von der düsteren Atmosphäre. Dennis Lehane besitzt einen sehr ruhigen Schreibstil, doch dennoch ist die Geschichte unfassbar spannend und geht in die Tiefe.

Die drei ehemaligen Freunde führen nun ganz unterschiedliche Leben und der Autor lässt sich viel Zeit, um in diese einzutauchen. Spannend ist zudem das Ereignis aus der Kindheit der drei Jungs, bei dem erst nach und nach klar wird, wie sehr sich Daves Leben nach der Entführung doch verändert hat. Aus Jimmy hingegen wurde ein Mann, der immer an der Schwelle der Kriminalität steht, während Sean als Polizist auf einer ganz anderen Seite steht.

"Mystic River" war für mich ein sehr eindringlicher und emotionaler Roman, der trotz der Ruhe sehr viel Atmosphäre sowie einen einzigartigen Sog besitzt. Das Ende selbst ist in vielerlei Hinsicht sehr bitter und hallt auf jeden Fall nach. Ich bin froh, dass mir dieses Buch in die Hände gefallen ist und ich hoffe, dass ich irgendwann auch in den Genuss des Filmes kommen werde!


Eine eindringliche Geschichte über drei Jungs, die sich mal gut kannten und nun durch einen emotionalen Mordfall wieder zueinander finden, dabei aber erkennen, dass sie schon lange keine Freunde mehr sind. Ein ruhiger, aber dennoch starker Roman!

Ich vergebe 5 von 5.

Samstag, 16. August 2025

[Rezension] Unter Verdacht - Joyce Carol Oates

 


 Titel: Unter Verdacht - Die Geschichte von Big Mouth & Ugly Girl 

Autor:  Joyce Carol Oates

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 285
Cover: © Hanser
Begonnen: 11.07.2025
Beendet: 15.07.2025


Mitten im Unterricht wird Matt von Polizisten aus der Schule geführt - er wird beschuldigt, einen Anschlag geplant zu haben. Plötzlich wenden sich alle Freunde von ihm ab, nur ein einziger Mensch scheint ihm zu glauben: Ursula Riggs, das unnahbare Mädchen aus dem Basketballteam ...

Joyce Carol Oates gehört für mich zu den besten Autorinnen. Ihr Stil ist erfrischend anders, genau wie ihre Charaktere, die allesamt Ecken und Kanten haben. In dieser Geschichte gibt es gleich zwei Teenager, die mit der Welt, in der sie leben, zu kämpfen haben. Ursula fühlt sich selbst nirgends zugehörig, obwohl sie die beste Spielerin des Basketballteams ist. Sie nennt sich selbst "Ugly Girl" und redet sich nach einem Spiel ein, dass alle ihr die Schuld am Verlieren geben.

Matt steht hier ebenfalls "unter Verdacht", nachdem er in der Cafeteria etwas unüberlegtes gesagt hat. Etwas, das furchtbare Wellen schlägt und sein gesamtes Leben komplett verändert. Seine Freunde sind plötzlich weg und Matt ist dabei, in eine Depression zu fallen.

Mir gefiel das Aufeinandertreffen von Matt und Ursula, bei dem erst einmal einige Hindernisse überwunden werden müssen, denn Ursula steht sich selbst im Weg und Matt hat sich komplett verloren. Schön sind die nicht abgeschickten Emails, in denen sich Matt öffnet und die einen tiefen Einblick in sein Innerstes geben. Die sensible Liebesgeschichte, die sich von ganz allein entwickelt, hat mich berührt und die ganze Thematik um das vorschnelle Urteilen hat mich zum Nachdenken gebracht. Mal wieder ein wundervolles Jugendbuch der Autorin!


Zwei Teenager, die in einer Welt leben müssen, in der sie viel zu schnell verurteilt werden, finden Trost in einer Freundschaft, die sich ganz behutsam in Liebe verwandelt. Ein starkes Jugendbuch!

Ich vergebe 5 von 5.

Freitag, 15. August 2025

[Rezension] Der Mord an Harriet Krohn - Karin Fossum

 


Titel: Der Mord an Harriet Krohn

Autor:  Karin Fossum

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2011

Seitenzahl: 270
Cover: © Piper
Begonnen: 08.07.2025
Beendet: 11.07.2025


Das Leben von Charles Olav Torp sieht sehr düster aus. Seine Frau ist tot, seine Tochter hat den Kontakt abgebrochen und er hat jede Menge Schulden aus seiner Spielsucht. Da lässt er sich zu einer folgenschweren Tat hinreißen, um endlich an Geld für einen Neubeginn zu bekommen. Doch die Schuld heftet sich an seine Fersen, genau wie auch Kommissar Sejer ...

Ich liebe die Kriminalromane von Karin Fossum, die allesamt so erfrischend anders und von einer solchen Intensität sind, dass ich sie noch lange nach dem Lesen mit mir herumtrage. Auch "Der Mord an Harriet Krohn" war ein solches Buch, denn sie beschäftigt sich hier auf sehr eindringliche Art und Weise mit einem Mörder, der eigentlich gar kein Mörder sein will, sondern einfach nur nach ein klein wenig Glück strebt.

Mit dem sehr melancholischen Charlo, der den Mord begeht, konnte ich mitfühlen. Er ist kein schlechter Mensch, doch in seiner Verzweiflung trifft er eine falsche Entscheidung, die alles verändern soll. Sein Leben verläuft nach dem Mord erst einmal positiver, denn er kann seine Schulden bezahlen und seiner Tochter einen Wunsch erfüllen, doch die Schuld steckt tief in ihm.

Mir gefiel die düstere Grundstimmung dieses Krimis sehr. Man taucht tief in Charlos Welt ein und erkennt, dass jede Tat Folgen hat. Toll fand ich auch, dass die Ermittlungen keinen Platz einnehmen und wir erst spät auf Kommissar Sejer treffen, der sehr ruhig und sensibel in Charlo eindringt. Ich fand diese Geschichte grandios und sehr berührend!


Ein eindringlicher, düster und sehr melancholischer Krimi, der einen Mörser verfolgt, der eigentlich nur ein guter Mensch sein will. Sehr berührend!

Ich vergebe 5 von 5.

Mittwoch, 13. August 2025

[Rezension] Everything We Feel - Sarah Alderson

 


Titel: Everything We Feel

Autor:  Sarah Alderson

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2021

Seitenzahl: 448
Cover: © Ravensburger
Begonnen: 07.07.2025
Beendet: 11.07.2025


Zoey muss mit ihrer Familie vor ihrem gewalttätigen Vater, der gerade frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden ist, fliehen. Tristan, der Freund ihres Bruder, den sie noch aus ihrer Kindheit trennt, kümmert sich aufopferungsvoll um sie und ihre Familie und schnell merkt Zoey, dass sie mehr für ihn empfindet. Doch ihn zu lieben, bedeutet auch, ihn in Gefahr zu bringen ...

Auch ich lese ab und an gerne einmal einen leichten und süßen Liebesroman. Im Mittelpunkt steht hier Zoey, die sich selbst schon viel zu lange für ihre Familie aufopfert und sich selbst erst einmal finden muss. Diese Chance bekommt sie auch, als Tristan in ihr Leben tritt und sich praktisch um alles kümmert - sie bekommt eine Wohnung in Strandnähe, einen neuen Job und findet durch ihn auch Freunde. Es war schön zu sehen, wie sie sich verändert und selbstbewusster wird, auch wenn sie dafür recht viel Hilfe von außerhalb bekam. Manchmal sogar ein wenig zu viel Hilfe.

Die Geschichte liest sich flott und die Lovestory ist auf jeden Fall süß, auch wenn sie recht schnell abläuft. Ehrlicherweise muss ich allerdings erwähnen, dass die Autorin in diesem Roman einem typischen Muster folgt. Es tauchen gewisse Missverständnisse und Hürden auf, die doch sehr vorhersehbar sind. Überraschen konnte mich hier daher nichts so recht. Ich habe das Buch aber dennoch gerne gelesen und fand es definitiv unterhaltsam. Lange in Erinnerung bleiben wird mir der Roman aber wohl nicht.




Eine süße Liebesgeschichte, die zwar gewissen Mustern folgt und dadurch sehr vorhersehbar ist, aber dennoch durch die interessant gezeichneten Charaktere zu unterhalten weiß.


Ich vergebe 4 von 5

Montag, 11. August 2025

[Rezension] Flieh, soweit du kannst - Carlene Thompson

 


Titel: Flieh, soweit du kannst

Autor:  Carlene Thompson

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2011

Seitenzahl: 346
Cover: © Weltbild
Begonnen: 04.07.2025
Beendet: 08.07.2025


Die Explosion ihres Hauses befördert Penny direkt ins Koma. Ihre Tochter Willow überlebt und kommt zu Pennys Freundin Diana, die schon bald herausfinden soll, dass eine Bombe in Pennys Haus Schuld an der Explosion ist und das jemand scheinbar auch Willow töten will ...

Im letzten Jahr habe ich bereits "Heute Nacht oder Nie" von Carlene Thompson gelesen. Dieser Thriller ist mir durch die zahlreichen Cliffhanger in positiver Erinnerung geblieben. Nun entdeckte ich "Flieh, soweit du kannst" in einem Bücherschrank, das mich jedoch stark enttäuschte.

Die Autorin bedient sich hier gewissen Klischees, sodass dieser Thriller doch stark zusammengeschustert wirkt. Der Einstieg selbst mit der Explosion ist interessant, doch dann gibt es da diese kitschige Lovestory und einfach zu viele Richtungen, in die sich alles zu entwickeln versucht, dass mir beim Lesen regelrecht schwindelig wurde.

Die Geschichten der einzelnen Charaktere werden dabei nur in Gesprächen aufgearbeitet, was dafür sorgt, dass - wenn es mal nicht zu einer wilden Schießerei oder einem laienhaften Mordversuch kommt - alles nur dahinplätschert. Dieser Thriller lässt sich für mich in keinster Weise mit "Heute Nacht oder nie" vergleichen. Wäre dies nun mein erstes Buch der Autorin, hätte ich in Zukunft wohl einen Bogen um ihre Werke gemacht, denn auch das Ende empfand ich als sehr schwach.


Nach einem erstklassigen Werk dieser Autorin entpuppte sich "Flieh, soweit du kannst" leider als Thriller, der sich einem typischen Baukasten bedient und lange Strecken nur dahinplätschert ...

Ich vergebe 2 von 5.

Samstag, 9. August 2025

[Rezension] Der flüsternde Berg - Joan Aiken

 


 Titel: Der flüsternde Berg

Autor:  Joan Aiken

Genre: Roman, Kinderbuch

Erscheinungsjahr: 1990

Seitenzahl: 287
Cover: © btb
Begonnen: 03.07.2025
Beendet: 06.07.2025


Owen fühlt sich in Pennygaff nicht wohl. Also beschließt er, dem Ort und seinem Großvater den Rücken zu kehren - allerdings zum denkbar schlechtesten Moment, denn Diebe wollen die berühmte Harfe von Teirtu aus dem Museum seines Großvaters stehlen. Jene Harfe, die viele Leute als rechtmäßige Besitzer für sich beanspruchen wollen. Auf einmal beginnt das größte Abenteuer in Owens Leben ...

Joan Aiken gehört zu meinem Lieblingsautorinnen. Bisher habe ich allerdings nur ihre Bücher für Erwachsene gelesen, die sehr unterschiedlich, aber allesamt sehr vielschichtig waren. Nun konnte ich zum ersten Mal in eins ihrer Kinderbücher eintauchen.

Auch in "Der flüsternde Berg" zeigt die Autorin wieder ihre Kreativität und erschafft eine ganz eigene, fantasievolle Welt. Die Hintergrundgeschichte der Harfe und der Streit um die Besitzrechte waren mir aber etwas zu trocken erzählt. Als Kind hätte ich das Buch vermutlich schnell beiseite gelegt, weil ich die Magie der Harfe nicht wirklich spüren konnte.

Mit Owen können sich jüngere Leser aber bestimmt gut identifizieren, genau wie mit Arabis, die mit ihrem treuen Falken und ihrem Dichter-Vater ein Teil des Abenteuers wird. Mir fehlte es bei den Charakteren aber ein wenig an Ecken und Kanten. Ich konnte zudem nicht so recht nachvollziehen, wieso Owens Mobber ihm plötzlich helfen. Ich muss daher leider sagen, dass ich das Buch nicht so genießen konnte wie andere Werke der Autorin. Mir scheinen ihre Kinderbücher nicht zu liegen ..



Fantasievoll und kreativ erschafft Joan Aiken hier eine eigene Welt, bei der die Magie der Harfe aber für mich leider nicht spürbar war und das Abenteuer lief für mich eine Spur zu schnell ab!

Ich vergebe 3 von 5.

Donnerstag, 7. August 2025

[Rezension] Dunkler Schmetterling. Die Orphan-Saga 1 bis 4 - V.C. Andrews


 Titel: Dunkler Schmetterling. Die Orphan-Saga 1-4

Autor:  V.C. Andrews

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2005

Seitenzahl: 604
Cover: © Blanvalet
Begonnen: 01.07.2025
Beendet: 09.07.2025


Vier junge Mädchen bekommen in neuen Familien eine Chance, landen aber allesamt in einem wahren Albtraum. Janet kommt zu einer Frau, die aus ihr eine Primaballerina machen will. Crystal trifft es etwas besser, doch leider lebt ihre Adoptivmutter vollkommen in der Welt ihrer geliebten Soaps und aus Brooke soll die Gewinnerin eines Schönheitswettbewerbs werden. Raven kommt zu ihrem Onkel, der seine Familie schon lange tyrannisiert und Raven vom ersten Moment an verabscheut ...

In einer gemeinsamen Leserunde haben wir uns mit den ersten vier Bänden der Orphan-Saga beschafft, die in diesem Werk zusammengefasst sind. Jede Geschichte handelt von einem Mädchen, das sich in einem neuen Umfeld zurechtfinden muss. Obwohl die einzelnen Geschichten recht kurz sind, könnten sie kaum intensiver sein. Mit jedem der Mädchen habe ich fürchterlich gelitten.

V.C. Andrews (oder wohl eher ihr späterer Ghostwriter) gibt Einblicke in verschiedene Familien und zeigt, dass es wirklich überall brodelt und Probleme gibt. Crystal soll beispielsweise den Traum ihrer im Rollstuhl sitzenden Adoptivmutter leben und Tänzerin werden, obwohl sie dafür überhaupt nicht wirklich brennt. Auch Brooke soll bei Pamela und Peter komplett verformt werden und eine Rolle annehmen. In allen Geschichten zeichnet sich schnell ab, dass es früher oder später einfach eskalieren muss, weil die Erwartungen zu hoch sind.

Das Lesen wird zu einer echten Achterbahnfahrt der Gefühle. Als Leser spürt man die Hoffnung der Mädchen, erlebt aber auch mit, wie dieser Hoffnung zerstört wird und am Ende viel Schmerz und manchmal sogar Hass übrig bleibt. Die Autorin zeigt sehr schön auf, dass es im Grunde keine perfekten Familien gibt, dass überall Fehler gemacht werden und dass diese Fehler uns alle letztendlich formen und auch stärker machen. Mich hat das Buch wirklich gepackt und nicht mehr losgelassen. Ich bin sehr gespannt, wie das Leben der vier Mädchen im letzten Band weiter verläuft.


Vier Mädchen, die voller Hoffnung ein neues Leben beginnen und von der Realität eingeholt werden ... für mich waren die ersten vier Bände hier schon ein großes Highlight und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.