Samstag, 18. April 2015

Ich jage dich - Lars Kepler

Titel: Ich jage dich
Originaltitel: Stalker
Erschienen am: 12. März 2015
Autor: Lars Kepler
Genre: Krimi
Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 688
ISBN: 978-3785725115





"Der Serienmörder folgt einem perfiden Muster: Er sucht nach Frauen, die alleine leben. Er filmt sie abends durch das erleuchtete Fenster und stellt den voyeuristischen Clip auf YouTube. Und dann ermordet er die Frauen. Die Kriminalpolizei versucht alles, um einen nächsten Mord zu verhindern. Aber der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus. Beim vierten Mordopfer ist das Muster jedoch durchbrochen: Die Ermittler finden am Tatort einen bewusstlosen Mann. Ist er etwa der Täter?"






Ich habe im letzten Jahr bereits das Buch „Flammenkinder“ von Lars Kepler gelesen und ich war so begeistert, dass ich auch unbedingt weitere Bücher des Autorenduos lesen wollte. Leider konnte „Ich jage dich“ schon das Niveau von „Flammenkinder“ nicht halten. Besonders der Schreibstil hat sich meiner Meinung nach stark ins Negative verändert. Situationen werden unzählige Male wiederholt und durchgekaut und das Autorenduo versucht Dinge mehrfach zu erklären, sodass ich mich als Leser gefragt habe, ob die Autoren mich denn für „blöd“ halten. Ich habe manche Dinge schon nach dem ersten Mal verstanden, ja, ich denke beim Lesen auch mit! Ich brauche dann die gleiche Sache nicht noch einmal zehn mal wiederholt haben. Dieser „Stil“ hat mich in dem Buch besonders gestört, denn er hat den gesamten Lesegenuss zerstört!!!




In „Ich jage dich“ von Lars Kepler trifft der Leser auf alte Bekannte, auch wenn es erst einmal scheint, dass Jonna nicht mehr mit von der Partie ist. An und für sich gibt sich das Autorenduo auch hier Mühe, die Charaktere so gut wie möglich auszubauen, doch auch hier war ich eher enttäuscht von den steif wirkenden Protagonisten. Sie handeln alles andere als logisch und als Leser war ich am Ende nur noch genervt von ihnen, obwohl ich besonders Jonna eigentlich zuvor gemocht habe.

Ich muss sagen, dass die ganzen Figuren ein wenig seltsam, fast schon steif handeln. Vor allem die Stellung der Polizei hat mir überhaupt nicht gefallen! Ist es in Schweden etwa tatsächlich üblich, dass sich Beamte über das Gesetzt stellen und Selbstjustiz verüben wollen? Ist es okay, als Polizist einfach mal so um sich zu schießen? Also hier haben sich die Autoren meiner Meinung keinen Gefallen getan. Klar, irgendwie musste am Ende die Flucht erklärt werden, aber diese Herangehensweise der Polizei war einfach nur schwach!!




Zu Beginn des Buches dachte ich noch: „Oh, das ist ein spannender Krimi/Thriller“, denn hier wurde zu Beginn die Tat aus Sicht eines Opfers beschrieben. Ja, das war wirklich spannend und unvorhersehbar, doch dann, als Eric, der Psychologe ins Spiel kommt, verliert sich die Geschichte vollkommen und es ist kein roter Faden mehr sichtbar.

Die Grundidee zu „Ich jage dich“ ist eigentlich genial und gut durchdacht, doch in der Umsetzung haben sich leider sehr viele Schwächen eingeschlichen. In dem Buch geht es in erster Linie um einen Stalker, der Frauen erst beobachtet und sie dann tötet. Die Polizei bekommt dann einen kurzen Videoclip, schafft es aber zu Anfang nicht, die Frauen zu retten. Diese Ausgangssituation ist sehr spannend und klug und doch bleiben die Autoren einfach nicht am Ball. Die Geschichte verläuft sich schon im ersten Drittel und ich als Leser hatte das Gefühl, in einem regelrechten Wirrwarr gefangen zu sein.

Auch die zahlreichen sehr übertriebenen „Action“-Szenen, die James Bond fast schon Konkurrenz machen, konnten die Geschichte nicht vorantreiben. Es wurde sehr viel wiederholt und in die Länge gezogen und im Grunde war nur die letztendliche Auflösung wirklich überraschend. Die Wahl des Täters hätte nicht besser sein können, denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Nur leider ist der Weg zur Aufdeckung des Täters nicht wirklich gelungen, sodass auch das Ende die Geschichte nicht mehr retten konnte.

Abschließend muss ich sagen, dass ich sehr enttäuscht war. Ich habe mich sehr auf den neuen Lars Kepler gefreut, vor allem da mich das Thema „Stalking“ sehr interessiert. Leider weiß ich nach dem Lesen dieses Buches nicht, ob ich noch einmal Lust habe, etwas der beiden zu lesen. Wir werden sehen!




Ich kann hier leider keine Empfehlung aussprechen. Die Geschichte ist verwirrend, zäh und langatmig, teilweise agieren die Personen auch absolut unlogisch!

Ich vergebe 2 von 5 Käseratten!

3 Kommentare:

  1. Sehr schöne Rezi - jetzt hab ich richtig Lust das Buch zu lesen und selbst zu beurteilen ...
    Liebe Grüße
    Justine
    http://www.justinewynnegacy.de/

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  2. Hallo,
    ich glaube, ich habe noch gar nichts von Lars Kepler gelesen, deine Rezension regt mich nun aber auch nicht unbedingt dazu an ;)

    LG
    anja

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    1. Hallo Anja ;)
      Eigentlich schreibt Lars Kepler, beziehungsweise das Autorenduo dahinter, echt super. Nur bei diesem Buch stimmte so einiges nicht!!!
      "Flammenkinder" fand ich beispielsweise richtig toll!

      Liebe Grüße
      Jessi

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