Heute geht es mit der Mainbook-Tour auf meinem Blog weiter und ich habe den Autoren mal gehörig auf den Zahn gefühlt. ;) Wie immer gilt 1 Kommentar = 1 Los!
Heute darf ich Barbara Petermann bei mir im Autoreninterview begrüßen, eine Autorin, die vor kurzem einen Roman über Demenz herausgebracht hat.
Hallo Barbara,
Du lebst in Berlin und Mainz? Pendelst
du immer hin und her?
Ja, ich arbeite drei Tage in der Woche
in Mainz, meistens reise ich Montag an und fahre Mittwoch wieder
zurück. Das ist zwar sehr anstrengend, aber lässt sich seit fünf
Jahren nicht anders lösen. Damals habe ich mich entschieden, nach
Berlin zu ziehen. Das war auch nur deshalb möglich, weil mein Sohn
mit in die Geschäftsführung des Verlages gegangen ist.
Du bist ja auch Verlegerin. Macht dir
der Beruf Spaß?
Wir geben lokale Zeitungen heraus. Mein
Sohn hat zudem ein Hochzeitsmagazin entwickelt. Mir macht diese
Arbeit immer noch Spaß, weil es immer wieder neue Herausforderung
gibt. Alles verändert sich und man muss seinen Platz mit seinem
Unternehmen immer wieder neu erfinden.
Ich bin eigentlich Germanistin und habe
schon immer, meist aber als Journalistin geschrieben. Allerdings bin
ich erst in den letzten Jahren wieder dazu gekommen, Gedichte und
Kurzgeschichten zu schreiben. Als ich dann mein erstes Buch
geschrieben hatte, habe ich dafür einen Verlag gesucht. Nach einigen
Recherchen bin ich dann auf den Mainbook-Verlag gestoßen. Ich wollte
einen kleineren, engagierten Verlag, der wirklich hinter meinem Buch
steht. In Herrn Fischer habe ich dann auch die kompetente und
hilfsbereite Betreuung gefunden, die einer Autorin mit ihrem ersten
Roman den Einstieg leicht macht.
Wieso gerade das Thema „Demenz“?
Wie kam es dazu, dass du dich so sehr dafür interessierst?
Vor einigen Jahren hatte ich eine
interessante Begegnung mit demenziell erkrankten Menschen. Dabei fiel
mir das besondere Miteinander, die verstärkte Emotionalität und das
Leben im Augenblick auf. Das hat mich sehr fasziniert und mich
gelehrt, viele Dinge anders zu sehen. Daraus ist dann die ersten
Kurzgeschichte entstanden. Mein Interesse war erweckt, ich habe viel
recherchiert zu dem Thema und mich engagiert. Daraus sind einige
Projekte, wie ein Netzwerk, ein Kompetenzprogramm und ein
Monitoringsystem entstanden.
Konntest du Leser kennenlernen, die
selber betroffen oder in der Verwandtschaft Betroffene haben?
Ich habe während meiner Recherche
viele Betroffene und deren Angehörige kennengelernt. Zu meinen
Kurzgeschichten habe ich auch Lesungen gehalten, bei denen ich
begeistern konnte, weil die von mir aufgezeigten Perspektivenwechsel
bei vielen Menschen Hoffnung erweckten. Durch meine Geschichten
können die Menschen oftmals erkennen, dass es auch andere
Sichtweisen gibt, als die, unter der sie leiden. Viele Angehörige
sind verzweifelt, dabei ist es ganz wichtig, dass auch sie dazu
finden, ihr eigenes Leben zu leben. Diese Aspekte beleuchte ich und
zeige Möglichkeiten des Umdenkens und der Hilfestellung auf.
Wie lange hast du an „Emmy und die
Tänzerin“ geschrieben?
„Emmy und die Tänzerin“ ist
eigentlich in einem vierwöchigen Urlaub entstanden. Natürlich habe
ich danach noch nachgebessert und ergänzende Kapitel hinzugefügt.
Das liegt an meiner Arbeitsweise, es muss in dem Moment geschrieben
werden, in dem die Geschichte da ist...
Wie sieht deine Schreibroutine aus?
Bei mir ist es so, dass die Geschichten
zu mir kommen, wenn ein Thema mich ergriffen oder zutiefst berührt
hat. Aber nur wenn ich locker lasse, also wenn ich Sport mache oder
meinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Die Geschichten kommen dann
von selbst, ich setzte mich an den Computer und schreibe, als würde
ich einen Film sehen. Deshalb kann ich auch nie gewollt schreiben.
Natürlich kann ich mir ein Thema vornehmen oder einen Aspekt, den
ich beleuchten will. Aber auch da muss ich warten, bis es reif zum
Schreiben ist. Das heißt aber auch, dass ich nicht zu lange warten
darf, sonst fließt es nicht mehr und wirkt konstruiert. Manchmal bin
ich sogar selbst überrascht von einer Wendung. Eines Nachts in
besagtem Urlaub bin ich aufgewacht und war ganz erstaunt, dass Miguel
und Regine aus meinem Roman ein Paar sind. Am nächsten Morgen habe
ich dann das Kapitel geschrieben.
Hat dich dein Buch selbst auch
emotional stark mitgenommen? Oder war es einfach, die Gedanken und
Gefühle zu diesem Thema aufs Papier zu bringen?
Das Buch zu schreiben oder überhaupt
Geschichten zu schreiben, hinterlassen bei mir immer ein
Glücksgefühl, weil ich damit zu einem Thema, das mich bewegt,
Klarheit erlange. Aber nur wenn es für mich gelungen ist, das heißt,
wenn ich wirklich das ausdrücken konnte, was ich ausdrücken wollte,
wenn ich mir ein Sujet wirklich mit dem Schreiben angeeignet habe,
wenn ich es in die bestmögliche Form bringen konnte. Dann bin ich
sehr glücklich ganz für mich alleine, ohne Bestätigung von außen
zu brauchen. Natürlich freue ich mich dann sehr, wenn ich auch bei
anderen Menschen den Nerv treffen konnte. Aber zu erst einmal bin ich
zufrieden.
Arbeitest du gerade an einem neuen
Buch?
Ich habe ein neues Buch sogar schon
fertig geschrieben. Das liegt eben an meiner Arbeitsweise. Es geht
auch um das Thema Demenz. Aber beleuchtet ebenso verschiedene
Beziehungsvarianten von Menschen und wohin diese in einer bestimmten
Krisensituation führen. Auch eine kleine Krimihandlung ist dabei.
Vielen Dank für das tolle Interview, liebe Barbara!
Morgen geht es weiter mit einem Krimiautoren. ;)
Zum Schluss verlinke ich euch noch die Beiträge der letzten Woche. Falls ihr dort noch nicht kommentiert habt, könnt ihr das gerne noch tun. ;)
Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 1
Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 2
Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 3
Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 4
Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 5
Hallo und guten Tag,
AntwortenLöschenO.K. neue Woche und ein neuer Blog dazu.
Danke erst einmal an Rene und Jessi für ihre Blogteilnahme. Bin gespannt welche Themen Ihr in dieser Woche anschneidet.
Schön das jetzt auch mal die Autoren zu Wort kommen.
Also bis morgen dann wieder..LG..Karin...
Das Buch wurde in 4 Wochen geschrieben? Klingt im ersten Moment sehr seltsam!!
AntwortenLöschenTrotzdem, gutes Interview, auch wenn mich das Buch jetzt nicht interessiert!
Liebe Grüße
Lorelay!
Hallo :)
AntwortenLöschenSehr interesantes Interview und auch informativ. Ich finde toll das
man auch den Autor genauer kennen lernen kann.
Ich wünsche einen schönen Tag :)
Liebe Grüße Margareta Gebhardt
Bin schon gespannt auf das nächste Interview. Ich lerne gerne neue Autoren kennen.Oft sind es gerade die Interviews, die auf die Bücher des Autors neugierig machen - oder einen in manchen Fällen (nicht bei diesem!) davon abhalten, jemals ein Buch desjenigen welchen in die Hand zu nehmen.
AntwortenLöschenLG, Birte
Hey,
AntwortenLöschenein schönes und vielsagendes Interview, was einem doch die Autorin näher bringt. Ich finde es ja beeindruckend, dass sie ihre bücher so schnell schreibt. Aber recht hat sie schon, wenn der Faden einmal da ist sollte man diesen bis zum Schluss ausreitzen. :)
Liebe Grüße,
Ruby