Montag, 13. April 2015

Mainbook-Tour - Autoreninterviews Tag 6

Hallo ihr Lieben <3


Heute geht es mit der Mainbook-Tour auf meinem Blog weiter und ich habe den Autoren mal gehörig auf den Zahn gefühlt. ;) Wie immer gilt 1 Kommentar = 1 Los!

Heute darf ich Barbara Petermann bei mir im Autoreninterview begrüßen, eine Autorin, die vor kurzem einen Roman über Demenz herausgebracht hat.

Hallo Barbara,

Du lebst in Berlin und Mainz? Pendelst du immer hin und her?
Ja, ich arbeite drei Tage in der Woche in Mainz, meistens reise ich Montag an und fahre Mittwoch wieder zurück. Das ist zwar sehr anstrengend, aber lässt sich seit fünf Jahren nicht anders lösen. Damals habe ich mich entschieden, nach Berlin zu ziehen. Das war auch nur deshalb möglich, weil mein Sohn mit in die Geschäftsführung des Verlages gegangen ist.


Du bist ja auch Verlegerin. Macht dir der Beruf Spaß?
Wir geben lokale Zeitungen heraus. Mein Sohn hat zudem ein Hochzeitsmagazin entwickelt. Mir macht diese Arbeit immer noch Spaß, weil es immer wieder neue Herausforderung gibt. Alles verändert sich und man muss seinen Platz mit seinem Unternehmen immer wieder neu erfinden.


Wie bist du zum Schreiben und letztendlich zum Mainbook-Verlag gekommen?
Ich bin eigentlich Germanistin und habe schon immer, meist aber als Journalistin geschrieben. Allerdings bin ich erst in den letzten Jahren wieder dazu gekommen, Gedichte und Kurzgeschichten zu schreiben. Als ich dann mein erstes Buch geschrieben hatte, habe ich dafür einen Verlag gesucht. Nach einigen Recherchen bin ich dann auf den Mainbook-Verlag gestoßen. Ich wollte einen kleineren, engagierten Verlag, der wirklich hinter meinem Buch steht. In Herrn Fischer habe ich dann auch die kompetente und hilfsbereite Betreuung gefunden, die einer Autorin mit ihrem ersten Roman den Einstieg leicht macht.


Wieso gerade das Thema „Demenz“? Wie kam es dazu, dass du dich so sehr dafür interessierst?
Vor einigen Jahren hatte ich eine interessante Begegnung mit demenziell erkrankten Menschen. Dabei fiel mir das besondere Miteinander, die verstärkte Emotionalität und das Leben im Augenblick auf. Das hat mich sehr fasziniert und mich gelehrt, viele Dinge anders zu sehen. Daraus ist dann die ersten Kurzgeschichte entstanden. Mein Interesse war erweckt, ich habe viel recherchiert zu dem Thema und mich engagiert. Daraus sind einige Projekte, wie ein Netzwerk, ein Kompetenzprogramm und ein Monitoringsystem entstanden.


Konntest du Leser kennenlernen, die selber betroffen oder in der Verwandtschaft Betroffene haben?
Ich habe während meiner Recherche viele Betroffene und deren Angehörige kennengelernt. Zu meinen Kurzgeschichten habe ich auch Lesungen gehalten, bei denen ich begeistern konnte, weil die von mir aufgezeigten Perspektivenwechsel bei vielen Menschen Hoffnung erweckten. Durch meine Geschichten können die Menschen oftmals erkennen, dass es auch andere Sichtweisen gibt, als die, unter der sie leiden. Viele Angehörige sind verzweifelt, dabei ist es ganz wichtig, dass auch sie dazu finden, ihr eigenes Leben zu leben. Diese Aspekte beleuchte ich und zeige Möglichkeiten des Umdenkens und der Hilfestellung auf.


Wie lange hast du an „Emmy und die Tänzerin“ geschrieben?
„Emmy und die Tänzerin“ ist eigentlich in einem vierwöchigen Urlaub entstanden. Natürlich habe ich danach noch nachgebessert und ergänzende Kapitel hinzugefügt. Das liegt an meiner Arbeitsweise, es muss in dem Moment geschrieben werden, in dem die Geschichte da ist...


Wie sieht deine Schreibroutine aus?
Bei mir ist es so, dass die Geschichten zu mir kommen, wenn ein Thema mich ergriffen oder zutiefst berührt hat. Aber nur wenn ich locker lasse, also wenn ich Sport mache oder meinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Die Geschichten kommen dann von selbst, ich setzte mich an den Computer und schreibe, als würde ich einen Film sehen. Deshalb kann ich auch nie gewollt schreiben. Natürlich kann ich mir ein Thema vornehmen oder einen Aspekt, den ich beleuchten will. Aber auch da muss ich warten, bis es reif zum Schreiben ist. Das heißt aber auch, dass ich nicht zu lange warten darf, sonst fließt es nicht mehr und wirkt konstruiert. Manchmal bin ich sogar selbst überrascht von einer Wendung. Eines Nachts in besagtem Urlaub bin ich aufgewacht und war ganz erstaunt, dass Miguel und Regine aus meinem Roman ein Paar sind. Am nächsten Morgen habe ich dann das Kapitel geschrieben.


Hat dich dein Buch selbst auch emotional stark mitgenommen? Oder war es einfach, die Gedanken und Gefühle zu diesem Thema aufs Papier zu bringen?
Das Buch zu schreiben oder überhaupt Geschichten zu schreiben, hinterlassen bei mir immer ein Glücksgefühl, weil ich damit zu einem Thema, das mich bewegt, Klarheit erlange. Aber nur wenn es für mich gelungen ist, das heißt, wenn ich wirklich das ausdrücken konnte, was ich ausdrücken wollte, wenn ich mir ein Sujet wirklich mit dem Schreiben angeeignet habe, wenn ich es in die bestmögliche Form bringen konnte. Dann bin ich sehr glücklich ganz für mich alleine, ohne Bestätigung von außen zu brauchen. Natürlich freue ich mich dann sehr, wenn ich auch bei anderen Menschen den Nerv treffen konnte. Aber zu erst einmal bin ich zufrieden.


Arbeitest du gerade an einem neuen Buch?

Ich habe ein neues Buch sogar schon fertig geschrieben. Das liegt eben an meiner Arbeitsweise. Es geht auch um das Thema Demenz. Aber beleuchtet ebenso verschiedene Beziehungsvarianten von Menschen und wohin diese in einer bestimmten Krisensituation führen. Auch eine kleine Krimihandlung ist dabei.

Vielen Dank für das tolle Interview, liebe Barbara!
Morgen geht es weiter mit einem Krimiautoren. ;)

Zum Schluss verlinke ich euch noch die Beiträge der letzten Woche. Falls ihr dort noch nicht kommentiert habt, könnt ihr das gerne noch tun. ;)

Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 1
Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 2
Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 3
Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 4
Mainbook-Tour - Buchvorstellungen Tag 5

5 Kommentare:

  1. Hallo und guten Tag,

    O.K. neue Woche und ein neuer Blog dazu.
    Danke erst einmal an Rene und Jessi für ihre Blogteilnahme. Bin gespannt welche Themen Ihr in dieser Woche anschneidet.

    Schön das jetzt auch mal die Autoren zu Wort kommen.

    Also bis morgen dann wieder..LG..Karin...

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  2. Das Buch wurde in 4 Wochen geschrieben? Klingt im ersten Moment sehr seltsam!!

    Trotzdem, gutes Interview, auch wenn mich das Buch jetzt nicht interessiert!

    Liebe Grüße
    Lorelay!

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  3. Hallo :)
    Sehr interesantes Interview und auch informativ. Ich finde toll das
    man auch den Autor genauer kennen lernen kann.
    Ich wünsche einen schönen Tag :)
    Liebe Grüße Margareta Gebhardt

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  4. Bin schon gespannt auf das nächste Interview. Ich lerne gerne neue Autoren kennen.Oft sind es gerade die Interviews, die auf die Bücher des Autors neugierig machen - oder einen in manchen Fällen (nicht bei diesem!) davon abhalten, jemals ein Buch desjenigen welchen in die Hand zu nehmen.

    LG, Birte

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  5. Hey,

    ein schönes und vielsagen​des Interview, was einem doch die Autorin näher bringt. Ich finde es ja beeindruckend, dass sie ihre bücher so schnell schreibt. Aber recht hat sie schon, wenn der Faden einmal da ist sollte man diesen bis zum Schluss ausreitzen. :)

    Liebe Grüße,
    Ruby

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