Samstag, 29. August 2015

[Rezension] Glück ist eine Gleichung mit 7 - Holly Goldberg Sloan

Titel: Glück ist eine Gleichung mit 7
Autor: Holly Goldberg Sloan
Verlag: Hanser
Genre: Roman, Jugendroman
Seitenzahl: 304
ISBN: 978-3446245532 
Cover und Inhaltsangabe © Hanser




„Willow ist ein Energiebündel, denkt immer positiv und interessiert sich für alles: Sie studiert das Verhalten von Fledermäusen, züchtet Zitrusfrüchte im Garten und begeistert sich für die Schönheit der Zahl 7. Ihr größter Wunsch ist es, gleichaltrige Freunde zu finden. Dafür lernt sie sogar Vietnamesisch. Doch dann verunglücken ihre Adoptiveltern bei einem Autounfall. Es ist wie ein Wunder, wie Willow mit ihrer Art zu denken – ihrer Hochbegabung – und ihrem ungebrochenen Charme ihre Welt zusammenhält. Dabei verändert sie das Leben aller, die sie trifft, und jeder Einzelne entdeckt, welche Kräfte in ihm stecken.“




Auf „Glück ist eine Gleichung mit 7“ habe ich mich wirklich gefreut, denn allein der Klappentext versprach viel Gefühl und interessante, vielschichtige Charakter. Nach den ersten Seiten fand ich Holly Goldbers Sloans Schreibstil auch noch wundervoll, die Metaphern und die lebhafte Sprache haben mir das Gefühl gegeben, in Willows Welt eintauchen zu können. Das, was ich am Anfang toll fand, hat sich im Laufe der Geschichte allerdings gewandelt und ich muss sagen, dass ich nach gut 100 Seiten den abgehackten Stil der Autorin mit den kurzen Sätzen nicht mehr mit Genuss lesen konnte. Klar, diese Art passt zu Willow, doch bei den anderen Charakteren ist es völlig fehlplatziert. Leider wurde die Geschichte auch immer zäher, nachdem die Sache mit dem Unfall der Eltern passiert ist. Es werden so viele Dinge beschrieben, die mich einfach nicht interessiert haben, dass ich den Zugang zu dem Buch verloren habe. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass die Autorin sonst für Film und Fernsehen arbeitet, aber ich muss sagen, dass mir Willows Geschichte in Buchformat leider nicht gefallen hat. Als Film wären die ganzen bildhaften Abschnitte sicher emotionaler gewesen!




Die Protagonistin Willow fand ich unsagbar süß und ich habe sie schon nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen. Sie ist anders als andere Jugendliche in dem Alter. Durch ihre Hochbegabung hat sie ganz andere Interesse und lebt sozusagen in ihrer eigenen Welt. Das finde ich wirklich bewundernswert. Leider entwickelt sie sich nach dem Unfall ihrer Eltern für mich in eine falsche Richtung. Obwohl das Motto des Buches „Manchmal muss man gegen den Strom schwimmen, um anzukommen“ ist, verändert sie sich doch meiner Meinung nach viel zu stark und lässt sich treiben, um sich besser ihrer neuen Familie anzupassen. Obwohl ich Willow wirklich einen tollen Charakter fand, hat mich dieser Wandel im Laufe der Geschichte traurig gemacht. Nachvollziehen konnte ich dies nur teilweise. Was will die Autorin uns damit sagen? Dass man sich wenigstens teilweise anpassen muss, um dazuzugehören? Dass man nur einen Teil seiner Selbst nach außen tragen sollte?

Schade fand ich zudem, dass es noch andere Nebencharaktere gibt, die Willows Geschichte ein wenig verdrängen. Klar, sie sind Teil davon, aber dennoch hätte ich viel lieber das gesamte Buch aus der Sicht von Willow gelesen, zu mal ich besonders den Betreuer Dell sehr unsympathisch finde. Er wandelt sich zwar, aber mit ihm wurde ich einfach nicht warm.




Nach den ersten Seiten dachte ich, mit „Glück ist eine Gleichung mit 7“ wieder einmal ein besonderes Buch gefunden zu haben, doch nach 100 Seiten hat sich meine Meinung komplett geändert. Den Anfang fand ich sehr spannend und interessant, vor allem da wir Willow und ihren wundervollen Charakter kennenlernen dürfen und sie in sehr witzige Situationen begleiten. Hier hatte ich gleich das Gefühl, eine Verbindung zu Willow zu haben, die aber nicht das gesamte Buch gehalten hat.

Der Unfall der Eltern wird schon auf den ersten Seiten thematisiert. Klar, schließlich geht es ja darum, wie Willow damit fertig wird und sich mit ihrer Art bei anderen Menschen integrieren muss. Als es dann wirklich zu dem Unfall kommt und Willows Eltern weg sind, konnte ich kaum Emotionen spüren, was ich sehr schade fand. Ich denke, dass dies der Zeitpunkt war, an dem ich mich von Willow entfernt habe, denn hier wurde klar, in welche Richtung sich das Buch entwickelt.

Willow lernt neue Menschen kennen, findet sich plötzlich in einer neuen, chaotischen „Familie“ wieder und lernt sich selbst anzupassen und sich dennoch treu zu bleiben. Leider gefiel es mir nicht, dass Willow sich tatsächlich ändern musste, damit sie das Gefühl bekam, akzeptiert zu werden. Am Ende habe ich die alte Willow vermisst und war enttäuscht, dass das Buch mit einer übertriebenen Perfektion abgeschlossen wurde. Alles in allem hat mich das Buch streckenweise enorm gelangweilt, vor allem als über mehrere Seiten beschrieben wurde, wie sie einen Garten anlegen oder eine Wohnung ausmisten. Hier hatte ich das Gefühl, dass das Buch unnötig gestreckt wurde und das Willows so tolle Persönlichkeit aus diesem Grund zu kurz kam!




Insgesamt kann ich sagen, dass das Buch wirklich nett geschrieben ist, aber nur aneinandergereihte Weisheiten und eine interessante Protagonistin helfen dann doch nicht zu einer rundum perfekten Story. Leider hat mich die Geschichte nicht wirklich erreichen können, auch wenn ich Willow wirklich in mein Herz geschlossen habe!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.


3 Kommentare:

  1. Schade, dass nur der Anfang so vielversprechend war! Ich liebäugele immer noch mit diesem Buch! Mal sehen, ob ich es doch noch lesen werde!

    LG

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  2. Oh nein wieder ein Buch welches sich als Flopp heraus stellt :/ Ehrlich gesagt hat mich auch der Titel etwas abgeschreckt ;-) Danke für deine ehrliche Rezi :-)

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  3. Dabei klang es so vielversprechend... Schade :/

    LG, Lenchen

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