Dienstag, 19. Januar 2021

[Rezension] Schnee, der auf Zedern fällt - David Guterson

 


Titel: Schnee, der auf Zedern fällt

Autor:  David Guterson
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. November 2014
Anzahl der Seiten: 512
Cover und Inhalsangabe: © dtv

Begonnen: 25.11.2020
Beendet: 30.11.2020


"Eines Morgens wird der deutschstämmige Lachsfischer Carl Heine tot in seinen Netzen hängend aufgefunden. Der Sheriff von San Piedro, einer kleinen Insel vor der Nordostküste Amerikas, verhaftet Kabuo Miyamoto, Sohn japanischer Einwanderer, aber aus tiefstem Herzen Amerikaner. Es ist das Jahr 1954 – die Erinnerungen an den Krieg und seine Narben sind noch frisch. Kabuo wird des Mordes an seinem einstigen Schulfreund angeklagt, und auch ein Motiv ist bald zur Hand: Rache. Aber war es wirklich Mord? Inselreporter Ishmael Chambers versucht dem Rätsel auf die Spur zu kommen – und wird mit bitteren Wahrheiten aus dem eigenen Leben konfrontiert."


"Schnee, der auf Zedern fällt" war so ein Roman, bei dem ich zwar den Titel schon etliche Male gehört habe, aber ich konnte mir bisher nicht vorstellen, welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Durch einen Fund in einem öffentlichen Bücherschrank kam ich endlich in den Genuss, dieses doch sehr bekannte Werk kennenzulernen.

Als Ausgangslage haben wir den Mord an den deutschen Lachsfischer Carl Heine. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre er einfach über Bord gegangen, doch dann findet der Arzt eine Wunde an seinem Kopf, die dazu führt, dass nun der Japaner Kaburo Miyamoto auf der Anklagebank sitzt.

Der Autor beschreibt zum einen die Gerichtsverhandlung, in der die Wahrheit über Carl Heines Tod aufgedeckt werden soll, zeitgleich betrachtet er aber auch das Leben der Menschen auf der amerikanischen Insel in den Jahren vor dieser "Tat" und gibt zudem einen interessanten Einblick in den Fischfang.

Die Geschichte selbst ist sehr ruhig erzählt. David Guterson lässt sich viel Zeit, um alle beteiligten Personen einzuführen und ihre Rolle in dem ganzen Unglück deutlich zu machen. Dabei spricht der Autor einige sehr interessante Probleme der damaligen Zeit an. Zum einen sind dies die verschiedenen Kulturen, die aufeinanderprallen, zum anderen aber auch die vielen Vorurteile, die besonders nach dem Angriff auf Pearl Harbor zu Ausgrenzungen und Hass führen, aber auch dazu, dass zwei Liebende nicht zusammen sein können.

Es geht um die Auswirkungen des Krieges und darum, wie sich das Denken der Menschen verändert hat. Interessant war es, die einzelnen Hintergründe zu erfahren, doch ich muss auch gestehen, dass mir der Roman doch stellenweise eine Spur zu ruhig erzählt war und der Autor auch einige Details viel zu oft durchkaut. 100 bis 200 Seiten weniger und das Buch wäre für mich rund und perfekt gewesen ...


"Schnee, der auf Zedern fällt" von David Guterson ist zwar ein ruhiger, aber dennoch interessanter Roman, der sich mit Hass, Ausgrenzung und Vorurteile beschäftigt. Ein starkes Werk, das allerdings an einigen Stellen deutlich gekürzt hätte werden können!

Ich vergebe 4 von 5.


2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,
    ich habe das Buch vor einer Ewigkeit gelesen und auch den Film gesehen. Das war aber sicher noch vor 2014 und meiner Bloggerzeit.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Huhu Martina,

      Den Film habe ich leider noch nicht gesehen, es ist auf jeden Fall mittlerweile schon ein echter Klassiker als Buch! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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