Dienstag, 3. August 2021

[Rezension] Im Schatten der Mauer. Ein Roman um Janusz Korczak - Christa Laird

 


Titel:  Im Schatten der Mauer. Ein Roman um Janusz Korczak

Autor:  Christa Laird

Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Januar 1990
Anzahl der Seiten: 180
Cover und Inhalsangabe: © Carl Ueberreuter Verlag

Begonnen: 25.06.2021
Beendet: 30.06.2021



"Der dreizehnjährige Misha lebt im jüdischen Ghetto von Warschau. Unter Todesgefahr versorgt er dort seine kranke Mutter mit Lebensmitteln. Von ihm und seinem Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen, hängt das Leben der Mutter ab. Sein großes Vorbild ist der Kinderarzt Janusz Korczak, dem es gelingt, in einer unmenschlichen Welt menschliche Werte zu bewahren."



Bücher, die das wohl düsterste Kapitel der deutschen Geschichte beschreiben, halte ich für überaus wichtig und ich lese solche Werke auch immer wieder gerne, wenn ich mich mental dazu in der Lage fühle. "Im Schatten der Mauer" ist allerdings kein Buch, was besonders in die Tiefe geht und daher wohl einfach nur ein Jugendbuch ist, das einen kleinen stillen Beitrag dazu leistet, dass gewisse Personen und Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten.

Als ich mit dem Buch begonnen habe, stellte ich relativ schnell fest, dass es mich nicht so recht berühren konnte. Schuld daran war wohl in erster Linie der doch recht altmodische und recht distanzierte Schreibstil. Wir begleiten hier Misha, der das Warschauer Ghetto, immer wieder verlässt, um für seine kranke Mutter und seine Schwestern Nahrung zu holen. Diese Schmuggeltouren machen den Hauptanteil der Geschichte aus und ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich es etwas interessanter gefunden hätte, mehr über das Ghetto oder auch den Arzt Janus Korczak zu erfahren. Dieser ist nämlich eine real existierende Person und war damals für viele Waisenkinder scheinbar ein großer Held.

Über diesen Doktor, der auch Misha ein großes Vorbild ist, erfährt der Leser leider erst am Ende des Romans ein paar wenige Fakten. Dabei spielt er hier doch eine recht zentrale Rolle. Stattdessen hatte ich das Gefühl, dass die Autorin selbst eine gewisse Distanz zur damaligen Zeit bewahren wollte und vieles einfach sehr sachlich wiedergibt.

Die Darstellung von Misha hat mir hingegen gut gefallen. Er ist ein sehr starker Junge, der sich aber auch der eigenen Schwächen gewusst ist. Dennoch hätte ich mir hier auch etwas mehr Nähe gewünscht und vielleicht noch ein paar andere Seiten an ihm ...


Ich wünschte, die Geschichte hätte mich mehr berühren und auch mehr fesselnd können, denn Christa Laird widmet sich hier einem sehr wichtigen Thema. Für mich war es aber teilweise zu oberflächlich!

Ich vergebe 3 von 5.


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