Titel: Dead Zone: Das Attentat
Autor: Stephen King
Genre: Roman, Horror
Erscheinungsjahr: 1987
Anzahl der Seiten: 560
Cover: © Heyne
Begonnen: 10.02.2022
Beendet: 16.02.2022
Vor kurzem bin ich auf Stephen Kings "Dead Zone" in einem öffentlichen Bücherschrank gestoßen und natürlich musste ich das Buch unbedingt mitnehmen und direkt lesen beziehungsweise eher inhalieren.
In diesem doch sehr ruhigen Roman geht es um Johnny, der bereits in seiner Kindheit nach einem Sturz einen tragischen Unfall vorhersagen konnte. Er vergisst diese Fähigkeit jedoch erst einmal, wird Lehrer und trifft ein nettes Mädchen. Sein Leben könnte einfach und normal verlaufen, doch dann hat er einen Autounfall und liegt beinahe 5 Jahre im Koma. Nach seinem Erwachen ist alles anders, seine Freundin ist verheiratet und seine Mutter trichtert ihm ein, dass Gott einen Plan für ihn hat. Und tatsächlich ... Seine alte Fähigkeit ist wieder da und Johnny könnte ein Held sein. Gäbe es da nicht gewisse Dinge, die er nicht beeinflussen kann ...
"Dead Zone" ist definitiv kein Horrorroman, aber dennoch gibt es einige sehr erschreckende Momente. Wir folgen Johnny durch die Jahre, erleben mit, wie er sich aus dem Koma zurück ins Leben kämpft, mit seinen Vorhersagen viel Gutes bewirkt, aber auch, wie er an seine ganz persönlichen Grenzen kommt. Allein von der Charakterzeichnung ist dieses Werk sicherlich eins der Stärksten von King, gibt er doch tiefe Einblicke in das Leben eines Menschen, der auserwählt wurde, Gutes zu tun und sich selbst dabei immer mehr verliert. Auch die Idee mit der Todeszone, die sich in Johnnys Kopf befindet und damit gar kein greifbarer oder auch leicht zu verstehender Ort ist, hat mir gefallen.
Ich empfand Johnny als sehr spannenden Charakter, fand aber auch die Dynamik in in den anderen Perspektiven toll. So wird Johnny nicht nur mit mehreren Unfällen und einem wahnsinnigen Killer konfrontiert, sondern auch noch mit einem skrupellosen Politiker, der das ganze Land ins Chaos stürzen könnte. In diesem Buch zeigt sich sehr schön, dass all unsere Taten eine ganze Kette von Ereignissen auslösen können. Auch Johnny ist ein Teil einer Kette, die am Ende natürlich reißen muss ...
Im Gegensatz zu anderen King-Werken ist das Ende in auch perfekt ausgearbeitet und wirkt auf der einen Seite bitter, auf der anderen aber auch wie eine Art Vorherbestimmung. "Dead Zone" war für mich ein sehr ruhiger, aber dennoch sehr intensiver Roman, der einen wundervollen Sog besitzt und zum Mitfiebern und Mitleiden einlädt!
"Dead Zone" ist ein ruhiger, aber dennoch intensiver Roman, der komplett ohne Horrorelemente auskommt und auf eine ganz eigene Weise eine sehr erschreckende Geschichte über Vorhersagen und das Schicksal erzählt. Empfehlenswert!
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