Titel: Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen
Autor: Francesc Miralles
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2009
Anzahl der Seiten: 304
Cover: © List Taschenbuch
Begonnen: 01.02.2022
Beendet: 04.02.2022
Ich glaube ja sehr an das Schicksal, an die kleinen, vorbestimmten Momente, die eine Art Wegweiser darstellen und einen animieren, selbst eine gewisse Richtung einzuschlagen. So war es ganz passend, dass ich nur eine Woche, bevor ich "Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen" von Francesc Miralles entdeckt habe, in einem Buch eine Leseprobe zu diesem Werk entdeckt hatte.
Samuel ist hier zu Beginn der Geschichte ein einsamer Dozent, der eigentlich nur zwischen seiner Arbeit und seiner Wohnung hin- und herpendelt. Das neue Jahr beginnt dann aber mit einigen Veränderungen. Erst läuft ihm eine Katze zu, die ihn aus seiner Lethargie reißt und schließlich lernt er seinen Nachbarn Titus und den leicht durchgeknallten Valdemar kennen, die ihm ihre Lebensweisheiten eintrichtern und ihn dazu bringen, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. So trifft Samuel auch auf seine erste große Liebe ...
"Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen" ist sehr humorvoll, aber auch sehr philosophisch. Ich mochte es, wie der Autor immer wieder andere Werke und Persönlichkeiten einfließen lässt und den Leser, aber auch Samuel so ermutigt, eigenständig mitzudenken. Von Goethe über Kafka, Hesse und Buddha ist hier alles vertreten und ich fand es toll, hier auf für mich neue, sehr interessante Werke aufmerksam gemacht zu werden.
Die Nebencharaktere sind allesamt etwas durchgeknallt, aber genau das habe ich an diesem Buch geliebt. Zum einen ist da Titus, der Ratgeber schreibt, zum anderen der vom Mond faszinierte Valdemar und die nicht so leicht zu durchschauende Gabriela. Sie alle beweisen, wie wiedersprüchlich der Mensch doch sein kann und dass dies vollkommen in Ordnung ist.
Samuel muss hier erkennen, dass das Leben niemals einen geraden und einfachen Weg nimmt und dass alles, was passiert und auch jeder Mensch, dem man begegnet, zu einem Wegweiser werden kann. Das Streben nach Perfektion und die ewige Suche nach dem "einzig Richtigen" führt oft dazu, dass wir all die kleinen Dinge nicht erkennen. Dinge, die eine große Bedeutung haben können, wenn wir es denn zulassen. Das Ende hat mich hier etwas überrascht, denn ich hatte erwartet, dass die ganze Geschichte doch eine andere Richtung einschlagen wird. Schön ist es, das Buch hier mit dem Gefühl zuschlagen zu können, dass letztendlich eben doch alles anders kommen kann ...
"Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen" ist ein sehr humorvoller und doch sehr philosophischer Roman mit vielen verrückten Charakteren, die zeigen, dass das Leben viele Wegweiser bereithält, letztendlich aber doch eine ganz unerwartete Richtung einschlagen kann ... Ein Buch, das zum Nachdenken anregt!
Ich vergebe 5 von 5. |
Hallo Jessi,
AntwortenLöschendein Fazit mit den Wegweisern und der unerwarteten Richtung ist wunderschön. Ja, genauso ist das mit dem Leben. :D Es schickt uns auf ungeahnte Wege.
Das Buch klingt definitiv bezaubernd. Schön, dass es dir so gut gefallen hat.
Liebe Grüße
Nicole
Huhu Nicole,
AntwortenLöschenich glaube ja auch stark ans Schicksal, also das zumindest gewisse Dinge einfach so kommen müssen, wie sie eben kommen. Dadurch lernt man auch, aus negativen Ereignissen irgendwas Positives zu ziehen! :D Natürlich kann man sich an vielen Punkten immer noch selbst und frei entscheiden, ich fand es bei diesem Roman sehr bezaubernd, dass man erst findet, wenn man aufhört zu suchen. Ja, wenn man das annimmt, was man auf dem Weg findet. Von daher, der perfekte Roman für mich :D
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenan das Schicksal glaube ich auch. Natürlich man kann seinen Weg frei wählen, die Entscheidungen trifft man selbst. Trotzdem gibt es so viele Zufälle im Leben oder man trifft in einem Moment eine Entscheidung, die einen dann den Weg weist. Weißt du was ich meine? Manchmal bemüht man sich um etwas so sehr und nichts klappt. Dann fällt es einen auf einmal in den Schoß. XD
Liebe Grüße
Nicole
Haha, Nicole :D Ich weiß absolut, was du meinst und ich empfinde es genauso!
LöschenIch glaube ja auch, das man vieles selbst in der Hand hat, aber das man echt manchmal doch in eine Richtung gelenkt wird. Wie so ein Wink, dass dies nun das richtige für einen ist oder man es besser lassen sollte.
Deswegen sollte man auch wachsam durch die Welt gehen, manchmal weist einen das Leben nämlich ganz selbst den Weg :D
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenja, ich glaube sogar, dass das Leben ohnehin immer einen Weg für einen hat. Selbst hat man darauf nicht so viel Einfluss, obwohl man natürlich etwas dafür tun muss. Klingt jetzt vielleicht etwas merkwürdig. :D
Es gibt ein Volkslied das geht ungefähr so:
Alles Kleine, das wird einmal groß,
es braucht Geduld und das liebe Los,
es braucht den Regen und den Sonnenschein,
alles andere kommt von ganz allein.
Alles braucht im Leben seine Zeit,
auch für dich ist es irgendwann so weit.
Egal, wie lange etwas scheinen mag,
auch für dich kommt irgendwann der Tag.
Daran muss ich oft denken, wenn etwas noch so klappen will, wie ich es gern hätte. :D
Liebe Grüße
Nicole
Huhu Nicole,
LöschenDas ist ein sehr passendes Lied! Und ja, alles braucht Zeit, manches sogar richtig richtig viel, aber irgendwie lohnt es sich auch, auf gewisse Dinge hinzuarbeiten!
Ich träume ja auch immer noch von meinem Hüttchen am See und meinen Bienen. Es wird die Zeit kommen ;) Ich glaube auch fest daran, dass ich irgendwann einen Ort finde, an dem ich wirklich akzeptiert werde und an dem ich mich wirklich pudelwohl fühle. Dafür leide ich hin und wieder gerne erst mal ;)
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenganz genau, man muss immer an seinen Zielen arbeiten, auch wenn es nur kleine Schritte sind. Auch mit kleinen Schritten kommt man ans Ziel.
Liebe Grüße
Nicole