Titel: Die Chefin
Autor: Petra Hammesfahr
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2001
Seitenzahl: 288
Cover: © Rowohlt
Begonnen: 18.07.2023
Beendet: 20.07.2023
Betty Theissen lebt komplett nur für die Arbeit und das Unternehmen ihres Schwiegervaters. Deswegen beschließt sie, ihren Mann, der das Geld der Firma schon zu lange benutzt und verspielt hat, zu töten. Ihr Geliebter Thomas soll ihr helfen und als sich dann auch der ermitteltelnde Kommissar Georg in sie verliebt, glaubt sie, alles unter Kontrolle zu haben, doch sie soll sich irren ...
Als großer Fan von Petra Hammesfahr freue ich mich immer wieder, wenn ich alte Bücher von ihr in einem Bücherschrank entdecke. Hier war ich aber gleich skeptisch, denn im Grunde kaut der Klappentext bereits die gesamte Geschichte vor. Der Einstieg hat mich aber dennoch gepackt, denn hier erleben wir Betty und Thomas dabei, wie sie versuchen einen Plan zu entwickeln, der von Anfang an zahlreiche Schwachstellen aufweißt. Eine Schwachstelle ist dabei Thomas, der eigentlich gar kein Mörder sein möchte ...
Betty, die im Mittelpunkt der Geschichte steht und von allen Männer angehimmelt wird, ist dabei eine eiskalte und sehr berechnende Frau, die vom Charakter fürchterlich unsympathisch ist, aber zumindest eine interessante Vorgeschichte hat. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass sie zwar in ihrem Egoismus und ihrem fehlenden Mitgefühl gut gezeichnet war, aber auf mich nicht besonders intelligent wirkte. So verhält sie sich gerade zum Ende hin so furchtbar auffällig, dass ich über den sehr einfältigen Kommissar, der sich mal kurz von ihrem schönen Aussehen blenden lässt, nur den Kopf schütteln konnte.
"Die Chefin" bietet solide Unterhaltung und lässt sich flüssig lesen. Allerdings schafft es die Geschichte durch viele zu viele Klischees und ein paar Logiklücken leider nicht, in die Tiefe zu tauchen. So ergibt es keinen richtigen Sinn, dass Betty hungert und vorgibt kein Geld zu haben, dann aber mal eben Schmuck für eine Viertel Million Mark verkaufen kann, um die Firma zu retten. Auch der Kommissar konnte kaum trotteliger sein, verfällt er ihr doch vom ersten Augenblick an. Alles an in allem muss ich leider sagen, dass ich "Die Chefin" eher für einen schwächeren Romane von Hammesfahr halte. Sie kann es definitiv besser!
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