Titel: Jesus von Texas
Autor: D.B.C. Pierre
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2004
Seitenzahl: 383
Cover: © Aufbau Verlag
Begonnen: 12.07.2023
Beendet: 15.07.2023
Vernon Little sitzt, nach dem sein Kumpel Jesus 16 Klassenkameraden und sich dann selbst getötet hat, in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, an dem Amoklauf beteiligt gewesen oder zumindest davon gewusst zu haben. Doch Vernon hat nichts dazu zu sagen, noch nicht einmal, als sich ganz Amerika an seine Fersen heftet ...
Das Debüt von D.B.C. Pierre fühlt sich beim Lesen teilweise wie ein Schlag in die Magengrube an. Sprachlich lässt sich das Werk sicherlich gut mit Joe R. Lansdale vergleichen, gerade was den schwarzen Humor und auch die Härte anbelangt. Allerdings wirkt die Story dagegen sehr lahm und kann leider nicht wirklich "rocken".
Vernon Little ist hier leider auch ein sehr schwieriger Charakter, der von Anfang an nicht zugeben will, dass er während dem Amoklauf draußen seinen Stuhlgang verrichtet hat und daher nichts gesehen hat. Er verzichtet darauf, die Leute, die verzweifelt einen Schuldigen suchen, von seiner Unschuld zu überzeugen und stürzt sich dabei selbst in den Abgrund.
Obwohl das Buch "Jesus von Texas" heißt, ist besagter Jesus, der ja die Tat begangen haben soll, nur eine Randfigur. Der Leser erfährt im Grunde nichts über ihn, seine Freundschaft zu Vernon und den Amoklauf, was für mich die größte Schwäche dieses Romans war. Es fehlt an Nähe, an Mitgefühl und an einem Hauch Sensibilität. Die Opfer selbst werden nämlich überhaupt nicht thematisiert und erscheinen unwichtig. Wir begleiten hier einfach nur einen Jungen, der von allen die Schuld in die Schuhe geschoben bekommt und damit nicht so recht umgehen kann. Die Kritik hat mich erreicht, die Story allerdings nicht ...
Das Debüt von D.B.C. Pierre ist eine gute Kritik an dem Rechtssystem und den Medien und besitzt eine herbe und unterhaltsame Sprache, konnte mich von der Story aber leider nicht begeistern ...
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| Ich vergebe 3 von 5. |
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