Titel: Christiane F. - Mein zweites Leben
Autor: Christiane V. Felscherinow, Sonja Vukovic
Genre: Biografie
Erscheinungsjahr: 2014
Seitenzahl: 336
Cover: © Kampenwand Verlag
Begonnen: 12.08.2023
Beendet: 14.08.2023
35 Jahre nach ihrer Zeit als eines der "Kinder vom Bahnhof Zoo" erzählt Christiane F. erneut von ihren Leben. Dabei wird durch ihre sehr ehrliche Art deutlich, dass sie nie irgendwo ankam und auch die Drogen niemals hinter sich lassen konnte ...
"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" habe ich erst vor gut zwei Jahren entdeckt und bin total in Christianes Geschichte versunken. So sehr, dass ich die Geschichte im selben Jahr noch einmal als Hörbuch gehört habe. Es ist die tragische Geschichte einer Süchtigen, die von der Gesellschaft früh ausgemustert wird und immer tiefer sinkt. Auch in dieser zweiten Autobiografie wird deutlich, dass Christiane wohl niemals ein stinknormales Leben führen wird. Noch immer kämpft sie mit ihrer Sucht, Krankkeiten, dem Jugendamt und der Presse, die irgendwann ein ganz eigenes Bild von ihr erschaffen hat. Ich mag mir gar nicht vorstellen, unter welchem Druck sie nach dem Erfolg des Buches und des Films gestanden hat!
Spannend war zu sehen, mit welchen Persönlichkeiten sie in Kontakt kam. So hat es mich überrascht, dass sie sogar tiefen Einblick in den Diogenes-Verlag hatte und sogar meine Lieblingsschriftstellerin Patricia Highsmith kannte. Ich fand es erstaunlich, wie Christiane zu so vielen Bekannt- und auch Freundschaften kam. Bewundernswert sind hier tatsächlich jene Menschen, die ihr bereitwillig und aufopferungsvoll halfen. Auch die viele Männerbeziehungen zeigen, dass Christianes größtes Problem wohl ihre Einsamkeit war, mit der sie nicht umgehen konnte.
In dieser Biografie zeichnet Christiane ungeschönt auch die vielen Tiefpunkte ihres Lebens auf. Zum einen sind da natürlich die Schwierigkeiten mit ihrem Sohn, der ihr irgendwann sogar weggenommen wird. Zum anderen aber auch die Drogen, von denen sie niemals loskommt und ihre Wut dem System gegenüber, das es nie besonders gut mit ihr meinte. Die Journalistin Sonja Vukovic fügt zudem zwischen den Kapiteln noch einige Fakten über die Entwicklungen der Drogenszene ein, die es für mich allerdings nicht unbedingt gebraucht hätte. Passend fand ich, dass Christiane ihre Fehler selbst erkennt und analysiert. Meiner Meinung nach ist diese Biografie nach "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" kein echtes Muss, aber doch ein Buch, das zeigt, dass wohl jedes Leben aus Höhen und Tiefen besteht!
Das klingt echt gut. Muss ich mir mal merken ^^
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