Titel: Auch du stirbst, einsamer Wolf
Autor: Fritz Mertens
Genre: Bericht, Biografie
Erscheinungsjahr: 1989
Seitenzahl: 390
Cover: © Diogenes
Begonnen: 17.06.2024
Beendet: 20.06.2024
Fritz Mertens, der zwei Menschen auf den Gewissen hat, beschreibt in diesem Buch seinen Weg in den Abgrund. Dabei beginnt er mit seiner Zeit, als er eine Lehre anfing, sich aber immer wieder zu gewissen unüberlegten Handlungen hinreißen ließ und schließlich aus Deutschland flüchtete, um bei der Fremdenlegion unterzukommen. Doch auch als Soldat begeht er einen entscheidenden Fehler und irrt weiter umher, um irgendwann in Afrika zu landen und auch dort von der Polizei aufgegriffen zu werden ...
"Auch du stirbst, einsamer Wolf" führt den sehr nüchternen Bericht des zweifachen Mörders Fritz Mertens fort. Den Vorgängerband namens "Ich wollte Liebe und lernte hassen!", in dem es anscheinend um seine Kindheit und Jugend geht, habe ich allerdings nicht gelesen. Ich halte es aber nun nach der Lektüre dieses Buches fürs sinnvoll, zu erst den Anfang seiner Lebensgeschichte zu lesen. Vielleicht kann man dann gewisse Verhaltensmuster besser nachvollziehen als ich es bei diesem Werk konnte.
Fritz Mertens beschreibt in diesem Buch mehrere Etappen seines Lebens. Vieles, wie beispielsweise die kurze Zeit bei der Fremdenlegion oder auch sein Umherirren durch Frankreich und schließlich auch sein Weg nach Afrika - empfand ich als interessant, doch seine ganzen Frauengeschichten und seine Art, alles und jeden relativ schnell zu verurteilen, empfand ich als abstoßend. Er schiebt hier vieles dem Zufall zu und versucht das letztendliche Verbechen, das nur relativ kurz am Ende beschrieben wird, damit wohl zu rechtfertigen.
Mich konnte dieser Bericht nicht so recht packen und mitreißen. Es wirkte auf mich auch eher so, als würde Mertens sich vor gewissen Schilderungen bewusst drücken. Gefühle beschreibt er hier kaum. Es geht im Grunde nur um gewisse Ereignisse, die für ihn prägend waren und sich durchaus wie Teil eines Romans lesen, mich aber dem Verfasser nicht sonderlich nahe gebracht haben. Der Mörder wollte Verständnis haben und ja, ich kann nachvollziehen, dass er sich in der Gesellschaft nicht wohl fühlte, aber dennoch denke ich, dass er sich letztendlich bewusst für diesen Weg, der ihn in den Abgrund führte, entschieden hat. Letztendlich hatte er immer die Wahl, bei jeder einzelnen hier zu lesenden Etappe seines Lebens ...
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