Donnerstag, 31. Juli 2025

[Rezension] Die Betrogene - Charlotte Link

 


Titel: Die Betrogene

Autor:  Charlotte Link

Genre: Roman, Krimi

Erscheinungsjahr: 2015

Seitenzahl: 640
Cover: © Blanvalet
Begonnen: 25.06.2025
Beendet: 29.06.2025


Kate Linvilles Vater wird ermordet aufgefunden. Das animiert Kate, die selbst Polizistin bei Scotland Yard ist, eigene Ermittlungen anzustellen - besonders da sie dem alkoholkranken Ermittler vor Ort nicht traut. Dabei stößt sie auf Geheimnisse aus dem Leben ihres Vaters, die ihre gesamte Welt auf den Kopf stellen ...

Dieses Jahr habe ich nun schon drei hochspannende Werke von Charlotte Link gelesen, die absolut süchtig gemacht haben. Leider konnte "Die Betrogene" da aber nicht mithalten. Es ist der erste Teil rund um die sehr einsame und verloren wirkende Ermittlerin Kate Linville, die hier ihren Vater verliert und selbst ermitteln muss.

Es gibt wie immer mehrere Handlungsstränge, die alles vorantreiben. Erzählt wird hier auch von dem Drehbuchautor Jonas, der mit seiner Frau und seinem Adoptivsohn in einem abgelegenen Ferienhaus Ruhe sucht - dann aber von einem entflohenen Verbrecher aufgesucht und bedroht wird. Dieser Strang diente für mich aber nur zum Füllen und es hat mich etwas enttäuscht, dass es letztendlich gar keinen echten Zusammenhang zu dem Fall gibt.

Es gibt wieder einige gute Wendungen und Überraschungen, aber die Spannung selbst verpufft immer wieder zu schnell. Ich hatte das Gefühl, dass Link hier krampfhaft versucht eine gewisse Länge zu erreichen. Die Ermittlungen liefen mir zu schleppend ab und Kate selbst hätte mehr Tiefe vertragen. Für mich war "Die Betrogene" eher eine durchschnittliche Krimikost, bei der mir der von der Autor mittlerweile gewohnte Sog fehlte.



Nach drei echt starken und hochspannenden Romanen von Charlotte Link habe ich nun wieder ein schwächeres Buch erwischt. Ein klassisch aufgebauter Ermittlerkrimi, der leider sehr gestreckt wirkt und bei dem die Spannung zu schnell verpufft ...

Ich vergebe 3 von 5.

Dienstag, 29. Juli 2025

[Rezension] Sommerschwestern - Judy Blume

 


Titel: Sommerschwestern

Autor:  Judy Blume

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1999

Seitenzahl: 382
Cover: © Heyne
Begonnen: 24.06.2025
Beendet: 27.06.2025


Victoria und Caitlin verbringen viele Sommer gemeinsam am Meer und werden auf diese Weise zu Sommerschwestern - obwohl sie charakterlich sehr verschieden sind. Gemeinsam werden sie erwachsen, doch jede für sich muss eigene Erfahrungen sammeln und den eigenen Weg finden. Erst zu Caitlins Hochzeit treffen sie sich als Erwachsene wieder und für Victoria ist es ein großer Schock, wen Caitlin heiraten will ...

Hinter dem unscheinbaren und leider auch sehr unpassenden Cover verbirgt sich hier die Geschichte zweier Mädchen, die auf ganz unterschiedliche Art erwachsen werden. Wir begleiten Victoria und Caitlin viele Sommer lang, erleben, wie sie ihre Sexualität gemeinsam und schließlich auch getrennt voneinander entdecken, sich verlieben und sich dann in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Victoria genießt es, Teil einer Familie sein zu können, während Caitlin versucht, sich von dieser Familie zu lösen.

Immer wieder lässt die Autorin mitten in den Kapiteln auch die Nebencharaktere zu Wort kommen, die ihre Sichtweise zu gewissen Situationen mitteilen. Das empfand ich als interessanten Stil, auch wenn dies mich ein klein wenig aus der Handlung gerissen hat.

Leider fehlt es dem Roman ein wenig an Tiefe. Gerade in der ersten Hälfte geht es im Grunde nur um das Entdecken der eigenen Sexualität. Zum Erwachsenwerden gehört meiner Meinung aber noch viel mehr. So wundert es auch nicht, dass gerade Victoria später als Erwachsene einen für mich doch sehr einfachen und auch langweiligen Weg einschlägt. Das Ende von Caitlin empfand ich aber als sehr passend und aufwühlend. Insgesamt für mich ein lesenswerter Sommerroman!




Ein Roman über eine Frauenfreundschaft, das Erwachsenwerden und vor allem das Entdecken der eigenen Sexualität. Es fehlt leider nur etwas an Tiefe ...

Ich vergebe 5 von 5.

Sonntag, 27. Juli 2025

[Rezension] Das grobmaschige Netz - Håkan Nesser


Titel: 
Das grobmaschige Netz

Autor:  Håkan Nesser

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 1999

Seitenzahl: 256
Cover: © btb
Begonnen: 23.06.2025
Beendet: 25.06.2025


Janek Mitter erwacht nicht nur mit einem mörderischen Kater, sondern findet auch noch seine Ehefrau Eva ermordet in der Badewanne. Er kann sich an den letzten Abend nicht mehr erinnern, ist sich aber sicher, dass er Eva nicht getötet hat. Vor Gericht wird ihm allerdings nicht geglaubt. Nur Van Veeteren ahnt, dass hinter diesem seltsamen Fall mehr stecken könnte ...

Hakån Nessers psychologischen Krimis ohne Ermittler haben es mir angetan, mit seinen Ermittlergeschichten tue ich mich allerdings sehr schwer. Zuletzt war "Die Tote vom Strand" auch ein großer Flop für mich. Dennoch ziehen mich Nessers Krimis nach wie vor magisch an. "Das grobmaschige Netz" konnte mich glücklicherweise von der ersten Seite an in den Bann ziehen können.

Der Fall ist dabei angenehm abgründig, haben wir hier doch einen Mann, der sich nicht erinnern kann und auch kaum um seine tote Frau trauert. Er wirkt wie der Mörder, doch es wird schnell klar, dass eine ganz andere Geschichte dahintersteckt. Schließlich kommt es auch zu weiteren Morden.

Zum allerersten Mal konnte ich nun auch Van Veeteren näher kommen. Er ist kein leichter Charakter, doch hier in diesem Buch fand ich seine Herangehensweise sehr beeindruckend. Das hat die zum Ende hin etwas zähen Ermittlungen definitiv aufgepeppt.

Ich bin froh, nun einmal einen Ermittlerkrimi von Hakån Nesser gelesen zu haben, der mich wirklich gut unterhalten konnte. Hier passt alles zusammen und besonders die sehr bittere, melancholische Auflösung hat mir gefallen. Ich hoffe, dass dies kein einmaliger Glücksgriff war.


Das grobmaschige Netz besitzt eine sehr fesselnde Story und ein gelungenes Ende. Endlich mal ein Van-Veeteren-Krimi, der mich begeistern konnte!


Ich vergebe 5 von 5.

Freitag, 25. Juli 2025

[Rezension] Ein Jahr ohne Juli - Liz Kessler


 Titel: Ein Jahr ohne Juli

Autor:  Liz Kessler

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2011

Seitenzahl: 334
Cover: © RM Buch und Medien
Begonnen: 20.06.2025
Beendet: 24.06.2025


Jenny und Juli sind allerbeste Freundinnen und verbringen ihre Ferien immer am selben Ort. In diesem Jahr ist jedoch alles anders. Jenny steigt in einen alten Fahrstuhl, der sie in die Zukunft bringt - und was sie dort herausfindet, könnte kaum schrecklicher sein. Kann sie den Lauf der Zeit irgendwie beeinflussen, um die Menschen, die sie liebt, vor all den Schmerzen zu beschützen?

"Ein Jahr ohne Juli" ist ein flott erzähltes Jugendbuch über ein Mädchen, das mit einer unfassbaren Katastrophe konfrontiert wird, die nicht nur ihre Freundschaft zu Juli beenden soll, sondern auch Auswirkungen auf ihre eigene Familie hat. Es war spannend und auch sehr emotional zu erleben, wie Jenny herausfindet, was sich alles in den folgenden Jahren verändert wird - durch einen einzigen Fehler! Kann sie es irgendwie schaffen, diesen Fehler zu verhindern?

Erzählt wird die Geschichte einer Freundschaft, um die Jenny wie eine Löwin kämpft. Das hat mich so stark berührt, dass mir am Ende sogar die Tränen kamen. Mir gefiel die kleine Zeitreise hier und auch wenn gewisse Dinge vorhersehbar sind, konnte ich das Buch am Ende kaum aus der Hand legen. Ein toller Jugendroman über eine wundervolle Freundschaft!


Eine Zeitreise führt in diesem Jugendroman dazu, dass ein Mädchen um ihre Freundschaft kämpfen muss. Ein unterhaltsames und berührendes Jugendbuch!


Ich vergebe 5 von 5.

Mittwoch, 23. Juli 2025

[Rezension] Die Laurel und Hardy-Liebesgeschichte und andere Erzählungen - Ray Bradbury

 


Titel:  Die Laurel und Hardy-Liebesgeschichte und andere Erzählungen - Ray Bradbury

Autor:  Ray Bradbury

Genre: Kurzgeschichten

Erscheinungsjahr: 1990

Seitenzahl: 346
Cover: © Diogenes
Begonnen: 17.06.2025
Beendet: 23.06.2025


In 23 sehr abwechslungsreichen Kurzgeschichten erzählt Ray Bradbury von der Zukunft, der Gegenwart und der Vergangenheit. Es geht um Zeitreisen, um Gespenster, Kindheitserinnerungen, die Unbeständigkeit der Liebe und auch um das Leben an sich, das viel zu oft in eine Sackgasse führt.

Ray Bradbury gehört für mich zu den größten und talentiertesten Schriftstellern und auch diese Kurzgeschichtensammlung fand ich sehr unterhaltsam. Schon die Einstiegsgeschichte namens "Der Toynbee-Konvektor", in der es um einen Zeitreisenden geht, der die Welt verändert, hat mich absolut gepackt. Hier zeigt sich auch Bradburys Kritik an unserer Gesellschaft sehr gut.

Geschichten wie "Die Falltür", "Banshee, die Todesfee" oder auch "Das Ding am Kopfende der Treppe" sind klassische Gruselgeschichten, die mir auch einige Schauer über den Rücken liefen ließen. In einigen Storys geht es auch um die Liebe, wie auch in der Titelgebenden Geschichte, die für mich allerdings nicht die stärkste in dieser Sammlung war.

Ein paar wenige Geschichten konnten mich nicht so recht abholen, andere haben sich dafür - auch aufgrund des Humors - bei mir eingebrannt. Brillant fand ich hier "Colonel Stonesteels handgefertigte echt ägyptische Mumie", in der ein Colonel selbst für ein wenig Action in seinem Ort sorgt und einem Jungen den Weg weist. Mir hat diese Sammlung ausgesprochen gut gefallen. Für mich gehört Bradbury zu den Autoren, die man auf jeden Fall lesen sollte!



Eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Geschichtensammlung, die zeigt, wie umfangreich Ray Bradburys Werke doch sind!


Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 21. Juli 2025

[Rezension] Die Hexenjagd von Salem Falls - Jodi Picoult

 


Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls

Autor:  Jodi Picoult

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 480
Cover: © Piper
Begonnen: 16.06.2025
Beendet: 20.06.2025


Jack wird aus dem Gefängnis entlassen und will in Salem Falls einen Neuanfang wagen. Doch schnell finden die Leute heraus, dass er einst als Lehrer ein Mädchen missbraucht haben soll. Und dann ist da plötzlich auch noch Gillian, die plötzlich behauptet, dass er sie vergewaltigt hat ...

"Die Hexenjagd von Salem Falls" erzählt von der Gesellschaft, die selten zweite Chancen gibt und immer nur das sieht, was sie sehen will. Das Opfer ist hier nun Jack, der eigentlich nur friedlich leben will, aber mit vielen Vorurteilen und auch neuen Anschuldigungen zu kämpfen hat.

Sehr vielschichtig beschreibt die Autorin hier eine moderne Hexenjagd, die auf einen Mann gemacht wird. Selbst Addie, die sich in Salem Falls in ihn verliebt, bekommt Zweifel, denn schließlich besitzt sie selbst eine düstere Vorgeschichte. 

Das Wicca-Thema wird spannend aufgegriffen und eingebaut. Am Ende gibt es wie immer eine Gerichtsverhandlung, die kaum spannender sein könnte. Jodi Picoult gehört für mich zu den wenigen Autoren, die einen Prozess wirklich anschaulich und lebendig beschreiben können. Emotional war das Buch wieder eine echte Achterbahnfahrt. Ich war wirklich wütend auf all diese Menschen, die so vorschnell urteilen. Auch in der heutigen Zeit können Menschen noch immer gnadenlos sein und eine Lüge kann ein ganzes Leben zerstören! Für mich war auch dieses Buch von Jodi Picoult wieder einmal ein echtes Highlight!


Eine moderne Hexenjagd in einer kleinen Stadt, die aufzeigt, wie gnadenlos Menschen auch noch in der heutigen Zeit sein können! Ein Highlight!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Samstag, 19. Juli 2025

[Rezension] Schattenfeuer - Dean Koontz

 


Titel: Schattenfeuer

Autor:  Dean Koontz

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1989

Seitenzahl: 478
Cover: © Heyne
Begonnen: 12.06.2025
Beendet: 16.06.2025


Rachael will sich von ihrem Ehemann Eric scheiden lassen, doch da verstirbt er plötzlich durch einen tragischen Unfall. Kurz darauf verschwindet seine Leiche aus der Leichenhalle und Rachael spürt, dass er zurückgekehrt ist und Rache will ...

"Schattenfeuer" besitzt eine interessante Ausgangslage, bietet jedoch kaum Überraschungen. Alles ist recht offensichtlich. Der Genetiker Eric stirbt, kehrt dann aber zurück und Rachael, die nun einen neuen Mann an ihrer Seite hat, lässt sich auf ein typisches Katz-Maus-Spiel ein. 

Das Buch ist leider mal wieder sehr actionlastig und ist eher ein Actionthriller als ein Horrorroman. Rachaels neuer Freund ist natürlich auch ein Ex-Soldat, der.sich natürlich durchkämpfen kann. Es gibt die klassische Verfolgungsjagd, an die sich Koontz klammert, um für Spannung zu sorgen, denn ansonsten bietet die Story im Grunde nichts. Es gibt keine Wendungen oder Überraschungen, kaum Kreativität und leider auch keinerlei Charaktertiefe. Leider mal wieder ein Werk, bei dem Koontz allein auf cinematische Effekte und Quantität gesetzt hat.


Leider war "Schattenfeuer" mal wieder ein furchtbar frustrierender Roman von Koontz, der mit einer endlosen Verfolgungsjagd langweilt und mehr wie ein Actionfilm als wie ein Schauerroman wirkt ...

Ich vergebe 2 von 5.

Donnerstag, 17. Juli 2025

[Rezension] Heldensommer - Andi Rogenhagen

 


Titel: Heldensommer

Autor:  Andi Rogenhagen

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2011

Seitenzahl: 352
Cover: © Bastei Lübbe
Begonnen: 11.06.2025
Beendet: 16.06.2025


Philipp steckt mitten in der Pubertät und deswegen reagiert er auch alles andere als erwachsen als ihm der verhasste französische Austauschlehrer eine Sechs gibt und er deswegen sitzen bleib. Kurzerhand trampt er mit seinem Freund Borawski nach Frankreich, im Gepäck hat er einen Soldatenkopf, den er auf dem Lieblingsdenkmal seines Lehrers platzieren will. Doch von Anfang an kommt es zu zahlreichen Hürden, die Philipp überwinden muss und dann ist da auch noch dieses Mädchen ...

"Heldensommer" hat mich vom Stil und dem unterhaltsamen Roadtrip an "Tschick" erinnert, das ich vor vielen Jahren wirklich großartig fand. Philipp jagt einer echt saublöden Idee hinterher. Doch wie es immer so ist, führen die blödesten Ideen  auch zu den größten Abenteuern und damit auch zu den besten Erinnerungen.

Der Roadtrip von Philipp und Borawski fühlt sich hier beim Lesen wirklich wie ein riesiges Abenteuer an, denn die beiden haben eigentlich nur ein Ziel, aber keinen echten Plan. Ich habe mir beim Lesen oft gedacht, wie froh ich bin, kein Junge zu sein!

Der Humor hat mir gut gefallen, auch wenn dieser recht schnell anstrengend werden kann. Zum Ende hin verliert er sich auch ein wenig, denn für mich kam die kleine "Liebesgeschichte" eine Spur zu spät und wird ein wenig zu schnell abgehandelt. Man wird eh schon extrem schnell durch die Story gejagd, da hätte ich mir ein oder zwei etwas ruhigere Momente gewünscht. Gerade auch, weil es bei diesem Roadtrip eben auch ums Erwachsenwerden geht. "Heldensommer" wird mir auf jeden Fall aber als sehr cooles Buch in Erinnerung bleiben.



"Heldensommer" erzählt von einem witzigen Roadtrip nach Frankreich, der mal wieder beweist, dass aus den blödesten Ideen immer die besten Erinnerungen entstehen.


Ich vergebe 4 von 5

Dienstag, 15. Juli 2025

[Rezension] Schlaf nicht, wenn es dunkel wird - Joy Fielding


 Titel: Schlaf nicht, wenn es dunkel wird

Autor:  Joy Fielding

Genre: Roman, Thriller

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 352
Cover: © Goldmann
Begonnen: 10.06.2025
Beendet: 12.06.2025


Die Krankenschwester Terry Painter sucht eine neue Mieterin für ihr Gartenhaus und findet diese in Alison, die ihr wirklich perfekt erscheint. Schnell schleichen sich jedoch erste Zweifel an, denn Alison lügt und weicht gewissen Fragen aus. Als dann auch noch Alisons Bruder auftaucht, droht alles zu eskalieren ...

"Schlaf nicht, wenn es dunkel wird" ist von der allerersten Seite sehr fesselnd und sorgt sogar für einige unheimliche Momente. Die neue Mieterin tritt zu perfekt auf, macht Terry Geschenke und dringt immer tiefer in ihr Leben ein. Terry ist sich sicher, dass sie irgendeinen Plan verfolgt. Hat es vielleicht etwas mit ihrer letzten Mieterin zu tun, die einfach verschwand? Das deutet zumindest ein Anrufer an, der Terry parallel tyrannisiert.

Ich habe nun schon sehr viele Bücher von Joy Fielding gelesen, die allesamt nicht mit ihrem Erstlingswerk "Lauf, Jane, Lauf" mithalten konnten. Doch nun habe ich endlich mal wieder einen echten Psychothriller erwischt, der eine bitterböse Wendung bereithält und dafür gesorgt hat, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das Ende in der Form habe ich nicht erwartet, vermutlich da Fielding sonst kaum Überraschungen und Wendungen einbaut. Für mich gehört "Schlaf nicht, wenn es dunkel wird" definitiv zu ihren besten und stärksten Büchern!




Ein wendungsreicher Psychothriller über eine rätselhafte Mieterin, der sicherlich zu den besten Werken von Joy Fielding gehört!

Ich vergebe 5 von 5.

Sonntag, 13. Juli 2025

[Rezension] Nicht ohne dich - Mary Sullivan


 Titel: Nicht ohne dich

Autor:  Mary Sullivan

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2004

Seitenzahl: 224
Cover: © Goldmann
Begonnen: 08.06.2025
Beendet: 11.06.2025



Seit dem Tod ihres Zwillingsbruders redet Emily nicht mehr. Ihre sechs Geschwister versuchen alles, um zu ihr durchzudringen, doch dabei verdrängen sie das, was mit Ham passiert ist, einfach. Alles spitzt sich zu, als der Vater in den Sommerferien wieder nach Martha's Vineyard fahren will - dem Ort des Unglücks ...

In "Nicht ohne dich" erzählt Mary Sullivan von einer Familie, die nach dem Tod eines Kindes wie gewohnt weiterlebt. Damit kommt Emily jedoch nicht klar, denn Ham spukt weiterhin in ihrem Kopf herum und immer wieder blitzen Erinnerungen an den Tag des Unglücks auf. Erinnerungen, die irgendwann andeuten, dass es vielleicht kein Unfall war. Emily schweigt jedoch, weil sie nicht die richtigen Worte findet, über alles zu sprechen.

Der relativ kurze Romane ist sehr melancholisch, denn dem Leser wird schnell klar, dass es in dieser Familie schon lange keine Harmonie mehr gibt. Alle klammern sich an einen Alltag, der schon lange nicht mehr funktioniert. Der Vater dominiert alle mit Regeln und Gewalt. Viele Momente gehen hier sehr nah, denn auch die Kinder erkennen die zahlreichen Fehler, die ihr Vater begeht.

Für mich war es eine intensive Lektüre, zeitgleich hatte ich aber auch das Gefühl, dass der Roman noch unvollendet ist. Die Geschwister - sieht man von Elisabeth Ruth ab - werden kaum charakterisiert und die Erinnerungen wirken recht wirr in das aktuelle Geschehen eingebaut. 100 Seiten mehr hätten alles sicherlich runder gemacht.



In intensiver Einblick in eine längst zerbrochene Familie, die versucht, einen Alltag aufrechtzuerhalten, der die kleine Emily noch weiter in den Abgrund zerrt. Ein interessanter Roman, dem aber etwas mehr Zeit fällt ...


Ich vergebe 4 von 5

Samstag, 12. Juli 2025

[Rezension] Das Versprechen der Freiheit - Rachel Rhys


 Titel: Das Versprechen der Freiheit

Autor:  Rachel Rhys

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2020

Seitenzahl: 476
Cover: © Blanvalet
Begonnen: 05.06.2025
Beendet: 10.06.2025


Kurz vor dem zweiten Weltkrieg nimmt Lily Shepherd an einem Programm der englischen Region teil und landet dort auf dem Ozeandampfer namens Orontes, um in Australien ein neues Leben zu beginnen. An Bord des Schiffes offenbart sich ihr eine ganz neue Welt, die von dem Beginn des Krieges nur leicht berührt wird. Eine Welt, die aber dennoch aus vielen Geheimnissen besteht ...

Das Schiff, auf dem sich ganz unterschiedliche Menschen versammeln, bietet einen grandiosen Schauplatz und etzeugt eine nahezu beklemmende Atmosphäre. Denn an Bord stellen nicht nur Klassenunterschiede ein Problem dar, sondern auch die verschiedenen Länder, aus denen die Passagiere stammen. Schließlich droht der Krieg und so werden gewisse Personen schnell als Feinde betrachten. Wie beispielsweise die Jüdin Maria, die im Verlauf ein schreckliches Schicksal erwartet.
 
Die Protagonistin Lily ist recht naiv und unerfahren, besitzt aber selbst auch eine dunkle Vergangenheit, vor der sie flieht. Sie verliebt sich an Bord und gerät gleichzeitig an Eliza und Max, die ein wohlhabendes, sber sehr unglückliches Ehepaar sind. So sind Konflikte natürlich vorprogrammiert. 

Stellenweise ist "Das Versprechen der Freiheit" etwas zu ruhig erzählt, wodurch es ein paar langatmige Abschnitte gab. Diese Ruhe kann die Autorin auch nicht so recht durchbrechen, wodurch das Buch ein wenig träge wirkt. Dennoch hat mich gerade die Auflösung am Ende echt überrumpelt, da ich damit nicht ansatzweise gerechnet hätte! Mir hat die Geschichte gefallen!


Sehr ruhig erzählt die Autorin von den Passagieren eines Schiffs, das sich kurz vor dem Ausbruch des Krieges auf den Weg nach Australien macht und dabei an Bord eine eigene Realität erschafft. Das Ende ist überraschend!

Ich vergebe 4 von 5