Titel: Das fünfte Kind
Autor: Doris Lessing
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1997
Seitenzahl: 224
Cover: © btb
Begonnen: 02.07.2025
Beendet: 04.07.2025
Harriet und David wollen eine große Familie mit möglichst vielen Kindern haben. Deshalb ziehen sie in ein riesiges Haus und bekommen innerhalb weniger Jahre vier Kinder. Während ihrer fünften Schwangerschaft erkennt Harriet aber, dass dieses Mal irgendwas anders ist. Ben wirkt schon in ihrem Mutterleib sehr stark und brutal. Als der Junge geboren wird, entpuppt er sich nicht nur als sehr kräftig, sondern auch als sehr gewalttätig. Er passt einfach nicht in die Familie ...
"Das fünfte Kind" war nun mein zweiter Versuch, mich an die Werke von Doris Lessing heranzutasten. Ein anderes Buch hatte mich leider stark getriggert. Mit dem Stil der Autorin musste ich auch bei diesem Werk etwas kämpfen. Anfangs fiel es mir schwer, in die Geschichte hineinzufinden, denn in den ersten fünfzig Seiten handelt sie recht nüchtern erst einmal Hariets und Davids Lebensgeschichte ab. Beide streben nur danach, eine möglichst große Familie zu bekommen. Von echter Liebe ist bei ihnen kaum etwas zu spüren und so verläuft alles bis zu dem Geburt des fünften Kindes recht nüchtern ab.
Interessant wird es erst, als Ben zur Welt kommt und er von seinen Eltern und dem Rest der Familie sofort als Sonderling wahrgenommen wird. Sie bezeichnen ihn so oft als Monster oder auch als stumpfsinnigen Urzeitmenschen, dass ich einfach Mitleid empfinden musste - ganz gleich wie viel Gewalt er zeigte.
Ben steht im Fokus des gesamten Familienlebens und dadurch werden natürlich auch die anderen Kinder vernachlässigt. Harriet steht hier vor vielen Fragen und Entscheidungen. Soll er in eine Klinik geschickt werden? Stellt er eine Gefahr für seine Geschwister dar? Ist er überhaupt kompatibel mit der Welt dort draußen, wenn er schon innerhalb der Familie keinen Platz finden kann?
Einiges wurde für mich nur zu kurz angeschnitten und das Ende kam mir etwas ernüchternd vor. Diese Ernüchterung passte allerdings auch zum Stil und zur Geschichte. Ein ausgesprochen düsteres Buch!
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