Sonntag, 9. August 2015

[Rezension] Broken Dolls - James Carol

Titel: Broken Dolls
Originaltitel: Broken Dolls
Autor: James Carol
Verlag: dtv
Genre: Thriller, Psychothriller
Seitenzahl: 384
ISBN:  978-3423215503 
Cover und Inhaltsangabe © dtv




„Er ist kein gewöhnlicher Ermittler. Jefferson Winter ist Profiler. Und der Sohn eines berüchtigten amerikanischen Serienmörders. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, grausame Täter wie seinen Vater zur Strecke zu bringen. Doch manchmal fragt er sich, ob er etwas von dessen dunkler Seite geerbt hat. Und ob das der Grund dafür ist, dass er sich so gut in sadistische Mörder hineinversetzen kann …
Für einen besonders verstörenden Fall wird er nach England gerufen: Bereits vier junge Frauen sind einem perfiden Täter in die Hände gefallen, der seine Opfer nicht tötet, sondern ihnen einen Teil des Gehirns entfernt – womit er ihr Leben faktisch vernichtet. Jetzt ist eine fünfte Frau verschwunden. Jefferson muss und wird alles daransetzen, den Täter zu finden, bevor auch ihre Seele zerstört wird.“




Endlich wieder ein Thriller, der sich auch so nennen darf und der mich endlich komplett aus meinem „Thrillertief“ geholt hat. Der Schreibstil von James Carol ist sehr rasant, psychologisch sehr tiefgründig und absolut fesselnd. Das Buch hat mich schon nach den ersten Seiten direkt packend können und besitzt sogar einige sehr gruselige Momente aus der Sicht der entführten Frau, bei denen selbst mein Herz schneller schlug. Einzig der nervige und viel zu überzogene Profiler hat bei mir den Lesespaß etwas getrübt, aber dies ist wohl Geschmackssache!




Wie bereits erwähnt, kam ich mit Jefferson Winter, der Profiler, der hier in „Broken Dolls“ den wahnsinnigen Killer jagen muss, nicht ganz so gut klar. Er wirkte mir zu hart, zu schnörkellos und das trotz der Tatsache, dass er der Sohn eines berüchtigten Serienmörders ist. Mir hat eine weiche Seite an ihm gefehlt, denn für mich war er fast wie ein Roboter, weswegen ich keinerlei Bezug zu ihn finden konnte!

Jefferson Winters psychologischen Spürsinn, durch den dieser Fall mehr oder weniger gelöst wird, fand ich zwar an einigen Stellen unlogisch, aber dennoch war es interessant zu verfolgen, wie so ein Profiler  sich versucht, dem Täter zu nähern, ja fast schon in seinen Kopf eindringt. Hätte der Autor bei Jefferson jetzt noch eine weiche und menschliche Seite gezeigt, wäre der Thriller für mich absolut perfekt gewesen.

Wir erfahren auch viel aus der Sicht eines der Opfer, nämlich der zuletzt entführten Frau Rachel. Diese Abschnitte haben mir am besten gefallen, denn sie wirken gruselig und bieten Abwechslung zum anstrengenden Ermittler! Es geht hier um Leben und Tod und das merkt man auch. Ich konnte mich sehr gut in Rachel hineinversetzen und verstehen, welche angst sie in der Gefangenschaft eines solchen Irren haben musste!




„Broken Dolls“ ist ein spannungsgeladener Thriller, der mich von der ersten Seite an tief in seinem Bann gezogen hat. Die Geschichte rund um den Mörder, der Frauen mithilfe einer Lobotomie
zu willenlosen Puppen macht, war für mich wirklich erschreckend und an einigen Stellen, wo besonders diese Lobotomie im Mittelpunkt steht, musste ich ein paar Mal schlucken. Für mich ist es eine wirklich grausame Vorstellung, einen Menschen in eine leere Hülle zu verwandeln. Der Tod ist hier wirklich gnädiger!

In dem Buch folgen wir auf der einen Seite Jefferson Winter, den leider wie erwähnt sehr überheblichen Profiler, der wohl cool und überlegen wirken soll. Für mich war der Protagonist leider der schwächste Teil der Geschichte, der die Handlung hin und wieder ein wenig kaputt gemacht hat! Ich bin einfach nicht der Typ für solche Menschen ohne Ecken und Kanten, ohne Emotionen und ohne irgendeine typische Charaktereigenschaft. (Sehen wir hier mal von seiner Nikotinsucht ab!!!) Die ganze Ermittlung fand ich durchaus interessant, aber Jefferson Winter hat mich leider an einigen Stellen sehr genervt, da ich mich überhaupt nicht mit ihm identifizieren konnte.

Kommen wir nun aber zur eigentlichen Geschichte, denn die hat es in sich! Wir erleben in dem Buch, wie eine Frau entführt wird und von da an beginnt ihr auswegloser Kampf um Freiheit und darum, Leben zu dürfen. Rachel versucht so einiges, um sich dem Täter zu widersetzen, aber das funktioniert nicht so einfach. Wie Jefferson Winter schnell herausfindet haben wir es mit einem Wahnsinnigen zu tun, der nicht mehr in der Realität lebt, sondern sich eine eigene Welt erschaffen hat. Aber kann der Täter noch rechtzeitig gefunden werden?

Das Buch beinhaltet so einige überraschende Wendungen, wodurch das Buch zu keinem Moment langweilig wird. Auch das Ende und die letztendliche Auflösung hat mir sehr gut gefallen und war für mich beim Lesen nicht zu erwarten! Trotz des schwierigen Protagonisten kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen!




Rasant, packend und voller überraschender Wendungen! „Broken Dolls“ ist ein spannender und tiefgründiger Thriller, der nur durch den schwierigen und teilweise recht überheblichen Protagonisten ein wenig abgeschwächt wird!


Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.



9 Kommentare:

  1. Wow, dass hört sich nach einem guten Buch für mich an! Soeben auf der Wunschliste gelandet.

    DANKE für den Tipp!

    Herzliche Grüße

    Lenchen

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  2. Danke fürs Posten deiner Blogadresse! Ich kenne deinen Blog jedoch schon und bin auch schon Leserin! Vielleicht sollte mal öfters vorbeikommen? ! LG Verena von Books-and-cats

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  3. Ich habe das Buch auch gelesen, eine tolle kombie Lobotomie +Thriller. Mich hat die Gänsehaut gepackt :O

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  4. Huhu :-)

    Puh, ich kenne das Buch und habe es auch gelesen. Mir hat es gut gefallen, was mich störte waren die parallelen zu einem anderen Autoren. Ich bin ein riesen Fan von Cody McFayden und dieses Buch erinnerte mich stark an sein Werk Ausgelöscht.

    Dennoch hat mir das Buch gut gefallen und konnte mich unterhalten :-)

    Liebe Grüße
    Line

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    1. Hi Line :D

      "Ausgelöscht" kenne ich auch, aber ist wohl zu lange her, als dass ich eine Verbindung zu dem Buch gesehen habe! Cody McFayden schreibt auf jeden Fall auch klasse, vielleicht sogar noch eine Spur besser als James Carol. ;)

      Liebe Grüße
      Jessi

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  5. Hey :)
    Das Buch ist mir schon öfters aufgefallen und hört sich richtig gut an. Wobei ich echt was gegen ständige Rauchende Ermittler habe, sag mal, wird des immer wieder erwähnt oder ist es einfach etwas nebensächliches...Hab mal nen Thriller gelesen, da hat der Ermittler nur geraucht, wurd bestimmt 20 mal erwähnt....fand ich echt nervig ^^
    Liebe Grüße
    Tanja

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    1. Hi Tanja :D
      Mich hat dieser Ermittler auch ein wenig zur Weißglut getrieben. ich glaube, in dem Buch wurde auch an die 20 mal erwähnt, wie er sich eine Kippe ansteckt. Wäre die eigentliche Story rund um den Mörder nicht so spannend gewesen, hätte das Buch wohl zur Seite gepackt. Ich mag Raucher eh nicht, da muss ich das nicht auch noch dauernd erwähnt bekommen!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Hey Jessi,
      Raucher mag ich auch nicht, war mal selber eine, aber nachdem ich aufgehört habe, finde ich es nur noch nervig^^ Und ich finde in Thrillern ist es auch so klischeehaft....

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    3. Hi :D
      Da gebe ich dir recht, in fast jedem zweiten Thriller/Krimi ist der Ermittler ja so hart und greift entweder zur Kippe oder zum Alkohol... Wie gesagt, das Buch hier ist dann eher nichts für dich! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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