Autor: Stephen King
Genre: Roman, Dystopie
Erscheinungsdatum: 1. Januar 2006
Anzahl der Seiten: 254
Cover und Inhaltsangabe © Ullstein
"Ben Richards ist Teilnehmer der beliebten Reality-TV-Show "Menschenjagd". Die Spielregeln sind so einfach wie grausam: Er bekommt täglich Geldprämien dafür, daß er mit Hilfe des Fernsehpublikums von professionellen Killern gehetzt wird ... Wir schreiben das Jahr 2025. Reality-Shows im Fernsehen sind die populärste Form der Unterhaltung für die Massen - und der beste Weg, schnell an Geld zu kommen. Vorausgesetzt man ist verzweifelt genug. Ben Richards ist verzweifelt genug: Seine kleine Tochter ist schwer krank, und einen Arzt kann sich die Familie nicht leisten. Als Kandidat der lukrativsten, aber auch gefährlichsten Show "Menschenjagd" muß Richards 30 Tage durchhalten, dann winkt ihm eine Billion Dollar Preisgeld. Doch er wird nicht nur vor laufender Kamera von professionellen Killern gehetzt - das ganz Land ist aufgerufen, sich an der Jagd zu beteiligen."
Wieder einmal war ich total im Stephen King Fieber, nachdem ich "Menschenjagd" in einem Bücherschrank entdeckt habe. Das Buch hat mich so wie alle älteren Werke von King von der ersten Seite an in den Bann gezogen, vor allem auch, weil es sich bei "Menschenjagd" um eine leicht dystopische Geschichte handelt.
Stephen King entführt uns hier ins Jahr 2025 und beschreibt Probleme, die wir nur allzu gut aus unserer Gesellschaft kennen. "Menschenjagd" ist hierbei nicht nur ein einfacher Roman, sondern auch ein kritischer Blick auf unsere eigenen Fehler, die heute noch viel aktueller ist. Traurig, dass sich die Welt immer weiter in diese Richtung entwickelt, die King hier schon 1987 aufgezeigt hat.
Für King typisch waren wir wieder eine Vielzahl an interessanten Charakteren, die in einer sehr atmosphärischen und düsteren Welt leben müssen. Beim Lesen habe ich mich gefühlt, als würde ich selbst diese schockierende Zukunftsvision eintauchen, ich konnte den Staub in der Luft, die Armut und die Verzweiflung am eigenen Leib spüren!
- Ben Richards -
Eigentlich ist Ben Richards gar kein richtiger Held. Er ist eigentlich nur ein sehr frustrierter Mann, der das System abgrundtief hasst und dennoch keinen Ausweg kennt. Das alles geht so weit, dass er sich beim Fernsehen meldet, wo immer wieder "Freiwillige" gesucht werden, die sich zum Gespött der Zuschauer machen. So gerät Ben Richards zur "Menschenjagd".
Er hat einen guten Grund dort mitzumachen: Sein Kind ist schwer krank geworden und da er kaum Geld hat, seine Familie überhaupt zu ernähren, sieht er seine einzige Chance beim Fernsehen. Dies beweißt, welch großes Herz Ben Richards hat. Er handelt nie aus Eigennutz und sein Antrieb ist stets seine Familie.
Ich mochte Ben Richards von Anfang an. Er symbolisiert den typischen Rebell, der sich machtlos fühlt, aber dennoch immer weiterkämpft, bis zum bitteren Ende. Noch nach dem Lesen spüre ich eine eine tiefe Bewunderung ihm gegenüber.
Das Fernsehen ist der Mittelpunkt des gesamten Lebens. Dumme und kranke Menschen werden unerbittlich zur Show gestellt. So gibt es beispielsweise Shows wie "Tretmühle zum Reichtum", in der Herz-, Lungen- und Leberkranke bis zum Umfallen auf einem Rad strampeln müssen. Eine Schippe drauf legt da noch die "Menschenjagd", an die Ben Richards plötzlich teilnehmen muss.
Die "Menschenjagd" ist ein Spiel um Leben und Tod. Die Teilnehmer fliehen durch das ganze Land und werden von zahlreichen Jägern verfolgt. Das ganze Land spielt mit und kann Geld verdienen, indem die Teilnehmer angezeigt werden. Sollte diese Anzeige zum Tod führen, winken ganze 1000 Dollar.
Ben Richards muss mindestens 48 Stunden durchhalten und er, beziehungsweise seine Angehörigen, bekommen 100 Dollar pro Stunde. Zudem bekommt jeder Teilnehmer eine Kamera und die Aufgabe, jeden Tag mindestens zwei Videos aufzunehmen. Klar, dass hinter alledem mehr steckt und Ben Richards schnell begreift, dass er und die anderen Teilnehmer ausgelöscht werden sollen. Ein großes Spiel eben, bei dem das ganze Land zuschaut. Hier haben wir wieder die Gaffer, die wohl auch unser momentanes Leben bestimmen.
"Menschenjagd" ist hierbei ein sehr kritisches Buch über die Macht des Fernsehens und unsere zunehmende Sucht nach Belustigung. Wenn wir uns das heutige Fernsehprogramm so anschauen, überall sehen wir dumme, schwache und kranke Menschen, die zur Show gestellt werden, dann ist das ganze Szenario, das Stephen King hier erschaffen hat, gar nicht so abwegig.
Zudem gibt es hier wieder eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Es gibt die Armen und die Reichen, eine Politik, die aus den Ruder läuft und Menschen, die mit Gladiatorenspielen abgelenkt werden. Hauptsache, die Leute sind ruhig gestellt, ja, Hauptsache, sie haben keine Zeit, über das System nachzudenken und die ganzen Fehler zu erkennen.
Ihr merkt an dieser Stelle bestimmt, wie mich die Lektüre von "Menschenjagd" mitgenommen hat. Ich bin selbst ein großer Gegner unseres Systems, des Fernsehens und der momentanen Politik. Beim Lesen dieses sehr alten Romans hatte ich eine Gänsehaut, da vieles, das hier zwar überspitzt dargestellt wird, momentan so verdammt greifbar ist.
Natürlich ist das Buch zum Teil auch Unterhaltungslektüre. Wir begleiten Ben Richards auf seiner Flucht durchs Land, finden mit ihm gemeinsam heraus, was die Regierung geplant hat und wie sie agiert. Besonders das Ende habe ich völlig atemlos gelesen, hier hat sich Stephen King wahrlich die Seele aus dem Leib geschrieben!
Zu dem Buch gibt es auch eine Verfilmung namens "Running Man" mit einem recht unpassenden Arnold Schwarzenegger als Protagonisten. Der Film hat mit dem Buch aber außer dem Namen des Protagonisten nichts zu tun. Das Spiel wurde komplett geändert und die ganze Handlung in ein typisches Action-Schema gepresst. Ich war von dem Film maßlos enttäuscht und versuche immer noch, ihn aus dem Gedächtnis zu bekommen!
"Menschenjagd" ist für mich ein ganz großes Werk von Stephen King mit einer (leider) immer noch sehr aktuellen Gesellschaftskritik! Unbedingt lesen!
Erscheinungsdatum: 1. Januar 2006
Anzahl der Seiten: 254
Cover und Inhaltsangabe © Ullstein
"Ben Richards ist Teilnehmer der beliebten Reality-TV-Show "Menschenjagd". Die Spielregeln sind so einfach wie grausam: Er bekommt täglich Geldprämien dafür, daß er mit Hilfe des Fernsehpublikums von professionellen Killern gehetzt wird ... Wir schreiben das Jahr 2025. Reality-Shows im Fernsehen sind die populärste Form der Unterhaltung für die Massen - und der beste Weg, schnell an Geld zu kommen. Vorausgesetzt man ist verzweifelt genug. Ben Richards ist verzweifelt genug: Seine kleine Tochter ist schwer krank, und einen Arzt kann sich die Familie nicht leisten. Als Kandidat der lukrativsten, aber auch gefährlichsten Show "Menschenjagd" muß Richards 30 Tage durchhalten, dann winkt ihm eine Billion Dollar Preisgeld. Doch er wird nicht nur vor laufender Kamera von professionellen Killern gehetzt - das ganz Land ist aufgerufen, sich an der Jagd zu beteiligen."
Wieder einmal war ich total im Stephen King Fieber, nachdem ich "Menschenjagd" in einem Bücherschrank entdeckt habe. Das Buch hat mich so wie alle älteren Werke von King von der ersten Seite an in den Bann gezogen, vor allem auch, weil es sich bei "Menschenjagd" um eine leicht dystopische Geschichte handelt.
Stephen King entführt uns hier ins Jahr 2025 und beschreibt Probleme, die wir nur allzu gut aus unserer Gesellschaft kennen. "Menschenjagd" ist hierbei nicht nur ein einfacher Roman, sondern auch ein kritischer Blick auf unsere eigenen Fehler, die heute noch viel aktueller ist. Traurig, dass sich die Welt immer weiter in diese Richtung entwickelt, die King hier schon 1987 aufgezeigt hat.
Für King typisch waren wir wieder eine Vielzahl an interessanten Charakteren, die in einer sehr atmosphärischen und düsteren Welt leben müssen. Beim Lesen habe ich mich gefühlt, als würde ich selbst diese schockierende Zukunftsvision eintauchen, ich konnte den Staub in der Luft, die Armut und die Verzweiflung am eigenen Leib spüren!
- Ben Richards -
Eigentlich ist Ben Richards gar kein richtiger Held. Er ist eigentlich nur ein sehr frustrierter Mann, der das System abgrundtief hasst und dennoch keinen Ausweg kennt. Das alles geht so weit, dass er sich beim Fernsehen meldet, wo immer wieder "Freiwillige" gesucht werden, die sich zum Gespött der Zuschauer machen. So gerät Ben Richards zur "Menschenjagd".
Er hat einen guten Grund dort mitzumachen: Sein Kind ist schwer krank geworden und da er kaum Geld hat, seine Familie überhaupt zu ernähren, sieht er seine einzige Chance beim Fernsehen. Dies beweißt, welch großes Herz Ben Richards hat. Er handelt nie aus Eigennutz und sein Antrieb ist stets seine Familie.
Ich mochte Ben Richards von Anfang an. Er symbolisiert den typischen Rebell, der sich machtlos fühlt, aber dennoch immer weiterkämpft, bis zum bitteren Ende. Noch nach dem Lesen spüre ich eine eine tiefe Bewunderung ihm gegenüber.
Das Fernsehen ist der Mittelpunkt des gesamten Lebens. Dumme und kranke Menschen werden unerbittlich zur Show gestellt. So gibt es beispielsweise Shows wie "Tretmühle zum Reichtum", in der Herz-, Lungen- und Leberkranke bis zum Umfallen auf einem Rad strampeln müssen. Eine Schippe drauf legt da noch die "Menschenjagd", an die Ben Richards plötzlich teilnehmen muss.
Die "Menschenjagd" ist ein Spiel um Leben und Tod. Die Teilnehmer fliehen durch das ganze Land und werden von zahlreichen Jägern verfolgt. Das ganze Land spielt mit und kann Geld verdienen, indem die Teilnehmer angezeigt werden. Sollte diese Anzeige zum Tod führen, winken ganze 1000 Dollar.
Ben Richards muss mindestens 48 Stunden durchhalten und er, beziehungsweise seine Angehörigen, bekommen 100 Dollar pro Stunde. Zudem bekommt jeder Teilnehmer eine Kamera und die Aufgabe, jeden Tag mindestens zwei Videos aufzunehmen. Klar, dass hinter alledem mehr steckt und Ben Richards schnell begreift, dass er und die anderen Teilnehmer ausgelöscht werden sollen. Ein großes Spiel eben, bei dem das ganze Land zuschaut. Hier haben wir wieder die Gaffer, die wohl auch unser momentanes Leben bestimmen.
"Menschenjagd" ist hierbei ein sehr kritisches Buch über die Macht des Fernsehens und unsere zunehmende Sucht nach Belustigung. Wenn wir uns das heutige Fernsehprogramm so anschauen, überall sehen wir dumme, schwache und kranke Menschen, die zur Show gestellt werden, dann ist das ganze Szenario, das Stephen King hier erschaffen hat, gar nicht so abwegig.
Zudem gibt es hier wieder eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Es gibt die Armen und die Reichen, eine Politik, die aus den Ruder läuft und Menschen, die mit Gladiatorenspielen abgelenkt werden. Hauptsache, die Leute sind ruhig gestellt, ja, Hauptsache, sie haben keine Zeit, über das System nachzudenken und die ganzen Fehler zu erkennen.
Ihr merkt an dieser Stelle bestimmt, wie mich die Lektüre von "Menschenjagd" mitgenommen hat. Ich bin selbst ein großer Gegner unseres Systems, des Fernsehens und der momentanen Politik. Beim Lesen dieses sehr alten Romans hatte ich eine Gänsehaut, da vieles, das hier zwar überspitzt dargestellt wird, momentan so verdammt greifbar ist.
Natürlich ist das Buch zum Teil auch Unterhaltungslektüre. Wir begleiten Ben Richards auf seiner Flucht durchs Land, finden mit ihm gemeinsam heraus, was die Regierung geplant hat und wie sie agiert. Besonders das Ende habe ich völlig atemlos gelesen, hier hat sich Stephen King wahrlich die Seele aus dem Leib geschrieben!
Zu dem Buch gibt es auch eine Verfilmung namens "Running Man" mit einem recht unpassenden Arnold Schwarzenegger als Protagonisten. Der Film hat mit dem Buch aber außer dem Namen des Protagonisten nichts zu tun. Das Spiel wurde komplett geändert und die ganze Handlung in ein typisches Action-Schema gepresst. Ich war von dem Film maßlos enttäuscht und versuche immer noch, ihn aus dem Gedächtnis zu bekommen!
"Menschenjagd" ist für mich ein ganz großes Werk von Stephen King mit einer (leider) immer noch sehr aktuellen Gesellschaftskritik! Unbedingt lesen!
Hallo Jessi,
AntwortenLöschenich habe schon öfter gehört, dass "Menschenjagd" sehr gut sein soll. Momentan habe ich es einfach nicht auf der Agenda, weil mir der Realitätsbezug eine Spur zu nah ist. Für so etwas muss ich in der richtigen Stimmung sein.
Jedenfalls werde ich danach Ausschau halten - irgendwann zieht es sich hier ein.
Liebe Grüße,
Nicole