Sonntag, 29. Oktober 2017

[Rezension] Nachts (Der Bibliothekspolizist) - Stephen King

Titel: Nachts (Der Bibliothekspolizist)
Autor:  Stephen King
Genre: Horror
Erscheinungsdatum: 1991
Anzahl der Seiten: 443
Cover © Weltbild




Der Versicherungsangestellte Sam Peebles soll eine Rede halten und möchte diese natürlich perfektionieren. Von seiner Sekretärin bekommt er den Tipp, sich doch in der städtischen Bücherei nach zwei hilfreichen Büchern umzusehen, was er aber nicht ahnt: Die Bibliothekarin ist streng und duldet es nicht, wenn die Bücher zu spät zurückgebracht werden ...




Die Rezension, beziehungsweise die Rezensionen, zu "Nachts" von Stephen King habe ich mir für Halloween aufbewahrt, denn "Der Bibliothekspolizist" war eine Geschichte, die mir wieder einmal das Gruseln gelehrt hat.

Auf gut 250 Seiten beschreibt Stephen King hier wieder die typisch Ängste von Kindern, so wie wir es auch schon von "Es" kannten. Erstaunlich ist hier, wie atmosphärisch diese doch recht kurze Geschichte aufgebaut ist und welch tolle Charaktere hier vorkommen.




- Sam Peebles -

Sam ist eigentlich ein Mann, der sich vor nichts fürchtet. Dennoch flößt ihm die Bibliothek, die er schon seit Kindheitstagen nicht mehr betreten hat, Angst ein. Alles wirkt so alt und die Bibliothekarin ist streng und weist darauf hin, dass die Bibliothekspolizei nicht nur Kinder bestraft.

Natürlich verliert Sam die Bücher durch einen unglücklichen Zufall, der jedoch am Ende gar kein so großer Zufall war. Nun sieht er sich mit seinem ganz persönlichen Bibliothekspolizisten konfrontiert und muss damit in seine eigene Vergangenheit tauchen ...




"Der Bibliothekspolizist" hat bereits einen ungemein spannenden Ausgangsplot: Was passiert, denn du deine Bücher nicht rechtzeitig zurück bringst? Ich war als Jugendliche selbst Stammleser unserer Bibliothek und zum Glück habe ich immer alle Bücher pünktlich zurückgebracht.Erstaunt war ich aber, wie Stephen King es wieder einmal schafft, hier einen so friedvollen Ort in einen echten Alptraum zu verwandeln. Ich hätte nie damit gerechnet, einmal Angst vor einer Bücherei zu haben!

Die Bibliothek, die Sam Peebles hier zu Beginn betritt, ist kein Ort der Ruhe und kein Ort, an dem man sich gerne aufhalten will. Überall hängen warnende Plakate, die Bibliothekarin wirkt sehr streng und Sam ist froh, als er wieder draußen ist. Nach und nach wird ihm jedoch klar, dass die Bibliothek, die er betreten hat, so überhaupt nicht zu existieren scheint und schließlich muss er sich seiner eigenen Vergangenheit stellen, um sich dem "Bibliothekspolizisten stellen zu können ...

Die Geschichte hat mich stark an "Es" erinnert, denn auch hier muss Sam mit zwei Freunden, die er in diesem "Abenteuer" kennenlernt, gegen ein unbekanntes Wesen, das auch hier "Es" genannt wird, kämpfen. Obwohl die Geschichte nur 250 Seiten lang ist, besitzt sie einen ungemeinen Sog und eine Atmosphäre, die mir den einen oder anderen Schauer über den Rücken gejagt hat.

Interessant sind auch die Nebencharaktere. Zum einen haben wir hier die Sekretärin von Sam. Naomi ist eine äußerlich starke Frau, die aber innerlich doch sehr schwach zu sein scheint. Es ist toll zu sehen, wie sie und Sam sich näherkommen.

Am spannendsten fand ich aber Dirty Daves Geschichte. Er kennt dieses "Es" nämlich von früher und die Geschichte, die er Naomi und Sam erzählt, ist unheimlich und schockierend. Die drei müssen sich dem "Es" erneut stellen, doch werden sie es dieses Mal endgültig besiegen können?

"Der Bibliothekspolizist" war fesselnd und schockierend, vor allem, als Sam sich seiner eigenen Vergangenheit und damit seinem eigenem Bibliothekspolizist stellen muss. Der Abschnitt über sein Erlebtes aus der Kindheit ist besonders intensiv und ich kann verstehen, warum er nie wieder Lakritze mochte ... (Zufällig hatte ich beim Lesen auch Lakritze gegessen, obwohl ich sie überhaupt nicht ausstehen kann!)



Allen Leser, die bereits "Es" mochten, sollten sich auch einmal die erste Geschichte aus "Nacht" anschauen. "Der Bibliothekspolizist" weist einige Parallelen auf und besitzt ähnliche Schauermomente. Die Geschichte war mein absolutes Highlight der letzten Wochen, nein Monate, und hat mir wieder einmal gezeigt, warum Stephen King der Meister des Horrors ist!



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