Mittwoch, 7. Februar 2018

[Rezension] Blitze des Bösen - John Saul

Titel: Blitze des Bösen
Autor:  John Saul
Genre: Roman, Thriller
Erscheinungsdatum: 1996
Anzahl der Seiten: 429
Cover und Inhaltsangabe © Heyne



"Fünf Jahre lang hat ein sadistischer Serienkiller in Seattle seine perversen Leidenschaften befriedigt. Jetzt wartet er in der Todeszelle auf seine Hinrichtung.
Fünf Jahre lang hat die Journalistin Anne Jeffers die Geschichte und die Prozesse verfolgt und dafür gekämpft, dass Richard Kraven auf den elektrischen Stuhl kommt.
Am Tag der Hinrichtung will er ein letztes Mal mit Anne reden. Er beteuert ihr noch immer seine Unschuld und das es ihr leid tun werde, denn der wahre Täter wird weitermorden...
Kurz nach der Hinrichtung bekommt Anne eine furchtbare Nachricht, die ihr Leben verändern wird - weitreichend verändern. Aber das merkt sie erst als fast zu spät ist."




Auf der Suche nach gutem Horror bleibe ich immer wieder bei Stephen King, Dean Koontz und John Saul hängen. Besonders John Saul gehört für mich so den Autoren, die es tatsächlich immer wieder schaffen, bei mir für etwas Gänsehautstimmung zu sorgen.

"Blitze des Bösen" ist hierbei allerdings kein echter Horrorroman, sondern vielmehr ein Thriller, der trotz der Serienkiller-Thematik recht ruhig erzählt wird. Eine gewisse Atmosphäre ist vorhanden, aber für mich hat hier der für den Autoren so typische bedrohliche Unterton gefehlt. Mir gefallen zudem seine Bücher, in denen das Böse unschuldige Kinder befällt, deutlich mehr!




- Anne Jeffers -

Anne Jeffers ist Journalistin und hat sich für die Hinrichtung des Serienmörders Richard Kraven eingesetzt. Dieser soll zahlreiche Morde begangen haben, streiten die Taten aber nach wie vor ab. Am Tag der Hinrichtung will er noch einmal mit Anne Jeffers sprechen, die allerdings hart bleibt und felsenfest davon überzeugt ist, dass er der Killer ist und damit den Tod verdient.

Diese Härte von Anne Jeffers hat mich gleich zu Beginn abgestoßen. Sie war für mich definitiv kein Sympathieträger, eher das Gegenteil! Sie ist zwar sehr schlagfertig, aber ihr Job geht ihr dabei über alles. Für die große Story würde sie wohl alles tun und diesen Charakterzug habe ich an ihr wahrhaft gehasst.

Ab und an spielt sie in diesem Roman die liebende Ehefrau und Mutter, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie ihrem Mann und auch ihren Kindern nicht sonderlich nahe stand. Ein weiterer Punkt, der sie leider recht unsympathisch erschienen ließ.

- Glen Jeffers -

Glen ist Anne Jeffers Mann. Er ist Architekt und erleidet zu Beginn der Geschichte einen Herzinfarkt, der wohl eigentlich tödlich hätte enden sollen .. Allerdings überlebt er, hat dann allerdings schreckliche Alpträume und verliert öfter einmal die Kontrolle über seinen Körper. Sind das die Nachwirkungen des Herzstillstandes? Oder steckt da doch etwas anderes dahinter?




"Blitze des Bösen" war für mich ein eher ungewöhnlicher Roman von John Saul, was vermutlich daran lag, dass ich bisher nur Bücher von ihm gelesen habe, in denen es um Kinder geht, die in den Sog des Bösen geraten. Nun geht es in diesem Werk allerdings hauptsächlich um einen Serienmörder, der hingerichtet wird, im Anschluss allerdings zurückkehrt und scheinbar weitermordet!

Die Grundidee hat mir sehr gut gefallen. Zu Beginn setzt sich Saul auch erst einmal mit der Todesstrafe auseinander. Ist die Ermordung eines Mörder moralisch oder nicht? Was, wenn es sich dabei um einen Unschuldigen handelt? Fakt ist eins: Richard Kraven hat bis zum Schluss seine Unschuld beteuert.

Toll fand ich, dass auch der Leser erst einmal nicht weiß, ob Richard Kraven denn nun tatsächlich der gesuchte Serienmörder war. Dieses Spiel mit dem Ungewissen hat mich durch das erste Drittel de Buches rasen lassen. Fesselnd sind hier zudem die kleinen Wendungen und Überraschungen und natürlich auch die paranormale Seite des ganzen Geschehens!

Weniger positiv, ja fast schon ernüchternd, empfand ich die Charaktere, da es in dieser Geschichte leider kaum einen Sympathieträger gibt. Wir haben zwar tolle Sichtwechsel und ein paar interessante Nebencharaktere, aber für mich war leider niemand dabei, mit dem ich mitfiebern konnte! Enttäuschend fand ich leider auch den Polizisten oder vielmehr die Konstellation von dem Polizisten und Anne Jeffers!

Der Roman ist aber durchwegs spannend, wenn auch an einigen Stellen leicht vorhersehbar. Wir haben hier keinen echten Horror, nur ein paar eklige Szenen, die aber glücklicherweise doch recht kurz gehalten sind. Schade fand ich, dass auf die Geschichte des Serienkillers nicht näher eingegangen wurde. Das Ende war zwar passend, aber doch recht kurz. Ich habe das Buch dennoch gerne gelesen, auch wenn es wohl nicht zu meinen Lieblingen des Autoren gehören wird!




"Blitze des Bösen" ist ein interessanter Thriller, der mich die meiste Zeit gut unterhalten konnte! Enttäuschend waren für mich allerdings die Charaktere, die mir durchwegs unsympathisch waren und deshalb keinen Spielraum zum Mitfiebern boten. Mir haben andere Romane des Autoren deutlich besser gefallen!

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