Donnerstag, 2. Mai 2019

[Rezension] Mord ist erst der Anfang - Dagmar Hansen

Titel: Mord ist erst der Anfang
Autor:  Dagmar Hansen
Genre: Roman
Erscheinungsdatum:  2001
Anzahl der Seiten: 224
Cover und Inhaltsangabe © Goldmann




"Roman Berghäuser sieht nicht nur gut aus, er hat auch das, was man das "gewisse Etwas" nennt. Mit seiner Sensibilität und seinem Charme verzaubert er die Frauen. Auch Miriam ist dem jungen Lehrer hoffnungslos verfallen. Doch muss sie ihre Liebe geheim halten, denn Roman ist glücklich verheiratet - und das ausgerechnet mit Miriams bester Freundin Anna. So begnügt sich Miriam damit, Single zu bleiben und das Objekt ihrer Begierde nur von ferne anzuhimmeln. Aber eines Tages soll sie ihre Chance bekommen ..."




In Bücherschränken findet man sehr oft ganz alte, längst vergessene Bücher von doch recht unbekannten Autoren. "Mord ist erst der Anfang" war tatsächlich ein Buch, das ich aus dem Bücherschrank ausgegraben habe und obwohl ich sowohl Titel als auch Inhaltsangabe nicht ganz so ansprechend fand, wollte ich dieser Geschichte eine Chance geben.

Dagmar Hansens Stil hat mich hierbei ein wenig an Patricia Highsmith, einer meiner liebsten Autorinnen, erinnert und das war auch der Grund, warum mich diese Geschichte so schnell gepackt hat. Es handelt sich bei "Mord ist erst der Anfang" um einen bitterbösen Roman, der besonders durch die die schrägen Personen seinen besonderen Reiz entfaltet.




- Miriam -

Miriam ist schon lange in den Mann ihrer ehemals besten Freundin verliebt, hat aus diesem Grund allerdings jeglichen Kontakt zu Anna abgebrochen. Es reicht schließlich, dass sie Roman Berghäuser jeden Tag in der Schule sieht. Als dann jedoch Miriams Chance kommt, zögert sie nicht lange und schleicht sich in Romans Leben ein. Dabei geht sie allerdings doch eine Spur zu weit ...

Miriam ist natürlich alles andere als ein normaler Charakter und darüber muss sich der Leser hier auch erst einmal bewusst werden. Sie geht hier einen eigenen Weg und würde (zumindest bis zu einem gewissen Punkt!) wirklich alles dafür tun, dass sich Roman endlich in sie verliebt. Dabei vergisst sie allerdings das Wichtigste: Liebe kann man nicht erzwingen ...




Obwohl die Geschichte doch sehr einfach verfasst und auch kaum in die Tiefe geht, war ich doch von der ersten Seite an gefesselt. Wer mich hier schon länger verfolgt, wird wissen, dass ich 0815-Charaktere und Normalität nicht ausstehen kann. Weder in der Realität, noch in Büchern. Zum Glück hat Dagmar Hansen hier eine verrückte Story geschaffen, die einen angenehmen schwarzen Humor und zeitgleich eine gewisse Ironie besitzt.

Der Klappentext ist, meiner Meinung nach, alles andere als gelungen und gibt leider doch ein recht falsches Bild wieder. So sind Miriam und Anna beispielsweise schon lange keine besten Freundinnen mehr und die Beziehung zwischen Miriam und Roman ist ... sagen wir es mal so: etwas komplizierter.

So versucht Miriam im Verlauf der Geschichte, Roman für sich zu gewinnen und geht dabei wohl auch eine Spur zu weit. Obwohl die Handlung bis zu einem gewissen Punkt doch sehr typisch abläuft, gibt es gerade zum Ende hin noch einige Wendungen und bitterböse Überraschungen. So erfahren wir das Geschehen schließlich auch aus der Sicht anderer Personen, darunter auch Roman, den ich hier echt unausstehlich fand.

Auch wenn die Geschichte teilweise wenig Logik besitzt, wird sie doch sehr charmant erzählt und entwickelt sich in eine Richtung, die zu Beginn nicht direkt abzusehen ist. Ich mochte das bitterböse Ende hier wirklich sehr gerne und bin froh, dieses kleinen Schatz entdeckt zu haben. Es ist sicher kein Meisterwerk, aber eine Geschichte, die besonders Leser fern des Mainstreams unterhalten dürfte.




"Mord ist erst der Anfang" von Dagmar Hansen war ein Bücherschrankfund, der sich als kleiner Schatz entpuppt hat. Eine bitterböse Geschichte mit einer Prise schwarzen Humor und einer schrägen Protagonisten, genau mein Geschmack! ;)



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