Autor: Nick Hornby
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 21. Juni 2012
Anzahl der Seiten: 428
Cover und Inhaltsangabe: © Kiepenheuer & Witsch
Begonnen: 15.06.2020
Beendet: 17.06.2020
"Will ist 36, durch eine Erbschaft finanziell unabhängig und lebt in London ein eigentlich ruhiges, gemütliches Leben - bis er eines Tages den zwölfjährigen Marcus (und seine frischgeschiedene Mutter) kennenlernt. Schnell werden der trendbewußte und Fußball-begeisterte Womanizer und der Junge, der so uncool ist, daß seine Mitschüler ihn links liegen lassen, dicke Freunde, und irgendwann lernt das ungleiche Paar - der Jüngere steckt noch nicht ganz in der Pubertät, der Ältere scheint sie immer noch nicht hinter sich gelassen zu haben - gemeinsam, was es heißt, erwachsen zu werden..."
Vor vielen Jahren habe ich bereits "A long way down" von Nick Hornby gelesen und der bissige, schonungslose und natürlich sehr humorvolle Stil hat sich bis heute in mein Gedächtnis gebrannt. Nun habe ich Hornbys wohl bekanntesten Roman im Bücherschrank entdeckt und darin mal wieder einen kleinen Schatz gefunden.
Neben dem genialen Humor, der mich beim Lesen oft laut loslachen ließ, schlägt der Roman auch ein paar sehr ernste und melancholische Töne an. Wir haben hier den zwölfjährigen Marcus, der mit seiner depressiven Mutter zusammenlebt und schließlich auch noch mit ansehen muss, wie diese versucht, sich das Leben zu nehmen.
Marcus war für mich ein sehr faszinierender Charakter. Obwohl er noch ein Kind/Jugendlicher ist, wirkt er sehr reif in gewissen Denkweisen. Dem gegenüber steht allerdings seine doch recht naive, unbeholfene Art, die ihn zu einem Charakter macht, den man einfach lieben muss.
Im Verlauf der Geschichte trifft Marcus hier auf Will, der bereits 36 Jahre ist, und in seinem Leben bisher nichts Besonderes geleistet hat. Er lebt von den Tantiemen eines Songs, den sein Vater im Jahr 1938 geschrieben hat und er selbst abgrundtief hasst. Will besitzt deutlich zu viel Freizeit und kommt schließlich auf die "geniale" Idee, einer Gruppe "Alleinerziehender" beizutreten - nur gibt es da ein Problem: Er hat überhaupt kein Kind. Mit Will zusammen erlebt der Leser hier einige sehr skurrile Momente ...
Wer nun wirklich der "Boy", also der "Junge" in dieser Geschichte ist, bleibt unklar, denn an Will zeigt sich, dass "Erwachsen werden" nicht bedeutet, seine eigene Kindheit aufzugeben. Will selbst ist zu Beginn ein sehr oberflächlicher Mann, der Probleme von sich fernhält und immer in den Tag hineinlebt. Durch Marcus, der in ihm schnell einen Freund und vielleicht sogar eine Art Vaterersatz sieht, lernt er, was es heißt, gebraucht zu werden.
Auch Mobbing spielt in diesem Roman eine zentrale Rolle. Marcus ist an seiner Schule ein Außenseiter und lernt erst, als er die rebellierende Ellie trifft, dass es nicht darauf ankommt, sich anzupassen, sondern Menschen zu finden, die einen so akzeptieren, wie man ist.
Nick Hornby hat mit "About a Boy" einen sehr vielschichtigen Roman geschaffen, der viele ernste Themen mit einem grandiosen Humor verbindet. Mich hat dieses Buch berührt, zum Nachdenken angeregt, zum Lachen gebracht und am Ende habe ich es mit einem wohligen Gefühl in der Brust zuschlagen können.
Wenn man auf der letzten Seite eines Buches bereits anfängt, die Charaktere zu vermissen, weiß man einfach, dass man gerade mal wieder ein echtes Highlight beendet hat. Es ist ein Buch, das
verschiedene Arten des "Erwachsen werdens" aufzeigt und zeitgleich auf angenehme Art verdeutlicht, wie schön unperfekt das Leben doch oft ist!
Begonnen: 15.06.2020
Beendet: 17.06.2020
"Will ist 36, durch eine Erbschaft finanziell unabhängig und lebt in London ein eigentlich ruhiges, gemütliches Leben - bis er eines Tages den zwölfjährigen Marcus (und seine frischgeschiedene Mutter) kennenlernt. Schnell werden der trendbewußte und Fußball-begeisterte Womanizer und der Junge, der so uncool ist, daß seine Mitschüler ihn links liegen lassen, dicke Freunde, und irgendwann lernt das ungleiche Paar - der Jüngere steckt noch nicht ganz in der Pubertät, der Ältere scheint sie immer noch nicht hinter sich gelassen zu haben - gemeinsam, was es heißt, erwachsen zu werden..."
Vor vielen Jahren habe ich bereits "A long way down" von Nick Hornby gelesen und der bissige, schonungslose und natürlich sehr humorvolle Stil hat sich bis heute in mein Gedächtnis gebrannt. Nun habe ich Hornbys wohl bekanntesten Roman im Bücherschrank entdeckt und darin mal wieder einen kleinen Schatz gefunden.
Neben dem genialen Humor, der mich beim Lesen oft laut loslachen ließ, schlägt der Roman auch ein paar sehr ernste und melancholische Töne an. Wir haben hier den zwölfjährigen Marcus, der mit seiner depressiven Mutter zusammenlebt und schließlich auch noch mit ansehen muss, wie diese versucht, sich das Leben zu nehmen.
Marcus war für mich ein sehr faszinierender Charakter. Obwohl er noch ein Kind/Jugendlicher ist, wirkt er sehr reif in gewissen Denkweisen. Dem gegenüber steht allerdings seine doch recht naive, unbeholfene Art, die ihn zu einem Charakter macht, den man einfach lieben muss.
Im Verlauf der Geschichte trifft Marcus hier auf Will, der bereits 36 Jahre ist, und in seinem Leben bisher nichts Besonderes geleistet hat. Er lebt von den Tantiemen eines Songs, den sein Vater im Jahr 1938 geschrieben hat und er selbst abgrundtief hasst. Will besitzt deutlich zu viel Freizeit und kommt schließlich auf die "geniale" Idee, einer Gruppe "Alleinerziehender" beizutreten - nur gibt es da ein Problem: Er hat überhaupt kein Kind. Mit Will zusammen erlebt der Leser hier einige sehr skurrile Momente ...
Wer nun wirklich der "Boy", also der "Junge" in dieser Geschichte ist, bleibt unklar, denn an Will zeigt sich, dass "Erwachsen werden" nicht bedeutet, seine eigene Kindheit aufzugeben. Will selbst ist zu Beginn ein sehr oberflächlicher Mann, der Probleme von sich fernhält und immer in den Tag hineinlebt. Durch Marcus, der in ihm schnell einen Freund und vielleicht sogar eine Art Vaterersatz sieht, lernt er, was es heißt, gebraucht zu werden.
Auch Mobbing spielt in diesem Roman eine zentrale Rolle. Marcus ist an seiner Schule ein Außenseiter und lernt erst, als er die rebellierende Ellie trifft, dass es nicht darauf ankommt, sich anzupassen, sondern Menschen zu finden, die einen so akzeptieren, wie man ist.
Nick Hornby hat mit "About a Boy" einen sehr vielschichtigen Roman geschaffen, der viele ernste Themen mit einem grandiosen Humor verbindet. Mich hat dieses Buch berührt, zum Nachdenken angeregt, zum Lachen gebracht und am Ende habe ich es mit einem wohligen Gefühl in der Brust zuschlagen können.
Wenn man auf der letzten Seite eines Buches bereits anfängt, die Charaktere zu vermissen, weiß man einfach, dass man gerade mal wieder ein echtes Highlight beendet hat. Es ist ein Buch, das
verschiedene Arten des "Erwachsen werdens" aufzeigt und zeitgleich auf angenehme Art verdeutlicht, wie schön unperfekt das Leben doch oft ist!
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