Samstag, 4. Juli 2020

[Rezension] Der Schützling - Patrick Redmond

Titel: Der Schützling
Autor:  Patrick Redmond
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Januar 2002
Anzahl der Seiten: 428
Cover und Inhaltsangabe: © Knaur


Begonnen: 09.06.2020
Beendet: 15.06.2020



"Michael, Heim- und Waisenkind, nach dem Studium an der Eliteuniversität erfolgreicher Junganwalt, ist liiert mit Rebecca, seiner Traumfrau. Alles scheint zu stimmen - wäre da nicht ein Kindheitstrauma, die Sehnsucht nach Liebe, Vertrauen, Beschützt werden. Genau diese Lücke erkennt und schließt Max, der vermeintlich väterliche Freund. "Jemand, der ausschließlich und allein für ihn da war." Max ist vereinnahmend, besitzt Geld und Macht, verfügt über "hochkarätige Beziehungen", hält geheimnisvolle Triumphe in der Hand und akzeptiert "kein NEIN als Antwort". Er sagt: "Wenn ich jemanden liebe, dann will ich ihn kontrollieren. Ihn zu einem Gefangenen machen, der nicht entkommen kann." Es sind jene im doppelten Sinne fesselnden Machenschaften eines Mannes, die Michael und sein Umfeld immer weiter in ein Netz aus subtilem Machtspiel, ahnungsloser Hörigkeit und persönlicher Besitzergreifung verspinnen."




"Das Wunschspiel von Patrick Redmond hat mich vor ein paar Jahren so sehr begeistert, dass ich noch immer gerne an die sehr intensive Geschichte zurückdenke. Nun bin ich froh, ein weiteres von Redmonds Büchern im Bücherschrank entdeckt zu haben-

"Der Schützling" ist ähnlich wie "Der Schützling" ein psychologischer Roman, der sich auf seine vielschichtigen Charaktere fokussiert. Zu Beginn der Geschichte erfahren wir erst einmal, dass unser Protagonist Michael keine allzu tolle Kindheit hatte. Er hat viele Jahre im Waisenhaus leben müssen und echte Liebe daher nie gespürt.

Dann trifft er jedoch Rebecca und die Beziehung wird für Michael zu einem Rettungsanker. Sie ist es, die ihn davon hindert abzudriften und ihn gleichzeitig bei all den kleinen und großen Problemen des Alltags zur Seite steht.

Auch im Erwachsenenalter hat Michael es nämlich nicht gerade leicht. Zum einen sind da seine Schwiegereltern, die ihn absolut nicht leiden können und zum anderen sind es Probleme auf der Arbeit. Michael hat früh gelernt, wie hart ein einziger Fehler betraft werden kann.

Als Michael und Rebecca ihren neuen Vermieter kennenlernen, ändert sich ihr Leben schlagartig. Max ist erfolgreich, steinreich und charmant - und das, obwohl er wie Michael einst im Waisenhaus leben musste.

Max war für mich ein sehr interessanter und lange Zeit auch sehr schwer einschätzbarer Charakter, was seine genaue Motivation angeht. Ist das, was er tut nur ein Machtspiel? Oder will er wirklich Michaels Freund oder sogar ein Vaterersatz für ihn sein?

"Der Schützling" ist ein Werk, in dem es um verzweifelte Beziehungen, Kontrolle und den Wunsch nach einem perfekten, ja, "maßgeschneiderten" Leben geht. Sehr intensiv wird hier die Abhängigkeit von Michael geschildert, der irgendwann nur noch wie eine Marionette agiert. Natürlich spitzt sich die Situation hier immer weiter zu und endet in einen bitterbösen Showdown, der sich wie ein Thriller liest.

Die unterschwellige Spannung war für mich kaum auszuhalten. Ich habe das Buch förmlich verschlungen und auf jeder Seite erwartet, dass die "Max-Bombe" jeden Moment hochgehen wird. Das Ende hat mich hier wirklich mitgenommen und nach dem Zuschlagen hatte ich eine ungemeine Wut im Bauch. Mit "Der Schützling" hat Patrick Redmond mich wieder einmal daran erinnert, was für ein großartiger Autor er ist!




"Der Schützling" hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen und tief in ein erschreckendes und dennoch faszinierendes "Psychospielchen" gezogen. Teilweise hatte ich selbst das Gefühl, von Max manipuliert zu werden. Ein toller, psychologischer Roman!


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