Sonntag, 29. August 2021

[Rezension] Die Bücherdiebin - Markus Zusak

 


Titel: Die Bücherdiebin

Autor:  Markus Zusak

Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 2009
Anzahl der Seiten: 608
Cover und Inhalsangabe: © Blanvalet

Begonnen: 27.07.2021
Beendet: 30.07.2021


"Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf – für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an – in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet.
Eine Diebin zu beherbergen, wäre halb so wild, sind die Zeiten doch ohnehin barbarischer denn je. Doch eines Tages betritt ein jüdischer Faustkämpfer die Küche der Hubermanns …"


"Die Bücherdiebin" habe ich vor einigen Jahren bereits als Film gesehen. Seitdem wollte ich das Buch unbedingt lesen und nun ist es mir endlich in die Hände gefallen.

Überrascht hat mich der Stil, denn als Erzähler dient hier der Tod, der zur Zeit des Zweiten Weltkrieges in Deutschland natürlich jede Menge zu tun hat. So trifft er das Mädchen Liesel Memminger, als ihr Bruder verstirbt und er diesen abholt. Liesel kommt zu einer Pflegefamilie und entdeckt dort ihre Liebe zu den Büchern. Doch welche Bedeutung haben Worte in einer Zeit, in der diese nur dazu benutzt werden, um Menschen zu manipulieren? Um Menschen zu verletzen und auszugrenzen? 

Originell fand ich hier, dass der Tod nicht grausam und düster wirkt, sondern selbst Angst vor den Menschen und ihren Taten zu haben scheint. Gleichzeitig ist er aber auch von dem Mädchen fasziniert, das sich schließlich für den jüdischen Mann einsetzt, den die Hubermanns in ihren Keller verstecken. Der Autor zeigt hier einen einzigartigen Stil und macht das Buch dadurch zu einem Erlebnis der ganz besonderen Art.

Ich habe Liesel, die Hubermanns (besonders den Vater!) und Rudi sehr schnell ins Herz geschlossen, den sie zeigen in dieser düsteren Zeit, wie wichtig Zusammenhalt und Menschlichkeit ist. Beim Lesen hatte ich an vielen Stellen eine Gänsehaut und es flossen auch einige Tränen. Der Tod selbst deutet die Tode der verschiedenen Charaktere schon früh an, wodurch die vielen kleinen Momente der Menschen noch intensiver erscheinen. Das Buch zeigt sehr schön, wie kostbar unsere Zeit ist. 

"Die Bücherdiebin" ist ein Buch, an das ich noch lange zurückdenken werde. Es ist allein durch den Erzählstil, den vielen kleinen Nebengeschichten und dem vielschichtigen Aufbau ein großes Highlight, das dem Leser zwar einiges abverlangt, ihm gleichzeitig aber auch eine Menge zurückgibt! 



Dies ist wohl eins der Bücher, die ich besonders durch den originellen Erzählstil nicht so schnell vergessen werde! "Die Bücherdiebin" ist ein sehr intensives Leseerlebnis mit Gänsehautgarantie! Für mich ein echtes Highlight! 

Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen!


4 Kommentare:

  1. Huhu!

    Ich hatte so viel von dem Buch gehört und war irgendwie neugierig - hatte es dann aber doch jahrelang vor mir hergeschoben. Über das Thema lese ich einfach nicht gerne (ich bin einfach lieber in erfundenen Szenarien unterwegs), hab aber dann irgendwann doch dazu gegriffen: und ich fand es ebenso ganz großartig umgesetzt!
    Den Film hab ich mir danach auch angeschaut und den fand ich ebenfalls richtig gut gemacht!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu Aleshanne :D

      Ich kann dich verstehen, ich brauche zwischen solchen Büchern auch immer echt viel Zeit und auf jeden Fall Bücher, die nicht in dieser düsteren Realität spielen! Ich finde es immer noch unbegreiflich, wie Menschen so grausam sein können ... Egal wie viele Bücher ich wohl dazu lesen werde, ich verstehe es einfach nicht ...

      Und ja, das Buch ist wirklich großartig umgesetzt und erzählt. Der Film ist bei mir schon etwas länger her, aber ich mochte ihn ebenfalls sehr!

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Hallo Jessi,

    dieses Buch ist so wunderbar! Ich war hin- und weg als ich gelesen habe. Dieser sanfte und doch Furcht einflößende Erzähler ist großartig gewählt. Anfangs hat es mich richtig schockiert, dass der Tod selbst diese Geschichte erzählt, aber besser hätte es nicht erzählt werden können.

    Den Film mochte ich auch, doch das Buch hat mich mehr berührt.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Oh ja, ich brauchte auch erst einmal einige Seiten, bis ich mich daran gewöhnt hatte, dass alles aus der Sicht des Todes erzählt wird. Ich mochte aber den Umgang des Todes mit den Verstorbenen sehr. Dieser Respekt, gleichzeitig aber auch eine gewisse Furcht, weil er selbst nicht so recht versteht, was auf der WElt geschieht. Ich hatte beim Lesen so oft eine Gänsehaut. Ein ganz starkes Buch!

      Liebe Grüße
      Jessi

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