Samstag, 5. November 2022

[Rezension] In ziemlich bester Gesellschaft - Sara Crowe

 


Titel: In ziemlich bester Gesellschaft

Autor:  Sara Cowe

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2015
Seitenzahl: 464
Cover: © Heyne

Begonnen: 29.09.2022
Beendet: 04.10.2022



Sues Mutter hat sich das Leben genommen und ihr Vater hat bereits eine neue Freundin. So ist Sue froh, als sie von ihrer Tante Coral nach Green Place eingeladen wird und dort endlich ihren Traum Schriftstellerin zu werden in Angriff nehmen kann. Schnell entsteht im Haus eine Schreibgruppe, die alle Mitglieder auffordert, sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Sue lernt so, mit dem Verlust ihrer Mutter, mit der Liebe und mit dem Erwachsenwerden klarzukommen ...

Sue ist eine ungemein sympathisch Protagonistin, die dauernd mit den Wörtern durcheinanderkommt. Die vielen eingebauten Fehler sind amüsant und machen Sue zu einer Person mit Ecken und Kanten, die ich sehr schnell ins Herz schließen konnte. Neben den tagebuchartigen Abschnitten aus Sues Sicht gibt es auch das Auszüge aus dem Commonplace Book ihrer Tante Coral, in der zeitgleich auch die Geschichte von Sues Mutter erzählt wird.




Die Idee des Commonplace Books fand ich zauberhaft, denn das Buch wird Kindern zur freien Gestaltung gegeben und alles - angefangen von Lieblingsgedichten bis zu Rezepten - findet dort seinen Platz. So ist es hier auch bei den Ausschnitten aus Corals Buch, das von ihrem eigenen Leben und eben auch dem Verlieren der eigenen Träume berichtet.

Als Autorin fand ich die Übungen innerhalb der Schreibgruppe sehr unterhaltsam und amüsant. Auf sehr geschickte Art fordert Coral Sue hier nämlich heraus, sich ihrer eigenen Gefühle bewusst zu werden. Sie ist nämlich eine viel zu lange Zeit total in den Schönling Icarus verschossen und sieht gar nicht, wie oft sie selbst in Joes Schreibübungen zum Thema wird.

Mich hat "In ziemlich bester Gesellschaft" durch den grandiosen Humor oft zum Lachen gebracht, zeitgleich habe ich aber auch mit Sue, der Schreibgruppe und auch mit Coral viele bittere und auch schmerzhafte Momente erlebt. Ich bin froh, selbst kurz Teil der Mammut-Gruppe Egham gewesen zu sein und werde sicher öfters an die wundervollen Charaktere zurückdenken.



"In ziemlich bester Gesellschaft" ist ein sehr amüsanter, scharfsinniger und auch tiefgründiger Roman über eine bunte Schreibgruppe, die sich gemeinsam den eigenen Problemen stellt. Ein grandioses Buch mit wundervollen Charakteren.

Ich vergebe 5 von 5.


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