Autor: Gilly Mcmillan
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2017
Anzahl der Seiten: 464
Cover und Inhaltsangabe © Knaur
"Niemals darf Zoes Stiefvater erfahren, was vor drei Jahren geschehen ist. Das hat ihre Mutter Maria der 18-Jährigen wieder und wieder eingetrichtert. Nichts darf die Idylle ihres perfekten neuen Lebens zerstören. Doch als die hochbegabte Pianistin Zoe gemeinsam mit ihrem Stiefbruder ein Konzert gibt, taucht im Publikum ein Mann auf, der Zoe als Mörderin beschimpft. Wenige Stunden später ist ihre Mutter tot. Und es zeigt sich, dass Zoe nicht die einzige ist, die ein dunkles Geheimnis hütet ..."
„Perfect Girl“ ist mal wieder so ein Thriller/Roman mit einem englischen Titel, der sich erst einmal nicht von den zahlreichen anderen Büchern wie „Gone Girl“ „Girl with no Past“ oder „Girl on the Train“ abhebt. Zugegeben, ich war erst auch kritisch, doch der Klappentext hat mich direkt angesprochen und so war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen musste.
„Perfect Girl“ ist dabei in erster Linie ein Roman, zugegebenermaßen ein sehr ruhiger Roman, der aber dennoch einen gewissen Sog besitzt. Gilly McMillan setzt hierbei viel Wert auf eine tolle Charakterzeichnung und lässt den Leser lange im Ungewissen, wohin die Geschichte denn nun führt.
Der Spannungsbogen ist zwar sehr flach gehalten, aber durch viele Andeutungen über den Unfall er Vergangenheit und das Unheil, das in der Gegenwart noch folgen wird, bleibt das Buch durchwegs interessant und ungemein fesselnd.
- Zoe -
Zoe steht im Mittelpunkt der Geschichte, die bereits in der Vergangenheit mit einem schrecklichen Unfall den Anfang nahm. Sie ist sehr intelligent, beinahe berechnend und lässt sich niemals von ihren Gefühlen leiten.
Interessant fand ich hier, dass sie ihre Zeit vor dem Unfall als „erstes Leben“ und das nach dem Unfall als „zweites Leben“ bezeichnet. Wir lernen hier beinahe zwei Zoes kennen, denn natürlich hat ihre schreckliche Vergangenheit einen anderen Menschen aus ihr gemacht.
- Maria -
Maria ist Zoes Mutter und sie verdrängt alles, was zuvor passiert ist und will sich komplett auf ihr neues, perfektes Leben konzentrieren. Sie ist es wohl auch, die aus Zoe ein „Perfect Girl“ machen will und damit eine Perfektion anstrebt, die diese überhaupt nicht erreichen kann.
Zoes Mutter lebt in einer Art Utopie, sie hat nach dem Unfall neu geheiratet, hat endlich Geld, einen scheinbar perfekten Mann und ein weiteres, gemeinsames Kind, das niemals so wie Zoe werden soll …
- Lucas -
Lucas ist der Sohn von Marias neuem Mann und damit ist er Zoes Stiefbruder. Lucas und seine Vorgeschichte spielt auch noch eine große Rolle und es stellt sich bald heraus, das kein Leben in dieser Geschichte auch nur ansatzweise perfekt ist …
- Tessa -
Tessa ist Marias Schwester und sie war immer für sie da, hat allerdings auch selbst ein „dunkles“ Geheimnis. Interessant ist auch hier der Einblick in ihr Leben, auch wenn dieses für den Verlauf der Story doch recht unwichtig erscheint.
„Perfect Girl“ beginnt mit einem Konzert, das Zoe mit ihrem Stiefbruder Lucas geben soll, das dann aber von einem Mann gestört wird, der sie schmerzhaft an ihr „erstes Leben“ erinnert. Nach und nach wird jetzt in der ersten Hälfte des Buches aufgedeckt, was damals passiert. Dabei betrachten wir als Leser unterschiedliche Zeitebenen und erfahren das Geschehen aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen.
So gibt es beispielsweise Abschnitte aus der Sicht von Sam, den Anwalt, der Zoe damals geholfen hat, der aber auch heute noch in die ganzen Familienangelegenheiten verstrickt ist. Wir lernen hier auch Tessa, Marias Schwester und damit Zoes Tante kennen, die selbst ein recht schwieriges Leben führt und Richard, Tessas Mann, der eigene Probleme hat. Es war ungemein interessant, das Geschehen aus den verschiedenen Blickwinkeln zu erfahren.
Häppchenweise bekommen wir immer ein Stückchen der Wahrheit präsentiert und das hat mir hier absolut gut gefallen, denn das ganze Geschehen scheint sehr mysteriös zu sein und immer wieder wird angedeutet, das auch in der Gegenwartssicht, also direkt nach dem Konzert, etwas schreckliches passieren wird.
Die ganze Stimmung in „Perfect Girl“ ist sehr ruhig gehalten. Die Autorin konzentriert sich auf ihre Charaktere und gibt Einblick in die verschiedenen Leben. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn schnell wird klar, dass hier niemand so recht „perfekt“ ist und dass sie alle ihre Lasten zu tragen haben.
Äußerlich mag die die ganze Familie wie eine Bilderbuchfamilie wirken, doch diese Idylle zerbricht sehr schnell. Zoe bekommt ein sonderbares, selbstverfasstes Drehbuch von Lukas, das ebenfalls nach und nach das Puzzle dieser zerbrochenen Menschen zusammensetzt. Zwar gibt es einige Wiederholungen, besonders was Zoes Gedanken betrifft, aber dennoch ist Gilly McMillan mit „Perfect Girl“ ein vielschichtiger und ungemein fesselnder Roman gelungen!
„Perfect Girl“ ist ein ruhig erzählter Roman über eine Perfektion, die überhaupt nicht existiert und die dunklen Schatten, die in jedem von uns lauern. Einen Thriller sollte der Leser hier aber nicht erwarten, vielmehr ist das Buch eine vielschichtige Charakterzeichnung und ein tiefgründiger Einblick in das Leben einer Familie, die schon längst zerbrochen ist …
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2017
Anzahl der Seiten: 464
Cover und Inhaltsangabe © Knaur
"Niemals darf Zoes Stiefvater erfahren, was vor drei Jahren geschehen ist. Das hat ihre Mutter Maria der 18-Jährigen wieder und wieder eingetrichtert. Nichts darf die Idylle ihres perfekten neuen Lebens zerstören. Doch als die hochbegabte Pianistin Zoe gemeinsam mit ihrem Stiefbruder ein Konzert gibt, taucht im Publikum ein Mann auf, der Zoe als Mörderin beschimpft. Wenige Stunden später ist ihre Mutter tot. Und es zeigt sich, dass Zoe nicht die einzige ist, die ein dunkles Geheimnis hütet ..."
„Perfect Girl“ ist mal wieder so ein Thriller/Roman mit einem englischen Titel, der sich erst einmal nicht von den zahlreichen anderen Büchern wie „Gone Girl“ „Girl with no Past“ oder „Girl on the Train“ abhebt. Zugegeben, ich war erst auch kritisch, doch der Klappentext hat mich direkt angesprochen und so war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen musste.
„Perfect Girl“ ist dabei in erster Linie ein Roman, zugegebenermaßen ein sehr ruhiger Roman, der aber dennoch einen gewissen Sog besitzt. Gilly McMillan setzt hierbei viel Wert auf eine tolle Charakterzeichnung und lässt den Leser lange im Ungewissen, wohin die Geschichte denn nun führt.
Der Spannungsbogen ist zwar sehr flach gehalten, aber durch viele Andeutungen über den Unfall er Vergangenheit und das Unheil, das in der Gegenwart noch folgen wird, bleibt das Buch durchwegs interessant und ungemein fesselnd.
- Zoe -
Zoe steht im Mittelpunkt der Geschichte, die bereits in der Vergangenheit mit einem schrecklichen Unfall den Anfang nahm. Sie ist sehr intelligent, beinahe berechnend und lässt sich niemals von ihren Gefühlen leiten.
Interessant fand ich hier, dass sie ihre Zeit vor dem Unfall als „erstes Leben“ und das nach dem Unfall als „zweites Leben“ bezeichnet. Wir lernen hier beinahe zwei Zoes kennen, denn natürlich hat ihre schreckliche Vergangenheit einen anderen Menschen aus ihr gemacht.
- Maria -
Maria ist Zoes Mutter und sie verdrängt alles, was zuvor passiert ist und will sich komplett auf ihr neues, perfektes Leben konzentrieren. Sie ist es wohl auch, die aus Zoe ein „Perfect Girl“ machen will und damit eine Perfektion anstrebt, die diese überhaupt nicht erreichen kann.
Zoes Mutter lebt in einer Art Utopie, sie hat nach dem Unfall neu geheiratet, hat endlich Geld, einen scheinbar perfekten Mann und ein weiteres, gemeinsames Kind, das niemals so wie Zoe werden soll …
- Lucas -
Lucas ist der Sohn von Marias neuem Mann und damit ist er Zoes Stiefbruder. Lucas und seine Vorgeschichte spielt auch noch eine große Rolle und es stellt sich bald heraus, das kein Leben in dieser Geschichte auch nur ansatzweise perfekt ist …
- Tessa -
Tessa ist Marias Schwester und sie war immer für sie da, hat allerdings auch selbst ein „dunkles“ Geheimnis. Interessant ist auch hier der Einblick in ihr Leben, auch wenn dieses für den Verlauf der Story doch recht unwichtig erscheint.
„Perfect Girl“ beginnt mit einem Konzert, das Zoe mit ihrem Stiefbruder Lucas geben soll, das dann aber von einem Mann gestört wird, der sie schmerzhaft an ihr „erstes Leben“ erinnert. Nach und nach wird jetzt in der ersten Hälfte des Buches aufgedeckt, was damals passiert. Dabei betrachten wir als Leser unterschiedliche Zeitebenen und erfahren das Geschehen aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen.
So gibt es beispielsweise Abschnitte aus der Sicht von Sam, den Anwalt, der Zoe damals geholfen hat, der aber auch heute noch in die ganzen Familienangelegenheiten verstrickt ist. Wir lernen hier auch Tessa, Marias Schwester und damit Zoes Tante kennen, die selbst ein recht schwieriges Leben führt und Richard, Tessas Mann, der eigene Probleme hat. Es war ungemein interessant, das Geschehen aus den verschiedenen Blickwinkeln zu erfahren.
Häppchenweise bekommen wir immer ein Stückchen der Wahrheit präsentiert und das hat mir hier absolut gut gefallen, denn das ganze Geschehen scheint sehr mysteriös zu sein und immer wieder wird angedeutet, das auch in der Gegenwartssicht, also direkt nach dem Konzert, etwas schreckliches passieren wird.
Die ganze Stimmung in „Perfect Girl“ ist sehr ruhig gehalten. Die Autorin konzentriert sich auf ihre Charaktere und gibt Einblick in die verschiedenen Leben. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn schnell wird klar, dass hier niemand so recht „perfekt“ ist und dass sie alle ihre Lasten zu tragen haben.
Äußerlich mag die die ganze Familie wie eine Bilderbuchfamilie wirken, doch diese Idylle zerbricht sehr schnell. Zoe bekommt ein sonderbares, selbstverfasstes Drehbuch von Lukas, das ebenfalls nach und nach das Puzzle dieser zerbrochenen Menschen zusammensetzt. Zwar gibt es einige Wiederholungen, besonders was Zoes Gedanken betrifft, aber dennoch ist Gilly McMillan mit „Perfect Girl“ ein vielschichtiger und ungemein fesselnder Roman gelungen!
„Perfect Girl“ ist ein ruhig erzählter Roman über eine Perfektion, die überhaupt nicht existiert und die dunklen Schatten, die in jedem von uns lauern. Einen Thriller sollte der Leser hier aber nicht erwarten, vielmehr ist das Buch eine vielschichtige Charakterzeichnung und ein tiefgründiger Einblick in das Leben einer Familie, die schon längst zerbrochen ist …
Hallo!
AntwortenLöschenDa ich vorher schon wusste, dass es kein wirklicher Thriller sein wird, ging ich entspannt an das Buch und war sehr positiv überrascht. Es hat mir gefallen.
Noch besse rhat mir aber ein anderes Buch gefallen, das ich kurz darauf gelesen habe und wo "Eoman" drauf stand, aber das viel spannender war....und zwar "Baby Doll" von Hollie Overton.
Liebe Grüße
Martina
Hi MArtina :D
LöschenIch finde es immer komisch, dass auf vielen Büchern das Wort "Thriller" steht, es sich dann aber tatsächlich nur um einen Roman handelt. Spannung hat das Buch hier nämlich eigentlich kaum, dafür ist es aber dennoch sehr fesselnd und interessant von den VErstrickungen! :D
Ich finde es aber immer toll, wenn sich ein einfacher Roman dann in einen Thriller entwickelt und unendlich spannend ist. So herum finde ich es fast besser, als immer diese falschen VErsprechungen!
Liebe Grüße
Jessi