Autor: Karin Alvtegen
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 15. April 2013
Anzahl der Seiten: 384
Cover und Inhaltsangabe © btb
"Wie fähig sind wir, unser Verhalten und unsere Denkweise zu ändern? Und sind wir auch bereit für diese Veränderungen? Die fünfundvierzigjährige Helena erfüllte sich einen alten Traum, als sie aus Stockholm nach Norrland zog, um ein kleines Hotel zu eröffnen. Doch nun liegt alles in Scherben. Ihr Mann hat sie verlassen und sie alleine mit dem Hotel, einer verlorenen Existenz und einer unglücklichen Tochter zurückgelassen. Anders Strandberg könnte sein Leben genießen. Der Verkauf seiner Firma hat ihm finanzielle Unabhängigkeit geschenkt, doch je mehr Geld er verdient, desto bedeutungsloser erscheint ihm sein Leben. Das Schicksal führt in ganz in den Norden Schwedens, wo er in ein kleines Hotel eincheckt – Helenas Hotel …"
Nachdem ich nun schon vier Thriller der Autorin gelesen habe, kam ich natürlich auch nicht drumherum, ihren Roman zu lesen. Wie Karin Alvtegen in einem Interview am Ende des Buches schildert, wollte sie nach all ihren düsteren Geschichten auch einmal etwas Hoffnungsvolles schreiben.
Karin Alvtegen hat sich ja in der letzten Zeit zu einer meiner Lieblingsschriftstellerinnen entwickelt. Besonders mochte ich hier ihren sehr düsteren und kritischen Stil, der natürlich in diesem Buch (leider) nicht vorhanden ist. Stattdessen ist "Eine zweite Chance" eine Ode an das Leben mit ganz leisen Untertonen.
So recht fesselnd konnte mich dieser Schreibstil, und da muss ich an dieser Stelle leider ehrlich bleiben, nicht. Er war mir an vielen Stellen zu ausschweifend und nichtssagend. Das kritische hat mir hier gefehlt, auch wenn immer mal wieder gesellschaftliche Themen angeschnitten wurde. Hierbei war das Problem: Sie wurden tatsächlich nur angeschnitten!
- Helena -
Über die frischverlassene Helena kann ich an dieser Stelle recht wenig sagen. Sie war mir weder sympathisch, noch unsympathisch, aber sie symbolisiert wohl hier einfach eine stinknormale Frau, die ihr Leben wieder in den Griff bekommen muss.
Sie hat eine Tochter, die ganz eigene Probleme besitzt und nun ein Hotel am Hals, das sie maßlos überfordert. So recht warm wurde ich mit dieser 45-Jährigen Frau nicht, ich denke, hier war auch der Altersunterschied schlichtweg zu groß. Ich konnte mich nicht in sie hineinfühlen.
- Anders -
Mit Anders erging es mir leider ähnlich. Nach einem "Unfall" versucht er, wieder mit seinem Leben klarzukommen, endlich einen Sinn zu finden. Wie das Schicksal es so will, landet er direkt im Hotel von Helena und es scheint, dass beide eine zweite Chance verdienen ...
- Verner -
Ihn muss ich an dieser Stelle ebenfalls nennen, denn er war der einzige Charakter, den ich hier wirklich komplett in mein Herz schließen konnte. Das lag wahrscheinlich daran, dass er fernab der Menschheit lebt und ständig Vorurteilen ausgesetzt ist. Er möchte friedlich leben, sieht sich aber immer wieder mit der Oberflächlichkeit der Leute im Ort konfrontiert.
Verner ist aber kein verbitterter Mensch, nein, ganz im Gegenteil. Er ist im Reinen mit sich, macht das, was ihm Spaß macht und das, ohne seinen Platz in der Gesellschaft zu haben. Verner war hier wirklich ein bewundernswerter Charakter!
So sehr ich mich auch auf ein weiteres Werk von Karin Alvtegen gefreut habe, so enttäuscht war ich leider am Ende, als ich feststellen muss, dass dieser Roman natürlich nicht mit ihren Thriller/Psychothrillern vergleichbar ist. Dennoch hätte ich mir hier eine gewisse Tiefe gewünscht, beziehungsweise auch die gewohnte Nähe zu den Charakteren.
Die beiden Protagonisten, die hier im Verlauf der Handlung aufeinander treffen, blieben mir leider sehr fremd. Vielleicht lag es hier daran, dass sie schon über 40 sind und an einem ganz anderen Punkt ihres Lebens standen als ich. Ich konnte mit den beiden leider kaum mitfühlen.
Einzig und allein die Nebencharaktere fand ich interessant, sei es jetzt der Einsiedler Verner, die Tochter von Helena oder auch ihre beste Freundin, die ihren Frust hier gerne an ihren Mitmenschen auslässt und für mich zu 100% die Gesellschaft darstellte. Meiner Meinung nach steckte in den Nebencharakteren mehr Leidenschaft als in den Protagonisten.
Durch die sehr ausschweifende Beschreibung von Helena und Anders kam ich nie so richtig in der Geschichte an. Teilweise fand ich ganze Kapitel leider sehr langweilig, so langweilig, dass dieses Buch für mich leider sehr schwer zu lesen war. Es gab zwar einige sehr interessante Ansätze und Kritiken, doch die wurden meiner Meinung nach nicht ganz zu Ende gedacht. Klar, in erster Linie soll es ein lockerleichter Roman sein, doch dazu fehlte mir hier auch einfach das Fesselnde.
Ob ich mit dem Ende zufrieden war, kann ich hier nicht genau sagen. Irgendwann war das Buch vorbei, aber es hatte irgendwie keinen Nachklang für mich. Echt schade, aber ich denke, dass ich Karin Alvegen doch eher für ihre tiefgründigen und düsteren Psychothriller schätze ...
Der erste und einzige Roman der schwedischen Autorin, die mich sonst mit ihren Psychothrillern in den Bann gezogen hat, konnte mich leider nicht überzeugen. Für mich war "Eine zweite Chance" viel zu ruhig, zu ausschweifend und viel zu langsam erzählt. Es gab einige gute Ansätze, interessante Nebencharaktere, aber leider nicht den Nachklang, den ich von ihren Büchern gewohnt bin ...
Erscheinungsdatum: 15. April 2013
Anzahl der Seiten: 384
Cover und Inhaltsangabe © btb
"Wie fähig sind wir, unser Verhalten und unsere Denkweise zu ändern? Und sind wir auch bereit für diese Veränderungen? Die fünfundvierzigjährige Helena erfüllte sich einen alten Traum, als sie aus Stockholm nach Norrland zog, um ein kleines Hotel zu eröffnen. Doch nun liegt alles in Scherben. Ihr Mann hat sie verlassen und sie alleine mit dem Hotel, einer verlorenen Existenz und einer unglücklichen Tochter zurückgelassen. Anders Strandberg könnte sein Leben genießen. Der Verkauf seiner Firma hat ihm finanzielle Unabhängigkeit geschenkt, doch je mehr Geld er verdient, desto bedeutungsloser erscheint ihm sein Leben. Das Schicksal führt in ganz in den Norden Schwedens, wo er in ein kleines Hotel eincheckt – Helenas Hotel …"
Nachdem ich nun schon vier Thriller der Autorin gelesen habe, kam ich natürlich auch nicht drumherum, ihren Roman zu lesen. Wie Karin Alvtegen in einem Interview am Ende des Buches schildert, wollte sie nach all ihren düsteren Geschichten auch einmal etwas Hoffnungsvolles schreiben.
Karin Alvtegen hat sich ja in der letzten Zeit zu einer meiner Lieblingsschriftstellerinnen entwickelt. Besonders mochte ich hier ihren sehr düsteren und kritischen Stil, der natürlich in diesem Buch (leider) nicht vorhanden ist. Stattdessen ist "Eine zweite Chance" eine Ode an das Leben mit ganz leisen Untertonen.
So recht fesselnd konnte mich dieser Schreibstil, und da muss ich an dieser Stelle leider ehrlich bleiben, nicht. Er war mir an vielen Stellen zu ausschweifend und nichtssagend. Das kritische hat mir hier gefehlt, auch wenn immer mal wieder gesellschaftliche Themen angeschnitten wurde. Hierbei war das Problem: Sie wurden tatsächlich nur angeschnitten!
- Helena -
Über die frischverlassene Helena kann ich an dieser Stelle recht wenig sagen. Sie war mir weder sympathisch, noch unsympathisch, aber sie symbolisiert wohl hier einfach eine stinknormale Frau, die ihr Leben wieder in den Griff bekommen muss.
Sie hat eine Tochter, die ganz eigene Probleme besitzt und nun ein Hotel am Hals, das sie maßlos überfordert. So recht warm wurde ich mit dieser 45-Jährigen Frau nicht, ich denke, hier war auch der Altersunterschied schlichtweg zu groß. Ich konnte mich nicht in sie hineinfühlen.
- Anders -
Mit Anders erging es mir leider ähnlich. Nach einem "Unfall" versucht er, wieder mit seinem Leben klarzukommen, endlich einen Sinn zu finden. Wie das Schicksal es so will, landet er direkt im Hotel von Helena und es scheint, dass beide eine zweite Chance verdienen ...
- Verner -
Ihn muss ich an dieser Stelle ebenfalls nennen, denn er war der einzige Charakter, den ich hier wirklich komplett in mein Herz schließen konnte. Das lag wahrscheinlich daran, dass er fernab der Menschheit lebt und ständig Vorurteilen ausgesetzt ist. Er möchte friedlich leben, sieht sich aber immer wieder mit der Oberflächlichkeit der Leute im Ort konfrontiert.
Verner ist aber kein verbitterter Mensch, nein, ganz im Gegenteil. Er ist im Reinen mit sich, macht das, was ihm Spaß macht und das, ohne seinen Platz in der Gesellschaft zu haben. Verner war hier wirklich ein bewundernswerter Charakter!
So sehr ich mich auch auf ein weiteres Werk von Karin Alvtegen gefreut habe, so enttäuscht war ich leider am Ende, als ich feststellen muss, dass dieser Roman natürlich nicht mit ihren Thriller/Psychothrillern vergleichbar ist. Dennoch hätte ich mir hier eine gewisse Tiefe gewünscht, beziehungsweise auch die gewohnte Nähe zu den Charakteren.
Die beiden Protagonisten, die hier im Verlauf der Handlung aufeinander treffen, blieben mir leider sehr fremd. Vielleicht lag es hier daran, dass sie schon über 40 sind und an einem ganz anderen Punkt ihres Lebens standen als ich. Ich konnte mit den beiden leider kaum mitfühlen.
Einzig und allein die Nebencharaktere fand ich interessant, sei es jetzt der Einsiedler Verner, die Tochter von Helena oder auch ihre beste Freundin, die ihren Frust hier gerne an ihren Mitmenschen auslässt und für mich zu 100% die Gesellschaft darstellte. Meiner Meinung nach steckte in den Nebencharakteren mehr Leidenschaft als in den Protagonisten.
Durch die sehr ausschweifende Beschreibung von Helena und Anders kam ich nie so richtig in der Geschichte an. Teilweise fand ich ganze Kapitel leider sehr langweilig, so langweilig, dass dieses Buch für mich leider sehr schwer zu lesen war. Es gab zwar einige sehr interessante Ansätze und Kritiken, doch die wurden meiner Meinung nach nicht ganz zu Ende gedacht. Klar, in erster Linie soll es ein lockerleichter Roman sein, doch dazu fehlte mir hier auch einfach das Fesselnde.
Ob ich mit dem Ende zufrieden war, kann ich hier nicht genau sagen. Irgendwann war das Buch vorbei, aber es hatte irgendwie keinen Nachklang für mich. Echt schade, aber ich denke, dass ich Karin Alvegen doch eher für ihre tiefgründigen und düsteren Psychothriller schätze ...
Der erste und einzige Roman der schwedischen Autorin, die mich sonst mit ihren Psychothrillern in den Bann gezogen hat, konnte mich leider nicht überzeugen. Für mich war "Eine zweite Chance" viel zu ruhig, zu ausschweifend und viel zu langsam erzählt. Es gab einige gute Ansätze, interessante Nebencharaktere, aber leider nicht den Nachklang, den ich von ihren Büchern gewohnt bin ...
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