Montag, 14. Oktober 2019

[Rezension] Der Report der Magd - Margaret Atwood

Titel:  Der Report der Magd
Autor:  Margaret Atwood
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 3. April 2017 (erstmals 1985)
Anzahl der Seiten: 416
Cover und Inhaltsangabe © Piper Taschenbuch


Begonnen: 21.09.2019
Beendet: 24.09.2019



"Die provozierende Vision eines totalitären Staats, in dem Frauen keine Rechte haben: Die Magd Desfred besitzt etwas, was ihr alle Machthaber, Wächter und Spione nicht nehmen können, nämlich ihre Hoffnung auf ein Entkommen, auf Liebe, auf Leben ..."




Es war für mich endlich an der Zeit einen Roman von Margaret Atwood zu lesen, denn ihre Bücher gehören ja mittlerweile bereits zu den Klassikern. Mit "Der Report der Magd" habe ich mir sicherlich keinen leichten Roman ausgesucht, um mich mit der Autorin vertraut zu machen. Dennoch halte ich dieses Buch für ein kleines Meisterwerk, das auch die heutige Gesellschaft noch porträtiert.

Als Leser reisen wir in dieser Geschichte in den fiktiven Staat Gileads, in dem eine theokratische Diktatur herrscht. Sehr detailliert betrachten wir die Welt mit den Augen der Protagonistin Desfred, die bei einem Kommandanten lebt, um ihm und seiner Frau ein Kind zu gebären.

Das Buch ist durch den sehr detaillierten, aber auch sehr wirren Schreibstil mit Sicherheit keine einfache Kost. Der Report selbst ist unglaublich gewichtig, denn diese neue Welt ist auch für unsere Protagonistin nur schwer zu begreifen. Es wird sehr oft zwischen verschiedenen Zeiten hin- und hergesprungen, was ein hohes Maß an Konzentration erfordert.

"Der Report der Magd" ist ein Bericht einer Frau, die eigentlich selbst gar nicht versteht, in was für einer Welt sie gerade lebt. Das wird besonders durch die vielen Rückblenden deutlich, die im Gegensatz zu der restlichen Erzählung doch sehr verständlich geschrieben sind. Hier wird der große Kontrast zu der Welt deutlich, die Margaret Atwood hier erschafft und die ebenfalls irgendwann "normal" werden soll.

Gerade die Unterdrückung der Frau wird hier au erschreckende Weise eingebunden. Es gab hier in diesem Roman einige Stellen, die sich mir in den Kopf gebrannt haben. Vieles hat mich wirklich schlucken lassen, denn natürlich baut Margaret Atwood hier auch jede Menge Gesellschaftskritik ein. Vieles davon ist natürlich auch auf unsere heutige Zeit übertragbar.

Mich hat Margaret Atwood mit ihrem Roman auf jeden Fall in den Bann gezogen, auch wenn ich mich mit dem Stil und Aufbau doch recht schwer getan habe. Es ist kein Buch, das man in erster Linie als Unterhaltung lesen sollte. Nein, es ist vielmehr eine Geschichte, die warnend und vor allem mahnend aufzeigt, was in der heutigen Gesellschaft bereits schief läuft. Für mich ist das Werk eine sehr düstere Dystopie, die aber absolut lesenswert ist - vorausgesetzt, der Leser befindet sich in der richtigen Stimmung, um sich auf diese Welt, die gedanklich noch weiter ausgebaut werden muss, einzulassen!




"Der Report der Magd" war nun mein allererster Roman von Margaret Atwood und damit habe ich wohl eines ihrer gewichtigstes und kritischsten Werke erwischt. Es ist nicht einfach, in diese doch sehr wirr beschriebene Dystopie einzutauchen, aber es lohnt sich. Ein sehr kritischer und wichtiger Roman!

2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    hier hast du einen sehr intensiven Roman von Margaret Atwood erwischt! Mir ging diese Dystopie sehr nahe, weil die Frauen entmenschlicht und entweiblicht werden, dabei gleichzeitig ihr Frausein in den Mittelpunkt rückt. Eigentlich eine richtig abgedrehte Geschichte, wenn man drüber nachdenkt.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole

      Ich fand die ganze Welt und die Rolle der Frau hier auch sehr düster und auch sehr melanscholisch. Wieder mal so eine Dystopie, die wirklich recht abgedreht ist, aber doch einen Hauch Wahrheit in sich trägt!

      Liebe Grüße
      Jessi

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