Montag, 28. September 2020

[Rezension] Das Rosie-Projekt - Graeme Simsion

Titel: Das Rosie-Projekt
Autor:  Graeme Simsion
Genre: Roman
Anzahl der Seiten: 367
Erscheinungsdatum: 1. Januar 2015
Cover und Inhalsangabe: © Fischer


Begonnen: 17.08.2020
Beendet: 19.08.2020



"Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist.
Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik."


Don Tillman ist alles andere als "normal". Er hat einen bis ins kleinste Detail geregelten Tagesablauf, hasst Unpünktlichkeit, ist hochintelligent, hört lieber Podcasts statt Musik und merkt auch nach einem Asperger-Vortrag, den er für einen Freund hält, nicht, dass viele der Symptome auf ihn zutreffen. Er ist ein spannender und vielschichtiger Charakter, der es im Leben allerdings öfters sehr schwer hat - besonders wenn es um Frauen geht.

So kommt Don auf die Idee, einen Fragebogen zu entwickeln, um die perfekte Frau für sich zu finden. Das sogenannte "Ehefrau-Projekt" zeigt dann aber relativ schnell, dass Liebe keinen Regeln folgt und es den perfekten Partner überhaupt nicht gibt. Don lernt Rosie kennen, die zwar durch den Test fällt, aber die plötzlich doch einen Platz in seinem Leben einnimmt. Der Roman beschreibt die Gegensätze der beiden, die allerdings nur auf den ersten Blick ein echtes Hindernis darstellen.

Graeme Simsion würzt seine Geschichte mit einer guten Prise Humor. Ich habe schon lange nicht mehr so viel bei einem Buch gelacht. Don habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen und über die Fettnäpfchen, in die er immer wieder tritt, habe ich mich köstlich amüsiert. Es wird schnell klar, dass er nichts dafür kann, sich im Umgang mit Menschen so ungeschickt anzustellen. Don besitzt nämlich nur wenig Empathie und versteht auch nichts von Gefühlen.

Don muss hier selbst herausfinden, was er eigentlich empfindet und natürlich ist der Weg steinig und besteht zeitgleich aus vielen Missverständnissen. Rosie ist allerdings sein perfekter Gegenpol. Ich mochte ihre ehrliche und teilweise verrückte Art, sowie ihre grenzenlose Akzeptanz. Sie ist ein wundervoller Charakter, der aufzeigt, dass Liebe nicht von irgendwelchen Oberflächlichkeiten abhängt.

"Das Rosie-Projekt" ist eine tolle Liebes-Komödie mit zwei wundervollen Charakteren, die beide irgendwie "anders" sind und sich wohl gerade deshalb so gut verstehen. Eine klare Leseempfehlung!

Ich vergebe 5 von 5.



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