Titel: Die Wanderhure
Autor: Iny Lorentz
Genre: Roman, Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 1. April 2005
Anzahl der Seiten: 607
Cover und Inhalsangabe: © Knaur
Begonnen: 24.03.2021
Beendet: 29.03.2021
Zu Beginn der Geschichte lernen wir direkt Marie kennen, die unmittelbar vor ihrer Hochzeit Opfer einer schrecklichen Intrige wird und schließlich aus ihrer Heimatstadt verbannt wird. Die ersten Seiten waren hier sehr mitreißend, denn sie zeigen sehr schön die Ungerechtigkeiten dieser Zeit auf, in der Geld und Ansehen mehr zählen als Menschlichkeit.
Als Leser begleiten wir nun Marie, die versucht, am Leben zu bleiben und sich schließlich auch Männern hingibt, da ihr klar wird, überhaupt keine andere Wahl zu haben. Es war interessant und spannend zu sehen, wie sie sich von einem wohlbehüteten und unschuldigen Mädchen in eine starke, selbstbewusste Frau verwandelt, die sich nicht unterkriegen lässt. Angetrieben wird sie in erster Linie von ihrem Verlangen nach Vergeltung. Der Mann, dem sie ihr neues Leben verdankt, soll nicht ungeschoren davonkommen.
Ich war überrascht, wie einfach der Schreibstil der beiden Autoren doch ist. So konnte ich unfassbar schnell in die Geschichte eintauchen. Ich denke, dieses Werk ist besonders für jene Leser geeignet, die gerne einmal einen historischen Roman ausprobieren wollen, sich aber schnell von zu vielen geschichtlichen Fakten erschlagen fühlen. "Die Wanderhure" entführt zwar ins sehr düstere Mittelalter, aber ich habe schon im Vorfeld gelesen, dass dies eher eine Unterhaltungslektüre ist. So geht es in erster Linie um Maries Reise und vieles entspringt auch nur der Fantasie der Autoren und dient nur dazu, die Geschichte voranzutreiben. Mir hat etwas die Tiefe gefehlt und stellenweise auch die Emotionen.
Den Anfang fand ich deutlich stärker als den weiteren Verlauf. Die Personen, die Marie trifft, sind abwechslungsreich gestaltet. Gefallen hat mir vor allem Hiltrud, die zu einer treuen Freundin wird. Michel, der für Anfang an etwas für Marie empfindet, kam mir allerdings doch zu kurz und am Ende konnte ich sein Verhalten nicht so recht nachvollziehen. Das Ende ist gelungen, auch wenn es mir doch etwas zu viel des Guten war. Nicht jede Geschichte braucht ein solch übertriebenes Happy End. Trotz meiner Kritik hat mich das Buch aber gefesselt und unterhalten.
Auch wenn es der Geschichte etwas an Tiefe und Emotionen fehlt, konnte mich "Die Wanderhure" doch packen und unterhalten. Durch die einfache Sprache und den vielen kleinen Abenteuern ist es definitiv ein lesenswerter Roman, der auch Menschen begeistern dürfte, die mit historischen Werken sonst nichts anzufangen wissen!
Ich vergebe 4 von 5. |
Klingt nach einem passenden Buch für mich...Habe im Wellnesshotel in Schenna im Sommer immer gerne historische Romane gelesen und habe die Wanderhure immer noch nicht gelesen:)
AntwortenLöschenHuhu Lea.
LöschenJa, "Die Wanderhure" ist für Fans historischer Romane absolut empfehlenswert, die Reihe ist ja mittlerweile auch schon echt lang und das Autorenpaar hat auch noch zahlreiche andere Bücher veröffentlicht!
Liebe Grüße
Jessi