[Rezension] Kannibalen-Herz - Margaret Millar

 

Titel: Kannibalen-Herz

Autor:  Margarte Millar

Genre: Roman, Krimi, Psychothriller

Erscheinungsjahr: 1988

Anzahl der Seiten: 256

Cover: © Diogenes

Begonnen: 16.02.2022

Beendet: 18.02.2022

Auch in diesem Jahr geht es für mich mit den Büchern von Margaret Millar weiter, da ich wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, sehr großer Fan alter Whydonit-Krimis bin und sie eine wahre Meisterin in diesem Genre ist.

Wie alle Bücher von Millar beginnt auch dieses sehr rätselhaft. Dieses Mal brauchte ich allerdings einige Zeit, um in die Geschichte hineinzufinden, denn es ist doch erst einmal unklar, wohin die Einführunh verschiedener Charaktere denn führen wird. Wir haben hier zum einen eine Familie, die aus Evelyn, Mark und ihrer Tochter Jessie besteht. Die drei ziehen in das Haus, das der Witwe Mrs. Wakefield gehört, die bereits einige Schicksalsschläge verkraften musste. Diese Witwe kehrt nun in das Anwesen zurück, um ihr Inventar zu prüfen und dabei kehrt ihre eigene Vergangenheit, vor der sie eigentlich flüchten wollte, ebenfalls zurück ...

"Kannibalen-Herz" ist mal wieder eine Vermischung verschiedener Genres. Es geht nicht direkt um einen Mordfall oder eine Tat, die aufgedeckt wird, sondern viel mehr um Mrs. Wakefields tragische Lebensgeschichte.

Das Buch besitzt dabei einige Schock- und Gänsehautmomente, denn die Autorin setzt wieder auf eine sehr psychologische Betrachtung ihrer Charaktere. Die Sache mit dem Seestern, der auch auf dem Cover abgebildet ist, ging mir hier besonders nah, erschafft er doch auch eine sehr bittere Parallele.

Ab einem gewissen Punkt wusste ich allerdings schon, worauf die Geschichte denn hinauslaufen wird. Bei diesem Werk hat es mir tatsächlich an einer Wendung oder Überraschung gefehlt, denn ab der Hälfte verläuft alles sehr glatt und geradlinig, auch wenn die Autorin hier geschickt das ganze Grauen ausbreitet. Für mich daher nicht Millars stärkstes Buch, aber dennoch eines, das Fans nicht auslassen sollten!

"Kannibalen-Herz" ist eine psychologische Charakterstudie und wieder einmal eine wunderbare Vermischung verschiedener Genres. Für mich allerdings etwas schwächer als andere Werke der Autorin, da doch eine etwas größere Wendung fehlt.

Ich vergebe 4 von 5.