Titel: Herr aller Dinge
Autor: Andreas Eschbach
Genre: Roman, Hörbuch
Erscheinungsjahr: 2015
Hörzeit: 23 Stunden 39 Minuten
Cover: © Lübbe Audio
Als Kind lernt der Hiroshi, der Sohn einer Angestellten, die Tochter des französischen Botschafters kennen. Charlotte und er freunden sich miteinander an - erkennen aber schnell, dass es einen Unterschied zwischen ihren Leben gibt. Dem kleinen Hiroshi kommt schließlich eine Idee, wie man den Unterschied zwischen Arm und Reich für immer auslöschen könnte. Als Erwachsener macht er eine bahnbrechende Erfindung. Doch ist die Welt bereit für diesen Wandel?
Wieder habe ich mit meinem Mann gemeinsam ein Hörbuch von Andreas Eschbach gehört, denn es gefällt uns, dass er immer wieder Stoff zum Nachdenken liefert und sich vieles auf unsere aktuelle Zeit übertragen lässt. Augenscheinlich geht es in "Herr aller Dinge" erst einmal um die Frage, wieso es reiche und arme Menschen gibt und wie es gelingen könnte, dass niemand mehr einfach nur arbeiten muss, um überleben zu können. Dass hier einiges in unserer Welt schief läuft ist ja offensichtlich.
Eschbach lässt sich hier viel Zeit bis der Leser überhaupt erfährt, was Hiroshis Plan ist. Das sorgt anfangs dafür, dass man unbedingt wissen wollte, wie es ihm denn nun gelingen wird, den Menschen sämtliche Arbeit abzunehmen. Wir begleiten Hiroshi und auch seine Freundin Charlotte durch viele Jahre, sehen, wie sie heranwachsen und wie seine Idee sich schließlich zu ersten Experimenten führt.
Ich muss hier ehrlich sein, denn ich war etwas enttäuscht, als ich erfuhr, um welchen technischen Fortschritt es hier geht. An dieser Stelle will ich nicht zu viel verraten, denn gerade das Lüften von Hiroshis Idee sorgt für Spannung, aber es war einfach ein Thema, was mich persönlich nicht wirklich interessiert. Leider verliert der Autor immer wieder den Faden, erzählt viel Nebensächliches (besonders aus Charlottes Leben) und erschafft dann auch noch einige actionreiche, aber doch viel zu übertriebene Momente. Besonders der große Showdown war mir doch etwas zu viel des Guten.
Schade ist, dass Eschbach das Hauptthema irgendwann aus den Augen verliert, als Hiroshis "Erfindung" sich verselbstständig. Es geht nun nicht mehr darum, den Unterschied zwischen Reich und Arm auszulöschen sondern schlichtweg darum, diese "Erfindung" wieder zu entschärfen. So fehlte mir hier am Ende irgendeine Botschaft, die ich sonst von diesem großartigen Autor eigentlich gewöhnt bin ...
Für mich war "Herr aller Dinge" leider bisher der schwächste Roman von Eschbach, obwohl ich die Charaktere und auch das Ausgangsthema echt spannend fand ...
Ich vergebe 3 von 5. |
Huhu!
AntwortenLöschenDas ist natürlich schade - aber ich muss gestehen, dass ich mich an die Handlung oder Details daraus gar nicht mehr richtig erinnern kann.
Ich lese ja grade sein neues "Freiheitsgeld"
Du hast oben geschrieben: "und wie es gelingen könnte, dass niemand mehr einfach nur arbeiten muss, um überleben zu können."
Diesen Faden nimmt er in seinem neuen Buch wieder auf - etwas, dass ihn wohl schon länger beschäftigt. Allerdings verknüpft er viele Themen (und Missstände) unserer heutigen Gesellschaft und dieses Mal sehr gekonnt. Zumindest bisher, ganz so weit bin ich noch nicht in dem Buch ;)
Jedenfalls, schade dass es nicht so euren Geschmack getroffen hat. Es gibt einige einzelne Bücher von Eschbach, die auch meinen Nerv nicht treffen - aber sehr viele, die wirklich äußerst gut sind!
Liebste Grüße, Aleshanee
Huhu Aleshanee,
AntwortenLöschenDa hast du absolut recht, manchmal ist es auch einfach das Thema, das einen nicht so mitreißen kann. Eschbach gehört für mich nach vor aber auch zu den besten deutschen Autoren. Er stellt wirklich tolle Gedankenexperimente auf und bringt zum Nachdenken.
"Freiheitsgeld" habe ich schon als Hörbuch erspäht und das werden wir auf jeden Fall hören. Das beschäftigt sich mit der ganzen Problematik ja noch einmal auf eine ganz andere Art und Weise. Aktuell sind wir allerdings erst mal beim "Jesus Deal", also der Fortsetzung vom "Jesus Video".
Liebe Grüße
Jessi